Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 12, Jahrgang 1823, Nr. LXIV., S. 370
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LXIV. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der Patente, welche zu London vom 9. bis zum 16. Oktober 1823 ertheilt wurden. Dem Joh. Christie, Kaufmanne zu Marklane in London, und Thomas Harper, Kaufmanne zu Tamworth, Staffordshire; fuͤr eine verbesserte Methode, das Brenn-Materiale in Stuben und anderen Oefen und bei Dampfmaschinen zu verbinden und anzuwenden. Dd. 9. Oktober 1823. Dem Jos. Rogerson Cotter, Geistlichen zu Castle Magnor bei Mallow, Cork, Irland; auf gewisse Verbesserungen an musikalischen Blas-Instrumenten. Dd. 9. Oktober 1823. Dem Joh. Henfrey, Mechaniker zu Little-Henrystreet, Waterlooroad, Surrey, und August Applegarth, Druker zu Dekerstreet, Stamfordstreet, Blackfriars, Surrey: auf gewisse Maschinen zum Lettern-Gießen. Dd. 9. Oktober 1823. Dem Edw. Schmidt Swanie, Kaufmanne in Bucklersburg, London; auf ein Verfahren kuͤnstliche Mineralwaͤsser zu bereiten und aufzubewahren, und auf die hiezu noͤthige Maschine. Mitgetheilt von Friedr. Ab. Aug. Struve (der hier Streave heißt, Ueb.) zu Dresden, und Edward Swanie, Kaufmanne zu Leipzig, zu dessen Behufe er dieses Patent nahm. Dd. 9. Oktober 1823. Dem Sir Wilh. Congreve, Baronet, Cecil-Street, Strand, Middlesex; auf verschiedene Verbesserungen an Feuerwerken. Dd. 9. Oktober 1823. Dem Archibald Buchanan, auf den Catrine-Kattunfabriken, und Theilhaber des Handlungshauses Jak. Finlay und Comp. zu Glasgow; auf eine Verbesserung in dem Baue der Maschinen-Webestuͤhle, wodurch eine groͤßere Menge Baumwolle waͤhrend einer gegebenen Zeit verwoben werden kann, ohne daß die Guͤte der Arbeit leidet, als durch irgend eine andere bisher dazu verwendete Kraft. Dd. 16. Oktober 1823. (Aus dem Repertory of Arts, and Manufactures. November 1823. S. 383.) Preise der Society of Arts fuͤr die Sizung 1823–24. (Fortsezung). Akerbau. Die goldene Ceres-Medaille oder 30 Guineen: fuͤr die beßte Methode, junge Pflanzungen gegen die Verheerungen der Hasen, Kaninchen, Schaafe, des Hornviehes und der Forstdiebe zu schuͤzen. Die goldene Medaille fuͤr die groͤßte Menge Wallnuß-Baͤume, die seit Junius 1821 gepflanzt wurden. Die silberne Medaille fuͤr die naͤchst groͤßte Zahl. Die goldene Medaille: fuͤr eine verbesserte Methode, die besseren Sotten der Wallnuͤsse zu vermehren. Dieselbe oder 20 Guineen fuͤr Denjenigen, der die groͤßte Streke Landes mit Erdaͤpfeln bestellte, die schon im April, Mai und Junius 1825 auf den Tisch gebracht werden koͤnnen. Die silberne (sic!) Medaille oder 20 Guineen: fuͤr Denjenigen, der die groͤßte Menge Samen einer Art von Poa in England gesammelt haben wird, deren Halme man in den vereinigten Staaten zu feinem Flechtwerke verwendet. Die silberne Ceres-Medaille oder 10 Guineen fuͤr die naͤchst groͤßte MengeDie Gesellschaft haͤtte doch sagen sollen, was diese Art von Poa, fuͤr eine Poa ist, denn wir kennen jezt uͤber 100 Arten derselben. Vergl. Linn. Syst. Veg. ed. Roͤmer et Schultes. II. B. A. d. Ueb. Die silberne Medaille: fuͤr Cultur der Schminkbohnen, die, im Fruͤhjahre gelegt, vor dem 21. August reifen. Dieselbe fuͤr Denjenigen, der den groͤßten Strich Landes mit Pastinak, als Viehfutter, bepflanzt haben wird. Die goldene Ceres-Medaille: fuͤr Sicherung des Klees vor Faͤulniß. Die goldene Ceres-Medaille: fuͤr Denjenigen, der den groͤßten Strich Landes mit Hanf bestellt haben wird. Die silberne Medaille fuͤr den naͤchst groͤßten Strich. Die goldene Medaille: fuͤr Gewinnung der groͤßten Menge Opiums aus dem weißen Mohne (Papaver somniferum). Die goldene Ceres-Medaille oder 30 Guineen fuͤr die naͤchst groͤßte Menge. Die goldene Medaille: fuͤr Vertilgung der Raupe, die man in England cock-chafer nennt, und der Fliege auf den TurnipsDie Gesellschaft haͤtte hier den naturhistorischen Namen dieser Insekten angeben sollen. Wer kennt diese Cautterms im Auslande, da sie in keinem der beßten Woͤrterbuͤcher vorkommen. A. d. Ueb., oder fuͤr ein Mittel gegen die Verheerungen derselben; dann fuͤr ein Mittel gegen den Mehlthau an Obstbaͤumen und Kuͤchengewaͤchsen. Die goldene Medaille: fuͤr die beßten Versuche uͤber Stallfuͤtterung des Hornviehes waͤhrend zwoͤlf Monate; fuͤr die beßte Art, die Schaafe gegen die Nachtheile schlechter Witterung zu schuͤzen; fuͤr die groͤßte Menge in den Jahren 1821–23 gehaltener Kaschemir-Shawl-Ziegen. Die goldene Medaille oder 50 Guineen: fuͤr die beßte Methode, die Lungenfaͤule (rherot) an den Schaafen zu heilen. Die goldene Medaille oder 10 Guineen: fuͤr Schuͤzung der Schaafe gegen die Nachtheile von Fliegen. Chemie, Faͤrberei, Mineralogie. Die goldene Vulcan-Medaille oder 30 Guineen: fuͤr einen irdenen Schmelztiegel, der eine groͤßere Hize, als die jezt gebraͤuchlichen, auszuhalten vermag, und fuͤr eine Methode, Kronen- oder Fenster-Glas so durchsichtig und frei von aller gruͤnen oder blauen Farbe zu machen, wie das deutsche Tafelglas. Die goldene Medaille oder 50 Guineen: fuͤr die beßte Methode, die Lungenfaͤule (rherot) an den Schaafen zu heilen. Die silberne Medaille oder 50 Guineen: fuͤr eine Methode, den Wallfisch-Thran oder Seehund-Thran von jener schleimigen Materie zu reinigen, die die Dochte der Lampen uͤberzieht, und fuͤr eine Methode, das Oehl fuͤr Chronometer und Taschenuhren tauglicher zu machen. Die goldene Medaille oder 30 Guineen: fuͤr eine Methode Flintglas frei von allen Adern und so dicht und durchscheinend, als das beßte jezt gebraͤuchliche, zu verfertigen; und fuͤr die beßte Methode, Samen in einem zum Keimen tauglichen Zustande zu erhalten. Die goldene Medaille oder 100 Guineen: fuͤr das beßte Surrogat der Basis der jezt gebraͤuchlichen weißen Anstreicher-Farbe, das aber eben so gut seyn muß, als das jezt gebraͤuchliche Blei. Fuͤr das beßte Surrogat des jezigen beßten Stokholmer Theeres aus England, oder aus seinen Colonien. Fuͤr Entdekung eines weißen Marmorbruches in England oder Irland, der fuͤr Bildhauerei eben so brauchbar ist, als der aus Italien eingefuͤhrte. Die goldene Medaille oder 50 Guineen: fuͤr eine schwarze Farbe auf Seide oder Wolle, die besser ist, als die gegenwaͤrtig gebraͤuchliche. Fuͤr die beßte Art, Baumwollenzeugen eine rothe Farbe durch unmittelbare Anwendung des Faͤrbestoffes zu geben, die den durch