Titel: Ueber Bereitung der Kupferlasur (Malachites) , als Mahlerfarbe, und Bereitung des Bergblau und Berggrün.
Fundstelle: Band 11, Jahrgang 1823, Nr. LXXIV., S. 456
Download: XML
LXXIV. Ueber Bereitung der Kupferlasur (Malachites) Bei uns Deutschen bezeichnet der Name Malachit bloß gruͤnes kohlensaures Kupfererz. A. d. Ueb., als Mahlerfarbe, und Bereitung des Bergblau und Berggrün. Aus dem Dictionnaire Technologique. In Gill's technical Repository. Mai. 1823. S. 351. und Jun. 1823. S. 370. Ueber Bereitung der Kupferlasur. Das kohlensaure Kupfer aller Kupferbergwerke kommt koͤrnig, blaͤttrig und kristallisirt in rhomboidalen Prismen mit vier Zuspizungs-Flaͤchen, getraͤuft, strahlig und in unregelmaͤßigen Massen, zuweilen staubig und mit Erde gemengt vor; zuweilen ist es auch in Kalk und in Quarz, wie in dem sogenannten armenischen Steine, eingesprengt. Die blau gefaͤrbten Erden sind unter dem Namen blauer Kupferasche (cendres bleus cuivrèes) bekannt, und wo man sie in Koͤrnern oder Massen findet, erhalten sie den Namen Bergblau (bleu de montagne) oder Malachit. Diese beide lezteren Arten werden in der Malerei angewendet, und es reicht hin, dieselben mit Wasser abzureiben, und durch wiederholtes Schlemmen zu verfeinern. In denselben Bergwerken findet man auch kohlensaures Kupfer von apfelgruͤner gras- und schmaragdgruͤner Farbe, in kleineren oder groͤßeren Massen, haͤufig derb oder unregelmaͤßig kristallisirt, und der feinsten Politur faͤhig. Man schneidet es in duͤnne Stuͤke, so daß man Tische daraus verfertigen kann, die mit den schoͤnsten gruͤnen bunten Kreisen prangen. Die Resultate der Analysen des blauen und gruͤnen kohlensauren Kupfers von Vauquelin (Annales de Chimie. T. 87. p. 5), Proust (Ebend. T. 32), Klaproth (Ebend. T. 37. p. 12), Richard Philips Polyt. Journal. Bd. s. S. 377. Bd. 9. S. 480. D. (Annales de Chimie et de Physique T. 7. p. 44) und Collin Taillefer (Ebend. T. 12. p. 62), biethen merkwuͤrdige Abweichungen dar. Lezterer versichert uns, daß seinen Versuchen zu Folge, das blaue kohlensaure Kupfer von dem Gruͤnen nur darin verschieden ist, daß es mehr Wasser enthaͤlt; daß, nachdem das blaue Kupfer-Oxid fein gepuͤlvert in einer an dem einen Ende geschlossenen Glasroͤhre erhizt und geschuͤttelt wurde, so daß es sich uͤberall in derselben verbreiten konnte, man nur Wasser aus demselben erhielt, worauf es augenbliklich gruͤn, und, durch fortgesezte Hize, braun wurde, daß also die Menge des darin enthaltenen Wassers entschiedenen Einfluß auf die blaue oder gruͤne Farbe dieses Oxides besizt, und, da kuͤnstlich bereitete gruͤne oder blaue kohlensaure Oxide das Wasser nicht kraͤftig genug an sich halten, es hinreichend ist, dieselben einige Zeit uͤber in einer Temperatur von 100 Graden am hundertgraͤdigen Thermometer zu erhalten, um sie in wasserfreie kohlensaure Oxide zu verwandeln. Das blaue kohlensaure Kupfer-Oxid besteht nach Vauquelin aus 56,00 Kupfer, 12,50 Sauerstoff, 25,00 Kohlensaͤure, 6,50 Wasser ––––– –––––––– 100,00 Man bereitet auch jene kohlensauren Kupfer-Oxide, die unter dem Namen Bergblau (bleue de montagne) Kupferasche (cendres bleues en pâte) blauer Gruͤnspan bekannt sind, in großen Quantitaͤten fabrikmaͤßig. Da die Bereitungsart