Titel: | Beschreibung der von Hrn. Amédée Durand, rue du Colombier, N. 27, erfundenen Walzen-Druker-Presse . |
Fundstelle: | Band 11, Jahrgang 1823, Nr. I., S. 4 |
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I.
Beschreibung der von Hrn. Amédée Durand,
rue du Colombier, N. 27, erfundenen Walzen-Druker-Presse
Wenn auch diese Druker-Presse den englischen nachsteht so scheint sie doch
sehr interessant, und unter einigen Modifikationen, auch zum Calico-Druke
etc. geeignet. A. d. Ueb. .
Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement
pour l'Industrie nationale. N. 222 S. 383.
Mit Abbildungen auf Tabula I.
Durand's Walzen-Druker-Presse.
Vorliegende Maschine, fuͤr welche ihr Erfinder eine
Medaille erhielt, unterscheidet sich von den gewoͤhnlichen Drukerpressen
dadurch, daß sie die Schwarze selbst auftraͤgt, und von den uͤbrigen
Druk-Maschinen dadurch, daß die Lettern in derselben die in der Drukerei
gewoͤhnliche Lage behalten, und vorzuͤglich durch den Umstand, daß ein
einziger Arbeiter zu ihrer Bedienung hinreicht. Die Vortheile, die sie gewahrt,
sind: ein unbestimmter Druk, dessen Vermehrung uͤbrigens fuͤr den
Arbeiter kaum merklich ist, und den er nach Belleben auf eine unwandelbare Weise
bestimmen kann; Vertheilung der Schwaͤrze mit der moͤglich
groͤßten Regelmaͤßigkeit; Abdruk des groͤßten Formates mit sehr
geringer Anstrengung; und endlich eine weit groͤßere Anzahl von
Abdruͤken mittelst eines Arbeiters, als man von den gewoͤhnlichen
Pressen mit zwei Arbeitern erhaͤlt.
Diese, ihrem Sisteme nach ganz neue, Presse mußte folgenden Bedingungen
Genuͤge leisten. Die Vorrichtung, auf welche das Papier gelegt wird, und die
eine schiefe Flaͤche ist, mußte das aufgelegte Blatt schnell genug ergreifen,
um es nicht im Geringsten in Unordnung gerathen zu lassen, und sie mußte sich
zugleich, ohne allen Zeitverlust und ohne ihre Verhaͤltnisse gegen den uͤbrigen Mechanismus
zu aͤndern, allen Dimensionen des Papieres anpassen.
Die Walze, die den Druk bewirkt und zweimal der Laͤnge nach uͤber die
Lettern hinlaͤuft, durfte, um nicht zweimal zu druken, nur einmal wirken.
Ferner mußte, da die zum Druke noͤthige Menge der Schwaͤrze
außerordentlich klein ist, und auf einer ganzen Form fuͤr ein Blatt nur den
tausendsten Theil einer Unze betraͤgt, diese genau bestimmt und geregelt, und
doch dem Ausflusse derselben eine so weite Oeffnung gegeben werden, daß man die
gemeine Schwaͤrze, die zu schlecht abgerieben ist, um durch eine sehr enge
Oeffnung durchzugehen, noch brauchen konnte.
Die Bedienung und das Spiel der einzelnen Theile der Presse geschieht auf folgende
Weise. Der Arbeiter faͤngt damit an, daß er, wie bei der gewoͤhlichen
Presse, sein Blatt Papier auf den Preßdekel legt; dann ergreift er mit der Rechten
die Kurbel, und dreht dieselbe so schnell als moͤglich 4 mal, zweimal nach
jeder Richtung. Nach dieser Operation ist das Blatt gedrukt, und kommt dem Arbeiter
so, wie er dasselbe auf den Preßdekel legte, frei zuruͤk: die Form ist schon
wieder zum Druke des folgenden Blattes geschwaͤrzt.
