Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 12, Jahrgang 1823, Nr. XLVI., S. 242 |
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XLVI.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der zu London vom 21. August bis 11. September l.
J. ertheilten Patente.
Dem Benjam. Rotch,
Esq. in Furnival's Inn, London; auf eine verbesserte eiserne Spize (fid) fuͤr die oberen Maste der Schiffe und
anderer Fahrzeuge. Dd. 21. Aug. 1823.
Dem Jak. Surrey,
Muͤller zu Battersea in Surrey; auf eine Methode, Hize zur Dampfbildung
und zu anderen Zweken anzuwenden, wodurch Brennmaterial erspart wird. Dd. 4. Sept.
1823.
Dem Wilh. Woodmann,
Thier-Wundarzt bei dem 2ten Dragoner-Regimente, in den York-Barracken; auf ein
verbessertes Hufeisen, welches er das nachgebende Hufeisen nennt (bevelled-heeled expanding shoe). Dd. 11. Sept.
1823.
Dem Bryan Donkin,
Mechaniker in Great Surrey-Street, Surrey; auf eine Entdekung oder Erfindung zur
Entfernung oder Zerstoͤrung der Fasern an Federn, sie moͤgen aus
Flachs, Baumwolle, Seide oder aus anderen faserigen Substanzen gesponnen seyn,
in so fern sie zu dem sogenannten Filet (lace-net)
oder jedem anderen Gewebe, wo Loͤcher durch dasselbe gebildet werden,
verwendet werden. Dd. 11. Sept. 1823.
Dem Joh. Hughes,
Hosenhaͤndler zu Barking, Essex; auf gewisse Mittel, die Leichen der
Todten im Sarge zu sichern. Dd. 11. Sept. 1823.
Dem Heinr. Constantin
Jennings, Esq. in Devonshire-Street, Saint Mary-lebonne,
Middlesex; auf ein am Sattelbaume anzubringendes Instrument, wodurch das Pferd
gegen allen Drang und Schaden bewahrt wird. Dd.
11. Sept. 1823.
Dem Jak. Sprigg, dem
aͤlt., Ofenschirm-Macher zu Birmingham, Warwickshire; auf gewisse
Verbesserungen bei Verfertigung der Roͤste, Ofenschirme und Feuerherde.
Dd. 11. Sept.
1823.
Dem Thom. Wickham, zu
Nottingham, Spizen-Fabrikanten; auf einen verbesserten und zubereiteten Reis,
der in jedem Falle statt der Staͤrke angewendet werden kann. Dd. 11. Sept.
1823.
Dem Wilh. Hase,
Eisengießer zu Santhorpe, Norfolk; auf Maschinen oder Muͤhlen, die
vorzuͤglich fuͤr Strafe-Arbeitshaͤuser taugenMan vergl. polyt. Journ. B. 10. S.
32 u. diesen Band S.
116. D.. Dd. 11.
Sept. 1823.
(Aus dem Repertory of Arts, Manufactures and
Agriculture. Oktober 1823. S. 319).
Verzeichniß der von der Society of
Arts fuͤr die Sizung des Jahres 1823–24 ausgeschriebenen
Preise.
Akerbau.
Die goldene Medaille fuͤr die groͤßte
Menge der See abgewonnenen Landes, und fuͤr die beßte Methode,
wuͤstes und unbebautes Land zu verbesern. Die silberne Medaille fuͤr die naͤchst groͤßte
Menge.
Die goldene Ceres-Medaille fuͤr Ausmittelung
der beßten Methode, leichte Gruͤnde mit perennirendem Grase zu bestellen;
die goldene Medaille fuͤr Vergleichung der
Vortheile gewisser Arten von Duͤnger, die silberne fuͤr aͤhnliche Versuche in kleinerem
Maßstabe.
Die silberne Medaille fuͤr die beßte Methode
Ruͤben, Moͤhren, Pastinak, rothe Ruͤben oder Mangold zur
Mastung des Hornviehes aufzubewahren. Eben dieselbe
fuͤr die beßte Methode zur Aufbewahrung großer Krautkoͤpfe.
Die goldene Medaille fuͤr die beßte Methode,
Korn bei nasser Witterung zu ernten.
Chemie, Faͤrberei,
Mineralogie.
Die goldene Medaille oder 50 Guineen auf eine Methode,
die Menge oder die Kraft des Dampfes an Dampfmaschinen mit Ersparung an Auslagen
zu vermehren.
Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr das
beßte Mittel zu verhindern, daß kein diker Rauch aus den Schornsteinen der
Fabriken aufsteigt.
Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr die
beßte Methode zur Beseitigung der uͤblen Wirkung des schaͤdlichen
Rauches, der beim Schmelzen der Kupfer-Zink, Blei-Zinn und Eisen-Erze
aufsteigt.
Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr die
beßte Methode, das Kupfer zu raffiniren. Eben diese
fuͤr Verfertigung des Zinkes.
Die goldene Vulcan-Medaille oder 50 Guineen
fuͤr eine Methode, Messing aus britischen Materialien zu verfertigen, das
dem auslaͤndischen gleich kommt. Dieselbe
fuͤr die wohlfeilste Methode, Kohlengas zu reinigen.
Die silberne Medaille oder 15 Guineen fuͤr die
beßte Methode, eine schwarze, und durch chemische Mittel unzerstoͤrbare,
jedoch nicht zu theuere, Tinte zu verfertigen. Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr eine ausgezeichnet gute
Drukerschwaͤrze.
Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr eine
wohlfeile und bessere Composition, als man bisher besizt, das geschlagene Eisen
vor Rost zu bewahren.
Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr ein
sicheres Mittel, den Moder oder die Troken-Faͤulniß am Holze abzuhalten.
Eben diese fuͤr ein Mittel gegen den
sogenannten Mehlthau am Papiere.
Die goldene Isis-Medaille oder 30 Guineen fuͤr
Entdekung eines Steinbruches in Groß-Britannien oder Irland, aus welchem man
eben so taugliche Steine zur Lithographie erhaͤlt, wie die aus dem
Auslande eingefuͤhrten.
Feine Kuͤnste.
Fuͤr Herren unter dem Alter von 25 Jahren, die aber Soͤhne oder
Enkel von Pairs oder Pairinnen seyn muͤssen, fuͤr das beßte
Oelgemaͤhlde oder die beßte Zeichnung eines Gegenstandes aus der
Geschichte die goldene Medaille; fuͤr das
naͤchst beßte, die goldene Isis-Medaille. Die
silberne Medaille und silberne Isis-Medaille fuͤr die beßte Copie. Fuͤr Damen
unter 25 Jahren, Toͤchter oder Enkelinnen von Pairs oder Pairinnen, eben
denselben Preis.
Manufactur.
Die goldene Medaille fuͤr Denjenigen, der am
meisten Merino-Wolle von seiner in den vereinigten Koͤnigreichen
gehaltenen Herde verkauft: weniger als 5 Centner darf diese Menge nicht
betragen.
Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr die
beßte Nachahmung indischer Shawls echter Casimir-Wolle.
Mechanik.
Die goldene Medaille oder 100 Guineen fuͤr die
sicherste Methode, das Auffliegen der Pulvermuͤhlen zu verhuͤten.
Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr ein
besseres Mittel, als man bisher hatte, Feuersbruͤnste zu verhindern und
zu loͤschen. Die goldene Medaille oder 50
Guineen die Luft in Zimmern der Spitaͤler und Arbeitshaͤuser auf
eine anhaltende Weise zu reinigen. Eben dieselbe
fuͤr die beßte Ventilations-Methode der Kohlengruben.
Die Beschreibungen hievon muͤssen in den ersten drei bis vier Monaten des
Jahres 1824 an die Gesellschaft eingesandt werden.
Akerbau.