derselben im Großen noch nirgendwo beschrieben und das, was man hieruͤber geschrieben hat, großen Theiles unrichtig und unsicher ist, so wollen wir hier ein Verfahren angeben, nach welchem die Bereitung derselben stets gelingen muß, wenn man anders die gehoͤrigen Vorsichts-Maßregeln dabei beobachtet. Man loͤst schwefelsaures Kupfer (blauen oder Kupfervitriol) in Wasser in solcher Menge auf, daß die Aufloͤsung 35° auf Beaumé's Araͤometer, oder 1299 Gramme wiegt, waͤhrend ein Litre Wasser, deren 1000 wiegt, und erhizt sie. Wenn man nun z.B. 240 Litres dieser Aufloͤsung bereitet hat, theilt man sie in gleiche Teile, und gießt sie in vier hoͤlzerne Faͤsser, deren jedes oben offen ist, und sezt 180 Litres kochender Aufloͤsung von hydrochlorsauren Kalk (salzsauren Kalk, hydrochlorate (muriate) of lime), welche Aufloͤsung 40° an Beaumé's Araͤometer, oder 1357° specifische Schwere zeigen muß. Dieser hydrochlorsaure Kalk muß in vier gleiche Theile getheilt werden, welche beinahe hinreichen werden, das schwefelsaure Kupfer zu zersezen, und dasselbe in aufloͤsbares hydrochlorsaures Kupfer (salzsaures Kupfer) zu verwandeln, waͤhrend der schwefelsaure Kalk, der durch diese wechselseitige Zersezung entsteht, sich niederschlaͤgt. Waͤhrend der Mischung muß sehr stark umgeruͤhrt werden, damit keine Klumpen entstehen. Nun laͤßt man diese Mischung zwoͤlf Stunden lang ruhen, nimmt dann etwas von der klaren Fluͤssigkeit, und steht zu, ob die gehoͤrigen Mengen von schwefelsaurem Kupfer und hydrochlorsaurem Kalke angewendet wurden: denn, wenn dieses geschehen ist, muß die Aufloͤsung einigen Niederschlag fallen lassen, wenn man entweder etwas mehr schwefelsaures Kupfer oder hydrochlorsauren Kalk zusezt. Wenn bei zugesezten schwefelsauren Kupfer ein haͤufiger Niederschlag entsteht, so sezt man der Mischung in dem Fasse eine verhaͤltnißmaͤßige Menge hydrochlorsauren Kalk zu, und umgekehrt, um das Verhaͤltniß der Bestandtheile soviel moͤglich genau zu treffen. Es ist indessen bequemer, etwas mehr schwefelsaures Kupfer in der Aufloͤsung zu haben. Nachdem sich nun aller schwefelsaure Kalk vollkommen zu Boden gesezt hat, gießt man die klare Kupfer-Aufloͤsung ab, und schuͤttet unter stetem Umruͤhren mit einem Spathel das bei fruͤheren Arbeiten uͤbrig gebliebene Wasser, welches 8 bis 10 graͤdig ist, auf den ruͤkstaͤndigen Bodensaz, worauf man denselben 12 Stunden lang ruhen laͤßt. Man gießt sodann die klar gewordene Fluͤssigkeit wieder ab, und schuͤttet sie zu der vorigen, ruͤhrt den Bodensaz mit einer hoͤlzernen Kruͤke tuͤchtig um, und schlaͤgt ihn auf kegelfoͤrmige Filtra von ungebleichter Leinwand. Die Filtrirtuͤcher selbst sind vierekig und an hoͤlzernen Rahmen mittelst sechs Schnuͤren befestigt, welche durch Loͤcher in den Sei, ten derselben laufen: sie halten ungefaͤhr 18 Zoll im Gevierte, und sind einen Fuß tief. Wenn die Filtra sich verstopfen, gießt man etwas von den fruͤheren Arbeiten uͤbrig gebliebenes und zulezt reines Wasser auf, und faͤhrt mit dem Waschen solang fort, bis die durchlaufende Fluͤssigkeit kaum mehr als hoͤchstens 2-3 Grade zeigt. Alle diese nach und nach erhaltenen Aufloͤsungen werden in die vier Faͤsser vertheilt, und geben ungefaͤhr 670 Litres gruͤne Fluͤssigkeit von 