Durch diese Bewegung hat die Walze die Stelle verlassen, die sie auf der Zeichnung
einnimmt, und indem sie das Tuch des Preßdekels auf sich aufrollt, ist sie
hinabgestiegen und hat das Blatt Papier auf die Lettern aufgedruͤkt,
uͤber welche sie der ganzen Laͤnge nach hinlief, indem sie an ihren
Enden durch eiserne Leisten, welche die Seiten der Maschine bilden, gestuͤzt
wird. Diese Leisten hindern, daß der Cylinder nicht in die Zwischenraͤume
hinabsteigt, die die Seiten trennen, und auf diese am Rande mehr druͤke als
in der Mitte. Sie sind mit ledernen Baͤndern versehen, welche außerdem, daß
sie den Cylinder vor den Beschaͤdigungen, die er erleiden koͤnnte,
wenn er auf bloßem Eisen hinliefe, schuͤzen, auch den Druk zum Theile
vermindern, indem man vor jene Stellen, wo man diese Wirkung zu erhalten
wuͤnscht, als Columnen Rand oder hoͤhere Lettern, Unterlagen von
Papier anbringt, welche man auf die ledernen Baͤnder aufklebt.
Wenn nun die Walze an das Ende der Lettern-Form gekommen ist, senkt sich der
Marmor, der die Form traͤgt, um 3 Linien, wodurch die Walze
zuruͤklaufen kann, ohne zum zweitenmal abzudruken. In dem Augenblike, wo die
Walze waͤhrend ihrer Annaͤherung gegen den Punct, von welchem sie
auslief, uͤber die lezte Letternzeile hinauskommt, erhebt der Marmor sich
wieder auf seine urspruͤngliche Hoͤhe, um die Schwaͤrze
aufzunehmen, die ihm die Schwarz-Walze (cylindre de touche) zufuͤhrt. Diese leztere Walze
wird von einem Wagen gefuͤhrt, der sie bestaͤndig auf derselben
Hoͤhe haͤlt, und, wie wir oben an der Druk-Walze gesehen haben,
hindert, mehr auf den Rand der Columnen, als auf die Mitte derselben zu wirken.
Beide Walzen werden durch ein Gewicht herbeigefuͤhrt und erhalten am Ende
ihres Laufes einen Stoß zuruͤk, welcher, indem er sie zum zweitenmal die
Schwaͤrze auf die Lettern auftragen macht, sie auf ihren ersten Plaz
zuruͤkfuͤhrt, wo sich der ganze Vertheilungs-Apparat befindet.
Der Stoß zuruͤk entsteht durch einen Mechanismus, der unter der
Druk-Walze angebracht ist, und dessen Verrichtung darin besteht, ein doppelt
so schweres Gewicht, als jenes, welches die Schwarz-Walze in Bewegung sezt,
mittelst seiner Verbindung mit dem allgemeinen Mechanismus. der Maschine aufzuziehen
und in Freiheit zu sezen. Dieses Gewicht fuͤhrt, waͤhrend es
niedersinkt, die Walze auf ihren urspruͤnglichen Plaz zuruͤk, und hebt
zugleich das erste Gewicht. Durch dieses abwechselnde Spiel der Druk- und
Schwaͤrz-Walze wird nun, obschon beide Walzen dieselbe Bewegung haben,
die Druk-Walze, indem der Marmor augenbliklich niedersinkt, nur einmal
druken, waͤhrend die Schwaͤrz: Walze zweimal Schwaͤrze
auftragen wird.