Die goldene Medaille fuͤr Denjenigen, der
zwischen den 1. October 1819 und 1. April 1820 die groͤßte Menge
fuͤr den Pflug untauglichen Landes (jedoch nicht weniger als 50 Acres)
mit den beßten Forstbaͤumen zu Bauholz bepflanzt hat. Die silberne Medaille fuͤr Denjenigen, der die
naͤchst groͤßte Menge (nicht weniger als 30 Acres) auf diese Art
bepflanzt hat.
Die goldene Medaille fuͤr Denjenigen, der im
Jahre 1817–18 die groͤßte Menge Landes (nicht weniger als 15
Acres) mit Eichen aus dem Samen zu Bauholz gezogen, bepflanzt und unterhalten
hat. Die silberne Medaille fuͤr die
naͤchst groͤßte Menge damit bestellten Landes (nicht weniger als
10 Acres).
Die goldene Medaille fuͤr Denjenigen, der vom
Junius 1820 bis Junius 1821 die groͤßte Menge Lerchbaͤume, (nicht
weniger, als 50,000 Stuͤke) gepflanzt hat. Die silberne Medaille fuͤr die naͤchst groͤßte Zahl
(nicht weniger, als 30,000 Stuͤke).
Die goldene Medaille fuͤr die groͤßte
Zahl (nicht weniger als 2000) aus Norwegen eingefuͤhrter, und im Jahre
1821 gepflanzter, Foͤhren-Saͤmlinge. Die Saͤmlinge
muͤssen 2–4 Jahr alt, und in mittelmaͤßig gutem Boden in
einer etwas geschuͤzten Lage gepflanzt worden seyn. Das Holz aus der
Gegend von Ehristiania ist am beßten fuͤr Zimmerleute und Schreiner, und
jenes von Long Sound dient zu Sparren und Balken.
Die goldene Medaille fuͤr Vergleichung der
Vorzuͤge der Methoden, Eichen aus Samen auf gehorig umgegrabenen oder
umgeakerten Lande, oder bloß mittelst Spathen oder Sezholz auf nicht
umgebrochenem Lande, oder in Baumschulen zu ziehen, und dann zu verpflanzen.
Die goldene Medaille fuͤr die beßte Reihe von
Versuchen auf nicht weniger dann 12 Acres, wovon vier aus der Hand in weitem
Wurfe besaͤet, vier gedrillt und vier gestupft werden, um zu sehen,
welche von diesen Methoden, Weizen zu bauen, die beßte ist.
Die silberne Medaille fuͤr die Gewinnung der
groͤßten Menge Gras-Samen. Dieselbe
fuͤr Bestellung der groͤßren Menge Landes (nicht weniger als 5
Acres) mit Pastinak als Futter fuͤr Horn- und Wollenvieh.
Die goldene Medaille fuͤr das beßte Mittel zur
Vertilgung der Hopfenfliege. Dieselbe hinsichtlich
der Ruͤbensliege, oder auch nur fuͤr Mittel zur Beseitigung der
Nachtheile, die dieses Insect erzeugt.
Dieselbe fuͤr die beßte Methode zur Beseitigung
der Verheerungen der Insecten an Obstbaͤumen und
Kuͤchengewaͤchsen.
Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr die
beßte Methode zur Heilung der Lungenfaͤule an Schafen. Die silberne Medaille oder 10 Guineen fuͤr beßte
Methode, die Schafe gegen die Nachtheile von Fliegen zu schuͤzen.
Die goldene Medaille oder 20 Guineen fuͤr die
beßte Methode, Wasser in hinlaͤnglicher Menge zur wohlthaͤtigen
Bewaͤsserung der Gruͤnde in die Hoͤhe zu treiben. Man muß
ein Modell in einem Maßstabe von 1 Zoll auf den Fuß einsenden.
Die silberne Medaille oder 20 Guineen fuͤr eine
Maschine oder fuͤr einen Pflug zur Reinigung des Landes vor dem
Abbrennen, der aber nicht mehr als Einen Mann und zwei Pferde braucht.
Wenigstens 10 Acres mußten damit gereinigt worden seyn.
Die silberne Medaille oder 15 Guineen, fuͤr die
beßte Maschine zum Stupfen des Weizens. Drei Acres mußten damit bestellt worden
seyn. Die goldene Medaille fuͤr eine Maschine,
mit welcher das Korn besser als auf die bisherige Weise ausgedroschen und das
Strod mehr geschont werden kann, als bei den gewoͤhnlichen Dresch-Flegel.
Wenigstens 30 Quarters muͤssen damit ausgedroschen worden seyn.
Chemie, Faͤrberei,
Mineralogie.
Die goldene Medaille fuͤr ein besseres
Pruͤfungsmittel auf Arsenik in Aufloͤsung, als man bisher
kennt.
Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr
Erzeugung der groͤßten Menge Stab-Eisens (nicht weniger als 10 Tonnen)
mit Coke aus Coke-Gaͤnsen, das dem beßten aus Schweden und Rußland
eingefuͤhrten Eisen gleich kommt, und eben so gut in Stahl verwandelt
werden kann.
Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr
Bereitung der groͤßten Menge von Schwefelsaͤure aus Schwefel ohne
irgend ein salpetersaures Salz, deren specifische Schwere jedoch jener der
beßten im Handel vorkommenden Schwefelsaͤure nicht nachstehen darf.
Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr die
beßte Schwaͤrze zum Kupferdruke, die man auch zu dem feinsten Abdruke
brauchen kann.
Die silberne Medaille oder 15 Guineen fuͤr die
beßte Methode, das Leder, unbeschadet feiner Biegsamkeit, wasserdicht zu
machen.
Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr die
beßte Methode, eingesalzene Nahrungsmittel vor dem Ranzigwerden oder Anlaufen zu
bewahren.
Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr die
beßte Methode, Pelze, Wolle und andere Stoffe vor den Verheerungen der Motten
und anderer Insecten zu schuͤzen.
Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr das
beßte Substitut der bleiernen Roͤhren, deren man sich zur Leitung der
Getraͤnke aus den Kellern in die Fuͤllungsoͤrter der
Wirthshaͤuser bedient.
Die goldene Medaille oder 50 Guineen Demjenigen, der
die Naturgeschichte irgend einer Grafschaft des Koͤnigreiches herausgeben
wird.
Feine Kuͤnste.
Herren unter 25 Jahren, Soͤhnen oder Enkeln von Pairs oder Pairinnen,
fuͤr das beßte Original-Gemaͤhlde oder fuͤr die beßte
Original Zeichnung eines Portraͤtes, einer Landschaft, eines Blumen- oder
Fruchtstuͤkes, oder eines Stuͤkes aus dem haͤuslichen Leben
(still-life) die goldene Isis-Medaille; dem
naͤchst beßten die silberne Medaille. Eben
diese und die silberne Isis-Medaille fuͤr die
beßte Copie der obigen Stuͤke. Eben dasselbe
fuͤr Damen unter 25 Jahren, Toͤchtern und Enkellinnen von Pairs
und Pairinnen.
Fuͤr Herren und Damen unter 18 Jahren fuͤr die beßte Zeichnung mit
Kreide, Stift oder Tusche, als Copie irgend eines Gemaͤhldes,
Kupferstiches oder irgend einer Zeichnung, die einen Kopf oder eine Figur
darstellt, die silberne Isis-Medaille. Fuͤr
die naͤchst beßte die silberne Palette. Eben diese fuͤr Herren und Damen unter 18
Jahren fuͤr die beßte Copie.
Fuͤr Herren unter 20 Jahren die silberne
Medaille fuͤr die beßte Zeichnung nach einer Buͤste; die silberne Isis-Medaille fuͤr die naͤchst
beßte. Eben diese fuͤr Damen.
Die goldene Isis-Medaille fuͤr die beßte Aezung
eines historischen Gegenstandes nach einem ausgezeichneten Gemaͤhlde von
Kuͤnstlern unter 25 Jahren. Die silberne
Medaille fuͤr die naͤchst beßte. Die silberne Medaille und silberne
Isis-Medaille fuͤr die beiden beßten geaͤzten Landschaften.