20° Beaumé oder 1151,5 spec. Schwere: die schwaͤcheren Aufloͤsungen werden zum Waschen des Gipses bei den folgenden Operationen verwendet. Nun muß vorlaͤufig ein Kalk-Rahm auf folgende Weise bereitet werden. Man wiegt 100 Kilogramme Kalk, und mengt sie mit 300 Kilogrammen Wasser; diese Mischung laͤßt man durch ein Kupferdraht-Sieb laufen, um die kleineren Steine und den Sand davon zu scheiden; die Kluͤmpchen von geloͤschtem Kalke, (Kalkhydrate) zerkleint man, indem man die durchgeseihte Fluͤssigkeit auf einer steinernen Muͤhle, die wie eine Senfmuͤhle zugerichtet ist, mahlet. Der Laͤufer ist mit einem Hute von gewalztem Blei versehen, welcher mittelst des Gips-Lagers mit einem Trichter verbunden und mit Naͤgeln an dem Laͤufer befestigt ist. Diese Vorrichtung ist nothwendig, um den oberen Theil des Steines mit Leichtigkeit reinigen zu koͤnnen. Die Spindel dieser Muͤhle muß aus hartem Kanonen-Gute verfertigt werden. Von diesem auf obige Weise bereiteten Kalkrahme nimmt man 70 bis 83 Kilogramme (die Lebendigkeit der Farbe steht im umgekehrten Verhaͤltnisse mit der Menge des angewendeten Kalkes) und vertheilt sie gleichfoͤrmig unter den vier Faͤssern, die die 670 Litres gruͤne Fluͤssigkeit (eine unreine Aufloͤsung von hydrochlorsaurem Kupfer) enthalten. Man ruͤhrt mit einem hoͤlzernen Spathel lebhaft um, laͤßt die Mischung ruhen, und pruͤft die klare Fluͤssigkeit mit Ammonium. Sie muß hiedurch etwas in das Blaue ziehen; wenn sie davon sehr dunkelblau wuͤrde, so waͤre dieß ein Beweis, daß sie zuviel Kupfer enthielte, und man, um den Niederschlag vollkommen zu machen, mehr Kalkrahm zusezen muͤßte. Nachdem man auf diese Weise Saͤttigung hervorgebracht hat, waͤscht man die Masse durch Abseihung, und benuͤzt hiebei die schwachen Waschwasser der fruͤheren Operationen, worauf man den Bodensaz auf die vorige Weise auf das Filtrum schlaͤgt. Das durchlaufende Wasser, welches 10° zeigt, wird aufbewahrt, und spaͤter durch Abrauchen concentrirt; es enthaͤlt kaum etwas anderes als kochsalzsauren Kalk; wenn es aber an 40° hinaufkommt, dient es, wie bereits bemerkt wurde, bei den folgenden Operationen, zur Zersezung der Aufloͤsung des schwefelsauren Kupfers. Dasjenige Wasser, welches schwaͤcher als 10° ist, dient zum Waschen des Salzes kuͤnftiger Operationen. Wenn der Teig endlich mit einer Aufloͤsung gewaschen wurde, die nicht mehr als 2 Grade zeigt, nachdem sie durch das Filtrum lief, so laͤßt man sie ablaufen, und bringt das Filtrum, wie bemerkt wurde, uͤber das Faß. Die angegebenen Mengen der verschiedenen Substanzen werden 500 bis 540 Kilogramme gruͤnen Teiges liefern. Um den auf diese Weise erhaltenen gruͤnen Teig zu pruͤfen, und zu sehen, wie viel in demselben Wasser enthalten ist indem hiedurch die Mengen der uͤbrigen anzuwendenden Mitteln bestimmt werden), troknet man sorgfaͤltig 10 Grammen desselben. Geben diese, nach dem Troknen, 27 Centime trokene Masse, so gibt man 12 Kilogramme Wenn sich entweder eine groͤßere oder kleinere Menge von Wasser zeigt, kann man mehr oder weniger davon nehmen; immer aber in dem Verhaͤltnisse von 27 : 12. A. d. O. in einen Ruͤhrtrog oder in ein Faß von weißem Holze, das ungefaͤhr 20 Litres haͤlt, und sezt diesen ein Kilogramm von Kalkrahm zu, alles