Krappbruͤhen gegenwaͤrtig erzeugten rothen Farben gleich kommt. Dieselbe fuͤr eine gruͤne Farbe, die dem gegenwaͤrtig aus Wau-Bruͤhen und Indigo erzeugten Gruͤn gleich kommt. Fuͤr eine Methode eine rothe Farbe zu bereiten, die man sowohl mit Wasser als mit Oehl abreiben kann, und die in Hinsicht auf Staͤrke und Glanz dem beßten Lak und Carmine gleich kommt. Fuͤr die beßte herausgegebene geologische und mineralogische Karte irgend einer Grafschaft in den vereinigten Koͤnigreichen, nach einem Maßstabe von Einem Zoll auf die Meile. Fuͤr eine aͤhnliche genaue Karte von Irland, in einem Maßstabe von nicht weniger als 5 Meilen auf den Zoll. Die goldene Medaille oder 30 Guineen: fuͤr eine Methode Fleischfarben oder Rosenfarben ohne Saflor auf Seide zu faͤrben, mittelst eines in England oder in den Colonien wachsenden Farbe-Materiales, das um zwei Drittel wohlfeiler zu stehen kommen muß. Fuͤr eine verbesserte Methode Seide, Wolle und Baumwolle mit Lak-Lak (Milch-Lak, Lak-Lak) zu faͤrben. Fuͤr eine weiße Oehlfarbe zum Anstreichen, die weder durch das Licht, welchem sie ausgesezt wird, noch durch geschwefeltes Wasserstoffgas leidet. Fuͤr ein kuͤnstliches Ultramarin, das dem beßten aus Lapis-Lazuli bereiteten Ultramarin gleich kommt, und wohlfeiler ist. Fuͤr einen farbenlosen Firniß aus aus Schnell- oder Koͤrner-Lak. Feine Kuͤnste. Die silberne und die silberne Isis-Medaille: fuͤr Herren unter 21, und fuͤr Damen unter 18 Jahren fuͤr die beßte und naͤchst beßte Zeichnung mit Kreide, Bleistift oder Tusche von irgend einer Statuͤe oder ganzen Figur; fuͤr eine Copie eines historischen Gegenstandes; fuͤr ein Gemaͤhlde desselben in Wasserfarbe; fuͤr die Copie eines Gemaͤhldes in Wasserfarbe; fuͤr die Copie eines Blumen- oder Fruchtstuͤkes in Wasserfarbe; und fuͤr jede der vorhergehenden in Oehlfarbe. Fuͤr die beßte Copie eines Portraͤtes mit Bleistift, Tusch oder Kreide die silberne Isis-Medaille; fuͤr die naͤchst beßte, die silberde Platte. Eben diese fuͤr die beßte Copie eines Landschaft-Gemaͤhldes. Die goldene Isis-Medaille und die silberne Medaille: fuͤr Herren und Damen unter 25 Jahren fuͤr das beßte und naͤchst beßte Original-Gemaͤhlde eines historischen Gegenstandes in Wasserfarbe; eines Portraͤtes in Miniatuͤr; eines Landschaft-Gemaͤhldes; eines Blumen- oder Fruchtstuͤkes, und eines Portraͤtes, einer Landschaft, eines Blumen- oder Fruchtstuͤkes oder eines Stuͤkes aus dem haͤuslichen Leben in Oehl; fuͤr lezteres auch in Wasser die silberne und die silberne Isis-Medaille, und fuͤr ein historisches Gemaͤhlde in Oehl von nicht weniger als drei Figuren die goldene Medaille und die goldene Isis-Medaille. Fuͤr Kuͤnstler und andere: eine menschliche Figur. Fuͤr die beßte Copie in Kreide, Bleistift oder Tusche, fuͤr Individuen unter 16 Jahren: die silberne Isis-Medaille, und fuͤr das naͤchst beßte: die silberne Platte. Die silberne Medaille und silberne Isis Medaille: fuͤr die beßte und naͤchst beßte Contour-Zeichnung einer ganzen Figur, die nicht weniger als 24 Zoll hoch und mit der Zeichnung einer Hand und eines Fußes in Lebensgroͤße begleitet seyn muß: fuͤr Individuen unter 18 Jahren. Fuͤr eine Zeichnung derselben: fuͤr Individuen unter 19 Jahren. Fuͤr eine Contour-Zeichnung einer ganzen anatomischen Figur in demselben Maßstabe und mit derselben Begleitung: fuͤr Personen unter 19 Jahren. Fuͤr eine Zeichnung von derselben Groͤße nach einer lebenden Figur: fuͤr Individuen unter 21 Jahren. Fuͤr eine Copie in Wasserfarben von irgend einem Gemaͤhlde, das nicht weniger als zwei Figuren enthaͤlt, wovon die Hauptfigur wenigstens 9 Zoll hoch seyn muß: fuͤr Personen unter 21 Jahren. Fuͤr dasselbe in Oehl: die Hauptfigur nicht weniger als 24 Zoll. Die goldene Isis-Medaille fuͤr die beßte, und die silberne Medaille fuͤr die zweite beßte Original-Zeichnung einer Composition von zwei oder mehreren Figuren: die Hauptfigur nicht kleiner als 9 Zoll; fuͤr Individuen unter 25 Jahren. Fuͤr dieselbe in Oehl, die Hauptfigur nicht kleiner als 24 Zoll. Die goldene Medaille: fuͤr das beßte historische Oehl-Gemaͤhlde, mit 3 oder mehreren Figuren, die Hauptfigur nicht kleiner als 24 Zoll, in gewoͤhnlicher halber Laͤnge. Der Stoff muß aus der englischen Geschichte vor Karl I. hergenommen seyn: fuͤr Individuen unter 25 Jahren. Fuͤr das naͤchst beßte die goldene Isis-Medaille. Die goldene Medaillon: fuͤr die beßte Original-Zeichnung einer Bruͤke fuͤr London, nebst Plan etc. in einem Maßstabe von 1/16 Zoll auf den Fuß. Fuͤr Personen unter 30 Jahren. Die goldene Isis-Medaille fuͤr die naͤchst beßte. Die goldene Medaillon: fuͤr die beßte Zeichnung einer Kirche in rein dorischem Style; in einem Maßstabe von 1/8 Zoll auf den Fuß. Fuͤr die naͤchst beßte: die silberne Medaille. Die silberne Medaille fuͤr die beßte Original-Zeichnung aus der Anatomie des menschlichen Koͤrpers oder eines Theiles desselben: fuͤr Personen unter 22 Jahren. Die silberne Isis-Medaille fuͤr die naͤchst beßte. Manufacturen. Die goldene Medaille oder 40 Guineen: fuͤr eine Methode, die Felle zu Handschuhen eben so fein, wie die Franzosen, zuzubereiten: es muß wenigstens ein Duzend Handschuhe aus diesen Fellen der Abhandlung beiliegen. Die goldene Medaille oder 30 Guineen: fuͤr die beßte Methode, die Daͤrme der Schafe und anderer Thiere so zuzubereiten, daß man daraus Saiten erhaͤlt, die den beßten italienischen gleich kommen. Die goldene Isis-Medaille oder 50 Guineen: fuͤr eine Methode, Schlaͤuche fuͤr Feuersprizen, Brauhaͤuser etc. aus Hanf, Flachs oder aus einem biegsamen Materials, das wohlfeiler als Leder kommt, zu bereiten. Die goldene Medaille oder 30 Guineen: fuͤr eine Methode, die Seide so gut, wie die italienische, aber um ein Drittel wohlfeiler, zu organisiren; dieselbe fuͤr eine Maschine zum Weben figurirter Seidenzeuge, die aber eben so reiche Muster haben muͤssen, wie die franzoͤsischen, dabei aber wohlfeiler und leichter arbeiten muß. Mechanik. Die goldene Medaille oder 50 Guineen: fuͤr eine Maschine zur Foͤrderung der Kohlen, Erze etc. aus den Bergwerken, die besser ist als irgend eine andere bisher gebraͤuchliche. Die goldene Medaille oder 30 Guineen: fuͤr ein verbessertes Tretrad, oder einen verbesserten Krahn, an welchem man die Kraft abaͤndern kann; fuͤr eine Maschine, auf eine bessere Weise als bisher. Wasser aus Brunnen zu heben, die nicht