Titel: Vergleichung der Beleuchtungs-Gase aus Oel und aus Steinkohlen, in Hinsicht auf die Vortheile derselben bei ihrer Anwendung. Von Herrn Ricardo, Esq.
Fundstelle: Band 4, Jahrgang 1821, Nr. LIX., S. 469
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LIX. Vergleichung der Beleuchtungs-Gase aus Oel und aus Steinkohlen, in Hinsicht auf die Vortheile derselben bei ihrer AnwendungEine so zu sagen erst begonnene, und mehr noch in chemischer dann in technischer Hinsicht wichtige, Untersuchung uͤber den Wallfischthran in einer hoͤheren Temperatur findet sich in den Annals of Philosophy new Series N. 1. Jaͤner 1821. S. 46. unter dem Titel: Some Observations on whale-Oil bei J. Bostock, worauf wir unsere Leser verweisen. Anm. d. Ueb.. Von Herrn Ricardo, Esq. Aus den Annals of Philosophy new Series. N. 3. pag. 209. März 1821. Frei uͤbersezt. Ricards Vergleichung der Beleuchtungs-Gase aus Oel etc. Daß brennbares Gas mit vielem Vortheile als Beleuchtungs-Mittel angewendet werden kann, wird Niemand bezweifeln: es ist aber noch unentschieden, ob es vortheilhafter ist, dieses Gas durch Zersezung des Oeles oder Thranes, oder der Steinkohle zu bereiten. Ich will die Vortheile dieser beiden Bereitungsarten vergleichen, und daher 1. die Eigenschaften dieser beiden Gasarten als Lichterzeuger betrachten; 2. die Vorzuͤge des einen dieser Gase vor dem anderen in Hinsicht auf Leichtigkeit seiner Erzeugung; 3. das zu einem solchen Unternehmen noͤthige Kapital; 4. die Gestehungskosten dieser beiden Gasarten vergleichen; 5. auszumitteln suchen, welches von beiden in nationaler Hinsicht vortheilhafter ist. Oelgas (oder Gas aus Thran) ist reiner und besizt mehr erleuchtende Kraft als Kohlengas. Das Licht einer gegebenen Menge Oelgases ist, nach den Erfahrungen eines ausgezeichneten Chemikers, drei mal staͤrker als jenes einer gleichen Menge Kohlengases; nach meinen Erfahrungen ist es vier mal staͤrker: denn ich fand daß eine Argandsche Gaslampe, deren Licht 6 Kerzen (6 auf ein Pfund) gleich ist, einen Kubikfuß in einer Stunde verbraucht, waͤhrend Herr Accum in seinem Werke on Gas Lights S. 276. versichert, daß eine Argandsche Gaslampe, welche mit Kohlengas ein Licht wie 3 Kerzen (3 auf ein Pfund) gewaͤhrt, in einer Stunde zwei Kubikfuß noͤthig hat. Wenn also ein Kubikfuß Oelgas sechs Kerzen und zwei Kubikfuß Kohlengas drei Kerzen gleich ist, so ist, die Kerzen selbst in Bezug auf Groͤße einander gleich gesezt, in Hinsicht auf Beleuchtungskraft ein Volum Oelgas gleich vier Volumen Kohlengas: im mittleren Verhaͤltnisse, wie 1: 3 1/2, oder 20 Kubikfuß Oelgas geben so viel Licht, als 70 Kubikfuß Kohlengas. Oelgas bedarf keiner Reinigung, denn es enthaͤlt nicht, wie Kohlengas, geschwefelten Wasserstoff, von welchem lezteres uͤberdieß nicht vollkommen gereinigt werden kann. Daher kommt es auch, daß Kohlengas auf alles, was nur immer Metall ist, wirkt, mit der Zeit die Roͤhren beschaͤdigt,Bei uns koͤnnte man Glasroͤhren hierzu brauchen, die wohlfeiler zu stehen kaͤmen, als alle Metallroͤhren. Anmerk. d. Uebers. durch welche es durchlaͤuft, und, wo es zufaͤllig in Haͤusern oder Buden aus seinen Roͤhren entweicht, alle