Fuͤr Kuͤnstler unter 30 Jahren fuͤr den beßten Kupferstich
(historische Composition) die goldene Medaille;
fuͤr den naͤchst beßten die goldene
Isis-Medaille. Fuͤr den beßten Kupferstich (in Landschaft und
Portraͤt) die goldene Isis-Medaille; die silberne fuͤr den naͤchst beßten in
beiden. Die silberne Medaille fuͤr ein
Portraͤt in Mezzotinto.
Fuͤr den beßten Steindruk die silberne
Medaille. Eben diese oder 20 Guineen fuͤr die
beßte Methode, nach Steindruk-Art Zeichnungen von dem Papiere auf den Stein
uͤberzutragen.
Manufakturen.
Die silberne Medaille oder 10 Guineen fuͤr
Versuche zur Bestimmung her zwekmaͤßigsten Dike der Baumwollen-Dochte zur
Beseitigung der Fehler an den gewoͤhnlichen.
Die silberne Medaille oder 20 Guineen fuͤr ein
Verfahren, aus dem Zeuge durchscheinendes Papier zu verfertigen, welches Tinte
eben so leicht aufnimmt und behaͤlt, als das jezt gebraͤuchliche
Schreibpapier.
Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr
Verfertigung von Spizgarn aus Flachs zu Spizen, das eben so fein ist, als jenes
aus dem festen Lande.
Die goldene Isis-Medaille fuͤr Verfertigung des
feinsten Tuches (nicht weniger als 35 Yards) bloß aus der aus New-South-Wales
eingefuͤhrten Wolle.
Mechanik.
Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr eine
Muͤhle, um Korn fuͤr einzelne Familien oder Arme zu mahlen, die
einfach und besser seyn muß, als die bisher gebraͤuchlichen.
Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr ein
Mittel, Ungluͤksfaͤllen an Postkutschen vorzubeugen.
Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr einen
wohlfeilen und tragbaren Haken oder irgend eine andere Maschine, die besser ist,
als die jezt gebraͤuchlichen, um auf die leichteste, bequemste und
sicherste Weise Personen, die ins Wasser gefallen sind, aus demselben
herauszuziehen.
Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr
Erfindung einer neuen Schraube, die besser ist, als die bisher bekannten.
Handel.
Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr denjenigen, der im I. 1823 die
groͤßte Anzahl von Seehunden (nicht weniger als 30) an den Kuͤsten
der vereinigten Koͤnigreiche zur Thrangewinnung gefangen haben wird. Dieselbe fuͤr Denjenigen, der aus diesen
Thieren die groͤßte Menge Thrans (nicht weniger als 20 Tonnen) erzeugt
haben wird. Zwei Gallonen muͤssen als Muster eingesandt werden.
Die goldene Isis-Medaille oder 25 Guineen fuͤr
Denjenigen, der im Jahre 1823 die groͤßte Anzahl Makrelen (nicht weniger
als 10,000) in dem brittischen oder irlaͤndischen Schiffe, oder in einem
Hafen von England und Irland, marinirt haben wird. Die silberne Medaille oder 15 Guineen fuͤr die naͤchst
groͤßte Anzahl. Ein Faͤßchen dieser Makrelen von 16 Gallonen muß
eingesendet werden.
Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr
Erzielung in einer brittischen Colonie und fuͤr Einfuhr der
groͤßten Menge von Seide waͤhrend der Jahre 1823–1825. Die
Seide darf nicht weniger als einen Zentner betragen, und muß sich leicht
verarbeiten lassen. Fuͤr die naͤchst groͤßte Menge (nicht
weniger als 50 Pfund) die silberne Medaille oder 20
Guineen. Diese Preise sind besonders fuͤr die englischen Colonien am
Vorgebirge der guten Hoffnung, auf Mauritius und New-Souts-Wales ausgeboten.
Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr
Erzielung der groͤßten Menge von Thee nicht weniger als 20 Pfund) auf
Jamaica oder in irgend einer brittischen westindischen Colonie, und Einfuhr
desselben nach Groß-Britannien.
Die goldene Medaille fuͤr die beßte und
zuverlaͤssigste Nachricht, aus in China eingezogenen Berichten,
uͤber die Cultur der Pflanze, deren Blaͤtter den Thee liefern, und
uͤber hie Weise, wie diese gesammelt und zubereitet werden. Dieser Preis
ist bis auf 1825 und 1826 hinausgesezt. (Aus dem London
Journal of Arts and Sciences by Mr. Newton.
Aug. S. 97. Sept. S. 152)
(Die Fortsezung naͤchstens.)
Preise der Edinburgher
Society of Arts, fuͤr das Jahr 1823 bis 24, um
welche die Eingebornen aller Laͤnder sich bewerben koͤnnen.
In Mechanik.
Fuͤr die wichtigste Erfindung; die goldene
Keith-Medaille.
Fuͤr die beßte Reihe von Versuchen, die auf Kuͤnste practisch
anwendbar sind; die silberne Keith-Medaille.
Fuͤr die beßte Reihe von Versuchen uͤber den hydraulischen Apparat,
der unter dem Namen Becker's Mill bekannt ist. Eine
Ehren-Medaille.
Fuͤr die wichtigste aus dem Auslande eingefuͤhrte Erfindung. Ditto.
Fuͤr die beßte Erfindung am Akerbaugeraͤthe. Ditto.
Fuͤr den beßten Aufsaz uͤber Auswahl, Bearbeitung und
Haͤrtung des Stahles. Ditto.
Fuͤr die genaueste und wohlfeilste Schraube. Ditto.
Fuͤr eine wohlfeile Methode zur Erzeugung von Drukerstoͤken und
Plaͤnen. Ditto.
Fuͤr Verbesserung an Chronometern: nur fuͤr schottische
Kuͤnstler. Ditto.
Fuͤr Correction der Nebenfarben an Reflex-Teleskopen. Ditto.
Fuͤr Verbesserung an Karten. Ditto.
Fuͤr Wasserraͤder, die sich von selbst nach der Fluth stellen. Ditto.
In Chemie.
Fuͤr die wichtigste Verbesserung waͤhrend des Jahres
1823–24. Ditto.
Fuͤr die beßten Versuche uͤber die Behandlung auslaͤndischer
Weine. Ditto.
Fuͤr die beßte Methode, Speisen aufzubewahren. Ditto.
Fuͤr die beßten Versuche uͤber die chemische Wirkung der
Duͤngerarten. Ditto.
In wissenschaftlicher Hinsicht
uͤberhaupt.
Fuͤr die sicherste und wohlfeilste Vorrichtung, Oelgas zum Privatgebrauche
zu bereiten. Ditto.
Fuͤr die beßte Methode, gewoͤhnliche Wohnzimmer zu heizen und zu
ventiliren. Ditto.
Fuͤr die beßten Probestuͤke schottlaͤndischer Materialien
zur Verfertigung oͤkonomischer Dachstuͤhle. Ditto.
Fuͤr die ersten, zweiten und dritten beßten Probestuͤke
schottischen Steindrukes. Ditto. (Aus dem London Journal of Arts and Sciences. September 1823.
S. 162).
Ueber Gasbeleuchtungs-Anstalten. Aus den Berichten des Hauses
der Gemeinen.
Der Druk befohlen Dd. 7.
Julius 1823.
Der besondere Ausschuß, welchem der Bericht der k. Gesellschaft (Royal Society)Dieser Bericht, nebst allen uͤbrigen hieher gehoͤrigen,
findet sich im Repository of Arts Manufactures
and Agriculture. Nr. 253 S. 43. Nr. 254. S. 75. Nro. 255. S.
