Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 14, Jahrgang 1824, Nr. CXCIX., S. 487 |
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CXCIX.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 22ten Junius bis 13ten Juli l. J. in
London ertheilten Patente.
Dem Johann Hobbins,
von Walsall, Staffordshire, Eisenhaͤndler: auf
Verbesserungen in den Gas-Apparaten. Dd.
22. Juni 1824.
Dem Humphrey Austin,
von Alderley Muͤhle, Gloucestershire,
Manufacturist: auf gewisse Verbesserungen an Tuchscher-Maschinen. Dd. 22ten Juni
1824.
Dem Johann Benton
Higgin, von Grabel-lane,
Houndsditsch, Middlesex: auf eine Verbesserung an,
oder Zusaz zu Schniz-Messern und andern schneidenden Werkzeugen. Dd. 22. Juni
1824.
Dem Wilhelm Busk, von
Broad-street, London,
Kaufmann: auf gewisse Verbesserungen in den Mitteln oder Methoden, Schiffe oder
andere schwimmende Koͤrper fortzutreiben. Dd.
29. Juni 1824.
Dem Wilhelm Pontifex,
d. juͤngern, von Shon-Lane, Kupferschmidt
und Maschinist; auf verbesserte Arten, den Druck der Fluͤßigkeiten in
Roͤhren zu reguliren und gleichfoͤrmig zu machen, wie auch auf
eine verbesserte Art, solche Fluͤßigkeiten zu messen. Dd. 1. Juli
1824.
Dem Johann Leigh
Bradbury, von Manchester, Lancashire: auf eine Art, Seide, Baumwolle, Wolle,
Leinen, oder andere Faden oder faserigte Substanzen zu flechten, zu spinnen oder
zu zwirnen. Dd. 3.
Juli 1824.
Dem Philipp Taylor,
von der City-strasse, Middlesex, Ingenieur: auf
gewisse Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 3. Juli 1824.
Dem Johann Lann
Higgins, von der Oxfordstrasse, Middlesex,
Esq. auf gewisse Verbesserungen in der Construction der Maste, Segelstangen und
Segel, im Takeln der Schiffe und kleinen Fahrzeuge, und im Seilwerke zu deren
Bearbeitung. Dd. 7. Juli 1824.
Dem Wilhelm Hirst und
Johann Wood,
beide von Leeds, Yorkshire,
Manufacturisten: auf gewisse Verbesserungen in der Maschinerie zum Zurichten der
Tuͤcher. Dd. 7. Juli 1824.
Dem Joseph Clisild
Daniel, von Stoke, Wiltshire, Tuchmacher:
auf eine verbesserte Methode, Wollen-Tuͤcher zu weben. Dd. 7. Juli
1824.
Dem Carl Phillipps,
von Upnor, Frindsbuay, Kent,
Esqu.: auf gewisse Verbesserungen an Steuer-Rudern und
Steuer-Raͤdern von Schiffen verschiedener Art. Dd. 13. Juli
1824. (Repertory of Arts etc. August.
1824. S. 191.)
Amerikanische Patente.Gegenwaͤrtig sind in Nordamerika 4400 Patente auf neue Erfindungen und
Verbesserungen in Ausuͤbung. Das National-Conservatorium von
Modellen, steht denen in Frankreich und England an Reichthum nicht nach.
Die Baumwollenspinnereien gewaͤhren große Einnahme, und die
Mahlmuͤhlen sind viel besser eingerichtet als die
europaͤischen. Bis jezt sind zwanzig verschiedene Webstuͤhle,
durch Dampf, Wasser, Wind oder Thiere bewegt, von Amerikanern erfunden
worden. Durch ihre Spinnmaschinen, welche besser sind als die englischen,
sind sie im Stande, die Gespinnste weit billiger zu liefern als die
Englaͤnder. – Nordamerika hat uͤber hundert Dampfboote
auf einem einzigen seiner Fluͤße und uͤber 50 in einem
einzigen Seehafen. Gegenwaͤrtig sind diese Boote zu Neuyork,
Pensacola, Neu-Orleans und Havanna, von wo aus man sie die Reise aus
den großen nordischen Seen in das atlandische Meer, nach China und
Neu-Holland machen lassen will. Die gewoͤhnliche Schifffahrt,
der Bau und die Ausruͤstung der Kriegs- und Handelsschiffe
sind vorzuͤglicher, als in anderen Laͤndern, und die
Handelsschiffe brauchen mit geringerer Mannschaft, ein Drittel Zeit weniger,
als die Schiffe anderer Voͤlker. – Der Akerbau hat nirgends
groͤßere Fortschnitte gemacht als in Nordamerika, und man ist
daselbst besser genaͤhrt, wohnt besser und ist besser gekleidet als
sonst irgendwo. Die Amerikaner uͤbertreffen alle Voͤlker im
Bau von Bruͤken, Wegen, Kanaͤlen, in der Beherrschung und
Leitung der Gewaͤsser, Hinsichtlich der Verbindungsmittel u.s.f.
D.
In unserm XI. Bande haben wir ein Verzeichniß, die in den vereinigten Staaten
waͤhrend des Jahres 1820 ertheilten Patente fuͤr neue Erfindungen gegeben, mit dem
Versprechen, diesen Bericht von Jahr zu Jahr fortzusezen, in Erwaͤgung, daß
bei der engen Verbindung, welche zwischen Amerika und Großbritannien, hinsichtlich
des Handels und der Kuͤnste, besteht, eine solche Mittheilung von
vorzuͤglichen Interesse seyn muͤsse. Wir sind indessen bis jezt außer
Stande gewesen, unser Versprechen zu erfuͤllen, da wir diesen Bericht erst
vor wenigen Tagen erhalten haben. – – – Das Verzeichniß vom
Jahre 1822 ist noch nicht angekommen, wir werden es jedoch wahrscheinlich bald
erhalten. Hier folgt die Liste vom Monat December 1820 bis zum lezten Dec. 1821.
Dem Georg P. Digges,
Albemarle, Virginien: auf die Anwendung von
Baumwoll-Samen zu allem Gebrauche des Leinoͤhles. Dd. 16ten December
1820.
Dem Thomas J. Blend,
Baltimore, Maryland: auf eiserne Boote zur
Fluß-Schiff-Fahrt. Dd. 21. Dec. 1820.
Dem Paul Moody,
Waltham, Massachusetts: auf eine Verbesserung im
Doppel-Beschleuniger (Double Speedes) an den
Baumwoll-Maschinen. Dd. 30. Dec. 1820.
Dem Jacob Fischer,
Kennebeck, Maine: auf eine Verbesserung an Schleußen.
Dd. 30. Dec.
1820.