Damit aber das Auftragen der Schwarze gehoͤrig geschieht, muß die
Schwarz-Walze auf ihrem ganzen Umfange mit einer gleichfoͤrmigen Lage
von Schwaͤrze bedekt seyn. Diese erhaͤlt sie dadurch, daß sie,
waͤhrend der ganzen Zeit, binnen welcher der Druk geschieht, auf dem
Vertheilungs-Apparate gelagert ist, und die Schwaͤrze, so wie die
Umdrehung um die Achse, der Schwaͤrz-Walze durch einen anderen
Cylinder von kleinerem Durchmesser unter derselben mitgetheilt wird. Dieser
Treib-Cylinder macht bei jedem Blatte neun Umdrehungen, die Haͤlfte derselben
nach einer, die andere Haͤlfte derselben nach einer anderen Richtung, was
mehr als hinreichend ist, um die Schwaͤrze gleichfoͤrmig auf der
ganzen Oberflaͤche der Schwarz-Walze zu verbreiten. Eine mit der Achse
derselben parallele Buͤrste, die sich in gerader Linie sehr schnell hin und
her bewegt, sichert die gleichfoͤrmige Vertheilung derselben der ganzen
Laͤnge nach.
Die Schwaͤrze gelangt auf den Treib-Cylinder durch Beruͤhrung
einer eisernen Walze von 2 Zoll im Durchmesser, die sich nur um ein Drittel dreht,
waͤhrend der Treib-Cylinder neunmal herum laͤuft. Diese
Beruͤhrung hat nur in dem Augenblike Statt, wo die
Schwaͤrz-Walze abgeht, damit die neu mitgetheilte Schwaͤrze
nicht unmittelbar auf die Lettern kommt, und vorher durch die Gesammtheit der
Umdrehungen des Treib-Cylinders gehoͤrig vertheilt wird.
Die kleine eiserne Walze belegt sich mit der Schwarze in einem unter ihr befindlichen
Troge, und nimmt soviel von derselben auf, als zum Druke von ungefaͤhr
tausend Blaͤttern hinreicht.
Diese Menge wird durch ein sehr genau vorgerichtetes eisernes Lineal bestimmt, an
welchem die Walze sich reibt. Die Beruͤhrung mit dem Treib-Cylinder
hat nur an einem Theile des Umfanges Statt, der etwas geschwaͤrzt ist. Die
Entfernung der eisernen Walze und des Lineales wird durch eine Stellschraube
bestimmt, und dadurch jener Grad von Farbe hervorgebracht, den man zu geben
wuͤnscht. Da uͤbrigens die Verbindung mit dem Treib-Cylinder
nur waͤhrend einer sehr kurzen Zeit Statt hat, so kann man, um die gemeine
Druker-Schwaͤrze zu gebrauchen, einen etwas weiteren Raum zwischen dem
Lineale und der eisernen Walze uͤbrig lassen: denn diese Schwarze
koͤnnte nicht durch eine kleine Oeffnung durchfließen, die doch
unumgaͤnglich noͤthig waͤre, wenn der Cylinder sich
bestaͤndig drehte. Auf diese Weise wird der Ausfluß der Schwaͤrze
durch die Entfernung des Lineales waͤhrend einer Drittel-Umdrehung der
eisernen Walze bestimmt, und die Schwaͤrze durch neue Umdrehungen des
Treib-Cylinders vertheilt.
Die Theile dieser Maschine lassen sich, so wie die Verrichtungen derselben, in vier
Abtheilungen bringen: die erste begreift den ganzen Apparat, der das Blatt aufnimmt,
unter die Presse und
zuruͤkfuͤhrt. Diese Theile sind mit Capitaͤlchen bezeichnet.
Die zweite, die den Apparat in sich faßt, der den Druk und die Senkung des Marmors
erzeugt, wird mit Cursiv-Buchstaben angezeigt.
Die dritte, die die Vorrichtung zur Vertheilung der Druker-Schwaͤrze
und den Treib-Cylinder begreift, ist durch arabische
Ziffern angedeutet.
Die vierte endlich, die den Mechanismus enthaͤlt, welcher dem Wagen des
Schwaͤrz-Cylinders seine abwechselnde Bewegung gibt, ist mit roͤmischen Zahlen bezeichnet.
Erklaͤrung der Figuren:
Fig. 1. Aufriß
der Presse von Seite der Kurbel.
Fig. 2.
