Titel: Erklärung des dem Jakob Ransome, Eisengießer zu Ipswich in der Grafschaft Suffolk, und dem Robert Ransome, Eisengießer zu Colchester in der Grafschaft Essex, ertheilten Patentes auf eine Verbesserung an der Erfindung für welche besagter Jakob Ransome gegenwärtig ein Patent dd. 1. Jun. 1816. unter dem Titel: „Erfindung gewisser Verbesserungen an Pflügen“ besizt. Dd. 28. November 1820.
Fundstelle: Band 6, Jahrgang 1821, Nr. LXII., S. 386
Download: XML
LXII. Erklaͤrung des dem Jakob Ransome, Eisengießer zu Ipswich in der Grafschaft Suffolk, und dem Robert Ransome, Eisengießer zu Colchester in der Grafschaft Essex, ertheilten Patentes auf eine Verbesserung an der Erfindung für welche besagter Jakob Ransome gegenwärtig ein Patent dd. 1. Jun. 1816. unter dem Titel: „Erfindung gewisser Verbesserungen an Pflügen“ besizt. Dd. 28. November 1820. Aus dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. N. CCXXXIV. November 1821. S. 321. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Ueber Verbesserungen an Pflügen. Ich Jakob Ransome erklaͤre, daß meine Erfindung in Folgendem und in den angehaͤngten Zeichnungen deutlich beschrieben ist, naͤmlich: die Pflugschar bleibt dieselbe, wie sie in dem Patente vom 1. Juni 1816. beschrieben wurdeSie findet sich im vorigen Hefte beschrieben und abgebildet. D.. Die oberen und unteren Klappen, welche die Pflugschar fassen und festhalten, sind gleichfalls in der Erklaͤrung dieses Patentes beschrieben; in dem gegenwaͤrtigen Falle bedienen wir uns zwar der oberen und unteren Klappen zu demselben Zweke, um naͤmlich die Pflugschar zu fassen, sie sind aber anders gestaltet oder gebaut, und auf eine andere Weise befestigt, wodurch die Theile weniger in Unordnung gebracht und mit mehr Leichtigkeit von dem Pfluͤger aufgesezt und abgenommen werden koͤnnen: fuͤr diese Verbesserungen wurde gegenwaͤrtiges Patent erhalten. Die Art und Weise derselben wird aus folgender Beschreibung deutlich erhellen, wenn man sie mit der unten beigefuͤgten Zeichnung vergleicht. Fig. 22. Taf. VI. gewaͤhrt zwei Ansichten der oberen Klappen, welche, wie die Zeichnung ausweiset, als besondere Stuͤke verfertigt werben koͤnnen, oder zugleich aus einem Stuͤke mit dem Streichbrette des Pfluges gegossen oder gefertiget werden und einen Theil desselben bilden, oder einen Theil oder eine Fortsezung des Pflugkastens ausmachen, je nachdem man es bequemer findet, oder den Ansichten des Manufakturisten mehr entspricht. a zeigt in dieser Figur die Unterseite der oberen Klappe. b die Oberseite derselben. c den Ring, durch welchen der Keilbolzen laͤuft, um die Pflugschar zwischen diese Klappe und die untere in der Folge zu beschreibende einzuziehen und einzuklemmen. Dieser Ring kann aus Gußeisen oder aus geschlagenem Eisen oder aus Stahl oder irgend einem anderen schiklichen Materiale verfertiget, und entweder einzeln fuͤr sich gemacht und dann an der Klappe befestiget, oder in einem Stuͤke mit derselben gegossen und gefertiget werden. Fig. 23. zeigt die Pflugschar, welche in jeder Hinsicht der in der Erklaͤrung des dd. 1. Juni 1816. dem Jak. Ransome ertheilten Patentes beschriebenen aͤhnlich ist, also hier nicht weiter beschrieben werden darf, als daß d in dieser Figur die Unterseite, e die Oberseite der Pflugschar ist. Fig. 24. zeigt zwei Ansichten der unteren Klappe mit einem Ringe zur Aufnahme des Keilbolzens, wodurch die Pflugschar befestigt wird. Diese Klappe kann entweder einen Theil des Pflugkastens oder Bodenstuͤkes oder der Sohle, wie in Fig. 27; bilden, wo sie einen Theil der Sohle ausmacht, oder kann davon abgesondert verfertigt und nach Belieben daran befestigt werden. f zeigt die untere Seite dieser unteren Klappe, g die Oberseite derselben, und h den Ring, durch welchen der Keilbolzen laͤuft, welcher die beiden Klappen zusammenzieht, um die Pflugschar zwischen denselben zu fassen und einzukneipen. Dieser Ring kann entweder aus geschlagenem oder aus gegossenem Eisen oder aus irgend einem anderen schiklichen Materiale verfertigt, und entweder einzeln fuͤr sich gemacht und dann an der Klappe befestigt, oder in einem Stuͤke mit derselben gegossen und gefertiget werden. Fig. 25. gibt eine Ansicht und den Durchschnitt einer Haͤlterplatte mit einer Furche an der einen Seite derselben, durch