Titel: Darstellung einer Methode zur Beförderung des Wachsthumes des Selleri's, welche von Joh. Walker, Gärtner des E. Thomas Walker, Esq. Langford, in Anwendung gebracht worden.
Fundstelle: Band 1, Jahrgang 1820, Nr. XXII., S. 245
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XXII. Darstellung einer Methode zur Beförderung des Wachsthumes des Selleri's, welche von Joh. Walker, Gärtner des E. Thomas Walker, Esq. Langford, in Anwendung gebracht wordenAus dem Repertory of Arts, Manufactures and Agriculture. Second Series N. CCXIII. Februar 1820. From the transactions of the Caledonian Horticular Society. . Walker über stärkeres Wachsth. des Selleri's. Folgendes ist eine kurze Darstellung der zu Langford bei Manchester angewendeten Methode, das Wachsthum des Selleri's zu befoͤrdern. Der Same, welcher gebraucht wird, ist der vom rothen Selleri; einer von der Gattung, welche man in der Nachbarschaft von Manchester baut, ist vortrefflich. Das Saatbeet wird von frischem, dunkelleimigem Boden, zur Haͤlfte mit altem Mistbeetduͤnger vermischt, bereitet. Eine Quantitaͤt frischer Erde bringt man, wie gewoͤhnlich, in einen mit einem Mistbeete versehenen Kasten. Der Same fuͤr die Fruͤherndte wird gegen den 1sten Maͤrz, der fuͤr die Spaͤterndte gegen den 1sten April gesaͤet. Das Versezbeet wird mit altem, gut zerriebenem, sieben bis acht Zoll dick aufgeschichteten Mistbeetduͤnger, auf einem laͤngere Zeit hindurch ruhig gelegenen oder durch Zusammendruͤcken hart gemachten Grundstuͤcke hergerichtet. Die Lage soll sonnig seyn. In diesen Duͤnger ohne Erde sezt man die Pflanzen sechs Zoll von einander, und deckt sie mit Hand-Glaͤsern zu. Sie muͤssen beim Sezen sowohl als auch hernach gut gewaͤssert werden. Wenn die Erde unterhalb des Duͤngers, in welchem die Pflanzen stehen, hart wird, waͤchst die Wurzel in einen Buͤschel von Fasern auseinander; und da man hiedurch das Treiben einer Bodenwurzel verhindert, so schießt die Pflanze nicht vor dem naͤchsten Fruͤhlinge in Samen. Die Abtheilungen macht man in einer Entfernung von vier Fuß, acht Zoll weit, zwoͤlf tief, und neun Zoll mit einer Mischung von 1/4 frischer guter Erde, und 3/4 wohl abgefaulten Duͤngers gefuͤllt. Alter Mistbeetduͤnger ist der beste. Die Pflanze wird mit so viel Duͤnger, als an der Wurzel haͤngen bleibt, herausgenommen, worauf man zuerst die Seitentriebe von den Staͤmmen entfernt, und dann sie mit der Hand neun bis zehen Zoll von einander im Mittel jeder Abtheilung sezt, und bis zum Einpflanzen, jedoch dann nicht mehr, gut begießt. Das Einpflanzen geschieht auf folgende Art. Nachdem die Nebenschuͤsse abermals weggenommen worden, haͤlt man die Pflanzenblatter mit der einen Hand zusammen, und streut mit der andern fein zerriebne Erde um die Pflanze, wobei man sich aber in Acht nehmen muß, daß das Beschuͤtten mit Erde nicht auf einmal zu hoch oder zu gepreßt geschehe. Das Herz wird ganz frei gelassen. Diese Verrichtung mag man ungefaͤhr alle vierzehn Tage einmal wiederholen, bis die Pflanze gebraucht werden kann. Bei der Venuͤzung einiger Pflanzen fuͤr den Samen ist wohl zu merken, daß hiezu die staͤrksten, von der roͤthesten Farbe und dem kleinsten Wuchse die besten sind. Man nimmt sie vom Versezbeete, schneidet die Seitentriebe hinweg, und sezt sie dann in eine trockne warme Lage, wo der Same schnell reift. Auf diese Art waͤchst der Selleri bis zu 10 Pfund an Gewicht, und im Durchschnitte das Stuͤck zu 6 Pfund. Im leztern Jahre hatte man am 4ten Oktober zu Langford einen Selleri-Kopf ausgegraben, welcher nach dem Abwaschen mit den Wurzeln und Blaͤttern 9 Pfund wog, und vier Fuß, sechs Zoll in der Hoͤhe hatte. Er war durchaus gediegen und fest, und hatte einen ausgezeichnet guten Geschmack.