Den Samuel und Enoch
Hardy, Kennebeck, Maine: auf eine
Verbesserung am Haspel zum Tobakspinnen. Dd. 30. Dec. 1820.
Dem Heinrich Allen,
Fayette-Land, Tennesee: auf eine Verbesserung
an Ebbe und Fluth-Muͤhlen. Dd. 30. Dec. 1820.
Dem Aaron Miles
Sabin, Frankfort, Kentucky: auf eine
Verbesserung in der Anwendung des Wasserdampfes. Dd.
30. Dec. 1820.
Dem Joh. James
Giraud, Baltimore: auf eine Verbesserung im
Maschinenwerke zum Forttreiben der Schiffe. Dd.
3. Januar 1821.
Dem Elias Convexse,
Dayton, Mont-Gommery-land, Ohio: auf
eine Verbesserung an Schneide-Maschinen. Dd.
10. Jan. 1821.
Dem Paul Moody,
Boston: auf eine Verbesserung an Baumwolle
Spinn-Maschinen. Dd. 19. Jan. 1821.
Dem Johann Brown,
Providence: auf eine Verbesserung an der Maschine zum
Ziehen und Spinnen von Wolle und Baumwolle. Dd.
23. Jan. 1821.
Der Elisa Mina
Pomeroy, Newhaven, Connecticut: auf einen
Teig fuͤr Rasier-Riemen. Dd. 24. Jan. 1821.
Den H.Rossevelt und E. J. Rossevelt,
Neu-York; auf eine Maschine zum Schalen von
Getreide. Dd. 26.
Jan. 1821.
Den M. Chandler und
G. Brown,
Carnnovia Neu-York: auf eine Verbesserung im
Geschirre zum Weben. Dd. 26. Jan. 1821.
Dem Johann Wood,
Castle Town, Neu-York: Verbesserung um Pfluge
mit veraͤnderlicher Schar. Dd. 1. Februar 1821.
Dem Robert Graves,
Boston: auf eine Maschine zum Legen von Seilwerk. Dd. 1. Februar
1821.
Dem Georg Johann
Newberry, Neu-York: auf eine Weise,
um trokne metallische und gefaͤrbte Pulver bei der Buchdrukerei
anzuwenden. Dd. 1.
Februar 1821.
Dem Deming Jarvis,
Boston: auf eine Maschine zum Oeffnen der Formen beim
Glas-Blasen. Dd. 2. Febr. 1821.
Dem Johann James
Giraud, Baltimore: auf ein verbessertes
horizontales Pedal-Wasserrad und senkrechten Achsenzapfen. Dd. 10. Februar
1821.
Dem V. S. Doxey, von
der Marine der vereinigten Staaten, Baltimore: auf eine
Vorrichtung zum Ein- und Aushaͤngen der
Wasser-Raͤder, durch welche alle Arten von Schiffen fortzutreiben
sind. Dd. 9. Febr.
1821.
Dem Canvaß White,
Whites-Town, Neu-York; auf einen
wasserhaͤltigen Cement. Dd. 10. Febr. 1825.
Dem Phineas Davis,
York, Pensylvanien; auf eine oscillirende
Dampfmaschine Dd. 17. Febr. 1821.
Dem Paul Moody,
Boston: auf eine Maschine zum Ziehen und Spinnen der
Baumwolle. Dd. 19.
Febr. 1821.
Demselben auf eine
Maschine zum Ziehen der Baumwolle, genannt Doppel-Beschleuniger. Dd. 19. Febr.
1821.
Demselben auf einen
Baumwoll-Spinn-Rahmen. Dd. 19. Febr. 1821.
Dem Wilhelm Gould,
M'Intosch-Land, Georgien: auf eine Fuß- Maschine zum Reinigen der
Baumwolle. Dd. 20.
Febr. 1821.
Dem Thatcher Blake,
Dreher, Oxford-Land, Maine: auf eine
Hebel-Presse. Dd. 20. Febr. 1821.
Dem Zachanas Carny,
Oxford-Land, Maine: auf eine
Tuchscher-Maschine. Dd. 20. Febr. 1821.
Dem Josias Waaren,
Cincinnati, Ohio: auf eine Verbesserung an Lampen zum
Brennen von Fett. Dd. 20. Febr. 1821.
Dem Isak Deaves,
Philadelphia: auf eine Verfertigung von
Kamin-Verzierungen aus Gußeisen oder anderm weichen Metall. Dd. 21. Febr.
1821.
Dem Daniel Vail,
Philadelphia: auf eine Art zum Reinigen von Pelzwerk,
Wolle u. d. gl. Dd. Febr. 1821.
Der Elisa Ruggles,
Rochester, Massachusetts: auf einen
Feuer-Naͤhrer zur Verhuͤtung von Feuers-Gefahr. Dd. 27. Febr.
1821.
Dem Elias Southworth,
Neu-York: auf eine Verbesserung am Hydrometer.
Dd. 28. Febr.
1821.
Dem Thomas L.
Jennings, Neu-York: auf
Tuͤcher zum Troken-Fegen. Dd. 2. Maͤrz 1821.
Dem Simom Hart,
Monkton, Vermont: auf eine Art, Stiefel und Schuhe
regelmaͤßig zuzuschneiden. Dd. 3. Maͤrz 1821.
Dem Benjamin L.
Oliver, Salem, Massachusetts: auf eine
Verbesserung an der Antifrictions-Kurbel (ohne Reibung). Dd. 9.
Maͤrz 1821.
Dem Thomas B.
Robbins, Stockbridge, Massachusetts: auf die
Verfertigung von Wasserleitungs-Roͤhren. Dd. 19. Maͤrz
1821.
Dem Silas Schepard,
Taunton, Bristol-Land, Massachusetts: auf eine
Maschine, um Baumwoll-Strange zu machen. Dd.
23. Maͤrz 1821.
Dem Peter Laporte,
Louisa-Land, Virginien; auf einen Zaum zum
Anhalten durchgehender Pferde. Dd. 20. Maͤrz 1821.
(Aus dem London Journal of Arts and Sciences,
fuͤr 1824. Vol. VIII. Juli. S. 30.)
(Fortsezung folgt.)
Verzeichniß der im Koͤnigreiche Preußen in dem Jahre
1823 ertheilten Patente.
1) J. G. Streccius,
Kaufmann in Berlin den 15. Febr. auf 8 Jahre fuͤr die ganze Monarchie, auf die ihm
eigenthuͤmlichen Methoden: 1. mittelst des gereinigten Krapps Seide und
Baumwolle rosaroth zu faͤrben; 2. aus dem Krapp einen Krappkarmin zu
bereiten; 3. die dabei abfallenden Ruͤkstaͤnde zur Darstellung
einer achten Rosafarbe fuͤr die Malerei zu benuzen; – mit dem
ausdruͤklichen Vo behalte, daß das Patent sich auf die Reinigung des
Krappes selbst nicht erst eke.
