Titel: Erklärung eines vom Obersten Yule vorgeschlagenen Apparates zum Abfeuern der Kanonen nach Hrn. Forcyth's Plan, und Nachricht über einige merkwürdige damit angestellte Versuche. Von Herrn John Deuchar, Vorleser über Chemie zu Edinburgh. Vorgelesen vor der Wernerian Natural History Society, am 16. December 1820.
Fundstelle: Band 6, Jahrgang 1821, Nr. II., S. 28
Download: XML
II. Erklärung eines vom Obersten Yule vorgeschlagenen Apparates zum Abfeuern der Kanonen nach Hrn. Forcyth's Plan, und Nachricht über einige merkwürdige damit angestellte Versuche. Von Herrn John Deuchar, Vorleser über Chemie zu Edinburgh. Vorgelesen vor der Wernerian Natural History Society, am 16. December 1820. Aus den Annals of Philosophy. New Series. N. II. Hornung 1821. S. 89. Mit 6 Abbildungen auf Tab. I. Yule's und Deuchar's Apparat zum Abfeuern der Kanonen. Ich habe mir vorgenommen in diesen Blaͤttern zuvoͤrderst den vor einiger Zeit vom Obersten Yule vorgeschlagenen Apparat, Kanonen nach Hrn. Forcyth's Plan sowohl ohne Lunte als ohne gewoͤhnliches Zuͤndkraut abzufenern, zu erklaͤren, und hierauf eine kurze Nachricht uͤber verschiedene Versuche zu geben, welche ich mit demselben angestellt habe. I. Der Apparat ist sehr einfach. Er besteht aus einer diken messingnen Roͤhre AB Tab. I. Fig. 1.Im Originale fehlt B am unteren Ende der Roͤhre AB, und steht statt H oben bei GH. A. d. Ueb. welche 15 Zoll lang ist, und das Zuͤndloch der Kanone vorstellt. Der Durchmesser der Weitung dieser Roͤhre, Fig. 6., ist ungefaͤhr der achtzehnte oder zwanzigste Theil eines Zolles. Diese Roͤhre endet sich oben bei A in einen Becher, Fig. 3. d, auf dessen Grunde die Weitung der Roͤhre sich in drei sehr kleine Loͤcher theilt, Fig. 4., um zu hindern, daß das Pulver nicht in die weitere Roͤhre faͤllt. In diesen Becher wird ungefaͤhr ein Gran der neuen Composition, von welcher wir unten sprechen, gethan, wenn der Apparat gebraucht werden soll. Oben an dem Apparate ist eine Stange von Messing CD, welche an dem einen Ende D in einer Scharnier sich bewegt, und an dem anderen C mit einer Kappe versehen ist, in deren Mittelpunkte eine Hervorragung von Stahl oder ein Hammer, Fig. 2. e sich befindet. Die Kappe bedekt den ganzen hervorstehenden Theil A an dem oberen Ende der Roͤhre AB, und der Hammer paßt ziemlich genau in den Becher, Fig. 3. d, so daß er flach auf den Boden derselben, Fig. 4. d, aufschlaͤgt. Zwischen dem Ende D der Stange und dem oberen Theile der Roͤhre A befindet sich ein Stuͤk Kork, I, oder irgend eine andere elastische Substanz, um den Stahlhammer, e, zu hindern, daß er der Composition nicht zu nahe kommt, ehe er schlaͤgt, und nach dem Abfeuern denselben zuruͤkspringen zu lassen. Der Apparat ist oben durch eine messingne Tafel, GH, verbunden, welche, damit sie nicht durch das Abfeuern leide, auf eine, andere hoͤlzerne Tafel EF aufgeschraubt ist. Die Roͤhre AB laͤßt sich in 4 Stuͤke abschrauben, und in die Hoͤhlungen a, welche entstehen, wenn man a, b und c nur halb zuschraubt, wurden die verschiedenen Materialien gelegt, welche wir in unseren Experimenten anfuͤhrten. Erklaͤrung der Abbildungen. Fig. 1. stellt den ganzen Apparat in einem Maßstabe von 4 Zehntel auf einen Zoll vor. Fig. 2. ist ein Durchschnitt der Kappe C, und des Stahlhammers e, welcher auf das Pulver an dem oberen Ende der Roͤhre AB schlaͤgt. Fig. 3. gibt einen Durchschnitt des oberen Endes der Roͤhre A, und