welche der Keilbolzen laͤuft. Diese Platte wird mittelst eines Bolzens, oder auf eine andere Weise, an dem Pflugkasten festgemacht, und dient dazu, den Keilbolzen fest und in solcher Richtung zu erhalten, daß er durch den Ring oder durch die Ringe der Klappen laufen kann. Diese Haͤlter-Platte dekt ein laͤngliches Loch, oder eine Spalte an dem Pflugkasten, durch welches Loch oder Spalte ein Haͤlter oder Haken an dem einen Ende des Keilbolzens laͤuft, so daß, wenn man auf denselben schlaͤgt, der Bolzen in den Ring oder in die Ringe ein- oder ausgetrieben wird. Ich muß bemerken, daß ich weder auf die Form noch auf die Lage dieser Haͤlterplatte einen besonderen Rechtsanspruch gruͤnde, indem diese sich nach der Art des Pfluges richten muß, bei welchem man dieselbe anwendet, und nach der Lage, in welcher der Keilbolzen eingetrieben wird. i ist die Ansicht der Haͤlterplatte mit ihrer vertieften Furche fuͤr den Keilbolzen, und k ein Durchschnitt derselben. Fig. 26. zeigt den Keilbolzen und m den Haͤlter, welcher durch das Loch oder durch die Spalte in dem Pflugkasten laͤuft, wie Fig. 29. zeigt. Dieser Keilbolzen kann von verschiedener Gestalt und Laͤnge seyn, und auch in einer anderen Richtung, als die in der Zeichnung dargestellte, angebracht werden, indem er bloß dazu dient, die Klappen, wie oben gesagt wurde, anzuziehen: er kann also in jeder fuͤr den Pflug, an welchem er angewendet wird, schiklichen Richtung und bequemen Lage angebracht werden, und von jeder beliebigen Laͤnge seyn, wenn er nur, so wie die Umstaͤnde es erfordern, leicht in den Ring oder in die Ringe der Klappe oder der Klappen ein- und ausgetrieben werden kann. Fig. 27. zeigt die untere Klappe aus einem Stuͤke verfertigt, mit der Sohle oder mit dem Bodenstuͤke des Pfluges. n ist die Ansicht von der Landseite von oben. o der Plan von oben. p ist der Ring. q der Durchschnitt bei demselben, oder nach den punktirten Linien ttt. v ein Durchschnitt von dem anderen Ende der Sohle oder des Bodenstuͤkes, bei den punktirten Wien u, u, u. Fig. 28. gibt eine Ansicht des Pflugkastens außer dem Streichbrette oder dem Bruststuͤke: die Klappen und die Pflugschar sind abgenommen, aber in kleinerem Maßstabe gezeichnet. Dieselben Buchstaben zeigen, wie in den obigen Figuren, dieselben Gegenstaͤnde. s zeigt eine Aushoͤhlung an dem Schnabel des Kastens zur Aufnahme der Ringe c und h in den oberen und unteren Klappen, durch welche der Keilbolzen 1 laͤuft. Fig. 29. ist eine Ansicht des Pflugkastens von der Landseite, mit daran befestigten Klappen und eingelegter Pflugschar; die Form derselben, so wie die Lage der Ringe und des Keilbolzens, sind durch punktirte Linien angedeutet. Dieselben Buchstaben zeigen dieselben Theile an, wie in den vorigen Figuren. Ich muß bemerken, daß wenn eine oder die andere Klappe einen Theil mit dem Pflugkasten oder mit der Sohle bildet, der Ring nur an der beweglichen Klappe angebracht werden darf. Urkunde dessen. Bemerkungen der Patenttraͤger. Die Absicht der Patenttraͤger bei dieser Erfindung war, Einfachheit im Baue des Pfluges, Dauerhaftigkeit an den Theilen, welche der Abnuͤzung am meisten ausgesezt sind, groͤßere Leichtigkeit und Wohlfeilheit bei dem Ersaze derselben zu vereinigen. Diese Vortheile wurden durch die dem Publikum unter dem Namen: Ransome's verbesserte Patent-Pfluͤge mitgetheilten Pfluͤge vollkommen erreicht. Ihre Einfachheit beseitigt alle Wahrscheinlichkeit, daß sie jemals aus der Ordnung gebracht werden koͤnnen; ihre erhoͤhte Dauerhaftigkeit geht aus der vorzuͤglichen Staͤrke und aus dem Baue ihrer einzelnen Theile hervor; und die Ersparung bei dem Gebrauche derselben laͤßt sich daraus ermessen, daß bei diesen Pfluͤgen diejenigen Theile, welche der Abnuͤzung am meisten unterliegen, verhaͤltnißmaͤßig viel haͤrter gemacht sind, und leicht ersezt werden koͤnnen, ohne daß man jene Theile wegwerfen darf, welche bloß theilweise abgenuͤzt wurden, welches, weil keine zwekmaͤßige Abhuͤlfe dafuͤr getroffen ist, so oft der Fall seyn muß. Die Patenttraͤger mußten bei ihrer Erklaͤrung sich in ein kleinliches Detail einlassen, obschon der Bau der verschiedenen Theile ihres Pfluges so einfach ist, daß jeder gewoͤhnliche Pfluͤger dieselben mit Leichtigkeit seinem Pfluge anpassen kann.

Tafeln

Tafel Tab. VI
Tab. VI