2) Dr. Runge, Privatdocent
bei der Universitaͤt zu Berlin den 15ten Febr. auf 8 Jayre fuͤr die
ganze Monarchie, auf ein eigenthuͤmliches Verfahren, mittelst des
gereinigten Krapps, Seide und Baumwolle in Rosa und anderen Nuancen zu
faͤrben mit demselben Vorbehalte wie bei dem vorigen.
3) F. E. Siemens,
Amtmann zu Pyrmom; (im preußischen Staate
ansaͤßig) den 10ten Maͤrz
auf 8 Jahre, fuͤr die ganze Monarchie; auf die
Eizenthuͤmlichkeiten eines Dampf-Destillir-Apparats,
namentlich auf die Art, die Destillir-Blase in dem Dampfkessel
anzubringen, durch metallische Waͤrmeleiter zu verbinden, und die
Daͤmpfe zur Destillation in der Blase selbst, oder in ihn und seinem
Kartoffel-Daͤmpfungs-Apparate zugleich oder abgesondert, zu
benuzen; ohne andere in der bekannten, oder einer wesentlich von der obigen
abweichenden, Art die Destillirblase in den Dampfkessel anzubringen, und die
Daͤmpfe zur Daͤmpfung der Kartoffeln anzuwenden, zu
beschraͤnken.
4) Dr. Voͤlker, Professor zu Erfurt, den 16.
Maͤrz auf 8 Jahre, fuͤr die ganze Monarchie; auf die
den ihm angegebenen, und fuͤr eigenthuͤmlich erkannten Methoden:
1. gefrorne Kartoffeln bis zur Darstellung in trokner Form zuzubereiten: 2. die
so durch Frost zubereiteten Kartoffeln zur Fabrikation des Biers, des reinen
Branntweins, des Eßigs, des Sirups, (lezteren ohne Huͤlfe der schon in
aͤhnlicher Art bei der gewoͤhnlichen Staͤrke-
Fabrikation benuzt werdenden Schwefelsaͤure) so wie endlich des
Kartoffelmehles, anzuwenden.Vergl. polytechnisches Journal Bd. XI.
S. 380. Ausfallend ist es, daß man seit Aufhebung der
Continentalsperre von dem Streben Syrup und Zuker aus
vaterlaͤndischen Vegetabilien zu erzeugen, fast ganz abgekommen
ist. Meinen versuchen zufolge laͤßt sich der Centner
reinschmekender konsistenter Syrup auf eine sehr leichte Weise um
beilaͤufig 6 Gulden Eigenkosten darstellen, beim Betrieb im
Großen aber bestimmt noch wohlfeiler und zwar aus einem Vegetabil, das
jedes Land im Ueberfluße baut. Auch zweifele ich nicht, daß aus so
bereitetem Syrup roher und raffinirter Zuker dargestellt werden kann.
Sollte dieser Gegenstand eine Regierung interessiren, die ihn durch
Maͤnner, die wirkliche Techniker sind, noch weiter ausmitteln
lassen will, werde ich gerne davon eine genuͤgende Mittheilung
machen. D.
5) W. Pollack,
Canditor und Chocoladen-Fabrikant in Berlin, den
3. Mai auf 5 Jahre fuͤr die
ganze Monarchie, auf die eigenthuͤmliche Art, die Bestandtheile einer von
ihm erfundenen Gerstenchokolade zuzubereiten und zusammenzusezen.
6) Conrad Heinr.
Soltmann, Apotheker in Berlin und Dr. Fr. Adolph August Struve, in
Dresden, den 15.
Mai auf 10 Jahre fuͤr die ganze Monarchie: auf die
Verfertigung und den Gebrauch der von ihnen zur Darstellung kuͤnstlicher
Mineralwasser angegebenen Vorrichtungen, und auf die Anwendung des damit
verbundenen Verfahrens, jedoch nur in dem beschriebenen Zusammenhange ohne
Beschraͤnkung Derjenigen, die mit bekannten oder wesentlich neuen, von
den ihrigen verschiedenen, Apparaten aͤhnliche Mineralwasser
anfertigen.
7) G. F. Fuchs,
Buͤrger und Fabrikant in Berlin, den 15. Mai aus 5 Jahre fuͤr die ganze
Monarchie: auf die ihm eigenthuͤmliche Art, die mit Friktionsrollen
versehene Achsen an den Wagen anzubringen, ohne Jemand in der Freiheit zu
beschraͤnken, jedes andere Verfahren zur Erreichung desselben Zwekes
anzuwenden.
8) Lucas, Lieutenant
zu Ratibor, den 20.
Juni auf 5 Jahre fuͤr die Regierungs-Bezirke Breslau,
Oppeln, Liegniz: uͤber das ausschließliche Recht,
Maschinen-Behutes des Pressens von Dachziegeln, nach bis dahin noch nicht
bekannten Abaͤnderungen, gegen aͤhnliche bereits bekannte, zum
Thonpressen angewandte, Vorrichtungen anzufertigen und zu benuzen.
9) J. J.
Roͤmer und Komp. zu Aachen, als Cessionarien des Namens
und fuͤr Rechnung des Mechanikus Berthonneau
zu Paris handelnden Mechanikus
Adrian Magnan aus Verviers, den 8. August auf 6 Jahre fuͤr die
ganze Monarchie: auf die fuͤr neu und eigentuͤmlich anerkannte
Anordnung in dem schneidenden Werkzeuge einer Tuchscheer-Maschine, und
die Vorrichtung, vermittelst welcher das Tuch in einem Kreisbogen bewegt
wird.
10) Queva,
Maschinenbauer in Berlin, den 11. Septbr. auf 6 Jahre fuͤr die ganze Monarchie:
auf die Verfertigung von Lyoner Seiden-Wikelmaschinen, deren zwar schon
bekannte einzelne Theile auf die hier neue und eigentuͤmliche Art in
Verbindung gesezt sind.
11) Dr. Runge,
Privatdocent bei der Universitaͤt zu Berlin, den
14. October auf 6 Jahre,
fuͤr die ganze Monarchie: auf die ihm eigenthuͤmliche Methode, das
Krapproth zum Tafeldruk in fluͤßiger Form darzustellen.
12) Quera,
Maschinenbauer in Berlin, den 15. October auf 6 Jahre fuͤr die oͤstlichen
Provinzen des Staates, uͤber das ausschließliche Recht, eine verbesserte,
von ihm zuerst aus Frankreich eingefuͤhrte, Hebe-Einrichtung an
der Jacquardschen Mustermaschine zu verfertigen und zu verkaufen.