des Bechers d, zur Aufnahme des Pulvers. Fig. 4. zeigt den Boden des Bechers, der sich in A einschraubt, von unten, wie in Fig. 3; die Hoͤhlung von B nach A theilt sich in die drei kleineren Oeffnungen. Fig. 5. zeigt das Ende einer der Abtheilungen der Roͤhre AB, und die Groͤße der Schraube, welche sie bei a, b und c vereinigt. Fig. 6. zeigt die Weitung der Roͤhre bei a, b, c und B. Die Figuren 2, 3, 4, 5 und 6 zeigen die Theile des Apparates in natuͤrlicher Groͤße: fuͤr Fig. 1. dient der Maßstab. Die Vortheile bei dem Abfeuern der Kanonen aller Art sind nach dieser Methode, im Auszuge aus einer Mittheilung, welche Oberst Yule so guͤtig war mir zu schenken, folgende: „1. Die augenblikliche Entzuͤndung alles in der Cartouche enthaltenen Pulvers.“ Die Ausdehnung der dadurch erzeugten luftfoͤrmigen Fluͤssigkeiten muß mit mehr Kraft hier wirken, als nach der alten Methode; man wird daher nothwendig in jeder Hinsicht weniger Pulver brauchen; und, da keine Ladung unentzuͤndet Hinausgetrieben wird, wird jede Quantitaͤt Pulvers die moͤglich vollere Wirkung hervorbringenHieruͤber wuͤnschen wir detaillirte Erfahrungen durch Reihen von Versuchen. A. d. Ueb.. „2. Beseitigung aller Gefahr der Explosion von Seite der Cartouche und des ausgeschuͤtteten Pulvers, das mit der brennenden Lunte im Kanonen-Verdeke eines Kriegsschiffes waͤhrend des Gefechtes in Beruͤhrung kommt.“ Die Abfeuerung geschieht hier, ohne daß man irgend eine brennende Lunte von was immer fuͤr einer Art noͤthig haͤtte; auch faͤhrt hier bei dem Abfeuern durchaus nichts Brennendes bei dem Zuͤndloche zuruͤk heraus. „3. Entfernung wenigstens des groͤßten Theiles der Unbequemlichkeit, welche waͤhrend des Gefechtes sowohl unter dem Verdeke der Kanonen eines Kriegsschiffes als in Batterien durch den Pulverrauch entsteht.“ Bei dieser Art abzufeuern wird nicht der mindeste Rauch am Zuͤndloche erzeugt; und da weder Zuͤndkraut noch Zuͤndroͤhre noͤthig ist, so ist auch nicht die mindeste Gefahr eines Zufalles bei Abfeuerung derselben hier vorhanden, was auf Schiffen kein unbedeutender Vortheil ist. „4. Entfernung aller Unbequemlichkeiten, welche entweder durch Wegwehen des Zuͤndkrautes bei starkem Winde, oder durch Wegwaschen desselben bei starkem Regen oder bei hereinschlagenden Wogen der See entstehen.“ Die Kappe oben an dem neuen Apparate bedekt das Zuͤndloch und beugt allen diesen Unbequemlichkeiten der alten Abfeuerungs-Methode vor. „5. Ersparung aller Kosten, die man gegenwaͤrtig auf Verfertigung oder Ankauf gebeizter Lunten, Zuͤndroͤhren, Feuersteine und verschiedener anderer Artikel sowohl zu Schiffe als im Felde verwenden muß.“ Ein anderer Vortheil dieser neuen Abfeuerungs-Methode verdient noch besondere Erwaͤhnung: naͤmlich, die Schnelligkeit, mit welcher sie geschieht. Hierdurch wird das Laden ungemein erleichtert, indem die Wirkung beinahe in demselben Augenblike mit dem Richten der Kanone statt hat. Die Zeit, die man jezt mit dem Aufsteken der Zuͤndroͤhre, dem Aufstreuen des Pulvers hinbringt, wird erspart, denn die Anwendung des Apparates des Obersten Yule erfordert kaum einige Augenblike. II. Nachdem ich nun in Hinsicht des Apparates selbst alles Noͤthige angefuͤhrt habe, bleibt mir am Ende dieser Blaͤtter nichts anderes mehr uͤbrig, als die Aufmerksamkeit der Gesellschaft auf verschiedene mit demselben angestellte Versuche zu leiten, welche einige in der That außerordentliche Resultate