weniger als 50 Fuß tief sind; fuͤr eine verbesserte Methode Felsen in Bergwerken anzubohren und zu sprengen; fuͤr eine bessere Methode, als die bisher gewoͤhnlichen, Zimmer zu heizen; fuͤr ein Mittel den Unfaͤllen vorzubeugen, die durch den Sturz eines Pferdes an einem zweiraͤderigen Karren entstehen; fuͤr Verbesserung der Gehwege und anderer Wege, durch Verbindung gewoͤhnlich dazu benuͤzter Materialien, so daß sie dadurch eben, fest und dauerhaft, auch fuͤr Kutschen, werden, fuͤr eine Methode den verderblichen Wirkungen des Spizens der Radeln und anderer Arten des Troken-Schleifens vorzubeugen; fuͤr ein Mittel dem Zerspringen der Dampf-Maschinen und anderer geschlossener Kessel vorzubeugen. Die goldene Vulcan-Medaille oder 30 Guineen: fuͤr die beßte Darstellung einer verdichtenden Dampf-Maschine im hoͤchst verbesserten Zustande, nebst Beschreibungen etc. Handel. Die goldene Vulkan-Medaille oder 50 Guineen: fuͤr Ausfuhr der groͤßten Menge in England zubereiteten Haͤringe (nicht weniger als 500 Faͤßchen) nach dem festen Lande vor dem Hornunge 1824. Die goldene Isis-Medaille, oder 50 Guineen: fuͤr die naͤchst groͤßte Menge, nicht weniger als 300 Faͤßchen. Die goldene Medaille oder 50 Guineen: fuͤr die beßte Methode die Stoͤke oder Wurzeln gefaͤllter Baͤume aus der Erde zu bringen. (Aus dem London Journal of Arts. Oktober 1823. S. 209.) Ueber die Form der Kristalle kuͤnstlich gebildeter Salze kommt in den Annals of Philosophy, New Series, Nro. 30. S. 449, Nro. 31. S. 38, Nro. 32. S. 117, ein hoͤchst lehrreicher, auch fuͤr Fabrikanten, die sich dieser Salze bedienen, sehr wichtiger Aufsaz von Hrn. H. J. Brooke, Esq., FRS, vor. Er ist zu weitlaͤufig und mit zu vielen Abbildungen versehen, als daß wir denselben hier mittheilen koͤnnten; wir wuͤnschten aber, daß er in irgend einem der Chemie geweihten deutschen Journale, oder wenigstens in einem Lehrbuche der technischen Chemie, dem deutschen Leser baldigst vorgelegt werden moͤchte. Noch Etwas uͤber das Loͤthen des duͤnnen Eisenbleches mit Guß-Eisen. Hr. Gill beklagt sich ziemlich hart uͤber die im London Journal of Arts (Vergl. Polytechn. Journ. S. 226. u. S. 256. ihm gemachten Vorwuͤrfe im Oktober Hefte seines technical Repository S. 223, ohne jedoch dasselbe zu nennen, und sagt: „Wir wußten, daß wir uns auf die Wahrhaftigkeit des Hrn. Perkins gegen unseren Bericht-Erstatter vollkommen verlassen konnten, daß naͤmlich dieses Loͤthen mittelst Feilspaͤnen von weichem Gußeisen, Borax, der seines Krystallisations-Wassers beraubt ist und Salmiak geschieht; was vollkommen, diese Anwendung auf Eisenblech ausgenommen, mit dem Verfahren uͤbereinstimmt, welches wir im 1. B. S. 432 (Polytechn. Journ. B. 11. S. 246.) uͤber das Loͤthen des Eisens mit milderm Guß-Stahle oder Guß-Eisen bekannt machten. Da unser Freund uns diese neue Anwendung auf Eisenblech ohne Ruͤkhalt mittheilte, so waren wir erfreut, dieselbe dem Publikum vorlegen zu koͤnnen. Nun kommt es aber heraus, daß „diese Entdekung ein schaͤzbares Geheimniß einiger Wenigen seyn soll, dis es besizen,“ und folglich muß alles aufgeboten werden, um die Wahrheit unserer Angabe zu erschuͤttern.“ „Um jedoch allem Streite ein Ende zu machen, haben wir Borax, der seines Krystallisations-Wassers beraubt war, mit Feilspaͤnen von weichem Gußeisen in einem Schmelztiegel zusammen geschmolzen; und das Resultat war, daß wir – „dieselbe harte glaͤnzende Masse erhielten, die etwas dem Peche aͤhnlich sah.“ Es war Boraxglas, welches von dem ihm beigemengten Eisen schwarz gefaͤrbt war. Dieß ist das ganze Geheimniß; denn mit der Anwendung dieses Flusses selbst wird kein Geheimniß gemacht.“ Auch diese haben wir versucht, und mit diesem Flusse zwei uͤbereinander gelegte Kanten von duͤnnem Eisenbleche bei einem hellen pomeranzenfarbenen Feuer, und nicht bei der Weiß-Gluͤhhize, bei welcher Eisen geschweißt wird, zusammen geloͤthet. Die außerordentliche Leichtigkeit, mit welcher diese treffliche Art zu loͤthen praktisch ausgefuͤhrt werden kann, machte uns sehr viel Vergnuͤgen.“ „Der gepuͤlverte Fluß (das Loth) wurde laͤngs einer kurzen Streke der inneren Verbindung oder des Ueberschlages des Eisenbleches, welches vorher mit Salmiak versehen ward, aufgetragen, und sobald er zu fließen anfing, ward die Roͤhre aus dem Feuer der Esse, das durch ein Geblaͤse unterhalten ward, herausgenommen, und der zu loͤthende Theil an einen Cylinder gestekt, der an dem Ambosse befestigt war, und mit einem leichten Hammer in schnell aufeinander folgenden Streichen gehaͤmmert, so lang die Hize noch eine Verduͤnnung des Bleches gestattete. Dann wurde wieder etwas von diesem Pulver auf den naͤchsten Theil des Ueberschlages aufgetragen, und die Operation wiederholt, bis endlich das Blech der ganzen Laͤnge des Ueberschlages nach durch Beihuͤlfe des GußeisensNach der nachfolgenden angegebenen Weise des Hrn. Siebe scheint jedoch Eisen nicht unumgaͤnglich noͤthig zu dieser Operation. A. d. Ueb. auf eine hoͤchst vollkommene Weise zusammen geloͤthet ward.“ „Nun kann Jeder auf diese vortheilhafte Weise loͤthen, und dieses Verfahren ist kein Geheimniß mehr, das nur Wenigen bekannt ist. Der zweite Versuch, den manIm London Journal a. a. O. A. d. Ueb. machte, dieses Verfahren unter dem Schleier des Geheimnisses zu versteken, scheint uns einer jener veraͤchtlichen Kniffe der Charlatanerie, die bloß auf Hinderung der Fortschritte der Kuͤnste berechnet sind.“ Ueber das Schweißen des Stahles, Eisens und Eisenbleches theilt Hr. August Siebe im London Journal of Arts etc., an dessen Redacteur er Muster von zusammen geschweißtem Guß-Stahle, Eisen und Guß-Stahle, und Eisen-Blech sandte, als Beitrag zu den Aufsaͤzen uͤber diesen Gegenstand im Junius- und September-Hefte desselben Journales folgende Notiz mit der Versicherung mit, daß er von dem geheim gehaltenen Verfahren zu Birmingham nichts weiß, und seit mehreren Jahren sich folgender Methode bedient. „Ich schmelze,“ sagt er, „Borax in einem irdenen, nicht in einem metallischen, am wenigsten in einem messingenen oder kupfernen Gefaͤße. Nach dem Schmelzen wird ein Zehntel Salmiak gestossen, und mit demselben gemengt. Nachdem die beiden Substanzen sich im Feuer gehoͤrig durchdrungen haben, werden sie auf eine Eisenplatte gegossen, wo sie dann nach dem Erkalten, eine glasartige Substanz bilden. Diese Masse wird hierauf gepuͤlvert, mit einer gleichen Menge ungeloͤschten Kalkes gemengt und ist dann zum Gebrauche fertig.