13) Dr. Nunge,
Privatdocent bei der Universitaͤt zu Berlin, den
24. October auf 8 Jahre,
fuͤr die ganze Monarchie: auf ein eigenthuͤmliches Verfahren, aus
dem Glaubersalze Soda, und aus dem schwefelsauren Kali Pottasche zu
scheiden.
14) Friedr. Diergardt
zu Viersen, Regierungs-Bezirk Duͤsseldorf,
den 31. October auf 5 Jahre fuͤr
die westlichen Provinzen der Monarchie, uͤber das ausschließliche Recht,
nach einer in Frankreich gemachten Erfindung, Sammtbaͤnder auf
Muͤhlen, ohne Einlegung von Ruthen, doppelt gewebt, und vor der Lade, mit
besonders dazu eingerichteten Messern, durch den mechanischen Betrieb getrennt
oder geschnitten zu verfertigen.
15) Krause,
Kalbbrennerei-Besizer in Berlin, den 5. December auf 5 Jahre fuͤr die
ganze Monarchie: auf das ihm eigenthuͤmliche Verfahren, die von den
Kolkoͤfen entweichende Hize zum Brennen des Gipses in drei verschiedenen
neuen Arten von Gipsoͤfen nebst ihren Zuͤgen, sowohl mit directer
als indirekter Einwirkung des Feuers, zu benuzen, und mit dem
ausdruͤklichen Verbot fuͤr Andere, dergleichen Oefen,
waͤhrend der Dauer des Patentes einzeln, oder in Verbindung mit
Kalkoͤfen ohne Erlaubniß des Hrn. Krause, nachzubauen.
16) R. Werkmeister,
Gutsbesizer zu Luͤtzow bei Charlottenburg, und
C. Herrmann,
Gutsbesizer zu Alt-Schoͤneberg, den 10. December auf 10 Jahre fuͤr die oͤstlichen
Provinzen der Monarchie: auf eine gewisse, im Auslande erfundene, hier aber noch
nicht anderweit oder durch Schriften bekannte, Vorrichtung zur Verkleinerung des
Brennholzes, in ihrem ganzen Zusammenhange, insbesondere auf die Art der
Zufuͤhrung des Holzes, gegen die bekannte Kreissaͤge, und die Art
der zum Spalten dienenden Messer, ohne Andere in der Ausfuͤhrung
abweichender Holzverkleinerungs-Mischung mit den allgemein bekannten
Theilen, als: Kreissaͤgen, geraden Sagen, Fallwerken u.s.w., oder neuer,
von den beschriebenen wesentlich verschiedener, Vorrichtungen zu beschranken.
(Verhandl. d. Gew. Vereins Maͤrz und April 1824.)
Verzeichniß der Preise und Medaillen, welche die
Aufmunterungs-Gesellschaft von London im Jahre 1823, vertheilt hatDer groͤßere Theil dieser mit Preisen beehrten Gegenstaͤnde ist
bereits in den leztern Heften dieses Journals beschrieben. D..
Akerbau.
1) Hrn. Oberstlieutenant
Wildmann, zu Newstead-Abbey, fuͤr Anpflanzung von
500 acres Landes mit Waldbaͤumen; die goldene
Medaille.
2) Den Hrn. Cowley und
Staines, von Winslow,
in der Grafschaft Bucks, fuͤr Bereitung von 143 Pfund Opium aus Mohn, der
in England gezogen wurde; eine Belohnung von 30 Guineen.
3) Dem Hrn. J. W. Feston,
von Henly an der Themsee, fuͤr seine neue Methode, das Opium aus den
Mohn-Koͤpfen zu ziehen; die große goldene Medaille.
4) Dem Hrn. Pyle Taunton,
von Chram, in der Grafschaft Surrey, fuͤr den Anbau im Großen der
fruͤhzeitigen großen Saubohne; die große silberne Medaille.
Chemie.
5) Dem Hrn. J. Marsh, von
Wolwich, fuͤr eine tragbare, electromagnetische Vorrichtung; die große
silberne Medaille und 30 Guineen.
6) Dem Hrn. Marshall, von
Newcastle, fuͤr die Verfertigung von feuerfesten Schmelztiegeln, in
welchen man Kupfer und Stahl schmelzen kann; die große silberne Medaille.
7) Dem Hrn. Cooper, von
London, fuͤr eine neue Vorrichtung zur Analyse animalischer und
vegetabilischer Stoffe; die große goldene Medaille.
8) Demselben fuͤr einen Hydrometer, der
geeignet ist, die spezifische Schwere der Salzaufloͤsungen zu bestimmen;
die kleine goldene Medaille.
9) Dem Hrn. Gurney, von
London, fuͤr ein neues Blasrohr zu Wasserstoffgas; die goldene
Medaille.
Schoͤne Kuͤnste.
Verschiedene Kuͤnstler erhielten goldene und silberne Medaillen
fuͤr Oehlgemaͤlde, fuͤr Zeichnungen mit Wasserfarben oder
mit dem Bleistift, fuͤr Modelle in Gips, fuͤr Holzstiche und
dergleichen.
10) Dem Hrn. J. Harris, von
Plymouth, fuͤr eine zinnerne Sprize zur Aufbewahrung der Oehlfarben,
welche die gegenwaͤrtig gebraͤuchlichen Blasen vortheilhaft
ersezen; die silberne Medaille und 10 Guineen.
11) Dem Hrn. Warren, von
London, fuͤr Vervollkommnungen der Kunst aus Stahlplatten zu stechen; die
große goldene Medaille.
12) Dem Hrn. Brokedon, von
London, fuͤr eine neue Staffeley fuͤr Maler; die silberne
Medaille.
13) Dem Hrn. W. Dreble, von
Islington, fuͤr ein Mittel, Abdruͤke von Blaͤttern zu
nehmen; die silberne Medaille.
14. Dem Hrn. G. Mills, von
London, fuͤr einen neuen, der Gesellschaft zum Geschenke gemachten,
Stempel der kleinen Aufmunterung-Medaille; die goldene Medaille.
Manufacturen.
15) Dem Hrn. W. Shenton,
von Winchester, fuͤr eine neue Maschine zum Seiden zwirnen die silberne
Medaille.
16) Dem Hrn. W. Cobbett,
von Kennington, fuͤr die Anwendung verschiedener in England wachsender
Kraͤuter zur Verfertigung der seinen Strohhuͤte, die große
silberne Medaille.
Mechanik
17) Dem Hrn. Siebe, von
London, fuͤr ein Werkzeug zur Verfertigung der Holzschrauben; die
silberne Medaille und 5 Guineen.