Laͤngen-Durchschnitt der ganzen Maschine und ihres Gestelles.
Fig. 3.
Grundriß des Gestelles der Presse.
Fig. 4. Aufriß
der Presse von Hinten.
Fig. 5.
Grundriß des Preßdekels und seiner zugehoͤrigen Theile.
Fig. 6. Wagen,
der die Druk-Walze fuͤhrt.
Fig. 7.
Schwarz-Walze (cylindre de touche), der die
Schwaͤrze vertheilt.
Fig. 8.
Schwaͤrze, die durch eine Bewegung hin und her (durch einen Laufstok) die
gleichfoͤrmige Vertheilung der Schwaͤrze auf dem
Schwaͤrz-Cylinder bewirkt.
Fig. 9. Oberer
Theil des Preßdekels, in dem Augenblike, wo die Gabel geschlossen ist, und das Blatt
Papier ergriffen hat.
Fig. 10.
Dieselbe Gabel geoͤffnet.
Fig. 11.
Aufriß und Ansicht der Walze, die die Schwaͤrze zufuͤhrt, von
Oben.
Fig. 12.
Aufriß des Wagens, der die Schwaͤrz-Walze von einem Ende der Maschine
an das andere fuͤhrt.
Fig. 13 und
14. Plan
und Aufriß des Mechanismus, der die Schwaͤrz-Walze vor- und
ruͤkwaͤrts gehen macht.
Fig. 15. Plan
und Aufriß des Gestelles, das die Schwaͤrze enthaͤlt.
Die Figuren 9,
10, 11, 12, 13, 14, 15 sind in
zweimal groͤßerm Maßstabe, als die acht ersten.
Preßdekel, oder Vorrichtung, die das Papier
traͤgt.
A, Kurbel, welche die ganze Maschine treibt, und am Ende
ihrer lezten Umdrehung die Zangen oͤffnet, die das Papier ergreifen.
B, Daumen, welcher mittelst des beweglichen
Stuͤkes C, die Kurbel in dem Augenblike aufnimmt
und aufhaͤlt, wo sie die Oeffnung der Zangen bewirkt.
C, Bewegliches Stuͤk der Kurbel, welches in dem,
an den Wagen, der die Druk-Walze fuͤhrt, befestigten Daumen eingreift.
Dieses Stuͤk, welches sich auf eine Feder stuͤzt; wird durch einen
leichten Stoß ausgehoben, den der Arbeiter dem Griffe der Kurbel gibt, die er vor
sich her treibt.
D, Zangen oben auf dem Preßdekel, die, beim Abgange der
Kurbel, sich augenbliklich schließen.
E, Gabel zur Aufnahme der Zangen des Preßdekels.
F, Kleiner Kreisbogen, auf welchen der Hebel G wirkt; dieser Hebel oͤffnet, indem er die Achse
der Gabel E sich drehen macht, die Zangen des Preßdekels
in dem Augenblike, wo die Kurbel von dem Daumen B
ergriffen wird.
G, Hebel, der die oberen Zangen des Preßdekels
oͤffnet.
H, Stange, welche die Bewegung des Hebels G dem kleinen Kreisbogen F
mittheilt; diese Stange besteht aus zwei Stuͤken, und verlaͤngert und
verkuͤrzt sich, nach der Groͤße des Papieres, mittelst zweier kleiner
Halsbaͤnder II, die mit einer Drukschraube
versehen sind.
I, kleine Rolle auf dem Ende des Hebels G, um die Reibung desselben auf der Kurbel zu
vermindern.
J, Schieber, welche den unteren Theil der Zangen D festhalten, waͤhrend der obere Theil durch die
Gabel E geoͤffnet wird; diese Schieber gleiten
auf den Leisten des Preßdekels auf und nieder, und werden an denselben durch die
Drukschrauben J' J', nach
der Groͤße des Papieres, befestigt.
