Titel: | Verbesserungen an solchen Dampf-Maschinen, welche außerhalb ihres Cylinders verdichten, womit die Luftpumpe überflüssig gemacht wird, und worauf Joseph Bower, Oehl- und Vitriol-Fabrikant zu Hunslet, Parish of Leeds, Yorkshire, und Joh. Bland, Dampfmaschinen Fabrikant, ebendaselbst, sich am 31. Mai 1823 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 14, Jahrgang 1824, Nr. II., S. 11 |
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II.
Verbesserungen an solchen Dampf-Maschinen,
welche außerhalb ihres Cylinders verdichten, womit die Luftpumpe überflüssig gemacht
wird, und worauf Joseph
Bower, Oehl- und Vitriol-Fabrikant zu Hunslet, Parish of
Leeds, Yorkshire, und Joh. Bland, Dampfmaschinen
Fabrikant, ebendaselbst, sich am 31. Mai 1823
ein Patent ertheilen ließen.
Aus dem London Journal of Arts and Sciences. Februar
1824. S. 65.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Bower's Verbesserungen der Dampf-Maschinen.
Dieser Apparat soll eine ununterbrochene Verdichtung des
Dampfes, so wie dasselbe aus der Abzugsroͤhre der Maschine kommt, durch
steten Zufluß einer Stroͤmung von kalten, Wasser in den Verdichter bewirken,
welcher mittelst einer Art Hebers gespeist und entladen wird. Auf diese Weise wird
die zur Entleerung des Verdichters bisher angewendete Luftpumpe
uͤberfluͤßig, da dadurch ein hinlaͤnglich vollkommner leerer
Raum erzeugt wird.
Fig. 32.
stellt einen senkrechten Durchschnitt dieses Apparates dar, aus welchem der innere
Bau desselben zu ersehen ist, a, ist eine mit kaltem
Wasser beinahe voll gefuͤllte, Cisterne, welche aus einem, in
gehoͤriger Entfernung angebrachten, Behaͤlter gespeiset wird, b, ist eine Roͤhre, welche aus der Cisterne aufsteigt, und in die
Kammer etc. leitet. Innerhalb dieser Kammer befindet sich das Gefaͤß, d, welches oben offen ist, und von dessen unterem Ende
eine Roͤhre, e, bis in die Grube f in eine bedeutende Tiefe unter der Cisterne
hinabsteigt. Diese Roͤhre, e, hat unten eine
Klappe, die sich von außen oͤffnet, und gerade unter der Cisterne, eine
Erweiterung mit einen Arm, g, wodurch zwischen der
Cisterne und zwischen der Roͤhre eine Verbindung hergestellt wird. h ist eine gebogene Roͤhre, der
Abzugs-Canal aus dem Werk-Cylinder der Dampf-Maschine.
Wenn die Maschine in Gang gebracht werden soll, wird der Sperrhahn am Grunde der
Roͤhre, b, geoͤffnet, und die Verbindung
zwischen dem Werk-Cylinder und der Roͤhre h hergestellt. Auf diese Weise wird der Dampf bei dem Hahne der
Roͤhre b heraus und durch die Klappe am Grunde
der Roͤhre e durch die ganze Maschine blasen
koͤnnen. Dann wird der Dampf abgesperrt, und der Hahn bei g geoͤffnet, wodurch kaltes Wasser aus der
Cisterne in die Erweiterung der Roͤhre, e,
fließt, daselbst mit dem Dampfe in Beruͤhrung kommt, und eine augenblikliche
Verdichtung desselben, folglich einen theilweisen leeren Raum in der Maschine,
erzeugen wird. Der Hahn, g, muß nun geschlossen werden,
wodurch das Wasser in der Roͤhre b aus der
Cisterne a aufsteigen, die Kammer cc fuͤllen, und uͤber das
Gefaͤß d emporsteigen, in dasselbe eindringen,
und durch die Roͤhre e unten bei der Klappe
derselben ausfließen wird. Auf diese Weise wird ein Heber gebildet, das kalte Wasser
faͤhrt fort durch den Apparat zu stroͤmen, und haͤlt das innere
Gefaͤß, d, hinlaͤnglich kuͤhl um
eine stete Verdichtung des in dasselbe durch die Ausleitungsroͤhre, h, eingelassenen Dampfes zu bewirken und einen
bleibenden leeren Raum zu finden, der hinreicht um die Maschine im Gange zu
erhalten.
Der zur Unterhaltung der Verdichtung noͤthige Zufluß von kaltem Wasser wird
durch Oeffnung des Hahnes am Grunde der Roͤhre, b, regulirt, und die Menge desselben laͤßt sich leicht durch Einsenkung
eines Termometers in das Wasser in der Grube an dem untern Ende der Roͤhre,
e, bestimmen, in dem die Temperatur desselben zeigen
wird, ob zu viel oder zu wenig kaltes Wasser zugeflossen ist.
Wenn das Nachfuͤllungs-Wasser sich uͤber dem Apparate befindet,
kann es durch eine Roͤhre, i, die durch punktirte
Linien angedeutet ist, statt durch den kuͤrzeren Schenkel des Hebers, b, in die Kammer c, geleitet
werden, und von dort durch das Gefaͤß, d, in die
Grube laufen, welche mit ihrem Wassers Spiegel immer ungefaͤhr 34 Fuß unter
der obern Oeffnung des Gefaͤßes, d, liegen muß.
Man muß hier bemerken, daß der obere Theil, des Gefaͤßes, d, geschlossen und bloß durchloͤchert, oder mit
einem Gitterwerke versehen seyn kann, statt daß das Wasser erst uͤber den
obern Rand des Gefaͤßes fließen muß.
Alle Abaͤnderungen dieser Vorrichtung sind unter dem gegenwaͤrtigen
Patente begriffen.