Vergoldungen, alle Gemaͤhlde, mit einem Worte alles, was Metall ist, angreift. Dieß kann bei Anwendung von Oelgas nimmermehr geschehen, indem Oelgas keinen geschwefelten Wasserstoff enthaͤlt. Daß die bisherige Reinigung des Kohlengases ihrem Zweke nicht entspricht, ist Thatsache: die kleinen kupfernen Roͤhren werden davon gewaltig angegriffen, und ihre ganze Hoͤhlung wird nach und nach mit geschwefeltem Kupfer ausgefuͤllt. Dieß geschieht freilich nur allmaͤhlig, und daher bemerkt man auch die Verminderung des Lichtes nicht auf der Stelle, wohl aber nach laͤngerer Zeit, wo selbst die groͤßeren eisernen Roͤhren von diesem verderblichen Bestandtheile des Kohlengases angegriffen werden muͤssen. Dieser Umstand hindert die allgemeine Einfuͤhrung dieses Gases in Haͤusern, so wie das waͤhrend des Verbrennens der Kohle sich entwikelnde unvollkommen schwefelsaure Gas in engen Raͤumen hoͤchst unangenehm ist: uͤberdieß wird, bei dem groͤßeren Verbrauche von Kohlengas als von Oelgas, mehr Feuchtigkeit und mehr Hize erzeugt. Oelgas verdient also in Wohnzimmern den Vorzug vor Kohlengas: wenn die Roͤhren gut passen, so ist keine Unannehmlichkeit zu besorgen, und selbst wenn ein Hahn offen bliebe, waͤre der Geruch, der dadurch entstuͤnde, nicht so unangenehm, als bei Kohlengas, oder selbst bei Oellampen oder Talglichtern. Das Verfahren bei Erzeugung des Oelgases ist hoͤchst einfach, der Apparat ist leicht zu besorgen, und besteht bloß aus einer eisernen uͤber dem Feuer gehizten Retorte: wenige Tage werden zureichen, einen gemeinen Arbeiter das Feuer gehoͤrig leiten zu lehren. Diese Retorte sieht mittelst einer Roͤhre mit der Oelcisterne in Verbindung, aus welcher ein kleiner Tropfen Oel in dieselbe gelangt. Die Menge Oeles wird durch einen graduirten Hahn geregelt, daselbst zersezt und in Gas verwandelt. Dieser Gas steigt durch eine andere Roͤhre an dem anderen Ende der Retorte in ein Verdichtungs-Gefaͤß, wo, durch eine einfache Vorrichtung, das bloß verfluͤchtigte Oel in die Cisterne zuruͤkgefuͤhrt wird: das Gas kommt dann in ein Waschgefaͤß, wo es durch Wasser durchzieht, um sein noch uͤbriges Oel oder andere verdichtbare Daͤmpfe, die mit demselben heruͤber gegangen seyn moͤgen, in dem Wasser abzusezen, und aus diesem kommt es in das Gasometer. Kohlengas wird dadurch erzeugt, daß man eine gewisse Menge Steinkohlen in einer eisernen Retorte uͤber Feuer bringt. Die Kohle wird hier versezt, das Gas tritt in ein weites Gefaͤß uͤber, wo es seinen Theer und seine ammoniacalische Fluͤssigkeit absezt, und wird dann durch eine Mischung von Kalk und Wasser geleitet, um es von dem beigemischten geschwefelten Wasserstoffe zu befreien: eine sehr muͤhsame und laͤstige Operation. Hierauf tritt es durch Wasser, wo es noch kraͤftiger gewaschen wird, und von da gelangt es in das Gasometer. Dieß sind nun die Verfahrungsweisen bei Erzeugung des Oel- und Kohlengases, welche wir besser einsehen werden, wenn wir zwei Anstalten, jede fuͤr tausend Lichter, die eine fuͤr Oel-, die andere fuͤr Kohlengas, unter einander nach dem Maßstabe vergleichen, daß jedes Licht jaͤhrlich im Durchschnitte 2000 Kubikfuß Oelgas und 7000 