K, eiserne Kreise, welche Falze bilden, die mit der
Druk-Walze im Verhaͤltniße stehen. Sie dienen: 1tens zur Leitung der
ledernen Baͤnder, welche die Seiten des beweglichen Theiles des Preßdekels
bilden; 2tens den Unterschied zwischen der Dike des Dekels und des Tuches
auszugleichen, und machen, daß beide, waͤhrend sie auf dem Preßdekel
aufgerollt sind, dieselbe Entwikelung erhalten. Ohne diese Vorsorge wuͤrde, wo die Dike des Tuches
von jener des Leders sehr verschieden waͤre, wenn lezteres schwaͤcher
ist, das Papier an seinen Enden reissen, und im entgegengesezten Falle, sich
falten.
L, Preßdekel-Tuch, welches an seinen Enden
mittelst Querstuͤken, die mit Haken versehen sind, befestigt ist.
M, (Fig. 5.) Haken, an welchen
das Preßdekel-Tuch eingehaͤkelt ist.
N, Rolle, welche man nach Belieben an den Leisten des
Preßdekels unter den Puncturen befestigen kann: sie biethet einen Stuͤzpunct
dar, welcher dem Arbeiter das Auflegen des Papieres erleichtert.
O, ein duͤnnes, schnabelfoͤrmiges
Stuͤk Eisen, welches die unteren Zangen oͤffnet und offen
erhaͤlt, waͤhrend der Arbeiter das bedrukte Blatt abnimmt, und ein
anderes Blatt auflegt.
P, (Fig. 6Wird 5 heißen sollen. A. d. Ueb.) untere Zangen, welche, wie die oberen, mit Spiralfedern versehen sind, die
auf Zapfen am Ende derselben aufgezogen sind, und die immerdar trachten sie zu
schließen.
Q, lederne Baͤnder, die die Seiten des Preßdekels
bilden, und das Blatt Papier leiten. Diese Baͤnder sind an einem Ende an dem
festen Puncte S (Fig. 3) befestigt, und
endigen sich an dem anderen in eine Schnur T, die an dem
festen Puncte U (Fig. 1) angeheftet
ist.
R, Leisten des Preßdekels.
T, Schnuͤre des Preßdekels.
U, Befestigungspunct der Schnuͤre
V, Rollen, uͤber welche diese Schnuͤre
laufen.
X, Schraube, welche das Ende der Stuͤzen des
Preß-Dekels, Y, in eine in den Leisten R angebrachte Spalte fallen, und die Neigung des
Preßdekels nach Belieben des Arbeiters bestimmen laͤßt.
Y, Stuͤzen des Dekels.
Druk.
a, Drukwalze, die den Druk hervorbringt.
b, Druker, die, indem sie sich auf die eisernen
Baͤnder, die die
Gelten der Maschine bilden, auflegen, mittelst der Schraube c den Druk der Walze auf die Lettern vermehren,
d, Seiten des Gestelles des Wagens, der die Drukwalze
fuͤhrt.
e, Kette, welche der ganzen Maschine die Bewegung
mittheilt.
éé, Zahnraͤder, uͤber welche
die Kette hinlaͤuft.
f, lederne Baͤnder, welche die eisernen
einfassen, und unter welchen man an jenen Orten, wo der Druk vermindert werden soll,
die Unterlagen von Papier anbringt.
g, (Fig. 6) kleine,
innenwendig an den Seiten des Gestelles des Wagens aufgezogene, Druker, die
denselben in immer gleicher Entfernung von den groͤßeren Baͤndern
halten.
h, Winkelmaß, welches am Ende des ersten Laufes der
Drukerwalze das Ende des Hebels l trifft, und den
Marmor, der die Lettern traͤgt, hinabsteigen macht.
i, Hebel, welcher den Daumen j aushebt, durch welchen der Marmor in der Hoͤhe erhalten wird.
j, Daumen, welcher mit dem Hebel K verbunden ist, und sich aushebt, wenn die Drukerwalze ihren ersten Lauf
vollendet hat.