darbiethen. Auf Verlangen des Obersten Yule fing ich, ungefaͤhr Anfangs Julius des vorigen Jahres, eine Reihe von Versuchen an, in der Absicht ein Pulver zu finden, das jedesmal die Cartouche mit Sicherheit entzuͤndet und nie versagen laͤßt; ich war so gluͤklich, ein solches zu finden. Ich versuchte zuerst alle gewoͤhnlichen Knallpulver, aber ohne Erfolg. Knall-Queksilber, wenn auch nur der fuͤnfte Theil eines Granes von demselben genommen wurde, zerriß die Stahlplatte oben (d) und reichte doch nicht so weit als das bei B befindliche PulverUeber die Anwendung von Howard's Knall-Queksilber bei dem Abfeuern der Kanonen schrieb Hr. Joh. Deuchar in Edinburgh unterm 7. Maͤrz 1821. an den Herausgeber der Annals of Philosophy noch folgende Berichtigung: „Ich habe so eben eine Mittheilung Ihres Korrespondenten T. N. R. M. in dem Hefte Ihrer Annals fuͤr diesen Monat gelesen. Er scheint jene Stelle in meinem Aufsaze uͤbersehen zu haben, in welchem es heißt, daß ich Knall-Queksilber anwendete, und daß dieses die Stahlplatte oben auf dem Apparate zerriß, ohne das Schießpulver im Grunde desselben abzufeuern. Da er indessen eines Versuches mit verschiedenen Verhaͤltnissen von Knall-Queksilber, Holzkohle und Schwefel erwaͤhnt, und zwar mit der Versicherung, daß er wisse, wie vor einiger Zeit zu Paris im Geheimen Versuche mit diesen drei Ingredienzen angestellt wurden, so wiederholte ich meine Versuche mit Howard's Knall-Queksilber, nachdem ich dasselbe mit beiden oberwaͤhnten brennbaren Koͤrpern geschwaͤcht hatte. Ich versuchte zuerst im Grunde des Apparates (Tab. 1. Fig. 1.) durch Flanell Schießpulver abzufeuern, und fand nicht bloß, daß es das Schießpulver nicht entzuͤndete, sondern es mißlang mir sogar das Papier am Grunde der Roͤhre dadurch zu zerreißen oder auch nur zu bewegen. Ich versuchte hierauf, diese Mischung oben an der Spize verpuffen zu lassen, waͤhrend die Roͤhre jeder Flamme vollkommen freyen Durchgang gestattete; allein, es zeigte sich kein Licht im Grunde, obschon ich den Versuch im Dunklen anstellte. Ich verkuͤrzte dann die Roͤhre, fand aber immer, daß keine Flamme am Ende derselben sich zeigte. Bei einigen dieser Versuche brauchte ich gleiche Theile von Howard's Knallqueksilber, Schwefel und Holzkohle; bei anderen nahm ich zwei Theile Queksilber auf einen Theil der beiden uͤbrigen Bestandtheile, und bei anderen Versuchen aͤnderte ich diese Verhaͤltnisse noch anders ab.“ Annals of Philosophy. Juni 1821. S. 449. D.. Einige Antimonial-Praͤparate feuerten zwar zuweilen das Schießpulver ab; sie ließen aber eine Kruste von Spießglanz-Safran zuruͤk, welche die Loͤcher verstopfte, und nicht leicht wegzubringen war. Folgende Substanzen und eine Menge verschiedener anderer brennbarer Koͤrper wurden angewendet, und mit gleichviel uͤberoxygenirt kochsalzsaurer Pottasche gemischt. Spießglas-Goldschwefel, weißes Blei, schwarzer Spießglasschwefel, Silberglaͤtte, rother Queksilber-Praͤcipitat, Mennig, Chinesischer Zinnober (Chinese Vermilion), Zinkblumen salzsaures Queksilber, Schwefelblumen, rothes Queksilber-Oxyd, Pech, mineralischer Mohr, arabisches Gummi, rothes Bleioxyd, gambogen Gummi. Keine dieser Substanzen brachte eine regelmaͤßige Wirkung hervor, und mehrere derselben erzeugten durchaus keine Entzuͤndung. Ich will jezt eine Liste von Pulvern geben, welche alle gelegentlich den Flanell bei B durchschlugen und das unter demselben befindliche Pulver entzuͤndeten: allein nur wenige derselben thaten dieß zwei mal nach einander. 