Kubikfuß Kohlengas verzehrt. Der ganze Jahresbedarf des einen wird also 2,000,000, des anderen 7,000,000 Kubikfuß betragen. Da man im Winter mehr kickt bedarf als im Sommer, so muß an diesen Anstallen waͤhrend der kuͤrzesten Tage am meisten gearbeitet werden: ungefaͤhr vierzehn Tage vor und ebensoviel nach Weihnachten wird beinahe der vierte Theil des ganzen Jahresbedarf verzehrt: bei der Oelgas-Bereitung etwas mehr dann 16,000 Kubikfuß fuͤr die Nacht, und 56,000 Kohlengas bei einer Kohlengasanstalt. Um diese 16,000 Kubikfuß Oelgas zu erzeugen sind 8 bis 10 Retorten hinlaͤnglich, jede 6 Fuß lang, und 6 Zoll im Durchmesser. Eine Retorte von dieser Groͤße kann, noͤthigen Falles taͤglich 3000 Fuß erzeugen; es ist aber raͤthlicher nicht alle Retorten auf ein mal thaͤtig seyn zu lassen, und einige in Reserve zu halten. Ein Gasometer zu 12,000 Kubikfuß oder zwei von 6000 sind hinlaͤnglich. Die Oelcisterne, der Verdichter und das Waschgefaͤß sind so eingerichtet, daß sie nur wenig Raum fordern: der Verdichter ist uͤber der Cisterne und das Waschgefaͤß unter derselben, so daß das Gasometer bei weiten den groͤßten Raum einnimmt. Nach verschiedenen wiederholten Versuchen an verschiedenen Oelgas-Anstalten ist es erwiesen, daß 10 GallonenGallon = 3,264 Wiener Maß. Anmerk. d. Uebers. Oel 1000 Kubikfuß Gas geben zu dessen Gewinnung ein BushelBushel = 0,5734 Wiener Mezen. Anmerk. d. Uebers. Kohlen noͤthig ist. 2,000,000 Kubikfuß Oelgas fordern demnach 20,000 Gallonen Oel, oder zwischen 78–79 Tonnen Oel, und 7 Tonnen Steinkohlen; so daß man jaͤhrlich ungefaͤhr 153 Tonnen Material an einer solchen Anstalt noͤthig hat, das in Gas verwandelt wird.Eine Tonne ist 2000 englische Pfund. An einer Kohlengas-Anstalt braucht man (nach Peckston on Gas Lights) 40 Retorten wenigstens, jede 6 Fuß lang und 1 Fuß weit; jede derselben braucht 2 Bushel Steinkohlen zur Ladung auf 8 Stunden, nach welcher Zeit die Cokes (abgeschwefelte und verkohlte Steinkohlen) herausgenommen und frische Steinkohlen eingesezt werden muͤssen. Diese eben erwaͤhnte Menge Kohlen gibt 560 Kubikfuß Gas, jeden ChaldronEin Chaldron Kohlen ist, nach Johnson, 36 aufgehaͤufte Bushel nach dem zu London in Guildhall gestaͤmpelten Bushel. Ein Bushel Kohlen soll 2000 Pfund wiegen. Dieß paßt jedoch nicht mit der obigen Angabe von Tonnen, und dem von Johnson auf 2000 Pfund gesezten Gewichte einer Tonne. Anmerk. d. Ueb. zu 10,000 Kubikfuß gerechnet. Die hoͤchste Menge Gases, die eine Retorte zu erzeugen vermag, ist 1680 Cubikfuß, wenn sie Tag und Nacht ohne Unterlaß arbeitet. 34 Retorten ist die wirklich noͤthige Anzahl derselben: da aber in einer solchen Anstalt immer viel zu Grunde geht, so nahm ich deren 40 an. Das Gefaͤß zur Aufnahme des verdichteten Theeres Oeles und der ammoniacalischen Fluͤssigkeit muß von bedeutender Groͤße seyn, so wie jenes in welchem das Gas gebrannt und gewaschen wird. Ein Gasometer von 40,000 Kubikfuß, oder zwei Gasometer jedes zu 20,000 Kubikfuß werden kaum hinreichen. Um 7,000,000 Kubikfuß Kohlengas zu erhalten, wird man 700 Chaldron Kohlen brauchen und 175 Chaldron zur Verkohlung: also zusammen 1,181 Tonnen, nebst 50 Tonnen Kalk