143. Nro. 256. S. 220. Er ist allerdings sehr lehrreich, und wir halten
es fuͤr Pflicht, die kuͤnftigen Errichter von
Gasbeleuchtungs-Anstalten in Deutschland auf denselben aufmerksam zu
machen, herzlich bedauernd, daß es gegenwaͤrtig noch vergebene
Muͤhe seyn wuͤrde, fuͤr den deutschen Leser, der in
stinkenden Talg und nicht besser riechendes Oel verliebt zu seyn
scheint, eine deutsche Uebersezung zu besorgen. Im Bd. 6. S. 308. Bd. 8.
S. 262. Bd. 9. S. 264. Bd. 10. S. 381. Bd. 11. S. 236 dieses Journals
haben wir auf Versuche im Kleinen, und spaͤterer
Ausfuͤhrung im Großen ein Material vorgeschlagen und angewendet,
das uns Deutsche in Stand sezt, bei Mangel guter Steinkohlen,
uͤberall das leuchtendste Oelgas aufs Wohlfeilste darzustellen,
naͤmlich aus Oelsaamen und Oelkuchen eine Erfindung die in der
Gasbeleuchtungskunst die wichtigste und fuͤr die Agricultur
gleich vortheilbringend ist, und gegenwaͤrtig in Frankreich und
England mit dem beßten Erfolge angewendet wird. Diese deutsche Erfindung
wird vermuthlich erst wieder zu uns zuruͤkkehren, wenn sie die
Reise um die Welt gemacht hat. Die sonst so gefaͤlligen HHrn.
Redacteurs derjenigen Zeitschriften welche ihre Blaͤtter, ohne
Quellenangabe, groͤßerntheils aus diesem Journal fuͤllen,
haben bisher die Delicatesse beobachtet, dieser Erfindung mit keinem
Worte zu erwaͤhnen; ob aus Lichtscheue wissen wir nicht. Haben
wir ja in Deutschland erst 150 Jahr spaͤter, als in England,
Erdaͤpfel essen gelernt, und koͤnnen es
(vorzuͤglich auf dem Lande) in mehreren Gegenden Baierns noch
nicht, so duͤrften wir es auch hoffentlich in 150 Jahren noch zur
Gasbeleuchtung bringen, wo dann wahrscheinlich keine Gefahr mehr damit
verbunden ist.an den ersten Staatssekretaͤr des Inneren hinsichtlich der
Gasbeleuchtung zugleich mit den Berichten desjenigen, welchen der obenerwaͤhnte
Staats-Secretaͤr zur Aufsicht der in der Hauptstadt befindlichen
Gasbeleuchtungs-Anstalten beauftragte, zugetheilt, und der hiedurch
bevollmaͤchtigt wurde, seine Beobachtungen hieruͤber dem Hause
vorzutragen, dem zugleich mehrere Gesuche der Gasbeleuchtungs-Anstalten und
anderer zugekommen sind, hat, dem Befehle des Hauses zufolge, die gedachten
Gesuche erwogen, die ihm uͤbertragenen anderen Gegenstaͤnde
untersucht, und folgenden Bericht zu erstatten beschlossen:
Euer Ausschuß ist der Meinung, daß die Gefahr, die aus Gasometern und Gaswerken
wahrscheinlicher Weist entstehen kann, nicht so groß ist, als man sie angenommen
hat, und daß deßhalb die Nothwendigkeit eines gesezlichen Einschreitens, worauf
in den angezogenen Berichten angetragen wird, so dringend nicht ist, daß es im
Verlaufe der gegenwaͤrtigen Sizung vorgenommen werden muͤßte.
Es erhellt, daß seit dem Jahre 1814, in welchem der Bericht des Ausschusses der
k. Gesellschaft abgefaßt ist, große Verbesserungen an dem Apparate, an der
Maschinerie und an der Leitung der Gaswerke vorgenommen worden sind, wodurch die
Gefaͤhrlichkeiten dieser Werke bedeutend vermindert wurden, und daß noch
taͤglich an jedem Zweige derselben Verbesserungen angebracht werden,
wodurch die mit solchen Anstalten nothwendig verbundene Gefahr immer mehr und
mehr vermindert wird.
Alle Zeugen unterstuͤzen die Meinung hinlaͤnglich, daß die Gefahr
eines Zufalles oder Ungluͤkes nur gering ist, wenn die gehoͤrige
Sorgfalt und Aufmerksamkeit, die bei jeder großen Unternehmung nothwendig ist,
von den Aufsehern und Arbeitern in den Werken gehandhabt wird.
Es ist offenbar, daß gekohlstofftes Wasserstoffgas, das dem Publicum
gewoͤhnlich abgeliefert wird, an und fuͤr sich keiner Explosion
faͤhig ist, und daß, wenn diese geschehen soll, 5–12 Theile
atmosphaͤrische Luft beigemengt werden muͤssen, und eine Flamme in
die Naͤhe kommen muß, waͤhrend doch die Gasometer-Haͤuser
in der Regel so gebaut sind, daß diese zur Explosion noͤthige Mischung
sich nicht bilden kann, und folglich die Gefahr eines Ungluͤkes fern
gehalten wird.
Die Gefahr von Gasanwendung in den Straßen und Gassen erscheint gleichfalls sehr
gering, und wird wahrscheinlich durch groͤßere Geschiklichkeit und
Sorgfalt der dabei angestellten Personen fortan immer mehr und mehr vermindert
werden.
Der Ausschuß ersucht, die Aussagen der Zeugen in Hinsicht auf die
Unfaͤlle, die sich durch Gas-Explosion zu Edinburgh und Manchester und an
anderen Oertern zutrugen, in ihrem ganzen Umfange zu durchlesen.
Es scheint, daß man in einigen Gaswerken Sir Humphrey Davy's Sicherheits-Lampen
gebraucht, um sich gegen jeden Unfall zu schuͤzen, der durch
Zusammentreffen einer Flamme mit einer explosionsfaͤhigen Mischung, die
sich allenfalls durch Risse in den Gasometern oder Roͤhren gebildet haben
moͤchte, entstehen koͤnnte. Da der Ausschuß diese Vorsicht
fuͤr hoͤchst noͤthig haͤlt, so traut er den
Direktoren aller Gas-Anstalten zu, daß sie sich, sowohl ihrer eigenen als der
oͤffentlichen Sicherheit wegen, alsogleich derselben bedienen werden.
In den Berichten sowohl als in den Zeugen-Aussagen finden sich mehrere Vorschlage
uͤber die Entfernungen, Groͤßen und Abstaͤnde der Gasometer
von einander, den Bau der Haͤuser und Daͤcher, Suͤmpfe
etc., die ernstliche Aufmerksamkeit verdienen; und obschon der Ausschuß das
Interesse der Gas-Anstalten selbst als innig verbunden mit der Vermeidung aller
Gefahr von Seite des Gases betrachtet, so ist er doch der entschiedenen Meinung,
daß fortan dem Staats-Secretaͤre jene Gewalt uͤber alle
Gas-Anstalten ertheilt werden soll, die noͤthig seyn wird, die
Verbesserungen, welche an diesen Werken zur oͤffentlichen Sicherheit
nothwendig sind, vorzunehmen.
Der Ausschuß kann diesen seinen Bericht nicht schließen, ohne sein Wohlgefallen
daruͤber zu erkennen zu geben, daß das Publicum ein so großes und rasch
fortschreitendes Mittel zur Bequemlichkeit und Behaglichkeit im
gesellschaftlichen Leben, wie der Gebrauch des Gases unter gehoͤriger
Leitung ist, erhalten hat, und er ist der Meinung, daß es in polizeilicher
Hinsicht sehr wohlthaͤtig seyn wuͤrde, wenn man die Straßen der
Hauptstadt mit diesem Gase erleuchtete.