18) Dem Hrn. Pechey, von
Bury St. Edmunds, fuͤr einen vervollkommten Zeuchglaͤtter (Calandre); die silberne Medaille und 10 Guineen.
19) Dem Hrn. E. Speer, von
London, fuͤr Haken mit centrifugalen Spannfedern, zum Gebrauche bei
Wellbaͤumen und anderen Maschinen; die silberne Medaille.
20) Dem Hrn. W. Wilkinson,
von Chatam, fuͤr einen neuen Druker (ratelier) an Flinten,
vorzuͤglich geeignet, um am Bord der Kriegsschiffe gebraucht zu werden;
die große silberne Medaille.
21) Dem Hrn. J. Amesbury,
von London, fuͤr eine Vorrichtung, die bei Beinbruͤchen an den
untern Gliedmassen angewendet werden kann; die goldene Medaille.
22) Dem Hrn. Neynes, von
London, fuͤr eine Vorrichtung zum Gebrauche bei Verrenkung oder bei einem
Bruche der Kniescheibe; die silberne Medaille und 10 Guineen.
23) Dem Hrn. J. Jones, von
London, fuͤr einen tragbaren Ofen, um das Getraide zu troknen; die große
goldene Medaille.
24) Dem Hrn. J. Dennet, von London, fuͤr eine Vorrichtung, zu gebrauchen,
wenn die Woogen uͤber ein Schiff zusammenschlagen; die große silberne
Medaille.
2535) Dem Hrn. C.
Dansey, von Woolwich, fuͤr einen fliegenden Drachen, um
eine Verbindung zwischen dem Ufer und einem gestrandeten Schiffe herzustellen;
die goldene Medaille.
26). Dem Hrn. J.
Evans, von London, fuͤr seine neue Methode die Spannung
der Strike, welche uͤber die Flaschenzuͤge gehen,
gleichfoͤrmig zu machen; die große silberne Medaille.
27) Dem Hrn. J. Elliot, von
Scheffield, fuͤr eine Vorrichtung um dem Staube des Sandsteins bei dem
troknen Puzen der Erzeugnisse der Messerschmidte vorzubeugen; die goldene
Medaille.
Handel und Kolonien.
28) Dem Hrn. J. F. Denovan,
von Aberdour, in Schottland, fuͤr die Ausfuhr aus England von Haringen,
die auf hollaͤndische Art eingesalzen waren; eine Belohnung von 50
Guineen.
29) Dem Hrn. J. Blaxand,
von Sidney, fuͤr Einfuhr eines Weines aus seinen Weinbergen, auf
Neu-Sud-Walles; die große silberne Medaille. (Bulletin de la Société
d'Encouragement. Mai 1824.)
Preisaufgaben der koͤnigl. Societaͤt der
Wissenschaften in Goͤttingen.
Fuͤr den dießjaͤhrigen November ist
aufgegeben:
„Die, auf eine kritische Zusammenstellung der bisherigen Erfahrungen und
auf neue Versuche und Beobachtungen gegruͤndete Nachweisung des noch
immer nicht gehoͤrig eroͤrterten Einflußes, den das Gipsen (sogenannte Duren)
auf den Klee und einige andere oͤkonomische Gewaͤchse
aͤußert, um dadurch ein rationelles Verfahren bei der Anwendung desselben
zu begruͤnden.“
Fuͤr den Julius kuͤnftigen Jahres:
„Zu den groͤßten Maͤngeln der Laͤndwirthschaft in den
mehrsten Gegenden von Deutschland und zumahl in den unsrigen, gehoͤrt die
hoͤchst unvollkommene und nachlaͤßige Bereitung und Benuzung des
vegetabilisch-animalischen Duͤngers. Die große Sorgfalt, welche
darauf in manchen andern Gegenden, besonders in den Niederlanden und in der
Schweiz, gewandt, und der ausserordentliche Nuzen, der daraus dort fuͤr
die Oekonomie gezogen wird, ist dem gebildeten Landwirth bei uns zwar nicht ganz
unbekannt; aber theils sind noch die Ansichten uͤber die Vortheile jener
Methoden der Duͤngerbereitung getheilt, theils liegen auch in den
Verhaͤltnissen unserer Wirtschaften hin und wieder Hindernisse, die sich
einer Nachahmung des in den genannten Laͤndern uͤblichen
Verfahrens, entgegen stellen. Auf jeden Fall ist aber im Allgemeinen die in
Niedersachsen gewoͤhnliche Berettungs- und Benuzungsart des
Duͤngers, der groͤßten und wesentlichen Verbesserungen
faͤhig.
Die koͤnigl. Societaͤt der Wissenschaften verlangt daher:
„Eine Darstellung der Maͤngel der in Niedersachsen im Allgemeinen
uͤblichen Bereitungs- und Benuzungsart des
vegetabilisch-animalischen Duͤngers, nebst einer
gruͤndlichen Anleitung, solche, unter Beruͤksichtigung des in
anderen Gegenden, besonders in den Niederlanden und in der Schweiz
gebraͤuchlichen Verfahrens, moͤglichst zu verbessern.“
Fuͤr den November kuͤnftigen Jahres:
Obgleich die große Wichtigkeit des Mergels fuͤr den Akerbau
allgemein anerkannt, und der Gebrauch desselben sehr verbreitet ist, so sind doch
bis jezt die Meinungen daruͤber, wie der Mergel
auf die Verbesserung des Bodens wirke, sehr abweichend gewesen, und zumahl in
neuester Zeit sehr verschiedene Theorien, uͤber die Art seines Einflusses,
aufgestellt worden. Dabei ist nicht zu verkennen, daß die abweichenden Ansichten von
der Wirkung des Mergels,
oft einen Einfluß auf das Verfahren bei seiner Anwendung geltend machen.
Darum wuͤnscht die koͤnigl. Societaͤt:
„Eine aus gruͤndlichen Untersuchungen der physischen und chemischen
Eigenschaften der verschiedenen Mergelarrten, und aus sicheren Beobachtungen und
Erfahrungen uͤber ihre Wirkung geschoͤpfte Theorie von dem
Einflusse des Mergels auf die Verbesserung des Bodens, nebst einer Anleitung zur
razionellen Benuzung desselben bei dem Akerbaue.“
Fuͤr den Julius 1826 wurde in der Sizung der koͤnigl. Societaͤt
der Wissenschaften am 17ten Julius nachstehende Aufgabe zum erstenmahle bekannt
gemacht:
Daß die Papierfabrikation in Deutschland, ganz besonders im
noͤrdlichen, noch auf einer weit niedrigern Stufe sich befindet, als in
mehreren anderen Laͤndern, ist allgemein anerkannt. Der Grund, weßhalb die
mehrsten unserer Papiermuͤhlen weniger gute Fabrikate liefern, als die
Hollaͤndischen, Englischen, Nordamerikanischen, Franzoͤsischen,
Italiaͤnischen und manche Muͤhlen in Suͤddeutschland und in der
Schweiz, liegt wohl groͤßten. Theils in unvollkommneren, technischen
Einrichtung und Verfahrungsarten; vermuthlich aber auch in anderen davon
unabhaͤngigen umstaͤnden und Verhaͤltnissen. Es ist
uͤbrigens um so wichtiger, eine besondere Aufmerksamkeit auf die
Vervollkommnung und Hebung jenes Zweiges der vaterlaͤndischen Industrie zu
richten, da fuͤr Schreib-Druk, und Zeichen-Papier bedeutende
Summen in das Ausland gehen, die dem Lande wenigstens zum Theil erhalten werden
koͤnnten, wenn die inlaͤndischen Muͤhlen bessere Fabrikate
lieferten.
