Titel: Ueber Reinigung der thierischen Kohle, für Essigsieder etc. Von Nikolaus Mill, Esq.
Fundstelle: Band 12, Jahrgang 1823, Nr. LXXXIII., S. 455
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LXXXIII. Ueber Reinigung der thierischen Kohle, für Essigsieder etc. Von Nikolaus Mill, Esq. Aus Gill's technical Repository. November 1823. S. 305. (Im Auszuge). Mill, über Reinigung der thierischen Kohle. Man braucht jezt ungeheuere Mengen von thierischer Kohle zur Reinigung des Essiges; immer aber ohne alle vorlaͤufige Zubereitung, wodurch großer Verlust entstehen muß. Erfahrung lehrte mich hieruͤber Folgendes: Alle im Handel vorkommende thierische Kohle enthaͤlt eine bedeutende Menge unzersezten kohlensauren Kalk. Sezt man derselben Essig zu, so entsteht ein schnelles Aufbrausen, und eine bedeutende Menge Essig-Saͤure verbindet sich mit dem Kalke, vertreibt die Kohlensaͤure, und bildet essigsauren Kalk. Hierdurch verliert nun der Essig an Staͤrke, und es entsteht ein bedeutender Verlust fuͤr den Essig-Fabrikanten. Thierische Kohle, welche man in der Essig-Fabrikation anwendet, sollte demnach vorher von allem Kalke, und auch von allen metallischen Theilen befreit werden, was am beßten durch eine schwache Aufloͤsung von Kochsalzsaure geschieht. Nachdem, nach zugegossener Kochsalzsaͤure, alles Aufbrausen voruͤber ist, laͤßt man diese Saͤure noch einige Stunden uͤber auf der Kohle stehen, gießt sie dann ab, wascht die Kohle mehrere Mahle im Wasser gehoͤrig aus, und troknet sie, wo sie dann, troken, zum Fabrik-Gebrauche feritg ist.