k, (3. Fig.) Hebel in der Form
von Y, der, indem er auf jenen in der Form von V wirkt, den Marmor an seinen vier Eken hebt.
l, Hebel in Form von V, der seine Wirkung von dem
vorigen erhaͤlt, und dieselben Verrichtung en leistet.
m, Ende des Hebels k, auf
welches der Wagen der Druk-Walze sich stuͤzt, wenn er auf den Punct
zuruͤkgekommen ist, von dem er ausging. Diese Bewegung erhebt die Letternform
in dem Augenblike, wo die Schwarzwalze abgeht, um die Schwarze darauf
aufzutragen.
n, Marmor, der an seinen Raͤndern durch eine
Furche gehalten wird.
o, Raum, den die Lettern einnehmen.
p, Schrauben, welche Stuͤzpuncte fuͤr die
Hebel k und l bilden. Diese
Schrauben heben und senken sich nach der groͤßeren oder geringeren
Hoͤhe der Lettern oder der Dike des Tuches.
q, Stange, welche das Gegengewicht der Form mit dem
Hebel k verbindet; sie befindet sich in einer diagonalen
Lage, um in den Daumen j einzugreifen, wenn der Wagen
den Theil w des Hebels k
niederdruͤkt.
r, Schnellwage, auf welcher man das Gegengewicht s, hinsichtlich der Veraͤnderlichkeit der Schwere
der Formen an, bringt.
s, Gegengewicht der Form, um den Fall des Marmors zu
maͤßigen, wenn der Daumen j herausgezogen
wird.
Vertheilung der Schwarze.
1, Fig. 2 und
11,
eisernes Lineal, gegen welches die Walze sich dreht, durch welche die Vertheilung
geregelt wird; es ist geneigt, damit die Schwaͤrze, die es an seinem unteren
Theile traͤgt, immer eine Geneigtheit behaͤlt, sich auf dem Cylinder
abzusezen.
2, Eiserne Walze, die an ihrem unteren Theile, wo sie das Lineal beruͤhrt,
immer in die Schwaͤrze eingetaucht ist. Er laͤßt nur die zum Druke
noͤthige Menge derselben durch, und bewegt sich immer nur in
Beruͤhrung mit der daruͤber stehenden Walze. In dieser Hinsicht wird
er von dem Hebel 12 gehoben, auf welchen das Gewicht 11 wirkt, sobald der Wagen der
Druk-Walze nur mehr 3 Zoll von seinem Plaze entfernt ist. In dem Augenblike,
wo dieser Wagen seine ruͤkgaͤngige Bewegung vollendet hat, wird der
Hebel und das Gewicht neuerdings gesperrt, und beide bleiben auf diese Weise beinahe
die ganze Zeit uͤber in Ruhe, als die uͤbrigen Theile der Maschine im
Gange sind.
3, Stellschraube, wodurch die Entfernung des Lineales von dem Cylinder geregelt
wird.
4, Treib-Cylinder, welcher dem Vertheilungs-Apparate die Bewegung
mittheilt. Er ist aus einer etwas festeren Materie verfertigt, die mehr Widerstand
zu leisten vermag, als die Schwarz-Walze, welcher er die
Umdrehungs-Bewegung mittheilt, wodurch die Vertheilung der Schwaͤrze
geschieht.
5, Schwaͤrz-Walze, welche die Schwaͤrze auf die Lettern
auftraͤgt. Sie laͤßt sich mittelst der Ringe, die an den Kissen
angebracht sind, oben von dem Wagen abnehmen.
6, Buͤrste, welche sich sehr schnell horizontal hin und her bewegt, und, indem sie der
ganzen Laͤnge nach auf die Walzen wirkt, die genaueste Vertheilung der
Schwaͤrze sichert.
7, kleine Trommel mit schiefem Einschnitte, wodurch mittelst des Hebels 9, der
Buͤrste die abwechselnde Bewegung hin und her mitgetheilt wird.