Euer Ausschuß hat es fuͤr geeignet erachtet, seinem eigenen Berichte als
Anhang die Pruͤfung der verschiedenen Zeugen-Aussagen beizulegen, die ihm
vorgelegt wurden, und bittet ihm zu erlauben, sich im Allgemeinen auf die
gedrukten Berichte der k. Gesellschaft und Sir Wilh. Congreve's zu beziehenUeber Sir W. Congreve's Bericht uͤber die
Gasbeleuchtungs-Anstalten hat der beruͤhmte, nun schon zu
fruͤhe seelige, Esqu. Ricardo einen etwas beissenden Aufsaz in den
Annals of Philosophy N. 31. S. 1.
eingeruͤkt, der sowohl uͤber Sir Congreve's Bericht, als uͤber die
Gasbeleuchtungs-Anstalten uͤberhaupt, vorzuͤglich aber die
Thran- oder Oelgas-Beleuchtung, verglichen mit der
Kohlengas-Beleuchtung, sehr viel Licht verbreitet. Wir bedauern, daß die
engen Graͤnzen unserer Blaͤtter uns nicht gestatten,
diesen Aufsaz unseren Lesern mitzutheilen, und noch mehr bedauern wir,
daß er fuͤr die wenigsten deutschen Leser bisher Interesse haben
kann.. (Aus dem Repertory of Arts, Manufactures and
Agriculture. Octbr. 1823. S. 281.)
Ueber die Londoner Gasbeleuchtungs-Anstalt mit tragbaren
Gasbehaͤltern.
Da die gewoͤhnlichen Gasleitungen durch Roͤhren manchem Hausbesizer zur
Beleuchtung seines Hauses zu kostbar waren, so kam man auf die Idee, das
Beleuchtungsgas in Gefaͤßen zu comprimiren, und in diesem verdichteten
Zustande in die Haͤuser, welche keine eigenen Leitungen besaßen, zu tragen.
Unter mehreren solchen Gasbeleuchtungsanstalten zeichnet sich die Portable-Gas Company in St.
John's Street, Clerkenwell, N. 30 and Basinghallstreet, 7, besonders aus.
Sir Wilh. Congreve machte in seinem Berichte des Hauses der Gemeinen uͤber die
Gasbeleuchtungs-Anstalten auf die Gefahren, die dieser Art von Gasanwendung
eigen sind, aufmerksam, indem er bemerkte, daß 1stens die Gasbehaͤlter zu lang
gebraucht, und durch das Gas, welches sie enthalten, uͤberspannt
wuͤrden; 2tens die Temperatur des Gasbehaͤlters oͤfters zu sehr
erhoͤht wird.
Dagegen aͤußert Hr. David Gordon in einem Schreiben
an Sir W. Congreve, a. a. O., daß, „was das
Erstere betrifft, wenn der Behaͤlter nicht so sehr uͤberspannt
wird, daß dadurch das Metallgefuͤge selbst leidet, weder von anhaltendem
noch von schnell abwechselndem Druke auf dieselben auch nicht das Mindeste zu
besorgen steht; denn, wenn dieß nicht waͤre, koͤnnte man sich
einer Dampf-Maschine nur eine sehr kurze Zeit uͤber mit Sicherheit
bedienen, indem dieselbe waͤhrend 10 Minuten einem weit groͤßeren
Wechsel von Druk unterliegt, als ein Gasbehaͤlter in 12 Monaten nicht zu
erleiden hat, wenn er auch taͤglich gebraucht wird.“
„Um die zweite Ursache von angeblicher Gefahr zu beleuchten, muß ich zwar
zugeben, daß Erhoͤhung der Temperatur auch den Druk erhoͤht;
allein, bei der groͤßten Unaufmerksamkeit ist es nicht moͤglich,
daß dieser Druk zufaͤllig um mehr als um drei Atmosphaͤren
erhoͤht wird. Nun sind aber alle Gasbehaͤlter auf einen Druk von
43 Atmosphaͤren probirt, und koͤnnen, auch bei der groͤßten
Unachtsamkeit, nicht mit mehr als 39 Atmosphaͤren gefuͤllt werden:
folglich ist gegen diese Gefahr hinlaͤnglich gesorgt.“
Um unseren Lesern eine Idee von dieser Anstalt zu geben, die vielleicht doch einmal
irgendwo in Deutschland nachgeahmt werden koͤnnte, wollen wir hier einen
Auszug aus dem a. a. O. bekannt gemachten Prospectus der
Londoner tragbaren Gasbeleuchtungs-Anstalt mittheilen.
„Da das Gas um das Dreißigfache seines Umfanges zusammen gedruͤkt
wird, so kann die Groͤße der Gas-Lampen keine Ungelegenheit erzeugen, und
da alle Behaͤlter der Lampen probemaͤßig einen Druk von mehr als
200 Pfund auf den Quadrat-Zoll uͤber jenen Druk aushalten, den sie bei
dem Fuͤllen erleiden, so kann bei dem Gebrauche derselben gar keine
Gefahr entstehen.“
„Es ist erwiesen, daß 6 Fuß des beßten Oel-Gases ebensoviel Licht geben,
als ein Pfund Wachs-Kerzen. Die Gesellschaft versicht die ordentlichen
Kundschaften damit um den halben Preis eines Pfundes Talg-Lichter.“
„Die Gasbehaͤlter haben entweder Walzen- oder Kugelform, und
werden, wo sie leer sind, taͤglich von den Dienern der Gesellschaft
abgeholt und durch frisch gefuͤllte ersezt, so daß die ordentlichen
Kundschaften stets mit ihrem noͤthigen Vorrathe versehen
sind.“
„Die Gesellschaft schikt ihre Gas-Lampen nur in dem einfachsten Zustande:
der Abnehmer kann ihr jede ihm gefaͤllige Huͤlle, wie er sie in
seinen Zimmern noͤthig findet, geben.“
„Da dieses Oel- oder Thrangas frei von allem geschwefelten Wasserstoff
ist, so leiden Gemaͤhlde, Vergoldungen und Metalle aller Art nicht im
Mindesten durch dasselbe: es gibt auch bei dem Brennen um die Haͤlfte
weniger Hize als Steinkohlengas.“
Die uͤbrigen Vortheile, die daraus entstehen, daß diese Vorrichtung tragbar ist, sind:
1) daß man weniger Licht braucht, als wenn die Lampe an irgend einem Orte im Zimmer
befestigt ist;
2) daß man auch dadurch das Licht sparen kann, da man, nach Bedarf, mehr oder weniger
Lampen anzuͤnden, und das Licht in demselben verstaͤrken oder
vermindern kann: der Abnehmer zahlt naͤmlich nicht mehr Gas hier, als er
wirklich verbraucht;
3) daß man auf diese Weise die Gas-Beleuchtung auch an jenen Orten des Hauses haben
kann, wo es unmoͤglich ist, das Gas hinzuleiten.
„Da diese tragbaren Gas-Lampen eben so reinlich als sicher sind, so taugen
sie vorzuͤglich in den Werkstaͤtten der Puzmacherinnen,
Spizenkloͤpplerinnen, Schneider und uͤberhaupt dort, wo feine
Arbeiten verfertigt werden; auch in Schreibstuben, Kaffeehaͤusern, Buden
etc., da sie sich in jedem noͤthiegen Falle alsogleich anzuͤnden
lassen.“
„Wir muͤssen hier noch bemerken, daß durch das Ausstroͤmen
des Gases aus diesen tragbaren Lampen keine Explosion geschehen kann, indem
hiezu weit mehr Gas
noͤthig ist, als der fuͤr ein ganzes Haus noͤthige Vorrath
betraͤgt, selbst wenn man annaͤhme, daß alles Gas in den
Behaͤltern auf einmal in dem kleinsten Zimmer ausgelassen
wuͤrde.“
Bedingungen, unter welchen die Gesellschaft das Publicum
mit comprimirtem Oel- oder Thrangas versieht.