“ „Bei dem Schweißen selbst wird das Eisen oder der Stahl zuerst roth gegluͤht, und der gestossene Fluß auf die Oberflaͤche desselben gestreut, wo er dann, wie Siegelwachs, schmelzen und herabrinnen wird. Hierauf wird der Stahl oder das Eisen wieder in das Feuer gebracht und selbst beim Guß-Stahle, bis zu einem Grade erhizt, der bedeutend unter der gewoͤhnlichen Schweißhize bleibt, worauf das zu schweißende Stuͤk herausgenommen und alsogleich solang gehaͤmmert wird, bis die Flaͤchen vollkommen zusammen geschweißt sind.“ Diese Composition ist meine Erfindung, und ich habe mich derselben seit mehreren Jahren stets mit dem beßten Erfolge bedient.“ Harten Stahl mit weichem Eisen zu schneiden. Wenn eine glatte Scheibe von weichem Eisen schnell gedreht wird, so schneidet sie den haͤrtesten Stahl. Man kam durch Zufall in Amerika auf diese Entdekung, als man eine runde eiserne Scheibe kleiner feilen wollte und sie dazu in einer Drehbank einspannte: statt daß die Feile die Scheibe angriff, schnitt die Scheibe in die Feile ein, und eben so auch in den haͤrtesten Stahl, den man an dieselbe waͤhrend ihrer Umdrehung anhielt. Hr. Perkins wiederholte diesen Versuch mit dem besten Erfolge zu London, und schnitt mit einer Scheibe aus weichem Eisen jede Feile ein, sobald die Geschwindigkeit des Umlaufes derselben 10,000 Fuß in einer Minute betrug. London Journ. of Arts. Oktober 1823. S. 205. Vergl. Siliman's Journ. VI. p. 336. Edinb. Phil. Journ. Octob. 1823. S. 409. American Journal of Science et Arts, 6. Vol. Gill's technical Repository, Septemb. 1823. S. 160. Ueber Palladium findet sich im Julius-Hefte der Bibliotheque universelle l. I. und aus dieser im Bulletin de la Société Juin l. J. eine Notiz, nach welcher Hr. Brèant bei Verarbeitung von 1000 Kilogrammen Platinna nur 900 Gramme Palladium erhielt. Das Gramm Palladium gilt gegenwaͤrtig 19 Franken. Es ließe sich zu vielen anderen Arbeiten nuͤzlich verwenden, wenn es nicht so selten, und folglich so sehr theuer waͤre; sein Preis steht zu jenem des Goldes wie 19,500: 3,434. Ueber russischen hydraulischen Kalk. Die Annales de Chimie enthalten in ihrem neuesten Stuͤke, September 1823. S. 31 einen Auszug eines Schreibens des Hrn. Markscheiders, E. Clapryron, dd. Petersburg, aus dem Journal des Mines, nach welchem der hydraulische Kalk, welcher den russischen Kitt bildet, einen großen Theil der ungeheueren Kalkformation in horizontalen Lagern ausmacht, wovon die untersten chlorithaͤltig sind, und auf einem QuarzOuarz und Glimmer haltigen Sandsteine aufsizen. Hr. Clapeyron entdekte diesen Kalkstein bei Gelegenheit als ihm die Moͤrtelbereitung zu den Schleussen von Schluͤsselburg (das hier Schlinkelbourg heißt) uͤbertragen wurde an den Wasserfaͤllen des Wolkoft. Dieser mit Thon gemengte Kalkstein gibt nach dem Brennen einen Kalk, der unter dem Wasser erhaͤrtet, und ungefaͤhr aus 0,62 Kalk 0,19 Thonerde 0,19 Kieselerde –––– 100, besteht. Er erwartet, daß man diesen Kalk auch in FrankreichEin Schreiben des Hrn. Clement an den Praͤsidenten der Academie des Sciences in den Annales de Chimie a. a. O. S. 104 dd. 10. October 1823. enthaͤlt auch wirklich die Nachricht, daß Hr. Minard, Ingenieur beim Canal du Centre eine Menge Kalksteinbruͤche im Dptt. de Saône et Loire gefunden hat, welche einen solchen Kalk liefern. Einige Sorten erhaͤrten sogar schneller unter Wasser, als der englische oder sogenannte roͤmische Kitt. „Hr. Minard sagt Hr. Clément in seinem Schreiben „hat gefunden, daß beinahe alle Kalk-Steine die Eigenschaft besizen, einen roͤmischen Moͤrtel oder Kitt zu liefern. Er hat einige Kalksteinarten in dieser Hinsicht untersucht, die nur 1/100 Thon enthielten: sie duͤrfen nur langsam und nicht zu stark gebrannt werden. Gewisse Kalksteine, deren man sich seit undenklichen Zeiten zum Kalkbrennen bedient, liefern, nach Belieben, romischen Moͤttel, der in einer Viertel-Stunde erhaͤrtet; anderen, der nur in vier fuͤnf Tagen hart wird; und fetten Kalk, der nie erhaͤrtet; je nachdem der Kalk waͤhrend des Brennens 8,12 oder 30 per Cent. verliert. Die neuesten Bemerkungen des hochverdienten Vicat stimmen vollkommen mit jenen des Hrn. Minard: beide fanden, daß schwach gebrannte Kreide unter dem Wasser erhaͤrtet. Man kann, nach mehreren Versuchen des Hrn. Minard, vermuthen, daß der roͤmische Moͤrtel seine Eigenschaften dadurch erhaͤlt, daß der natuͤrliche kohlensaure Kalk durch das Brennen basischer kohlensaurer Kalk wird. so gut wie in Rußland und England finden wird, und gewiß kommt er auch in Baiern vor. Um diesen Kalkstein benuͤzen zu koͤnnen, wird er zuerst fein zu Pulver gemahlen, und in dem Augenblike geloͤscht, wo man ihn anwendet. Wenn man ihn unmittelbar nach dem Loͤschen unter Wasser bringt, so erhaͤrtet er etwas langsamer als der englische, wird aber in kurzer Zeit noch haͤrter. Ueber die Veraͤnderungen, welche der Carrara-Marmor mit der Zeit erleidet, indem er naͤmlich immer weisser wird, oder, wie die Arbeiter sagen, sich reinigt, (il marmo si purga) findet man interessante Notizen im Giornale Arcadieo XIV. 54. Vergl. Bull. Scientif. N. 5. 6. und Giornale di Fisica Decade 11. T. VI. V. Bimestre, p. 424. Ein vierfaches Salz, waͤhrend der Faͤllung des Kadmiums durch Zink gebildet. Hr. F. Tassaert bemerkt in den Annales de Chimie September 1823. S. 100. daß, wenn man nach Wollaston's Methode Kadmium mittelst Zink ausscheidet, und der Aufloͤsung Ammonium zusezt, sich auf der Oberflaͤche des Zinkes Kristalle bilden, welche von einem Salze entstehen, das 30,90 Kristallisations, Wasser, 13,16 schwefelsaures Eisen, 39,00 schwefelsauren Zink und 26,94 schwefelsaures Ammonium enthaͤlt. Pottasche-Chlorid. entdekte Hr. Jak. Smithson in der Lave, die bei einem der lezten Ausbruͤche des Vesuv ausgeworfen wurde. Vergl. Annals of Philosophy New Series, Oktober 1823. S. 258. Ueber die Gegenwart des Ammoniums in Eisenoxiden, welche sich im Inneren bewohnter Haͤuser bilden. Ueber diesen Gegenstand hat Hr. Vauquelin einen in vielseitiger Beziehung wichtigen Aufsaz in den Annales de Chimie, Septembre 1823. S. 99, mitgetheilt. Er wurde vor einiger Zeit von einem Criminal-Richter zu Paris beauftragt zu untersuchen, ob gewisse rothe Fleken an einem Saͤbel, von