8, Hebel, welcher der Buͤrste die Bewegung der Trommel 7 mittheilt.
9, Gestell, in welchem die Buͤrste sich befindet.
10, Fig. 1,
kleine Leisten aus Leder, welche an den Raͤndern der eisernen Walze 2, und
dem, was der Laͤnge der Formen nach an dem Papiere unbedrukt bleiben soll,
gegenuͤber befestigt werden. Sie sollen hindern, daß die Schwarze sich nicht
an den correspondirenden Theilen des Apparates anhaͤufe; und den am Rande
stehenden Lettern mehr Schwaͤrze mitgetheilt wird, als den in der Mitte
befindlichen.
11, Gewicht des Hebels an dem Schwaͤrz-Apparate.
12, Hebel des Schwaͤrz-Apparates.
13, Zaum mit einem Abfalle, der den Hebel des Schwaͤrz-Apparates
waͤhrend der ganzen Zeit gehoben haͤlt, als die Schwaͤrze den
Walzen, welche sie vertheilen, nicht mitgetheilt werden soll.
14, Haken oder Zug, worauf das Ende des Hebels 12 wirkt, um die eiserne Walze zu
heben. Dieser Haken stuͤzt sich bloß auf den Hebel, und gestattet, daß man
den Vertheilungs-Apparat mit Leichtigkeit abheben kann.
15, Seite des Gestelles, in welchem dieser Apparat sich befindet. Der untere Theil
desselben bildet zwei Fuͤsse, die mit einem Griffe versehen sind, um es
handhaben zu koͤnnen.
16, Daumen, der die Schwaͤrz-Walze auf dem Vertheilungs-Apparate
aufhaͤlt. Der untere Theil bildet eine excentrische Krumme, die
waͤhrend sie auf den unteren Theil des Querstuͤkes 22 wirkt, das
starke Anhaͤngen der Walzen an einander, im Augenblike des Abganges der
Schwaͤrz-Walze uͤberwindet.
17, Hebel, der, wo er von der Stange 18 gezogen wird, den Daumen 16
oͤffnet.
18, Stange, welche den Wagen der Druk-Walze in dem Augenblike bewegt, wo sie, indem
sie auf ihren Plaz zuruͤkkehrt, das Letternbrett freilaͤßt.
19, Wagen, welcher die Schwaͤrz-Walze fuͤhrt.
20, Kißchen, welche von kleinen senkrechten Stangen getragen werden; sie dienen zur
beliebigen Erhebung der Schwaͤrz-Walze mittelst kleiner Griffe.
21, Ketten, welche den Wagen der Schwaͤrz-Walze fuͤhren.
22, Querachse des Wagens. Sie ist so eingerichtet, daß die beiden Raͤder an
derselben immer in derselben Ebene mit den uͤbrigen sind, damit der Cylinder
gleichmaͤßig auf alle Theile der Form wirkt.
23, Vorder-Raͤder des Wagens.
24, Hinter-Raͤder, mit Blei eingefaßt, um den Wagen gegen den Stoß zu
schuͤzen, den er in dem Augenblike erhalten koͤnnte, wo er die
ruͤkgaͤngige Bewegung erhaͤlt. Diese Raͤder sind auch
noch mit einer Bake versehen, die einen Falz an ihrem Umfange bildet, damit sie
nicht aus dem Geleise kommen koͤnnen.
25, Zaͤhne, die an einem Ende der Schwaͤrz-Walze angebracht
sind, und in welche eine Klampe XV eingreift, die den Wechsel in der Bewegung
hervorbringt.
Abwechselnde Bewegung der Schwaͤrz-Walze.
I. Gewicht, welches, indem es niedersinkt, den Wagen der Schwaͤrz-Walze
in dem Augenblike gehen macht, wo der Daumen 16 ihn loslaͤßt.
II. Ein anderes Gewicht, welches, indem es das vorige aufzieht, der
Schwaͤrz-Walze ihre ruͤkgaͤngige Bewegung ertheilt.