Die Koͤnigliche Societaͤt der Wissenschaften verlangt daher:
„Eine gruͤndliche Eroͤrterung der Maͤngel, welche bei
der Papier-Fabrikation in Norddeutschland im Allgemeinen angetroffen
werden, und der Hindernisse, welche ihre Vervollkommnung bisher zuritt gehalten
haben; nebst einer, auf technische Erfahrung bei der Verfertigung der besten
auslaͤndischen Papiere gegruͤndete, und die besonderen
Localverhaͤltnisse der norddeutschen Papier-Muͤhlen
beruͤksichtigende, Angabe von Vorschlaͤgen, wie jene Mangel
verbessert und jene Hindernisse aus dem Wege geraͤumt werden
koͤnnen.“
Der auf jede dieser Aufgaben ausgesezte Preis ist von zwoͤlf Dukaten, und der gesezliche Termin der zur Concurrenz
postfrei einzusendenden Schriften, das Ende das Males und
des Septembers jedes Jahres. (Goͤttingische
Anzeigen N. 128.)
Polytechnisches Institut in Wien.
Dieses mit einer wahrhaft kaiserlichen Munifizenz erichtete Institut hatte seit der
Gruͤndung folgende Anzahl Schuͤler:
Im Jahre
1816
206
–
–
1818
255
–
–
1818
405
–
–
1819
515
–
–
1820
574
–
–
1821
692
–
–
1822
760
–
–
1823
780
Hr. Prechtl, Director der Anstalt sagt hieruͤber im S. Bd. der polytechn.
Jahrbuͤcher, „dieser steigende Credit der Anstalt ist ein
vollguͤltiger Beweis ihres in der Zeit gegruͤndeten Beduͤrfnisses, ihrer
zwekmaͤßigen Einrichtung nach ihren verschiedenen Theilen, und der
Sorgfalt, mit welcher man diese nunmehr durch die Erfahrung bestaͤtigten
Einrichtungen aufrecht zu erhalten sucht. Eine bedeutende Anzahl von
Schuͤlern hat sich bereits in diesem Institute auf eine
vorzuͤgliche Weise ausgebildet. In den verschiedenen Gegenden der
Monarchie zerstreut, verbreiten die Zoͤglinge in allen Zweigen des
technischen Lebens eine nuͤzliche Wirksamkeit, und werden praktische
Lehrer ihrer Umgebung. Eine nicht unbedeutende Anzahl dieser Zoͤgliche
ist nach Vollendung ihrer Baustudien am Institute, in den verschiedenen Bureaus
der Land- und Wasserbau-Direktionen angestellt worden; ein großer
Theil wendet in der Verwaltung der verschiedensten Gewerbzweige im
vaͤterlichen Hause die erworbenen Kenntnisse fruchtbringend an; andere
begleiten in verschiedenen Gewerbsanstalten Stellen, welche chemische oder
mechanische Kenntnisse erfordern; und mehrere haben eigene Stablissements
gegruͤndet; einige haben als Maschinenbauer bereits mechanische Werke
(z.B. Dampfmaschinen, Muͤhlen etc.) ausgefuͤhrt, welche auch dem
Meister Ehre machen wuͤrden, und die Vollkommenheit der Bildung, welche
sie sich im Institute erwarben, praktisch beurkunden.“
„Diese Erfolge waͤren der Zwek bei der Einrichtung dieser
nuͤzlichen Anstalt. Indem dieselben sich nach kurzem Bestreben dieses
Institutes bereits jezt in vollem Maße ergeben, sind sie zugleich der
werkthaͤthigste Dank fuͤr die vaͤterliche Weisheit und
Sorgfalt, mit welchen der Wille Sr. Majestaͤt des Kaisers diese
ausgedehnte und vielfach mitbringende Anstalt in das Leben rief.“
Daß auch uns in Baiern ein solches Institut hoͤchst noͤthig ist, haben
wir bereits oͤfter in diesem Journal ausgesprochen. Vielleicht beliebt es
bald einem Staatsmanne ein solches ins Leben zu rufen, das sich denn auch alles
Dessen zu erfreuen haben wird, woruͤber sich ein solches Institut, das vor
einigen Jahren von einem Privatmanne ausgehend gegruͤndet wurde, nicht
erfreute. Tritt bei der Wahl des Orts das Centralisationsprincip nicht ein, und
geschieht die Gruͤndung in einer Fabrikstadt Baierns, dann laͤßt sich
auch hier, wie in andern Staaten, der segenreichste Erfolg zum besten der Fabriken,
Manufakturen und Gewerbe verbuͤrgen.
Perkins Maschine.
Wir vernehmen, daß Hr. Perkins,
unterstuͤzt durch die Herren Martineau und Galloway als Manufakturisten, nunmehr auf dem Puncte
stehet, verschiedene große Maschinen zu vollenden, welche fuͤr Dampfschiffe
bestimmt sind, und daß diese Maschinen in wenigen Tagen in Gang gesezt werden
sollen, da mit ihrer Aufstellung an den Schiffen nur bis zur Ausfertigung eines
neuen Patentes gewartet wird, welches Hr. Perkins auf eine besondere neue Art von Ruder nachsucht, das als
forttreibende Kraft wirken soll (London Journal of Arts and
Sciences. Juli 1824. S. 35)
Außerordentliche Maschine zum Forttreiben von Schiffen u. dgl.
ohne Beihuͤlfe von Wasserdampf.
Ein Hr. Samuel Brown hat so eben eine sehr sonderbare Maschine verfertigt, welche als
wirkendes Princip bei Maschinenwesen statt der Dampfmaschine angewendet werden soll.
Diese Maschine wird durch die Wirkung von Feuer, Wasser und Luft in Gang gesezt. Sie
besteht aus vielen Theilen, und ist nicht ganz frei von Compillation. Allein wir
sehen gegenwaͤrtig Nichts in ihrem Princip, was gegen die Grundsaͤze
der PhilosophieSollte wohl heißen: Physik? – A. d.