Textabbildung Bd. 12, S. 251
Groͤße der
Behaͤlter; Cubischer Inhalt eines jeden Behaͤlters; Menge des
in jedem Behaͤlter enthaltenen Gases in dreißigfacher Verdichtung;
Davon koͤnnen wirklich verbraucht werden; Menge des zu ladenden
Gases; Cylinder mit halbkugelfoͤrmigen Enden
„NB. Als Ersaz fuͤr die besonderen
Auslagen bei kleinen Gefaͤßen, die weniger als 10 Fuß halten, werden
die Bruchtheile eines Fußes fuͤr Einen ganzen Fuß gerechnet; in jedem
anderen Falle werden die Bruchtheile, wo sie weniger als einen halben Fuß
betragen, nicht bezahlt; uͤber einen halben Fuß aber werden sie
fuͤr einen ganzen Fuß gerechnet.“
„Die Abnehmer, welche regelmaͤßig bedient werden wollen, werden
die Groͤße der Lampe, und wie oft sie gefuͤllt werden soll,
bestimmen: sie werden fuͤr die geleerte immer eine gleich große
frisch gefuͤllte erhalten.“
„Die Abnehmer muͤssen fuͤr die ihnen geborgte Lampe nach
der Groͤße derselben Einsaz erlegen, und erhalten dafuͤr
Recepisse und Versicherung guter Bedienung.“
„Die Lampen werden von der Gesellschaft in gutem Stande unterhalten;
der Abnehmer ist aber fuͤr Beschaͤdigung derselben durch
Angeschiklichkeit oder Nachlaͤssigkeit waͤhrend des Gebrauches
verantwortlich.“
„Die Abnehmer muͤssen, wenn sie aufhoͤren sollten, Gas
bei der Gesellschaft zu nehmen, die Lampen auf Verlangen
zuruͤkstellen, und erhalten dafuͤr ihren fruͤheren
Einsaz von der Gesellschaft zuruͤk.“
„Die Abnehmer bezahlen bei ihrem Eintritte fuͤr jedes 100 Fuß 6
Shill. 3 d. vor hinein, und wenn diese verbraucht sind, wieder eben soviel,
vorausgesezt, daß sie taͤglich 10 Fuß brauchen. Bei kleineren
Quantitaͤten, ist der Preis hoͤher.“
„Die Gesellschaft fuͤllt auch Privat-Gasometer ohne Compression
um 6 Shill. 3 d. die 100 Fuß, wenn sie taͤglich gefuͤllt
werden; außerdem ist der Preis hoͤher.“ (Aus dem Repertory of Arts, Manufactures and Agriculture.
Octbr. 1823. S. 275. Im Auszuge.)
Zersezung des Steinkohlen-Theeres zur Gasbeleuchtung.
Endlich haben die HHrn. Vere und Crane in Essex ein Verfahren erfunden, durch welches der Steinkohlen-Theer
leicht und gaͤnzlich zersezt, und in brennbares Gas verwandelt werden kann,
was bisher wegen des kohligen Ruͤkstandes, der sich waͤhrend der
Destillation an die Roͤhren anlegte, und dieselben verstopfte, nicht
moͤglich war. Diese Herren haben auf ihre Erfindung ein Patent genommen; man
weiß bisher nur soviel von ihrem Verfahren, daß sie aus Einem
Gallon Theer 75 Cubicfuß reines Gas erhalten, und daß in ihrem einfachen
Apparat der Theer tropfenweise in eine erhizte Kammer faͤllt, aus welcher
Theerdampf aufsteigt, der in eine rothgluͤhende Retorte uͤbergeht.
Waͤhrend der Theerdampf aus dieser Retorte austritt, laͤßt man einen
kleinen Strom Wasserdampfes auf denselben wirken, der den noch uͤbrigen
kohligen Stoff niederschlaͤgt, und nur den fluͤchtigen Theil des
Theerdampfes, reines gekohlstofftes Wasserstoffgas, das zum Brennen vollkommen
taugt, uͤbergehen laͤßt. Bisher kostete das Gallon Steinkohlen-Theer,
das man beinahe zu nichts brauchen kann, nur Einen Pfennig (penny), und die Herren Vere und Crane gewinnen daraus Gas, das fuͤr
eine gewoͤhnliche argand'sche Lampe 24 Stunden lang herrliches Licht gibt.
(Journal of Arts. Sept. 1823. S. 150).
Ammoniacal-Gas
ist; wo es in großer Menge mit einer Flamme in
Beruͤhrung kommt, nach Hrn. Professor Silliman's
Bemerkungen, sehr entzuͤndbar, was wir fuͤr Diejenigen, die davon
Schaden nehmen koͤnnten, bemerken wollen. (Vergl. Sillimann's Journal VI. Bd. 185 S. und Philos.
Magaz. and Journ. Aug.
1823. S. 155.
Wirkung eines sehr starken Drukes auf gewisse Koͤrper,
und neues gekohlstofftes Wasserstoffgas.
Hr. Perkins fuͤllte, wie Hr. Clément in den Annales de Chimie,
Août 1823. S. 410 erzaͤhlt, eine au einem Ende offene, an dem
anderen geschlossene Roͤhre, mit reiner Essigsaͤure, die nur 10 Theile
Wasser enthielt. Nachdem er diese Roͤhre mit ihrem offenen Ende in ein mit
Queksilber gefuͤlltes Naͤpfchen getaucht hatte, brachte er sie sammt
demselben in seinen großen Druk-Apparat, und sezte sie einem Druke von 1100
Atmosphaͤren aus. Als er einige Minuten spaͤter die Roͤhre mit
der Essigsaͤure herausnahm, fand er 7/8 des oberen Theiles derselben mit
Kristallen gefuͤllt, waͤhrend der untere Theil nur Fluͤssigkeit
enthielt. Diese Kristalle waren außerordentlich starke Essigsaͤure, die sich
ziemlich lang in der Atmosphaͤre erhielten. Die Fluͤssigkeit war sehr
schwacher Essig. Eben so brachte er eine undurchsichtige Emulsion aus
Bergamotteoͤl und Alkohol unter einen Druk von 1100 Atmosphaͤren; die
Emulsion ward durchsichtig, und das Oel loͤste sich im Alkohol vollkommen
auf. Die Aufloͤsbarkeit der Koͤrper scheint also mit der
Faͤhigkeit, sich zusammen druͤken zu lassen, im Verhaͤltnisse
zu stehen.
Hr. Dalton hat ein neues gekohlstofftes Wasserstoffgas in
dem Oelgase gefunden, das noch einmal soviel Kohlenstoff als das
oͤlerzeugende Gas enthaͤlt, und das er superolifiant Gas nennt. Es ist dessen sehr viel im Oelgase enthalten.
Dampfmaschine zum Straßenbau.
Daß man in England gegenwaͤrtig zum Zerkleinen der Steine auf den Straßen
Dampfmaschinen gebraucht, haben wir bereits im Bd. 9. S. 496 in diesem Journal
referirt. Die Vorrichtung ist folgende: Zwei gefurchte Walzen, die ungefaͤhr
Einen Zoll weit von einander parallel abstehen, werden in entgegengesezter Richtung
gedreht. Die Steine, die zerkleint werden sollen, fallen durch eine Art von Sicht
zwischen die Walzen, und werden mit einer Zahnstange zwischen dieselben
hinabgestoßen. Die Walzen werden von einer Maschine nach Kay und Routledge's Art,
die nur die Kraft eines Pferdes besizt, getrieben, und brechen in 6–8 Minuten
eine Tonne harter kleiner Steine. (London Journal of
Arts. Septemb. 1823. S. 152.)
Fahrstraße unter der Themse.