1. Ueberoxygenirt salzsaures Kali   5,0 Sublimirter Schwefel   2,0 Holzkohlenpulver   1,0 Dieses Pulver und Nr. 3. sind die schlechtesten auf dieser Liste. 2. Ueberoxygenirt salzsaures Kali 12,0 Schwefelblumen   4,0 Holzkohlenpulver   2,0 Arabisches Gummi   1,0 Dieses Pulver und Nr. 9. ist das vierte beste. 3. Ueberoxygenirt salzsaures Kali 18,0 Schwefelblumen   3,0 Arabisches Gummi   1,0 4. Ueberoxygenirt salzsaures Kali   4,5 Schwefelblumen   1,5 Holzkohlenpulver   1,5 Salpeter   2,5 Dieß und Nr. 5 und 8. sind die dritten besten. 5. Ueberoxygenirt salzsaures Kali   4,0 Schwefelblumen   1,0 Holzkohlenpuwer   1,0 6. Ueberoxygenirt salzsaures Kali   1,0 Spießglasschwefel   1,0 Dieß und Nr. 7. sind die fuͤnften besten, sie lassen aber eine harte Kruste von Spießglassafran zuruͤck, welche sehr fest an dem Apparate anhaͤngt. 7. Ueberoxygenirt salzsaures Kali   1,0 Spießglasschwefel   1,0 Hier sind die Verhaͤltnisse der Bestandtheile dieses Pulvers dem Volumen nach genommen. 8. Ueberoxygenirt salzsaures Kali   2,0 Getroknetes Holzkohlenpulver   1,0 9. Ueberoxygenirt salzsaures Kali   1,0 Getroknetes Holzkohlenpulver   1,0 10. Ueberoxygenirt salzsaures Kali   3,0 Getroknetes Schießpulver   2,0 Dieß ist das beste 11. Ueberoxygenirt salzsaures Kali   1,0 Feingepuͤlvertes Schießpulver   1,0 Dieß ist das zweite beste. Nach einer Menge von Versuchen mit diesen Pulvern wurde die verhaͤltnißmaͤßige Regelmaͤßigkeit derselben in Erzeugung der verlangten Wirkung so scharf als moͤglich berechnet, und hiernach in obiger Liste angegeben. Allein ich fand, daß selbst Nr. 10. nicht so gleichfoͤrmig wirkte, wie es fuͤr den Zwek des Obersten Yule nothwendig ist. Ich hatte beinahe schon angefangen an der Moͤglichkeit eines Erfolges zu zweifeln, als ich auf den Einfall gerieth eine Mischung anzuwenden, mit welcher mir zeither das Abfeuern hundert mal nach einander gelang, und welche keinen Ruͤkstand ließ, der die Hoͤhlungen verstopfte. Ueber die Bereitung dieses Pulvers und einige dabei nothwendige Sicherheits-Maßregeln werde ich in einem kuͤnftigen Aufsaze sprechen. Mit diesem Pulver habe ich nun die Versuche angestellt, welche die auffallenden Resultate gewaͤhrten, uͤber welche ich hier eine kurze Nachricht geben will. Ich wurde auf diese Versuche durch die Hoffnung geleitet, eine besondere Ansicht uͤber den Waͤrmestoff, von welcher ich schon vor sechs Jahren in meinen chemischen Vortraͤgen gesprochen hatte, noch weiter zu entwikeln. Ich bediente mich des Apparates des Obersten Yule, um diese Untersuchung zu beginnen, und bin noch immer mit derselben beschaͤftigt, kann daher auch gegenwaͤrtig nur einige dieser Versuche abgerissen von den uͤbrigen hier vortragen. Die ersten Versuche wurden bei dem Abfeuern der neuen Composition angestellt, von welcher ich bei jedem Experimente nur Einen Gran oder noch weniger brauchte. Ich feuerte durch ein Stuͤk Cartouche-Flanell, welcher uͤber das koch an dem Boden des Apparates B gebunden war, und entzuͤndete dadurch eine bestimmte Menge Schießpulvers, welches in einem duͤnnen Gehaͤuse unter dem Flanelle sich befand. Dieß wurde sehr oft nach einander wiederholt, ohne daß der Apparat gereinigt wurde, und die Flamme drang jedesmal durch den Flanell und entzuͤndete das Schieß-Pulver. Wenn dieß bei unmittelbarer Anwendung auf die Kanone ebenso regelmaͤßig