zur Reinigung des Gases. Bei einer Kohlengas-Anstalt braucht man Raum fuͤr 1230 Tonnen Materialien, welche großen Theils aus Artikeln bestehen, die vielen Plaz weg nehmen, wie Coke, Theer, ammoniacalische Fluͤssigkeit, welche uͤberdieß alle erst wieder zu Markte geschafft werden muͤssen, indem der groͤßte Theil des Gewinnes von dem Verkaufe derselben abhaͤngt: von den beiden lezteren Artikeln wird bereits soviel erzeugt, daß die Menge derselben bei weiten alle Nachfrage uͤbersteigt; man hat also noch einen anderen Aufbewahrungsort fuͤr mehr als drei Viertel der oben angegebenen Menge dieser Artikel noͤthig, und braucht starke Vorauslagen und große Behaͤlter zu ihrer steten Aufbewahrung. Ueberdieß wird noch eine große Menge Schwefel-Wasserstoff-Kalkes erzeugt, der aͤußerst unangenehm riecht und beinahe zu nichts taugt. Bei den Oelgas-Anstalten ist bloß Raum zur Unterbringung von 153 Tonnen an Materialien noͤthig, die alle vollkommen verbraucht werden, und der Gewinn haͤngt bloß von einem einzigen Artikel allein ab, naͤmlich von dem Erzeugnisse selbst. Alles dieß genau gegen einander gehalten, ist es offenbar, daß eine Oelgas-Anstalt unendliche Vorzuͤge vor einer Kohlengas-Anstalt besizt. Es wird auch ferner aus obigen Angaben jedem klar einleuchten, daß eine Oelgas-Anstalt weniger Capital erfordert, als eine Kohlengas-Fabrik. Die geringere Anzahl von Retorten, die geringere Groͤße der Gasometer und Leitungsroͤhren, die groͤßere Einfachheit und die dadurch entstehende groͤßere Wohlfeilheit des Apparates verbunden mit der geringeren Muͤhe und leichteren Aufsicht bei einer Oelgas-Anstalt, selbst wo diese sehr im Großen betrieben wird, zeigen deutlich, daß das bei derselben noͤthige Kapital beinahe in keinem Verhaͤltnisse zu jenem steht, welches bei der Kohlengas-Anstalt erforderlich ist: ein Gegenstand von einiger Wichtigkeit fuͤr diejenigen, welche sich auf ein solches Unternehmen einlassen, indem der Verlust im Falle des Mißlingens verhaͤltnißmaͤssig sehr gering ist, und folglich eine Oelgas-Anstalt leichter errichtet werden kann. Welche von diesen beiden Anstalten ist aber die eintraͤglichere? Mancher wird sich wundern, wenn er hoͤrt, daß Oelgas-Licht so wohlfeil zu haben ist wie Kohlengas, und doch der Anstalt, die dasselbe erzeugt, eben so großen, wo nicht groͤßeren Vortheil gewaͤhrt. Dieß ist indessen doch der Fall, obschon ich nicht im Stande bin, solche Daten aufzustellen, die es mit aller Genauigkeit erwiesen, indem ich den Gewinn der Kohlengas-Kompagnien nicht genau anzugeben im Stande bin, da sich derselbe nur nach den bekannten Quotienten der Theilnehmer ermessen laͤßt. Die Schwierigkeit der Berechnung des Gewinnes wird noch mehr dadurch vergroͤßert, daß dieser von Artikeln abhaͤngt, deren Durchschnitts-Preise nach der stets wandelbaren Nachfrage um dieselben sehr verschieden sind, und bei immer zunehmender Erzeugung und Vermehrung derselben wahrscheinlich immer mehr fallen muͤssen. Nach einigen bekannt gewordenen Daten nimmt man an, daß, wenn Coke, Theer etc. gluͤklich verkauft wurde, 1000 Kubikfuß Gas der Kohlengas-Gesellschaft auf ungefaͤhr 10 Shill. zu stehen kommen. Der