welchem man vermuthete, daß er als Mordwerkzeug bei einem Meuchelmorde gebraucht wurde, wirklich Blut waͤren. Er loͤste in dieser Hinsicht mit der Spize seines Federmessers etwas von dieser rothen Materie ab, und erhizte es in einer an einem Ende geschlossenen glaͤsernen Roͤhre, in welche er ein Streifchen mit Saͤure geroͤtheten und nassen Tournesol-Papieres gestekt hatte. Sobald die Roͤhre heiß wurde, stieg ein gelber Dampf auf, der das geroͤthete Papier wieder blau faͤrbte. Ein zweiter Versuch mit Etwas von einem anderen rothen Fleke an einem Messer, von welchem man vermuthete, daß es zu demselben Zweke gebraucht wurde, und welches in dem Hause gefunden wurde, worin das Verbrechen begangen ward, gab durchaus dasselbe Resultat. Diese beiden Resultate schienen den geschoͤpften Verdacht zu bestaͤtigen: indessen waren diese Fleke, obschon ein Arzt sie fuͤr Blut erklaͤrte, mehr dem Roste als dem Blute aͤhnlich. Man wiederholte daher diese Versuche an dem gewoͤhnlichen Roste selbst, und zwar von einem Stuͤke Eisen, welches sich zufaͤllig in dem Zimmer des Richters darboth. Dieser Rost, an dessen Reinheit Niemand zweifeln konnte, gab dasselbe Resultat. Hiedurch wurde also der Verdacht aufgehoben, und die Chemie gewann ebensoviel dabei, als die gerichtliche Arzeneikunde: indem es nun erwiesen ist, daß der Rost, der sich im Inneren der Haͤuser bildet, die Ammonium-Daͤmpfe zu verschlingen vermag, die sich daselbst entwikeln, und sie ziemlich kraͤftig festzuhaltenNicht bloß der Rost, selbst das Eis, das sich an den Fenstern in strenger Kaͤlte bildet, verschlingt die Ammonium-Daͤmpfe; je mehr derselben in einem Zimmer sind, desto federartiger und blumiger werden die Eis-Figuren an der gefrornen Fensterscheibe seyn: in reinen unbewohnten Zimmern sind die Fenster bloß gleichfoͤrmig, ohne Zeichnungen, uͤberfroren. Es gibt eine Menge Waaren, die den Stubengeruch in wenigen Stunden annehmen, und dadurch verdorben werden. A. d. Ueb.. „Hr. Laugier, dem Hr. Vauquelin diese Entdekung mittheilte, fand sie an dem Roste in seinem Laboratorium bestaͤtigt, und erhielt am Ende der Operation auch noch Spuren von schwefeliger Saͤure. „Der Rost verschlingt,“ wie Vauquelin in einer Nachschrift bemerkt, „auch thierische Daͤmpfe; denn es zeigten sich bei obigen Versuchen an den Waͤnden der Glasroͤhre immer noch Spuren von thierischem Oehle.“ Bildung von Blau-Saͤure durch Gluͤhung kohlenstoffiger Substanzen mit salpetersaurer Schwererde. In Hrn. Silliman's Journal befindet sich ein Aufsaz uͤber Cyanogen-Bildung durch Einwirkung der Salpeter-Saͤure auf Holzkohle, welcher auch im Philosoph. Mag. et Journ. N. 304 mitgetheilt wurde. In diesem lezteren findet sich im September Hefte l. J. S. 234. aus dem I. Bande S. 229 der Transactions of the Geological Society of Cornwall ein Aufsaz aus den Papieren des sel. Gregor, den Dr. Paris mittheilte, und der im Wesentlichen Folgendes enthaͤlt. „Man fuͤhrt Glanzkohle (culm) bei uns ein, weil sie so rein ist, daß man sie zum Schmelzen des Zinnes brauchen kann. Hr. Gregor sagte mir kurz vor seinem Tode, daß er unter den Haͤufen dieser Glanzkohle Stuͤke fand, die ein viel dichteres Gefuͤge besaßen, und vollkommen unverbrennbar waren. Um sie zu zersezen, puͤlvertepuͤlferte er sie, sezte zweimal so viel salpetersaure Schwererde (dem Gewichte nach) zu, und gluͤhte sie in einem Patinna-Tiegel, wobei, zu seinem Erstaunen, eine heftige Detonation unter Entwiklung von haͤufigen blausauren Daͤmpfen Statt hatte. Der Ruͤkstand im Tiegel bestand aus biausaurer und kohlensaurer Schwererde. In den Papieren des sel. Gregor findet sich die specifische Schwere dieser Substanz zu 1,627 angegeben. Gregor nahm 50 Gran dieser Kohle, mischte sie mit 200 Gran salpetersaurer Schwererde, puͤlverte sie, und sezte sie in einem Platinna-Tiegel einem gewoͤhnlichen Feuer aus. Noch ehe der Tiegel roth gluͤhte, hatte eine heftige Detonation unter Entwikelung eines glaͤnzenden Lichtes und lebhafter Hize, die den Tiegel und seinen Dekel roth gluͤhend machte, Statt, und es blieb eine lichtgraue, poroͤse, schwarz gestreifte Masse zuruͤk, die nach Blausaͤure roch. Nachdem er sie aus dem Tiegel genommen, gepuͤlvert und in einen Kolben gethan hatte, goß er Kochsalzsaͤure darauf, die eine Menge elastischer Fluͤssigkeit daraus entwikelte. Die Fluͤssigkeit nahm eine dunkelblaue Farbe an, und in ihr schwebte ein sehr leichtes Pulver, das Berliner-Blau zu seyn schien. Nachdem die Fluͤssigkeit abgegossen war, blieb ein unzersezter Ruͤkstand zuruͤk, der, getroknet 23 3/4 Gran wog. Dieser Ruͤkstand wurde mit 100 Gran salpetersaurer Schwererde gemengt, und wie vorher behandelt, worauf wieder eine, obgleich schwaͤchere, Detonation erfolgte, und eine grauliche Masse zuruͤk blieb, die, wie vorher, mit Kochsalzsaͤure behandelt wurde: es schied sich kein blaues Pulver mehr aus, die ausgelaugte Masse opalisirte aber. Der unaufgeloͤste Ruͤkstand wog jezt 15 7/8 Gran. Dieser wurde neuerdings mit 50 Gran salpetersaurer Schwererde gemengt, worauf wieder eine lebhafte Detonation mit Entwikelung einer hellen Flamme erfolgte. Der Tiegel ward aber hier einer staͤrkern Hize ausgesezt, und bei dem Zugießen der Kochsalzsaͤure schied sich wieder ein blaues Pulver aus. Der unzersezte, ausgesuͤßte und getroknete Ruͤkstand wog 8 1/4 Gran, und gab, mit 40 Gran salpetersaurer Schwererde gemengt, dieselben Phaͤnomene, und auch das blaue Pulver. Der uͤbrige Ruͤkstand betrug nur mehr 2 1/2 Gran, und ward auf dieselbe Weise behandelt, worauf nur mehr Ein Gran unzersezt zuruͤk blieb, den man nicht weiter mehr zersezte. Ein starker Geruch nach Blausaͤure begleitete die Detonation. Neue Beleuchtung der Leuchtthuͤrme. Hr. I. A. Marcet, ingenieur-lampiste, rue neuve St. Elisabeth n. 7 au Phare sideral, Argand's Nachfolger, hat ein neues bewegliches Leuchtfeuer mit doppelter Ansicht (fanal a double aspect pour un phare a feu mobile) erfunden, und in der lezten Ausstellung der Producte der franzoͤsischen Industrie dargestellt. Er hat schon im J. 1819 eine kleine Schrift unter dem Titel: la parabole soumise a l'art, ou essai sur la catoptrique de l'eclairage herausgegeben, zu welcher ein Aufsaz, den er jezt in den Annales de l'Industrie ou Mercure technologique. Septembre 1823. S. 258 bis 282 mit einer Kupfertafel herausgab, als Nachtrag dient. Dieser Aufsaz, großen