Titel: | Beschreibung neuer überschlächtiger Schuzbretter für Räder mit kreisförmigem Laufe. |
Fundstelle: | Band 12, Jahrgang 1823, Nr. XXXIII., S. 153 |
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XXXIII.
Beschreibung neuer überschlächtiger Schuzbretter
für Räder mit kreisförmigem Laufe.
Aus dem Bulletin de la Societé d'Encouragement.
Nro. 224. Febr. 1823. S. 25.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Beschreibung neuer überschlächtiger Schuzbretter etc.
Man weiß, daß Wasserraͤder mit kreisfoͤrmigem
Laufe, wegen der guten Benuͤzung des Wassers, als bewegender Kraft, dieselben
Vortheile besizen, wie die Eimer- oder Schaufelraͤder, und daß sie denselben
gleich geachtet werden koͤnnen, indem jeder Fluͤgel nach und nach der
Boden eines Eimers wird, der zwischen dem Laufe eingeschlossen ist, zwischen den
Seiten-Baken dieses Laufes, und zwischen der aͤußeren Huͤlle des
Rades. So werden sie wenigstens in dem Traité des
Machines, de M. Hachette, Ausgabe vom Jahre
1819, S. 96 u. 167, in Hinsicht auf das hydraulische Rad des Hrn. Ferey Oberkampf in Essonne betrachtet. Der Erbauer dieses
Rades ist Hr. Atkins, der in Frankreich den Gebrauch der
neuen in dem angefuͤhrten Werke beschriebenen Raͤder
eingefuͤhrt hat. Es schien uns nuͤzlich, die Kenntniß derselben zu
verbreiten, und wir ließen sie hier noch mit mehr Detail, nach den von Hrn. Leger Didot mitgetheilten Modellen, zeichnen.
Erklaͤrung der Figuren.
Fig. 19.
Grundriß des Schuzbrettes des Wasserrades.
Fig. 20.
Durchschnitt desselben, der Fluͤgel und des kreisfoͤrmigen Laufes des
Wasserrades.
Fig. 21. Das
Schuzbrett von Vorne.
Fig. 22. Ein
anderer Durchschnitt eines mehr geneigten Schuzbrettes fuͤr einen
kreisfoͤrmigen Durchschnitt von kleinerem Maßstabe in Bezug auf die
Achse.
Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstaͤnde in allen Figuren.
AEC in Fig. 20. ist der
Durchschnitt des Laufes. Die aͤußere Graͤnze dieses Laufes ist ein
Cylinder, dessen Achse dieselbe mit jener des Wasserrades ist. Der Durchmesser desselben
ist gleich dem Durchmesser des Rades, mehr der Laͤnge des Fluͤgels.
Man mauert den Lauf aus Ziegelsteinen, und bildet die Baken aus Eisen.
Eine andere cylindrische Oberflaͤche, BD,
auch aus Gußeisen, ist an einem Ende aus dem Laufe in B,
und an dem anderen Ende an eisernen oder hoͤlzernen gefurchten Pfosten, EE, befestigt: diese Verlaͤngerung des
Laufes dient zum Herbeifuͤhren des Wassers aus I'I' auf die Fluͤgel des Rades:
Das Schuzbrett PN gleitet zwischen zwei einander
gegenuͤberstehenden Falzen, R,R', und laͤßt sich mittelst der Zahnstrike, KK, und einer Kurbel M, heben und senken. Die horizontale Achse F
dieser Kurbel ist aus Eisen, und fuͤhrt zwei Triebstoͤke, GG, die in die Zaͤhne der Zahnstoͤke
KK eingreifen, deren Bewegung durch die Rollen
SS geleitet wird, die auf dem oberen
Querbalken H befestigt sind.
Das Stuͤk Holz L, durch welches die
Zahnstoͤke durchsezen, verlaͤngert sich parallel mit der Laͤnge
des Schuzbrettes.
abcd im Grundrisse; Fig. 19., bezieht sich
auf das Wasserrad, welches aus zwei oder mehreren Balkenbaͤndern von Gußeisen
zusammen gesezt ist, durch welche Tragebolzen laufen, die zur Stuͤzung der
hoͤlzernen Fluͤgel des Rades bestimmt sind.
Der Theil efgh bezieht sich auf den Lauf, den man
in IK des Durchschnittes Fig. 20. sieht.
Man kann als Modulus der Figuren 19. bis 22. den Halbmesser OO, Fig. 20. des Wasserrades
annehmen. An dem oben angefuͤhrten Rade zu Essonne hat er 203 Centimeters,
und an jenem der Papierfabrik des Hrn. Leger Didot 244 Centimeters.