Dieses Gewicht wird hierauf selbst durch die lezten Umdrehungen der Kurbel
aufgezogen. Beide Gewichte haͤngen an Riemen, welche, indem sie den
Durchmesser der Trommel vergroͤßern, auf welche sie sich aufrollen, zugleich
die Wirkung der Gewichte in dem Augenblike, wo sie sich abrollen, vermehren, und in
der Folge in dem Verhaͤltnisse, als sie tiefer hinabsteigen, vermindern.
III. Schraube ohne Ende, welche waͤhrend des Niedersinkens des Gewichtes I,
sich dreimal umdreht. Das Ende ihrer Gaͤnge nimmt mit einem Male eine horizontale
Richtung, um ihre Wirkung mit einer kraͤftigen und schnellen Bewegung zu
enden.
IV. Hebel, der durch den Schraubengang der Schraube ohne Ende geleitet wird. Er
schlaͤgt mit seinem gegenuͤberstehenden Ende auf die Stange V, die
eine Spiral-Feder Fig. 13 wieder
herstellt.
V. Stange, welche, nachdem sie durch den Hebel IV gegen die Kurbel hin gestossen
wird, in einen Daumen mit doppelter Bahn eingreift. Ihr anderes Ende, das auch in
eine Bahn sich abdacht, bildet den Daumen, der, indem er in das Stuͤk VI
eingreift, die Trommel VII aufzieht.
VI. Winkelhaken mit spizigem Winkel, welcher die Sperre der Trommel des großen
Gewichtes bildet. Wenn dieser Winkelhaken von dem Ende der Stange ergriffen wird, so
steht sein laͤngerer Schenkel senkrecht auf der Trommel, und dann zieht er
den Riegel, der quer durch die Trommel laͤuft, und hebt ihn aus der Sperre
IX, die auf dem Rade XII sich befindet.
VII. Trommel, auf welcher der Riemen des großen Gewichtes sich aufrollt.
VIII. Spiralfeder, die auf dem Riegel ruht, der quer durch die Trommel
laͤuft.
IX. Sperre, die auf dem Rade befestigt ist, welches die Bewegung gibt, wodurch das
Gewicht II aufgezogen wird.
X. Rad der ruͤkgaͤngigen Bewegung, welches frei aus seiner Achse
aufgezogen ist.
XI. Rad, welches auf der Achse der Schraube ohne Ende aufgezogen ist.
XII. Großes Rad, welches in das vorige eingreift.
XIII. Sperre, welche den Daumen der Stange V aufnimmt,
wenn der Hebel IV wirkt. Nachdem dieser Daumen uͤber den Grath, welcher von
den beiden Bahnen oder Abdachungen gebildet wird, weg ist, wird er durch den Druk,
welchen die ruͤkwaͤrts gelegene Abdachung auf ihn mittelst einer
Feder, die zweimal so stark ist als die Spiral-Feder der Stange V, die er in
diesem Augenblike zum Weichen bringt, zuruͤkgeschoben. Diese
verlaͤngerte Hemmung hat den Zwek, zu verhindern, daß kein Theil des
Mechanismus eingreifen kann.
Die auf diese Weise gesperrte Stange V faͤllt
endlich ab, indem sie zur Seite abglitscht, sobald sie von der Bewegung der Achse
der Kurbel fortgerissen wird.
XIV. Ein Stuͤk, auf welchem eine kleine Platte aufgezogen ist, welche mit
einer hervorstehenden Klampe versehen ist, die in die Zaͤhne 25 der
Schwaͤrz-Walze eingreift, und die, ohne die Lettern zu
beruͤhren, den Wechsel in der Bewegung dieser Walze, wenn sie ihre
ruͤkgaͤngige Bewegung anfaͤngt, hervorbringt, damit die Lettern
sich nicht durch eine zu große Menge darauf abgesezter Schwaͤrze
verkleistern.