Titel: Hrn. C. P. Brard's Verfahren, die Bausteine, welche durch den Frost leiden, (Wassersteine) alsogleich zu erkennen.
Fundstelle: Band 14, Jahrgang 1824, Nr. LXXXVII., S. 367
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LXXXVII. Hrn. C. P. Brard's Verfahren, die Bausteine, welche durch den Frost leiden, (Wassersteine) alsogleich zu erkennen. Brard's Verfahren, die durch Frost leidene Bausteine zu erkennen. Die Société d'Encouragement pour l'industrie nationale hat ihrem Bulletin einen sehr lehrreichen Bericht des Hrn. Vicomte Héricart de Thury Rapport fait a la Société d'Encouragement pour l'Industrie nationale. Par Mr. le Vicomte Hericart de Thury, maître d. requêtes au conseil d'état, directeur des travaux publics de Paris sur le procédé proposé par M. C. P. Brard, directeur d. Mines de Lardin, pour reconnaître immédiatement les pierres, qui ne pouvent point résister â la gelée, et que l'on désigne ordinairement par les noms de pierres gelives ou pierres gelisses. 4. Paris. 1824 chêz Mad. Huzard. 34 S. uͤber Hrn. Brard's Verfahren, ein sicheres Mittel zu finden, um in wenigen Tagen sich zu uͤberzeugen, ob ein Stein der Kaͤlte widerstehen kann oder nicht, beigelegt. Wir wollen aus diesem Berichte, den wir unseren Baumeistern nicht dringend genug empfehlen koͤnnen, unseren Lesern nur Dasjenige mittheilen, was Hr. de Thury hieraus auf S. 32–34 als Praktischen Unterricht zur Pruͤfung der Bausteine nach Hrn. Brard's Methode“ zusammendraͤngteWir hoffen diesen Bericht bald in einer deutschen Uebersezung mit Anmerkungen eines erfahrnen Baumeisters begleitet zu sehen. Er verdient es in mehr dann einer Hinsicht. Hr. Brard hat sich bereits durch ein sehr schaͤzbares Werk: Mineralogie appliquee aux Arts, du histoire des minéraux employés dans l'agriculture, l'économie domestique, la médecine, la fabrication des sels, des combustibles et des métaux, l'architecture et sa décoration, la peinture et le dessin, les arts mécaniques, la bijouterie et la jouaillerie. 8. Paris 1821 Levrault, 3 vol., ruͤhmlicht bekannt gemacht.. 1. Man waͤhle im Steinbruche Muster von denjenigen Stellen, deren Guͤte zweifelhaft ist, wo sich z.B. die Farbe, das Korn, das Ansehen der Steine aͤndert. 2. Man lasse diese Muster in Wuͤrfel von 2 Zollen mit scharfen Kanten saͤgen oder bauen; denn bloß zerschlagene Stuͤke koͤnnen durch das Zerschlagen gelitten haben, ohne daß der Stein selbst schlecht waͤre. 3. Man bezeichne jeden Wuͤrfel mit chinesischer Tusche oder mit Stahl, und bemerke in seinem Verzeichnisse genau den Ort, wo er abgebrochen wurde. 4. Man loͤse in einer hinreichenden Menge Wassers, um alle Wuͤrfel auf ein Mahl probiren zu koͤnnen, so viel Glaubersalz auf, als dasselbe kalt aufzuloͤsen vermag, und um sicher zu seyn, daß dieses Wasser nicht mehr davon in sich aufnehmen kann, muß noch zwei bis drei Stunden lang, nachdem das Salz hineingeworfen wurde, etwas von demselben unaufgeloͤst auf dem Boden des Gefaͤßes liegen bleiben. So reicht z.B. ein Pfund Glaubersalz hin, bei der gewoͤhnlichen Temperatur des Brunnens (12° Réaumur, und 15° am hundertgraͤdigen Thermometer) eine gewoͤhnliche Bouteille Wasser zu saͤttigen. 5. Man lasse dieses mit Salz gesaͤttigte Wasser in irgend einem Gefaͤße so lang kochen, bis es große Blasen wirft, werfe dann alle Muster in dasselbe, ohne das Gefaͤß vom Feuer abzuheben, und sorge dafuͤr, daß alle Wuͤrfel vollkommen untergetaucht werden. 6. Man lasse die Steine eine halbe Stunde lang kochen. Die Versuche des Hrn. Vicat haben erwiesen, daß man die Steine nicht laͤnger sieden lassen darf, wenn man die Wirkung des Frierpunctes nicht vereiteln will. Es darf also nur 30 Minuten lang gesotten werden, nicht laͤnger. 7. Man nimmt ein Muster nach dem anderen heraus, und haͤngt es an Schnuͤren so auf, daß es nirgendwo anstoͤßt, und vollkommen isolirt ist. Unter jedes derselben stellt man ein Gefaͤß mit der Aufloͤsung gefuͤllt, in der es gekocht wurde, die man aber vorher sich sezen ließ, indem sich immer etwas Staub und Sand von den gesottenen Mustern los loͤst. 8. Wenn die Witterung nicht zu feucht und kalt ist, wird man in 24 Stunden nach dem Aufhangen dieser Steine die Oberflaͤche derselben mit kleinen weißen salzigen Nadeln, die dem sogenannten Mauer-Salpeter dem Ansehen nach durchaus aͤhnlich sind, beschlagen finden. Um diesen Beschlag wegzuschaffen, tauche man die Steine in das untergestellte Gefaͤß, und wiederhole dieses so oft, als sich neuer Beschlag zeigt, der vorzuͤglich waͤhrend der Nacht uͤber laͤnger und haͤufiger wird, als waͤhrend des TagesIn gleichen Zeitraͤumen? (Frage des deutschen Berichterstatters.). Es ist daher raͤthlich, den Versuch in einem geschlossenen Zimmer, in einem Keller etc. anzustellen. 9. Wenn der Stein, mit welchem man den Versuch anstellt, nicht durch den Frost leidet, so findet man auf den Boden des Gefaͤßes weder Koͤrner, noch Blaͤtter, noch Bruchstuͤke desselben. Wenn dieser Stein aber durch den Frost leidet, so wird man, von dem ersten Augenblike an, wo das Salz sich als Beschlag an demselben zeigt, Bruchstuͤke von demselben finden, und der Wuͤrfel wird seine scharfen Kanten verloren haben; man wird am Ende der Probe, welche 5 Tage lang dauert, alles, was von dem ersten Beschlage an, sich abgeloͤst hat, am Boden des Gefaͤßes finden. Man kann das Auswittern des Beschlages dadurch beschleunigen, daß man den Stein, sobald die ersten Spuren des Beschlages sich zeigen, eintaucht, und diese Operation 5 bis 6 Mahl des Tages wiederholt. Wenn man das Wasser wann saͤttigen und die Probe laͤnger als 5 Tage dauern lassen wurde, wuͤrde auch der beste Stein sich unbrauchbar zeigen. 10. Um zwei Steine, welche durch den Frost leiden, in Hinsicht ihrer Unbrauchbarkeit zu vergleichen, darf man nur alle Theile, welche sich von den 6 Flaͤchen des Wuͤrfels abloͤsten, sammeln, wiegen, und die Gewichte vergleichen. Wenn ein Wuͤrfel von 24 □ Zoll 180 Gran verliert, wird ein □ Toise 3 ℔ 12 Loth in gleicher Zeit verlieren.