Theiles polemischen Inhaltes gegen die Vertheidiger der Linsen, die seine Erfindung, welche nicht gekroͤnt wurde, verdraͤngten, wuͤrde fuͤr unsere Leser auf dem festen Lande zu wenig Interesse besizen; er verdient indessen von Denjenigen, welchen die menschenfreundliche Pflicht fuͤr Leuchtthuͤrme zu sorgen, von welchen das Leben so vieler Hunderte abhaͤngt, in der Gesellschaft uͤbertragen ist, studirt und gepruͤft zu werden. Denn, wenn auch das Sistem der Linsen ein helleres, weiter hinaus strahlendes Licht gewaͤhrt, so ist dieses Licht doch eben so blendend als hell, und ein schwaͤcheres aber mehr gleichfoͤrmig verbreitetes Licht scheint entschiedene Vorzuͤge vor einem durch seine Helle blendenden Lichte zu besizen. Schießpulver entzuͤndet sich schon bei der Hitze des sich loͤschenden Kalkes. Vergleiche hieruͤber die Versuche in den Annales d. Chim. T. 23. p. 217 u. Annals of Philosophy. N. Series. October 1823. S. 317. Ueber Kanal- und Schleißen-Bau, vorzuͤglich in historischer Hinsicht, findet sich ein sehr interessanter Aufsaz; Saggio storico tu la invenzione dei sortegni a conea e porti dei canali navigabili di Simone Stratonico , in den Memorie dell I. R. Istituto del regno Lombardo-Veneto. vol. II. anni 1814–15. 4, Milano 1821, aus welchem die Biblioteca italiana, Settembre 1823, S. 330, einen Auszug mittheilt. Jonathan Hull's, erstes Dampfboth findet sich, in der aͤusserst selten gewordenen Beschreibung und Abbildung, die derselbe im J. 1737 herausgegeben hat, beschrieben und abgebildet im Edinburgh Philos. Journ. October 1823. S. 274. Dampfbothe waren im J. 1822 in den vereinigten Staaten von N. Amerika 35 blos auf den Fluͤssen im Gange, und fuͤhrten 7259 Tonnen Last, und 20 andere, fuͤr 5,995 Tonnen Last, standen im Baue. London Journal of Arts. October 1823. S. 224. Dampfbothe auf Fluͤssen. Die HHrn. Tourasse und Courteaut haben bei der lezten Ausstellung zu Paris das Modell eines Dampfbothes dargebothen, welches 1. so leicht und groß als moͤglich ist; 2. eine Dampfmaschine traͤgt, die kleiner und leichter ist, als die gewoͤhnlichen und daher auch weniger Feuer-Materiale bedarf; 3. deren Ruder nicht geradezu in die Stroͤmung einfallen; 4. deren Ruder beim Ein- und Austritte in das Wasser keinen Widerstand zu erleiden haben. Hierdurch hoffen diese Herrn die Haupt-Hindernisse der Dampfbaͤthe auf den Stroͤmen Frankreichs, die vorzuͤglich in der geringen Tiefe des Wassers bestehen, zu beseitigen. Vergl. Annales d'Industrie ou Mercure technologique. Septembre 1823. S. 316. – Referent ist der Meinung, daß diese Herren durch ihr so leicht und groß als moͤglich gebautes Both, die Hindernisse, die der Einfuͤhrung der Dampfbothe auf Fluͤssen im Wege stehen, vielmehr vergroͤßert, als beseitigt haben. Er sieht kein anderes, wenigstens kein leichteres und kein einfacheres Mittel, als zur ersten Idee des ersten Erfinders, des alten Jonathan Hulls, zuruͤkzukehren, der, wie man im October-Stuͤke des Edinburgh. Philos. Journ. l. J. S. 274. recht sauber abgebildet sieht, sein Dampfboth vorne an einem Drei-Master, wie einen Ochsen vor dem Pfluge, anspannte, und damit das Meer durchpfluͤgte. Wenn eine Dampfmaschine, welche die Kraft von 20 Pferden besizt, in einem eigenen Bothe vorne an einem Schiffe angespannt wird, so bringt diese gewiß dieselbe Wirkung, hervor, wie wenn man 20 Pferde vor dem Schiffe anspannte. Warum thut man dieß nicht in Europa, wie man es jezt in Amerika thut? Es ist offenbar, daß man eine Dampfmaschine mit hohem Druke, welche die Kraft von 20 Pferden besizt, auf ein Both oder auf ein Floß bringen kann, das darob nicht einen Fuß tief zu tauchen braucht, und daß acht Raͤder, wovon jedes Einen Fuß taucht, dieselbe Wirkung hervorbringen werden, wie Gin Rad, das 4 Fuß tief taucht. Wahrlich es ist unbegreiflich, oder vielmehr es ist leicht begreiflich, warum man in Europa nicht so gescheid seyn kann als in Amerika. Neues Gas fuͤr Dampf-Maschinen. Sir Humphray Davy hat im vorigen Monate gefunden, daß, wenn man bei Dampfmaschinen ein gewisses Gas anwendet, das fuͤnfzehnmal schwerer ist als die atmosphaͤrische Luft, man dadurch alles leisten kann, was gegenwaͤrtig durch den Dampf bewirkt wird. Die Hauptschwierigkeit ist nur die Einschließung dieses Gases, da man bisher keine Gefaͤße besizt, die hierzu stark genug waren. London Journ. of Arts. October 1823. S. 218. Ueber die Temperatur des Dampfes bei hohem Druke, der bekanntlich nicht heiß, sondern kaum warm ist, finden sich sehr interessante Versuche in dem London Journal, Oct. 1823 S. 203, aus welchen erhellt, daß die in das Vacuum, welches der mit aller Schnelligkeit ausfahrende Dampf erzeugt, eindringende Luft denselben maͤchtig kuͤhlt. Astronomische Feuerroͤhre des Hof-Optikus Oechsle in Eßlingen. Bei dem dießjaͤhrigen landwirthschaftlichen Feste in Canstadt wurde Hrn. Oechsle der Preis der silbernen Medaille nebst 40 Dukaten fuͤr seine achromatische Glaͤser zuerkannt. Bei der angestellten vergleichenden Untersuchung konnte zwischen einem v. Reichenbach'schen und einem von Oechsle geschliffenen Objectivglas durchaus kein Unterschied in der Deutlichkeit und Schaͤrfe der dadurch wahrgenommenen Objecte bemerkt werdenNach einer Nachricht in Hesperus N. 257 hat Hr. Prof. Bohnenberger in Tuͤbingen um die Vervollkommnung der Arbeiten des Hrn. Oechsle große Verdienste. Der Stadtrath in Eßlingen hielt sich fuͤr verpflichtet oͤffentlich zu beurkunden, wie ehrenvoll es fuͤr die Stadt sey, einen solchen Buͤrger in ihrer Mitte zu besizen, der durch seine unermuͤdete Geschiklichkeit in der Glasschleiferei Eßlingen in gleichen Rang mit London und Muͤnchen in dieser Beziehung zu sezen wußte, und machte dem Kuͤnstler ein Geschenk von fuͤnfzig Gulden als Aufmunterung fuͤr andre Buͤrger durch Fleiß und Ausdauer es eben so weit in andern Industriezweigen zu bringen. D.. (Corresp. Blatt d. Wuͤrtemb. landw. Vereins October 1823. S. 263). Verbesserung an Fensterstoͤken und Rahmen etc. In England und in mehreren Gegenden des noͤrdlichen Deutschlandes, hat man die Fenster nicht in Fluͤgeln, die sich aus- oder einwaͤrts oͤffnen, wie bei uns, sondern man schiebt sie im Fensterstoke auf und nieder. Bei dem Puzen derselben und bei dem neuen Anstreichen der Nahmen etc., welches von Aussen geschehen muß, verungluͤken jaͤhrlich viele Menschen. Die Society of Arts hat bereits vor mehreren Jahren einem Hrn. Marschall eine Belohnung von 15 Guineen fuͤr eine Vorrichtung gegeben, durch welche die Aussen-Seite der auf diese Art eingerichteten Fenster nach innen gekehrt und so mit Sicherheit gepuzt werden kann. Diese Vorrichtung ist im 28. Bande ihrer Transactions beschrieben. Eine aͤhnliche Vorrichtung kommt im 41. B. des Repertory of Arts vor, aus welchem wir dieselbe im politechnischen Journal. B. 9. S. 420. mittheilten. Und auf eine dritte aͤhnliche ließ Hr. Karl Tuely, d. aͤlt., sich am 1. Novemb. 