Titel: | Beschreibung gewisser Verbesserungen im Drahtzuge, worauf Wilh. Brokedon, Gentleman in Poland-street, Middlesex, dd. 20 September 1821 ein Patent erhielt. |
Fundstelle: | Band 7, Jahrgang 1822, Nr. LXXIV., S. 478 |
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LXXIV.
Beschreibung gewisser Verbesserungen im Drahtzuge, worauf Wilh. Brokedon, Gentleman in Poland-street, Middlesex, dd. 20 September 1821 ein Patent erhielt.
Aus Th. Gill's Technical Repository N. I. Jaͤner 1822. S. 14.
Brokedon's Verbesserungen im Drahtzuge.
Statt der gewoͤhnlichen Methode, cilindrischen Draht
durch Loͤcher in Stahl, Eisen oder in anderen Metallen und
Metall-Compositionen zu ziehen, mache ich auf die bei Steinarbeitern
gewoͤhnliche Weise durch Bohren oder Schleifen walzenfoͤrmige oder
kegelfoͤrmige Loͤcher mit zugerundeten Enden durch Demante, Saphire,
Rubine, Chrisolithe und andere dazu taugliche Edelsteine oder harte Steine. Diese
Steine fasse oder befestige ich in Bloͤke, Gestelle, Metalle, oder andere
Substanzen, in welchen sie gehoͤrig befestigt und zum Zuge brauchbar gemacht
werden koͤnnen, und durch sie werden nun die Metalle oder
Metall-Compositionen, welche zu Draht gezogen werden sollen, auf die
gewoͤhnliche Weise durchgezogen. Der Draht kann durch jedes der beiden Enden
dieser Loͤcher gezogen werden, ich ziehe es aber vor, denselben bei dem
engeren Ende hineinzusteken, und bei den weiteren herauszuziehen, indem die Steine
auf diese Weise mehr Widerstand bei dem Zuge leisten werden.
Die Loͤcher in diesen Edelsteinen muͤssen von verschiedenen
verhaͤltnißmaͤssig nach der Natur des Metalles, das man zu Draht
ziehen will, fortschreitend abnehmender Groͤße seyn; der Draht wird dann
durch dieselben auf die gewoͤhnliche Weise immer duͤnner und feiner,
er mag aus Stahl, Eisen, Messing, Kupfer, Gold, Platina, vergoldetem oder
versilbertem Kupfer oder versilbertem Golde oder aus irgend einem zu Drahte
tauglichen Metalle oder einer solchem Metall-Composition gezogen werden.
Was die Form der Bloͤke, Platten, Gestelle zum Drahtzuge betrifft, so ist sie lediglich
dem Gutbefinden der Arbeiter uͤberlassen; meine Erfindung besteht bloß in
Anwendung der Edelsteine statt der gewoͤhnlichen Metallplatten, indem der
Draht dadurch mehr rund und gleichfoͤrmig, die Reibung vermindert wird, und
die Loͤcher selbst durch das Durchziehen des Drahtes weniger erweitert und
abgenuͤzt werden.Hr.
Th. Gill, macht in
N. 11. S. 100 seines technical Repository eine eben so feine als wahre Bemerkung
uͤber einen an englischem Drahte haͤufig vorkommenden Fehler.
„Es ist allgemein bekannt“, sagt er, „daß
Draht aus Metallen, welche auf die im Großen gewoͤhnliche Weise
in Zaine gespalten werden, durchaus ihrer ganzen Laͤnge nach,
fehlerhaft (ungesund, unsound) sind. Dieß
ruͤhrt von der Form her, welche die Zaine beim Spalten erhalten,
wodurch eine Kante derselben rundlich und die entgegengesezte
ausgehoͤhlt wird. Die Kanten dieser hohlen Seite kommen,
waͤhrend der Draht durch die Loͤcher gezogen wird, immer
naͤher und naͤher aneinander, bis sie am Ende einander
beruͤhren, und so eine Art von hohler Roͤhre auf der einen
Seite des Drahtes durch die ganze Laͤnge desselben hin
bilden.“ Er bemerkt, daß Hr. Scheffield diesem Fehler vollkommen
abzuhelfen wußte.