schnell durch einander ruͤhrend. Dieser Mischung gießt man alsogleich 7 Décilitres einer waͤsserigen 15graͤdigen Perl- oder Pottasche-Aufloͤsung zu, die man vorher in Bereitschaft hielt, und mischt diese wieder genau mit derselben, und bringt alles auf eine Farbenmuͤhl die so, wie die vorige, eingerichtet ist. Schnelligkeit in den Operationen hat hier großen Einfluß auf die Schoͤnheit der Producte. Man muß ferner noch zwei Aufloͤsungen bei der Hand haben; eine von 250 Grammen grauen Salmiak, die andere von 500 Grammen Kupfer-Vitriol oder schwefelsaurem Kupfer, jede mit 4 Litres reinem Wasser bereitet. Wenn die Masse von der Muͤhle in ein irdenes Gefaͤß ablaͤuft, hebt man den Laͤufer (den oberen Stein), und sammelt, so schnell als moͤglich, mit einer Buͤrste alles, was noch an den Seiten der Muͤhle und an der Oberflaͤche des Steines haͤngt, und gibt alles in eine Flasche, sezt hierauf alsogleich die Aufloͤsung von schwefelsaurem Kupfer und Salmiak zu, schuͤttelt die leicht verstopfte Flasche stark, und kittet hierauf den Stoͤpsel mit einem Kitte aus Pech und Talg fest ein. Wenn die Operation gut geleitet wird, macht man auf diese Weise, mit denselben Geschirren, 6 Flaschen in 2 Stunden, und sehr leicht 24 in einem Tage Am Ende einer jeden Arbeit muͤssen alle Geraͤthe, und besonders die Muͤhlen, auf das Sorgfaͤltigste gewaschen und gereinigt werden. A. d. O. . Alle diese Flaschen bleiben, wohl verkittet, vier Tage lang in diesem Zustande, worauf vier derselben in ein Branntweinfaß geschuͤttet werden, das ungefaͤhr 400 Litres haͤlt, d.h., man theilt den Inhalt von 24 Operationen in 6 Faͤsser, und fuͤllt diese, bis auf einige Zoll oben, mit reinem Wasser, alles mit einer Kruͤke wohl durcheinander mischend, der Niederschlag, der sich bildet, wird beinahe den dritten Theil eines jeden Fasses ausmachen. Man bringt dann einen Heber ungefaͤhr einen Zoll uͤber dem Niederschlage an, um das klare Wasser abzuziehen, ohne denselben aufzuruͤhren. Diese Operation kann im Sommer zweimal, im Winter einmal des Tages vollendet werden. Man fuͤllt hierauf das Faß wieder mit Wasser, und ruͤhrt den Niederschlag mit einer Kruͤke, und wenn nach achtmaligem, auf diese Weise wiederhohltem Waschen das abgegossene Wasser die gelbe Farbe des Kurkume-Papieres in Roth verwandelt, muß frisches Wasser zugeschuͤttet, und das Waschen so lang fortgesezt werden, bis dasselbe das Kurkume-Papier nicht mehr faͤrbt. Nachdem die Niederschlaͤge hinlaͤnglich gewaschen sind, werden sie auf ein grobes Filtrum von Leinwand geworfen, dergleichen eben eines beschrieben wurde, und auf demselben getroknet. Jedes Faß erzeugt zwischen 45-50 Kilogrammen dieser Masse, welche dann in diesem Zustande verkauft und vorzuͤglich von Papier-Tapeten Fabrikanten verarbeitet wird. Wir erzeugen drei Arten von blauen Berggruͤn bleu verditer. Auf obige Weise erhaͤlt man jene Sorte, welche im Handel unter dem Namen superfeines Blau (superfine bleu) bekannt ist. Um die zweite, unter dem Namen fein Blau (fine Blue) bekannte Sorte zu erhalten, sezt man noch 550 Gramme Kalk mehr zu, und nimmt weißen Salmiak. Endlich erhaͤlt man eine dritte Sorte, die unter dem Namen Blau Nro. 1. (Blue Nro. 1.) geht, wenn man zwei Kilogramme Kalk, statt