1821 ein Patent geben, welches im London Journal of Arts, October 1823. S. 183. beschrieben ist. Wenn unsere Schreiner nur halb so gut arbeiteten, wie die englischen Zimmerleute, und unsere Fenster nur so gut schloͤssen, wie der Fallladen an einem Schußloche auf einem Schiffe, so waͤren unsere deutschen Fenster, so wie die deutschen Oefen, weit besser als die englischen. Aus Hrn. Tuely's Patente ersieht der geneigte Leser zugleich, daß die sternfoͤrmigen Jalousien, die man in Deutschland schon seit undenklichen Zeiten kennt, in England eine Neuigkeit (a very novel appearance) sind. Hrn. Jos. Joplings Apparat zur Beschreibung aller Arten von krummen Linien. Der Apparat des Hrn. Jos. Jopling, Baumeisters, zur Beschreibung aller Arten von krummen Linien ist so einfach, und arbeitet so vollkommen genau, daß er den ungetheilten Beifall der angesehensten englischen Mathematiker und Techniker, wie der HHrn. Gregory, Christie, Aikin, Tregold etc. erhielt, die ihm hieruͤber die vortheilhaftesten Zeugnisse und Empfehlungen in dem Philosophical Magazine et Journal Sept. 1823. S. 211 und 235 ertheilten. Sie erklaͤren diesen Apparat fuͤr Baumeister aller Art und fuͤr Muster-Zeichner in Fabriken fuͤr unentbehrlich. Man findet ihn, zugleich mit einer kleinen Schrift, die den Gebrauch desselben lehrt (The Septenary System of Generating Curves by continued motion) zu Kauf in Taylor's Architectural Library, Holborn; bei T. Jones, mathemat. Instrumentenmacher, Charing-Croß, und bei Hrn. Jopling selbst, 24, Sommerset-street, Portmansquare. Den Preis finden wir nicht angegeben. Hrn. Babbage's Rechen-Maschine. Die englische Regierung hat Hrn. Babbage zur Verfertigung einer seiner Rechen-Maschinen im Großen auf die artigste Weise (in the handsommest manner) 1,500 Pf. Sterl. vorgeschossen. Edinburgh Philosoph. Journ. October 1823. S. 397. (Vergl. polytechn. Journal Bd. 8. S. 384. Bd. 11. S. 259. D.) Neue Art von Bienenstoͤken. Hr. Milton, am Apiarian Repository in the Strand, hat neulich einen Bienenkorb aus Stroh mit doppeltem Scheitel erfunden, in welchem er Glaͤser anbringt, zu welchen die Bienen frei gelangen und auf welchen sie ihren Honig absezen koͤnnen, hierdurch wird nicht nur der Vortheil erlangt, diese Thierchen bei ihren Arbeiten beobachten zu koͤnnen, sondern der auf diese Art erhaltene Honig ist von der besten Qualitaͤt, vollkommen rein und frei von aller jungen Brut, hell und durchsichtig von Farbe, und weit besser als irgend ein Honig aus den gewoͤhnlichen Koͤrben. Man kann denselben nach Belieben ohne allen Nachtheil fuͤr die Bienen herausnehmen, und darf darob niemals diese fleißigen und nuͤzlichen Insekten im Rauche erstiken. Diese Bienenkoͤrbe sind, nebst der Anleitung zu ihrem Gebrauche und zu ihrer Benuzung, in dem so eben erschienenen London apiarian Guide von Hrn. Milton beschrieben, der in dieser Schrift zugleich mehrere praktische Regeln zur Verbesserung der Bienenzucht bekannt gemacht hat. (Ackermanns Repository of Arts etc. September 1822. S. 186.) Ueber Brunnen-Bohren findet sich eine Notiz von Hrn. B. Bevan, Esqu. in Gill's technic. Repository, October 1823, S. 245, die in Hinsicht auf das Gelingen dieser Operation, ganz mit den in Deutschland gemachten Erfahrungen uͤbereinkoͤmmt. In England kommt das Bohren eines Brunnens in der Gegend von Cambridge bei einer Tiefe von 130 Fuß mit Instrumenten und eisernen und zinnernen Roͤhren und Arbeits-Lohn auf 25 ℔ Sterl.; eine unbedeutende Summe, wenn man den Werth des Geldes in England mit jenem bei uns in Mittelpunkte des festen Landes vergleicht. Ueber Zeit- und Muͤhe-Ersparung beim Abtragen der Erdhaufen, Graben tiefer Graͤben etc. Es wird vielleicht einigen Beobachtern des menschlichen Elendes aufgefallen seyn, wie sehr die unterste arbeitende Classe sich damit plagt, Steine, Schutt, Erde etc. bei ihrem traurigen Tagewerke mehrere Fuß hoch herabzuwerfen, um sie sodann schaufelvoll Weise wieder einige Fuß hoch mit ihren Armen bei Fuͤllung der Karren, durch welche sie weggeschafft werden sollen, in die Hoͤhe zu heben. Den bei dieser eben so allgemein befolgten, als verkehrten Methode Statt habenden Zeitverlust und unnuͤzen Kraftaufwand, hat Hr. Landry, Schiffslieutenant en retraite zu Paris, in einer langen und lehrreichen Abhandlung im Mercure technologique, Août 1823. S. 155 durch ab und durch mehrere Plaͤne berechnet, gezeichnet und erwiesen. Wer an dem ungeheueren Schaben, der dadurch Denjenigen zugeht, die diese Arbeiter bezahlen muͤssen, zweifeln koͤnnte, dem empfehlen wir diese Abhandlung zu studiren; wer aber die Ungereimtheit dieses Verfahrens einleuchtend findet, der wird den Rath des Hrn. Landry vielleicht schon oͤfters befolgt und die Arbeit so geleitetet haben, daß die Arbeiter ihre Karren, diese moͤgen von Pferden gezogen oder mit Haͤnden geschoben werden, so stellen koͤnnen, daß sie sich mit den von oben herab geworfenen Steinen, Schutt, Erden etc. etc. so zu sagen von selbst fuͤllen, wozu nur selten eine kleine Vorrichtung, Fallbretter etc. noͤthig sind. Dadurch wird, in den meisten Faͤllen, wenigstens die Haͤlfte Zeit und Muͤhe erspart. Baumwollen- und Leinenzeuge unverbrennbar zu machen. Hr. Cook zu Birmingham hat gefunden, daß, wenn man Leinen- und Baumwollenzeuge und selbst Holz in eine Aufloͤsung von reinem Alkali taucht, diese dadurch unverbrennbar werden. Ackermann's Repository. III. Series. October 1823. S. 248. (Allein diese Zeuge werden dadurch auch immer feucht bleiben. Eine Abhandlung uͤber die Eigenschaften der salzigen Materien, Gewebe und andere leicht feuerfangende Gegenstaͤnde unverbrennlich zu machen, enthaͤlt das Februarheft dieses Journals. Ich beschaͤftige mich jezt mit Versuchen im Großen fuͤr diesen Gegenstand, deren leicht ausfuͤhrbare Resultate