Schon vor 14 Jahren (im Jahre 1809) machte man zu Rotherhithe den Versuch, eine
Fahrstraße unter der Themse anzulegen, mußte aber wegen einfallenden Flugsandes die
Unternehmung aufgeben, nachdem man bereits 930 Fuß weit vorgeruͤkt war. Hr.
Brunel, Esq. C. E. F. R. S., entwarf in einer kleinen
Schrift einen neuen Plan, eine neue Fahrstraße unter der Themse binnen drei Jahren
anzulegen, die wohlfeiler kommen soll, als jede Bruͤke. Die in dem Philosophical Magazine and Journal, August 1823. S. 139
gegebene Beschreibung des Planes des Hrn. Brunel ist
jedoch, ungeachtet der zwei schoͤnen Kupferstiche, die sie begleiten, zu
dunkel, als daß wir erwarten duͤrften, unsere Leser wuͤrden unsere
Uebersezung besser verstehen, als wir das Original. Sobald uns eine deutlichere
Beschreibung dieser Methode, einen Stollen von solcher Groͤße zu bauen,
bekannt wird, werden wir dieselbe unseren Lesern mittheilen.
Neue Faͤhre.
Zu Troy, am Hudson's Strome in Nordamerica, 166 Meilen von seiner Muͤndung, wo
der Fluß 900 Fuß breit ist, hat man eine sonderbare Faͤhre erbaut. Ein Both
ist mit einer Art von Diele oder Floͤz bedekt, worauf sich ein schief
gestelltes, massives Rad befindet, welches die ganze Breite des Bothes einnimmt.
Dieses Rad wird von zwei Pferden getreten und treibt zwei andere an den Seiten des
Bothes befindliche Raͤder, welche dasselbe, wie die Raͤder an einem
Dampfbothe, vorwaͤrts treiben. (London Journal of
Arts. Septemb. 1823. S. 152).
Jod in dem Mineralwasser zu Sales in Piémont.
Hr. Angeline entdekte in dem schon so oft untersuchten
Mineralwasser zu Sales, das mehrere kochsalzsaure Salze und Eisen enthaͤlt,
kuͤrzlich auch Jod. Schon seit langer Zeit war diese Quelle als Mittel gegen
Skrofeln und Kroͤpfe bekannt. (Annales de Chimie
Août. 1823).
Zur Potassium-Gewinnung
findet sich eine neue Methode, durch Verbesserung des
gewoͤhnlichen Apparates, von W. Mandell beschrieben in den Cambridge Philos. Transactions 1822, P. N. und
Annals of Philosophy, Sept. 1823. S. 233.
Neuer Faͤrbestoff in den Blumenblaͤttern der Georginen oder Dahlien.
Hr. Payen hat in der am 28. Julius gehaltenen Sizung der
Academie roy de Sciences zu Paris die Academie auf
einen neuen in den
Blumenblaͤttern der Georginen enthaltenen Faͤrbestoff aufmerksam
gemacht. (Annales de Chimie. Août. 1823. S. 423). Im September-Hefte des Journal de Pharmacie S. 429 wird die Tinctur der violetten
Blumenblaͤtter der Georginen als eines der empfindlichsten
Pruͤfungs-Mittel auf Saͤuren und auf Alkalien empfohlen.
Verfahren, um auf Sammt und Manchester zu mahlen. Von Hrn. Vauchelet.
Man legt durchscheinendes Papier (papier lucidonique) auf
die Zeichnungen, die man copiren will, und paust mit einem Metallstifte dieselbe
durch. Dann roͤthet man die ganze Ruͤkseite dieser Pause mit sein
gepuͤlvertem Lak, und legt sie auf ein Blatt sehr glatten Pergamentes, auf
welchem man mittelst des Stiftes jeden einzelnen Gegenstand wieder abpauset. Man
nimmt so viele Stuͤke Pergament, als man einzelne Gegenstaͤnde und
verschiedene Farben in der Zeichnung hat. Hierauf schneidet man alle Stuͤke
Pergament in der durch die Pause erhaltenen Form im Lichten aus, und breitet das zu
bemahlende Stuͤk Sammet uͤber einen mit einem gruͤnen Teppiche
belegten Tisch, nimmt ein Stuͤk Pergament um das andere und legt es auf dem
Sammet an jene Stelle, an welcher es der Zeichnung nach hingehoͤrt, und
traͤgt mit einem Pinsel die noͤthige Farbe an jener Stelle, die das
Pergament leer laͤßt, auf den Sammet auf. Wenn dieß fuͤr jedes
einzelne Stuͤk Pergament geschieht, so erhaͤlt man die ganze
Zeichnung.
Diese Arbeit fodert viele Aufmerksamkeit damit man die Zeichnung nicht verwischt,
indem man nicht warten kann, bis einzelne Theile troken sind, und nach einander
fortarbeiten muß. Die Theile, die nicht gut gerathen sind, werden mit dem Pinsel
oder mittelst neuer Patronen ausgebessertWeit interessanter und der Kunst entsprechender ist der
Baumwollen-Sammetdruk, dessen Darstellung mit oͤrtlichen Farben, und
ihre Befestigung durch Wasserdaͤmpfe im 2. Bd. d. Journ. S. 152 von.
Dr. v. Kurrer aufs Vollstaͤndigste
beschrieben ist. D..
Bereitung des zu dieser Art von Mahlerei noͤthigen
Oeles.
Man puͤlvert 20 Gran Salmiak und 20 Gran salpetersaure Pottasche,
(getaͤfelten Salpeter; Sal prunellae) sehr
fein, und schuͤttet dieses Pulver in Ein Pfund so gut wie moͤglich
gehelltes Leinoͤl, welches man mit demselben 3 Stunden lang kochen
laͤßt. Eine Stunde vorher, ehe man das Oel vom Feuer nimmt, gibt man ein
Stuͤk vorher gehoͤrig in Schwefelsaͤure eingeweichtes
Stuͤk weiches neugebakenes Brod, und drei große in Stuͤke
zerschnittene Zwiebel w dasselbe. Nachdem das Brod
beinahe verkohlt ist, und die Zwiebel zergangen sind, zieht man das Oel
zuruͤk, und seiht dasselbe durch einen neuen Lappen, zieht es dann in
Flaschen ab, und reibt die Farben mit demselben in dem Maße an, als man sie eben
braucht, wohl beachtend, daß man nicht zuviel davon nimmt. Die Farben
duͤrfen auf dem Glase nicht zerfließen, sondern muͤssen die
Consistenz der Butter haben. Dieses Oel laͤuft auf dem Sammet nicht
uͤber die Linien der Zeichnung hinaus. (Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement (Nro. 228. S.
163) im Auszuge aus dem V. Bande der Description des
machines et procédés spécifiés dans les brevets
d'invention dont la durée et expierée). Vergl. auch noch
Bulletin Band VIII.
S. 3.)
Ueber Behandlung der Waͤsche waͤhrend des
Waschens.