geschaͤhe, so ließe sich gar nicht zweifeln, daß diese Mischung alle verlangten Vorzuͤge besizt. Man hat daher einen aͤhnlichen Apparat, wie der bereits beschriebene, an einen Sechspfuͤnder angebracht, nur ließ man die lange Roͤhre AB weg, deren Stelle hier das Zuͤndloch der Kanone selbst vertrat. Der Sechspfuͤnder wurde mit Cartouchen, und in mehreren Versuchen mit Cartouche und Kugel zugleich geladen: dieselben Versuche wurden mehrere male wiederholt und gaben gleichfoͤrmig immer dieselben Resultate. Die hierauf noch weiters angestellten Versuche sollten des Hrn. Humphry Davy's Theorie uͤber die Undurchdringlichkeit der Drahtgewebe in Hinsicht der Flamme bestaͤtigen. In dieser Hinsicht wurden Drahtgewebe von verschiedener Feinheit in das Innere der Verbindungen a, b oder c der Roͤhre so gelegt, daß sie die Hoͤhlung derselben vollkommen schlosse. Groͤberes Drahtgewebe ließ die Flamme durch, und das Schießpulver ward abgehrannt; allein dieß geschah nie, wenn man so feines Drahtgewebe, als Hr. Humphry Davy bei seiner Sicherheitslampe anwendete, genommen hat, ausser wenn die Flamme sich einen Durchgang durch das Drahtgewebe geschlagen zu haben schien. Wenn aber diese Versuche ohne Flanell und Schießpulver in B angestellt wurden, so ging die Flamme selbst durch drei Drahtgewebe hintereinander mit einem Schlage durch. Die folgenden, und wahrscheinlich die auffallendsten Versuche unter allen wurden mit Schießpulver angestellt, welches man in einer der Abtheilungen a, b oder c des Apparates angebracht hatte. In einigen derselben fand ich, daß die Flamme durch das Schießpulver bei a, b oder c durchging, ohne dasselbe zu entzuͤnden, obschon es sonst oͤfters dasselbe abgebrannt hatte. Dieß schien nun Anfangs ein wichtiger Einwurf gegen die vorgeschlagene Anwendung des Apparates: allein, nach wiederholten Versuchen fand sich, daß obige sonderbare Erscheinung nur dann Statt hatte, wann der Schlag des Hammers zu leicht war; denn, wo er stark genug gewesen ist, hatte allzeit Entzuͤndung Statt. In einigen Versuchen brachte ich Schießpulver bei zwei Abtheilungen an (a und b) und fand, daß die Flamme zuweilen durch beide durchging, ohne an irgend einer derselben das Pulver abzubrennen; ein ander mal brannte das Pulver an einer Abtheilung ab, an der anderen nicht. Bei Anstellung dieser Versuche legte ich zuerst ein kleines Stuͤk Flanell auf das Loch bei der Vereinigung der Roͤhre, und schuͤttete das Schießpulver auf denselben und zwar zu zwei, drei, vier, zuweilen zu fuͤnf Granen auf ein mal. Nach jedem Versuche fand ich einen braͤunlichen angebrannten Flek ungefaͤhr von der Groͤße des Loches der Roͤhre in dem Mittelpunkte des Flanelles. Ich stellte noch viele verschiedene Versuche mit Flanell, Papier und anderen Dingen an, welche ich zwischen die Vereinigungen der Roͤhre legte: bei allen fand ich, daß der Flanell durchgeschlagen war, und meistens ein Loch hatte; man sah eine blaßgefaͤrbte Flamme auf eine betraͤchtliche Weite unter dem unteren Ende der Roͤhre B herausfahren. In einem kuͤnftigen Aufsaze hoffe ich die Ehre zu haben, der Gesellschaft einest umstaͤndlicheren Bericht uͤber diese sonderbaren Versuche vorlegen zu koͤnnen. Ich werde die Ursachen dieser Resultate entwikeln und besonders jene außerordentliche Erscheinung zu erklaͤren suchen, in welcher das Schießpulver offenbar unempfindlich gegen die Flamme bleibt, die durch dasselbe durchfaͤhrt.