dem naͤchst mitgetheilt werden. D.) Wie man erkennt, ob Leinwand mit Kalk gebleicht ist. Bekanntlich leidet die Leinwand durch das Bleichen mit Kalk sehr. Um zu erkennen, ob Leinwand mit Kalk gebleicht wurde, darf man nur ein Laͤppchen davon (ehe sie noch gewaschen wurde) in ein Glas thun, und einige Loͤffel voll scharfen Essig darauf gießen. Wenn die Leinwand mit Kalk gebleicht wurde, wird sie unter Zischen mit dem Essige aufbrausenWenn die mit Kalk gebleichte Leinwand wie wir Bd. 9. S. 254 in der 112 Anmerkung empfohlen haben, nach dem Bleichen mit verduͤnnter Schwefelsaͤure oder Salzsaͤure behandelt wird, dann ist obige Probe unzuverlaͤßig. D.. Ackermann's Repository III. Series. Oktober 1823. S. 247. Wichtige Verbesserung in der Gaͤrberei. Mit den bisher gewoͤhnlich gebraͤuchlichen Gaͤrbemitteln gaͤrbt, mittelst hohen Drukes, Hr. Gybbon Spielsbury, Esqu. of Walsall in Staffordshire, die dikesten Haͤute in weniger dann 14 Tagen vollkommen gar; Haͤute in 24 Stunden. Er hat ein Patent auf seine Erfindung genommenDas Schnellgaͤrben durch hohen Druk habe ich schon voriges Jahr in den Vorlesungen der technischen Chemie und in den der Technologen der (hoͤheren Orts ganz unbeachteten, deßhalb nun in Gott ruhenden) polytechnischen Lehranstalt dahier, nachgewiesen. Die Beweisversuche geschahen durch die real'sche Presse. Ich habe ferner durch mehrfache Versuche ausgemittelt, daß man durch hohen Druk das warme Beuchen der Leinwand und Baumwollenwaare vortheilhaft ersezen, daß man durch denselben verschiedene Gespinste und Gewebe reinigen, beizen, faͤrben, beleben u.s.w. kann, wo bei allen diesen Operationen das Feuermaterial gaͤnzlich entbehrt wird. Bei uns wo die Industrie von denen die sie foͤrdern sollen nicht beachtet wird, wo mehrere auslaͤndische Fabrikate, wie ich im Bd. 10. S. 515. zeigte, uͤber die inlaͤndische beguͤnstigt sind, koͤnnen Erfindungen der Art nicht ins Leben treten, weil fuͤr die bedeutenden Vorauslagen zu den Versuchen im Großen und Herbeischaffung der Maschinerien nie wieder Ersaz zu hoffen ist. In einigen Jahren werden wir lesen, daß man in England einige dieser Industriezweige nach diesem Prinzip betreibt, daß die Unternehmer dabei sehr reich werden, wozu wir ihnen noch unser bestes Geld senden. D.. Gill's technic. Repository. October 1823. S. 226. Mittel erfrorne Baͤume zu erhalten. Als in der Nacht vom II. Jaͤner auf den 12. im J. 1820 im suͤdlichen Frankreich zwei Drittel der dort gepflanzten Oelbaͤume erfroren, rettete Hr. Joseph Jean zu Digne, Dptt. des Basses-Alpes, ungefaͤhr 80 vom Hundert auf folgende Weise: Unmittelbar nach dem Froste schnitt er in einiger Entfernung vom Stamme alle großen Aeste ab, und grub gruͤne Kraͤuter auf die Wurzeln derselben ein. Alle Wurzeltriebe, die sich spaͤter zeigten, tilgte er sorgfaͤltig aus. Auf diese Weise rettete er seine Baͤume, waͤhrend seine Nachbarn alle verloren. Er erhielt dafuͤr von der Societe royale et centrale d'Agriculture die goldene Medaille. Annales d'Chimie. Septembre 1823. S. 32 (Es ist kein Zweifel, daß auch andere erfrorne Baͤume durch aͤhnliche Behandlung gerettet werden koͤnnen. A. d. Referent.) Ueber die Modellen-Sammlung der Society of Arts etc. zu London findet sich ein schreklicher Aufsaz im London Journal of Arts, October 1823, S. 200, welchem zu Folge alles, wie in einer Rumpel Kammer, in Schmuz und Staub und zerbrochen in diesem Cabinette durch einander liegt, mit einem Worte, tout come chez nous á * * Der Verfaßer, der sich G. D. B. unterzeichnet, verspricht einen Plan zu liefern, wie diese Gesellschaft dem Vaterlande und den Kuͤnsten nuͤzlich gemacht werden kann. Das London Journal fodert ihn zur Mittheilung desselben auf. Tabelle uͤber Kerzenlicht. Hr. Bewan hat in Gill's technical Repository, October 1823 S. 265 eine eigene Tabelle berechnet, nach welcher man die Zeit, wo am Abende Kerzenlicht angezuͤndet und am Morgen ausgethan werden muß, mit einem Blike finden kann. Diese Tabelle ist nach vieljaͤhriger Erfahrung fuͤr den suͤdlichen und mittleren Theil von EnglandAlso ungefaͤhr fuͤr den 53° N. B. berechnet. Wir, unter dem 48° N. B. werden, fuͤr den Abend, beilaͤufig 10 Minuten hinzu addiren und fuͤr den Morgen ebensoviel abziehen koͤnnen. A. d. Ueb. fuͤr helle Witterung, berechnet: bei truͤber Witterung wird man 10 Minuten zugeben muͤssen. Er findet diese Tabelle fuͤr Fabrikanten und Individuen, die starke Beleuchtung brauchen, bequemer, als die gewoͤhnlichen Tabellen fuͤr Sonnen-Auf- und Untergang in den sogenannten Haus-Kalendern: October November Dezember Tag Austhun am  Morgen Anzuͤnden des    Abends Austhun am  Morgen Anzuͤnden des    Abends Austhun am  Morgen Anzuͤnden des    Abends St. M. St. M. St. M. St. M. St. M. St. M.   1 5 31 6   9 6 22 5   6 7   8 4 30   2 5 32 6   6 6 24 5   4 7 10 4 30   3 5 34 6   4 6 26 5   2 7 11 4 29   4 5 36 6   2 6 28 5   0 7 12 4 28   5 5 38 6   0 6 29 4 59 7 13 4 28   6 5 39 5 57 6 30 4 58 7 14 4 28   7 5 41 5 55 6 32 4 56 7 15 4 28   8 5 43 5 53 6 34 4 54 7 16 4 27   9 5 45 5 51 6 36 4 52 7 17 4 27 10 5 46 5 49 6 37 4 51 7 19 4 27 11 5 47 5 47 6 39 4 49 7 20 4 26 12 5 49 5 45 6 40 4 48 7 21 4 26 13 5 50 5 42 6 42 4 47 7 22 4 26 14 5 52 5 40 6 43 4 46 7 23 4 27 15 5 53 5 38 6 45 4 45 7 24 4 27 16 5 55 5 37 6 47 4 43 7 24 4 28 17 5 57 5 35 6 48 4 42 7 24 4 28 18 5 58 5 32 6 50 4 41 7 24 4 29 19 6   0 5 30 6 51 4 40 7 25 4 29 20 6   2 5 28 6 52 4 40 7 25 4 29 21 6   4 5 26 6 54 4 38 7 25 4 29 22 6   6 5 24 6 55 4 37 7 26 4 30 23 6   8 5 22 6 58 4 36 7 28 4 30 24 6   9 5 20 6 59 4 35 7 29 4 31 25 6 10 5 18 7   0 4 34 7 29 4 31 26 6 11 5 17 7   1 4 33 7 30 4 32 27 6 13 5 15 7   3 4 33 7 30 4 32 28 6 15 5 13 7   4 4 32 7 31 4 33 29 6 17 5 11 7   5 4 31 7 31 4 34 30 6 19 5   9 7   7 4 31 7 31 4 35 31 6 20 5   8 8 7 31 4 36 Papiermuster aus der Marx Leonhard Kaufmann'schen Fabrike gefaͤrbter Papiere in Augsburg. Die anliegende Tafel enthaͤlt ein Sortiment glatter und gepreßter Papiere die unter dem Namen Satine im Handel vorkommen. Außer diesen Papiren verfertigt Hr. Kaufmann alle Sorten farbiger Papiere als: einfaͤrbige, marmorirte, gedrukte (Zizpapier), Marroquin glatte und gepreßte in allen Farbennuͤancen, dann glatte und gepreßte metallisirte Papiere. Auftraͤge werden mit der groͤßten Puͤnktlichkeit in den moͤglichst billigen Preisen ausgefuͤhrt.