Titel: Verbesserungen an Flinten und Feuer-Gewehren mit Schlag-Schlössern, worauf Jos. Egg, Büchsenmacher in Piccadilly, Pfarre St. James, Westminster, dd. 26. November 1822, sich ein Patent geben ließ.
Fundstelle: Band 11, Jahrgang 1823, Nr. XXII., S. 175
Download: XML
XXII. Verbesserungen an Flinten und Feuer-Gewehren mit Schlag-Schlössern, worauf Jos. Egg, Büchsenmacher in Piccadilly, Pfarre St. James, Westminster, dd. 26. November 1822, sich ein Patent geben ließ. Aus dem London Journal of Arts et Sciences, Maͤrz 1823. S. 119. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Egg's Verbesserungen an Flinten und Feuer-Gewehren. Diese Verbesserungen bestehen in einer aussen an dem Gewehre anzubringenden Zuͤndkammer, und in einer Vorrichtung, das Pulver aus derselben auf die Zuͤndpfanne oder zu dem Zuͤnd-Loche zum Aufschuͤtten zu leiten, wodurch zugleich alle Verbindung zwischen dem Zuͤndloche und der Zuͤndkammer waͤhrend des Abfeuerns unterbrochen wird. Das aͤussere Ansehen des Gewehres und des Schlosses ist, wie bei den gewoͤhnlichen Schlag-Flinten, welche mittelst eines in das Zuͤdloch eingefuͤhrten Pfropfes (mit detonirender Composition) abgefeuert werden. Fig. 21 stellt eine Doppel-Flinte dar. Die Zuͤndkammer ist eine Hoͤhlung oder Vertiefung, a, zwischen den Laͤufen, deren Dekel abgenommen ist, um das Innere der Kammer zu zeigen. Das Zuͤndkraut, welches fuͤr diesen Fall eine detonirende Composition seyn muß, wird in die Vertiefung a gebracht, und dort mit dem Dekel eingeschlossen, welcher mittelst eines Feder-Bolzens befestigt wird. Wenn man die Muͤndung des Gewehres in die Hoͤhe hebt, so faͤllt das Pulver in den breiteren Theil der Kammer b, und aus diesem durch die kleinen Oeffnungen c, c, an den Seiten heraus. Der aͤußere Theil dieser Oeffnungen wird durch den Schieber d geschlossen, den die folgende Figur zeigt, wo er der Einwirkung des Hahnes ausgesezt ist. Fig. 22 zeigt das Innere des Schlosses, dessen Bau von jenem der gewoͤhnlichen Schloͤsser nur darin abweicht, daß dieser Schieber d mit den dazu gehoͤrigen Theilen, durch welche er in Thaͤtigkeit gesezt wird, daran angebracht ist. Wenn der Hahn wie die Figur zeigt, gespannt ist, so kommt eine Oeffnung, z, in dem Schieber, d, der Oeffnung, c, in dem Laufe gegenuͤber, und erlaubt dem Zuͤndkraute durch dieselbe auf die Pfanne oder zum Zuͤndloche, e, zu gelangen. Diejenige Seite des Schiebers d, welche gegen den Lauf hingekehrt ist, ist vollkommen stach; die aͤußere hat aber eine kleine Hervorragung (wie der Durchschnitt von d in Fig. 23 zeigt), um eine Kappe oder einen Dekel uͤber die Pfanne oder das Zuͤndloch zu bilden. Die oben erwaͤhnte Oeffnung, z, laͤuft durch diese Hervorragung in einer gekruͤmmten Richtung nach dem Zuͤndloche, und folglich, wenn der Hahn halb gespannt ist, wie in Fig. 22, kommt das Zuͤndkraut durch diesen Canal in das Zuͤndloch. Zieht man nun die Hemme, so bringt der Tummler, g, den Hebel, h, nieder, welcher durch seine Verbindung mit dem Arme des Schiebers denselben augenbliklich auffahren macht, und in die Lage bringt, die man in Fig. 22 an den punctirten Linien steht: wodurch die Verbindung zwischen der Zuͤndkammer und dem Zuͤndloche abgeschnitten wird. Eine aͤhnliche Zuͤndkammer laͤßt sich auch an Feuergewehren anbringen, die mit Schießpulver abgefeuert werden sollen, in welchem Falle aber der Canal, der von der Kammer zu der Pfanne leitet, weiter und ein anderes Schloß mit Hahn und Feuerstein angebracht werden muß.Es unterliegt wohl keinem Zweifel, haß diese Art von Gewehren zu den gefaͤhrlichsten gehoͤrt, hie man sich denken kann. Wir theilten die Notiz mehr zur Warnung, als zur Nachahmung mit. A. d. Ueb. Erst vor einigen Wochen verlohr ein junger Mann in der Naͤhe von Augsburg durch dieses gefaͤhrliche Pulver, das Nothwendigste des Menschen, die rechte Hand. D.

Tafeln

Tafel Tab.
                                    IV.
Tab. IV.