Ueb. stritte, und wir zweifeln nicht daran, daß sie arbeiten werde, obwohl wir
davon in Bezug auf ihre Kraft und Kosten der Bearbeitung, im Vergleiche mit der
Dampfmaschine, keine sehr guͤnstige Meinung haben. Wir hoffen, in unserm
naͤchsten Stuͤke im Stande zu seyn, eine vollstaͤndige
Beschreibung nebst Abbildung zu geben. (London Journal of
Arts and Sciences. Juli 1824. S. 36.)
Verbesserung an den Stag-Segeln.
Ritter Heinr. Heathcote, Capitaͤn in der K. Flotte
n. 23, Surrey-Street. Strand, Middlesex, ließ sich am 23ten Des. ein Patent
auf eine Verbesserung der Stag-Segel zum Absperren des Ruͤkwindes
ertheilen durch welchen das Schiff in seinem Fortschreiten aufgehalten wird Die
Beschreibung dieser Verbesserung, die uns aber durchaus nicht deutlich ist,
enthaͤlt das Repertory of Arts, Manufactures etc.
im Julius Hefte l. J. S. 78 mit einem Holzschnitte, wo unsere deutschen Nautiker
dieselbe entraͤthseln moͤgen.
Ueber das Schneiden des harten Stahles mit weichem
Eisen
haben wir im polytechn. Journ. B. 12. S. 375. aus amerikanischen und
englischen Journalen Notiz gegeben. Hr. Gill fuͤhrt im Julius-Hefte seines technical Repository S. 412 aus der Florentiner Antologia 1824 an, daß der Director des Museums zu
Florenz von dem geschikten Mechaniker dieses Institutes, Felix Goré, die Versuche mit dem besten Erfolgt wiederholen ließ. Man hat
auch eine große Kristall-Platte mit einer eisernen Scheibe durchschnitten:
sie wurde an der Stelle, wo das Eisen sie beruͤhrte, roth gluͤhend;
ein Phaͤnomen, welches matt an Metallen nicht bemerkt, die, als gute
Waͤrmeleiter, nicht erlauben, daß der Waͤrmestoff sich in ihrer Mitte
anhaͤufe, sondern denselben uͤberall gleichfoͤrmig
vertheilen.
Dacheux Saug-Apparat zur Rettung
Ertrunkener.
Hr. Robiquet, der im Namen des
Comites der chemischen Kuͤnste uͤber einen Saugapparat zur Rettung
Ertrunkener, erfunden von Hrn. Dacheux, Inspektor der Huͤlfsanstalt fuͤr Ertrunkene,
der Aufmunterungs-Gesellschaft Bericht erstattete, sagt: Bevor ich Ihnen,
meine Herren, eine Beschreibung dieses Apparates mitheile, muß ich Sie erinnern, daß
der ehrenwerthe Erfinder derselben so gluͤklich war, einer großen Zahl
Individuen das Leben zu erhalten, die ohne seine seltene Unerschrokenheit in den
Wellen umgekommen waͤren. Hr. Dacheux hat hundertmal sein Daseyn aufs Spiel gesezt, um seine
Nebenmenschen zu retten, und wenn es ihm durch Anstrengung und Geschiktlichkeit
gelang sie aus Ufer zu bringen, so sah man ihn alle seine Beschwerden vergessen und
mit unbegreiflicher Thaͤtigkeit alle Schwierigkeiten, die ihrer
Wiederbelebung im Wege standen, uͤberwinden. Er allein wagte es, Mund auf
Mund zu legen, die schlechte Luft aus der Lunge des Ohnmaͤchtigen an sich zu
ziehen, und sie durch die tauglichere Luft seines eigenen Athems zu ersezen. Gewiß
eine solche Aufopferung ist uͤber alles Lob erhaben. Hr. Dacheux, der gegenwaͤrtig oft
an rheumatischen Schmerzen, den Folgen seiner haͤufigen Untersuchungen zu
jeder Jahrszeit, leidet, und befuͤrchtet, keine Kraͤfte koͤnnten ihn einst
verlassen, hat gesucht, einem Instrumente die doppelte Vorrichtung zu
uͤbertragen, die er bisher mit Huͤlfe seiner Lunge besorgte. Er
bedient sich zu diesem Entzwek eines Doppel-Saugrohrs, das sich in einen gemeinschaftlichen Ansaz endet, der bestimmt ist genau auf den Mund des
Ertrunkenen zu passen Ein aͤhnlicher Ansaz, verborgen (Latent) und niedriger, wird an den Mund des Beistandleistenden gebracht;
dieser verrichtet nun sowohl mit Huͤlfe des einen Saugrohrs als mit seiner
eigenen Lunge eine lebhafte Aspiration: da hierdurch die in der Brust des
Ohnmaͤchtigen eingeschlossene Luft eben so schnell hinweggeschaft wird, als
das in den ersten Wegen enthaltene Wasser, so laͤßt man mit Huͤlfe des
zweiten Saugrohrs Luft hinein, die man mit dem Munde durch den untern Ansaz
eingeblasen hat Man begreift, von welch gluͤklicher Wirkung eine Luft seyn
muß, die, bevor sie in die Brust des Ertrunkenen gelangt, auf dem Durchgange durch
die Lunge eines lebenden Wesens sich leicht erwaͤrmt und ein wenig
verduͤnnt hat. Durch dieses sinnreiche Verfahren gewoͤhnt man die
Organe stufenweise, das zum Leben unentbehrliche Element zu empfangen: es ist ein
lezter Funke, den eine zu heftige Luft ausloͤschen koͤnnte, den aber
ein leichter Hauch aufleben macht. – Dieser Saugapparat ist unstreitig noch
einiger Vervollkommnung faͤhig, allein schon so, wie er ist, kann er den
damit angestellten Versuchen zu Folge, in den Haͤnden geschikter Personen
große Vortheile gewaͤhren. Wir glauben daher, die
Aufmunterungs-Gesellschaft solle alle Mittel ergreifen, die Anwendung dieser
nuͤzlichen Erfindung weiter zu verbreiten, und dem Hrn. Dacheux auftragen, einige Personen in der
Behandlungsart zu unterrichten, die er mit so gluͤklichem Erfolge anwendet,
um Ertrunkene ins Leben zuruͤkzubringen. Auch sollte unsrer Meinung nach die
Gesellschaft diesem tugendhaften Buͤrger ein ehrendes Zeugniß ihrer
Zufriedenheit mit dem ihr vorgelegten Instrumente ausstellen. (Genehmigt in der
Sizung vom 31. Maͤrz 1824.)