Verkaufspreis von 1000 Kubikfuß dieses Gases wird zu 15 Shill.Seit ich dieß schrieb, sagte man mir aus guter Quelle, daß in manchen Provinzial Staͤdtchen und Staͤdten der Verkaufspreis von 1000 Kubikfuß Gas weit hoͤher als 15 Shill. steht, was auch zu erwarten stand. Denn, wenn die Nachfrage um dasselbe steigt, und die Nachfrage um Coke, Theer etc. nicht in eben demselben Verhaͤltnisse zunimmt, so muß der Preis des Gases in demselben Verhaͤltnisse steigen, als der Preis dieser Artikel faͤllt, und der Verlust an diesen lezteren muß an dem Preise des Gases herein gebracht werden. Diese Nachtheile treffen die alten Kompagnien so gut wie die neuen. angenommen: er kann steigen, aber gewiß nie unter diese Summe herabfallen. Dieß gaͤbe also 50 pro Cent am Kapitale. Allein das hoͤchste Quotum, jenes an den Bristoler Gaswerken, betrug nur 10 p. Cent, und die assecurirte (chartered) Kompagnie zu London, die alle andere uͤbertrifft, theilt nur 8 per Cent aus. Dieß laͤßt sich nicht anders erklaͤren, als dadurch, daß die Gaserzeugung derselben hoͤher zu stehen kommt, oder daß uͤble Wirthschaft getrieben wird, oder daß bedeutender Abgang statt haben muß. Gewinn und Verlust einer Oelgas-Anstalt laͤßt sich leicht berechnen. 10 Gallonen Oel geben 1000 Kubikfuß Gas im Durchschnitte vieler angestellten Versuche. Oel (oder Thran) kostet aber gegenwaͤrtig 20 Pfd. Sterl. Da indessen dieser Preis zu niedrig ist um einen sicheren Durchschnitt zu geben, so wollen wir die Tonne zu 25 Pfd. Sterl., oder das Gallon zu ungefaͤhr 2 Shilling rechnen. Hiernach wird der Gestehungspreis von 1000 Kubikfuß Oelgas so stehen: 10 Gallonen Oel oder Thran, das Gallon zu 2 Sh. 1 Pf. Sterl. 0 Shill. 0 Den. 1 Bushel Steinkohlen 0 – 1 – 6 – Arbeit, Verderben an Zeug und Maschinen, Zufaͤlle 0 – 5 – 6 – –––––––––– ––––––– ––––––– 1 Pf. Sterl. 7 Shill. – Den. Gegenwaͤrtig steht aber das Oel geringer; die dritte Post ward nach kleineren Anstalten berechnet, und ist folglich bei groͤßeren geringer. Nehmen wir aber selbst an, daß 1000 Kubikfuß Oelgas auf 30 Shilling zu stehen kaͤmen, so sind 1000 Kubikfuß Oelgas soviel als 3500 Kubikfuß Kohlengas, welche, zu 10 Shill. das 1000, 35 Shill. kosten wuͤrden: folglich kommen 1000 Kubikfuß Oelgas um 5 Shilling wohlfeiler. Und ist nicht, in Hinsicht auf Nationalwohl, alles Uebrige gleichgesezt, Oelgas eine Fundgrube fuͤr unsere Seeleute, so daß es allein schon in dieser Hinsicht den Vorzug verdiente, indem durch die Anwendung des Kohlengases zur Beleuchtung der Thran, und folglich auch die Fischerey, herabkam? Aus obigen Bemerkungen und Vergleichungen erhellt, daß Oelgas in jeder Hinsicht den Vorzug vor dem Kohlengase behauptet; daß es reiner und besser leuchtet; daß es leichter zu bereiten ist; daß die Anstalten zur Erzeugung desselben weniger Kapital erfordern; daß seine Erzeugung groͤßeren Gewinn abwirft, und daß es endlich mehr den National- Wohlstand foͤrdert. Ich wuͤrde meinen Nahmen nicht unterzeichnen, wenn ich es nicht noͤthig faͤnde durch denselben zu beurkunden, daß ich, weder an einer Kohlen- noch an einer Oelgas-Anstalt Theil tragend, bloß das allgemeine Beste im Auge habe. M. Ricardo.