Eines nimmt, und 600 Gramme weißen Salmiakes, statt 230 Gramme desselben. Die Bereitungsart ist uͤbrigens genau dieselbe bei allen diesen drei Arten. Um diese blaue Farbe in allen Sorten in Klumpen zu erhalten, darf man nur den Teig auf Gestellen von Latten aus weißem Holze (die etwas eng gelegt und in Schatten gestellt werden) bei sehr gelinder Waͤrme troknen. Waͤhrend des Sommers bringt man sie unter das Dach, wo sie von der Hize, welche die Sonne den Dachziegeln ertheilt, getroknet werden. Die blauen Teige (bleus in paste) koͤnnen unmittelbar nach ihrer Verfertigung zu Papier-Tapeten, und vorzuͤglich zum Grundiren (for the ground work) angewendet werden. Das superfeine Blau in Klumpen (superfine bleu varditer in lumps) brauchen die Maler; da es aber viel theuerer ist als der Teig, so wird es weit weniger gekauft. Blau Nro. 1 wird nicht in Klumpen geformt. In England macht man diese Farbe aus salpetersaurem Kupfer, welches man bei der Reinigung des Kupfers mit Salpetersaͤure erhaͤlt. Das Verfahren, welches man daselbst befolgt, muß mit dem eben beschriebenen analog seyn, indem das Resultat dasselbe ist; indessen glaubt man dort das hydrochlorsaure Kupfer, welches waͤhrend der Operation durch Zersezung des schwefelsauren Kupfers mittelst hydrochlorsauren Kalkes gebildet wird, durch salpetersaures Kupfer ohne allen Nachtheil auf die Eigenschaften der Producte ersezen zu koͤnnen. Hr. Pelletier hat ein Verfahren bekannt gemacht, nach welchem, wie er glaubt, diese Farbe in England aus salpetersaurem Kupfer bereitet wird; wir haben dieses Verfahren genau befolgt, aber keine verkaufbare Waare erhalten, und glauben daher, daß Hrn. Pellerier's Beschreibung desselben unvollstaͤndig ist. Dieser Chemiker fand, daß das englische Feinblau aus 50 Theilen Kupferoxyd, 30 Theilen salpetersaurem Kupfer, 10 Theilen Sauerstoff, 7 Theilen Kalk, und 4 Theilen Wasser besteht. P. In Deutschland liefern die Farben-Fabriken des Hrn. Sattler in Schweinfurt und Ernst Arnoldi's Soͤhne in Gotha alle Kupferfarben in den billigsten Preisen von vorzuͤglicher Guͤte-Leztere bereiten seit kurzem einen gruͤnen Zinnober, der auch Laubgruͤn genannt wird, uͤber den zwei beruͤhmte Maler folgendes oͤffentliche Gutachten gaben „Es wird auf diese Farbe besonders darum aufmerksam gemacht, weil ein schoͤnes, reines Laubgruͤn, falls es auch durch Mischungen hervorgebracht wird, sich bald genug in ein kaltes Blaugruͤn verwandelt, und zulezt in eine fast schwarze, kaum an Gruͤn erinnernde Farbe uͤbergeht. Der gruͤne Zinnober hingegen ist ein chemisches Product, welcher, bei einer großen bekenden Eigenschaft, keine derjenigen Untugenden besizt, die gemischtes Gruͤn und alle Kupferoxide, (Bremer-Braunschweiger- und aͤhnliche Gruͤne) immer haben. – Diese Farbe, die sich in einer hellen, gelbgruͤnen, und einer dunkeln, blaͤulichgruͤnen, Nuͤance, in Luft und Sonne unveraͤndert erhaͤlt, oder, wie die Anstreicher sagen, nicht waͤchst, wird zu einem sehr billigen Preise geliefert, und ist gleich anwendbar zur feinsten Kunstmalerei, wie zu jeder Art von Anstrich in Oel und Firniß.“ Ueber 100 ℔ ist der Preis fuͤr's ℔ Leipz. Gewicht 1 fl. 18 kr Unter 100 ℔ 1 fl. 24 kr. Unter 50 ℔ 1 fl. 30. kr. Unter 25 ℔ 1 fl. 36 kr. D.