„Als Inhaber sehr großer, mit Leinwand-Manufakturen verbundener, Werke, und als
Bleicher von Profession, bin ich, mit den Operationen des Reinigens und
Weißmachens der Leinen- und Baumwollenstoffe so ziemlich bekannt, und kenne auch
die Vortheile und Nachtheile der verschiedenen hiezu vorgeschlagenen
Verfahrungs-Arten, so daß ich nicht im Verdachte stehen kann, als
schluͤge ich aus Unerfahrenheit eine Methode vor, die den Stoffen, welche
gewaschen werden sollen, nachtheilig werden koͤnnte. Ich will indessen ja
nicht einen Augenblik zweifeln, daß die Frauenzimmer bei ihren vorgefaßten
Meinungen Einwuͤrfe genug gegen meine Methode, insofern sie von ihrer
gewoͤhnlichen Haus-Praxis abweicht, werden vorzubringen wissen, und
uͤberlasse es lediglich dem Belieben einer jeden Hausfrau, mein Verfahren
zu verwerfen oder zu befolgen.“
„Die Menge Weiber bei meinen Werken, die immer fuͤr ihre Familien
zu waschen hatten, und unseren Fabrik-Arbeiten dadurch hinderlich waren,
fuͤhrten mich auf die Idee, ein Mittel auszudenken, wodurch dieses
Waschen vermindert werden koͤnnte, und ich war gluͤklich genug,
eines zu finden, wodurch drei Viertel an Haͤnden, und Seife und Zeit
zugleich erspart werden konnte.“
„Mein Verfahren ist dieses. Die Artikel, welche gewaschen werden sollen,
muͤssen nach ihrer Feinheit sortirt, und hiernach in besondere
Gefaͤße gethan werden, in welchen sich warmes Wasser in einer Temperatur
von 100 bis 130° F (+ 30 bis + 55°) Reaum.) befindet. In diesem
Wasser loͤst man den dritten oder vierten Theil Seife auf, die man
noͤthig haben wuͤrde, wenn man die Waͤsche auf
gewoͤhnliche Weise wuͤsche, und sezt etwas Perlasche zu. Nachdem
die Waͤsche mit dieser Fluͤssigkeit gaͤnzlich bedekt ist,
laͤßt man sie darin 36 bis 43 Stunden lang weichen, worauf man sie
herausnimmt, in reinem kalten Wasser auswaͤscht, und leicht ausringt, so
daß nur wenig Wasser mehr an derselben haͤngen bleibt.“
„Nun wird ein Kessel, der soviel Waͤsser faßt, daß die ganze
Waͤsche bedekt wird, auf ungefaͤhr 100° F (+ 30 R.) gehizt,
und die uͤbrige Seife (ungefaͤhr 2/3 von dem, was man in Allem
braucht) mit etwas Perlasche hineingethan. Nachdem diese hinlaͤnglich
aufgeloͤst ist, legt man die Waͤsche in die Fluͤssigkeit,
haͤlt aber die feineren Stuͤke bei einander und behandelt sie
zuerst. Nun erhoͤht man allmaͤhlich die Temperatur bis zum
Siedepuncte, d.h. waͤhrend 20 Minuten oder einer halben Stunde, nicht
schneller, und laͤßt alles 15 bis 20 Minuten lang sieden, worauf man die
Waͤsche herausnimmt, und in ein Gefaͤß mit warmem Wasser bringt.
Diese Lauge vom ersten Sude laͤßt man in dem Kessel, fuͤllt ihn
mit Wasser aus, und gibt die groͤbere Waͤsche hinein, die eben so
behandelt wird.“
„Die auf diese Weise behandelte Waͤsche wird dann genau untersucht,
und wenn einige Fleken geblieben sind, was selten geschieht, werden sie mit der
Hand ausgewaschen, indem man sie auf die gewoͤhnliche Weise facht reibt.
Dieses Sieden bringt, gegen das gewoͤhnliche Vorurtheil, alles Fett und
allen Schmuz so gut heraus, daß man mehr als drei Viertel Arbeit ohne das
gewoͤhnliche Reiben gethan hat. Durch bloßes weiteres Auswaschen in
kalten Wasser wird die Waͤsche vollkommen rein.“
„Dadurch wird nun nicht bloß, wie wir bereits bemerkten, Muͤhe und
Auslage erspart, sondern die Waͤsche vor dem verderblichen Reiben
geschuͤzt, das ihr so schaͤdlich ist, die Faͤden abreißt
und mehr abnuͤzt, als das gewoͤhnliche Tragen.“ (Aus
dem London Journal of Arts, N. 32. S. 83. Im
Auszuge.)
Phormium Unax oder der neuhollaͤndische Flachs,
den unser Landsmann, der seel. Forster, zuerst ans Neuholland auf unsere Hemisphaͤre brachte, wird
nun, nach Labillardière's Rath, in der Gegend von
Cherbourg von Hrn. Cachin gebaut und benuͤzt. (Vergl. Annales de Chimie. Août. 1823. S.
418.)
Kuͤnstliches Mahogany.
Man beizt jezt in England und Frankreich jedes hart- und feinkoͤrnige Holz auf
folgende Weise zu kuͤnstlichem Mahogany. Nachdem das Holz abgehobelt wurde,
wird es mit Wasser verduͤnnter Salpetersaͤure gerieben. Drei Loth
Drachenblut in einer Pinte Weingeist aufgeloͤst und ein Loth kohlensaure Soda
werden dann zusammen gemengt und filtrirt, und diese duͤnne
Fluͤssigkeit wird mit einem weichen Pinsel aufgetragen. Nachdem dieß
einigemal wiederholt wurde, sieht das Holz auf eine taͤuschende Weise dem
Mahogany aͤhnlich. Wenn der Glanz sich mit der Zeit verliert, hilft man mit
etwas kalt gepreßtem Leinoͤle nach. (London Journal of
Arts. Aug. 1823. S. 107.)
Ueber das Schmelzen des Graphits
zu durchsichtigen Kuͤgelchen haben wir schon
oͤfters Notiz gegeben. Ausfuͤhrlichere und weitere Versuche
hieruͤber von Professor Silliman, so wie
uͤber Demant, Anthracit, und Graphit vor dem Lithrohre mit Sauerstoff und
Wasserstoffgas finden sich im Philosoph. Magaz. Aug. 1823. S. 124, 131 und in Gill's
technical Repository. Sept. 1823. S. 189 und 198.
Ueber das Zusammenschweißen des Eisenbleches an seinen
Kanten,
(vergl. polytechn. Journ. B.
XI. S. 246, und dieses Heft S.
226) ist eine weitere, sehr grobe Berichtigung gegen Hrn. Gill von Hrn. Willoughby im
London Journal Septbr. 1823. S. 134
eingeruͤkt, in welcher behauptet wird, daß dieses Verfahren ein Schweißen und
kein Loͤthen ist; daß die im London Journal B.
V. S. 311 (S. dieses Heft S. 226) gegebene
Beschreibung vollkommen richtig ist, und daß der daselbst erwaͤhnte Fluß
durchaus kein Metall enthaͤlt. Der Herausgeber bemerkt noch, daß das
Zusammenschweißen duͤnner Stuͤke Stahles und Eisens, nach Hrn.
Clymer's Versicherung, in America bei einer Temperatur, die nur wenig uͤber
die Rothgluͤh-Hize erhoͤht ist, seit undenklichen Zeiten geschieht,
und daß man sich hiezu der Asche der Hiccory
Hiccory ist eine allgemeine Benennung einer ganzen Familie von
Nußbaͤumen mit 4maͤnnigen Kaͤzchen. Wahrscheinlich ist
es Juglans tomentosa. A. d. Ueb., gepuͤlvert und mit Kochsalz gemengt, als Fluß bedient. Dieser Fluß
ist jedoch nicht derjenige, der zu Birmingham gebraucht wird, und der ein Geheimniß
ist.
Ceyloner Literatur und Akerbau-Gesellschaft.
Waͤhrend in Europa eine literarische Gesellschaft um die andere verschwindet,
oder in Richtsthun versinkt, erheben sich neue in Ost- und Westindien. So hat so
eben die Ceylon Literary-Society, die bereits seit drei
Jahren auf dieser Insel besteht, sich mehr Ausdehnung gegeben, und ist nun auch zur
Agricultural-Society geworden. Als solche
beschaͤftigt sie sich auch mit technischen Gegenstaͤnden. So hat z.B.
eines ihrer Mitglieder, Hr. Russel, eine aͤußerst
wichtige Nachricht uͤber die Art, wie man das Eisen auf Ceylon schmilzt, in
den Abhandlungen derselben geliefert. Das Eisen ist in Ceylon, so wie es ans dem
Ofen kommt, haͤmmerbar. (Vergl. Philosoph. Magaz. and Journal. Aug.
1823. S. 148.)