In einer Note zu diesem Berichte wird gesagt, daß der Minister des Innern, auf den
ihm von diesem Saugapparate und von den wichtigen Diensten, die Hr. Dacheux der Menschheit geleistet,
indem er seit 24 Jahren 103 Ertrunkene ins Leben zuruͤkgerufen hat,
erstatteten Bericht, unterm 31. Jaͤner d. J. beschlossen habe, dem Hrn.
Dacheux 1000 Fr. als
Belohnung auszahlen zu lassen. Da die Aufmunterungs-Gesellschaft demselben
keine Belohnung anbieten konnte, so hat sie ihn wenigstens dem bestaͤndigen
Sekretair der Akademie empfohlen, um ihn unter die Konkurrenten fuͤr einen
der Tugendpreise zu sezen, die der verstorbene Beron v. Montyon gestiftet hat, und
welche von ihr jaͤhrlich vertheilt werden. (Bulletin
de la Société d'Encouragement. Mai 1824. S. 151.)
N. S. Das Journal des Debats vom 15. August berichtet, daß die franzoͤsische
Akademie von den vom Hrn. v. Montyon gestifteten Tugendpreisen, welche am 25. August
feierlich vertheilt werden, den ersten von 6000 Fr. Hrn. Dacheux zuerkannt habe,
welcher sein Leben und sein Vermoͤgen der Rettung der Ertrunkenen weihte, und
denen er noch in ihrer Armuth und Verzweigung beigestanden ist.
Verfahren zur Hervorbringung baumartiger Zeichnungen auf
Thongeschirren.
Schon seit laͤngerer Zeit werden in England Geschirre verfertigt, welche mit
verschieben gefaͤrbten, außerordentlich angenehm in die Augen fallenden
baumaͤhnlichen Zeichnungen geziert sind; auch in Frankreich erhielt ein
gewißer Stevenson, im Jahre 1806 ein Patent auf sein
Verfahren, diese Zeichnungen hervorzubringen, welches in dem nun erschienenen IV.
Bande der Brevets d'Invention ausfuͤhrlich
beschrieben ist.
Die fuͤr diesen Zwek angemessenste Farbe ist die Braunschwarze, welche man
unter dem Namen Bister kennt; man bereitet sie aus
folgenden Ingredienzien: 1 Pfund kalcinirtem Braunstein, 12 Loth Hammerschlag (? Paille de ferr brûlée) und 6 Loth
Quarzpulver.
Braunstein und Hammerschlag muͤssen abgesondert in einem Moͤrser
gestossen werden, worauf man sie in einem Tiegel kalcinirt. Wenn diese Mischung so
zubereitet ist, stoͤßt man das Ganze zusammen, und reibt es endlich mit
Wasser ganz fein.
Die blauen, gruͤnen und andern Farben werden aus den ohnehin bekannten
Materialien bereitet, und ebenfalls fein zerrieben. Um eine oder die andere Farbe
auf das Geschirr anzuwenden, wird dieselbe nicht mit Wasser, wie es sonst
gewoͤhnlich ist, vermischt, sondern mit einer eigenen Art von Beize, zu
welchem Zweke der Erfinder Urin und Tabak-Aufguß als die brauchbarsten
Fluͤssigkeiten vorschlaͤgt. Den lezten Aufguß bereitet man, indem man
zwei Unzen gute Tabaksblaͤtter in einer Flasche durch zwoͤlf Stunden
mit kaltem Wasser infundirt; man kann sich aber zu demselben Zweke auch des heißen
Wassers bedienen.
Die frisch verfertigten und erst halb trokenen Geschirre werden in einen aus weißem
oder gefaͤrbtem Thon und Wasser bereiteten Brei eingetaucht, oder mit
demselben begossen, uns dann sogleich mit den beliebigen Farben versehen. Man bringt
naͤmlich mittelst des Pinsels einer oder mehrere Tropfen der gehoͤrig
vorbereiteten Farbe auf das Stuͤk, waͤhrend der Thonuͤberzug
noch ganz naß ist, und zwingt ihn durch Neigung des Geschirres, nach einer
bestimmten Richtung zu fließen. Jeder Tropfen bildet dadurch, indem er sich
ausbreitet, eine Art von Ramifikation, die um so groͤßer ausfaͤllt, je
mehr Farbe man in den Pinsel gegeben hat. Zum Gelingen dieser Arbeit ist
unumgaͤnglich nothwendig, daß die Geschirre selbst noch feucht seyen, weil
sie sonst den aufgegossenen Thonbrei einsaugen und zu schnell troken machen.
Hr. Prof. Karmarsch sagt im 5.
Bd. der polytechnischen Jahrbuͤcher, daß der geschikte Toͤpfer in
Wien, Hr. Johann Mangelkammer,
schon vor laͤngerer Zeit solche Geschirre zum Theil in seiner Gegenwart,
verfertigt habe, haͤlt es jedoch fuͤr unbescheiden, dessen sehr
sinnreiche Verfahrungsart, die von der beschriebenen wesentlich abweicht, in den
Jahrbuͤchern mitzutheilen.
Kuͤnstliche steinerne Roͤhren, von
Fleuret.
Das Material dieser zu Wasserleitungen und aͤhnlichen Zweken bestimmten
Roͤhren, worauf der Erfinder den 16. Juni 1804 ein Patent erhielt, ist eine
dem Moͤrtel aͤhnliche Mischung, die aus gutem, frisch gebranntem Kalk,
reinem, sich rauh anfuͤhlendem Sande und gepulverten Steinen (von gebranntem
Thon) besteht. Man mengt 2 Theile (dem Maße nach) Sand mit einem Theil Steinpulver,
und bildet daraus auf einer gepflasterten Tenne ein Gassin. Zwei Theile des Kalkes,
den man vorher in faustdike Stuͤke zerschlagen hat, werden hierauf, indem man
sie, in einen loker geflochtenen Korb gefuͤllt, unter Wasser taucht, bis
dieser scheinbar zu kochen anfaͤngt, geloͤscht, und in das
erwaͤhnte Bassin geworfen, wo man sie sogleich mit dem Sande bedekt. Hier
erhizt sich der Kalk, zerfaͤllt in Pulver, und stoͤßt zugleich einen
starken Dampf aus, dessen Entweichung. man nach Moͤglichkeit dadurch zu
verhindern sucht, daß man mit Schaufeln den Sand immerfort darauf wirst (wie dieses
bei dem Abloͤschen des Kalks mit der Asche zur Seifensiederlauge geschieht).
Nach einiger Zeit werden alle Ingredienzien aufs sorgfaͤltigste troken unter
einander gemengt, denn mit Wasser besprengt, und mit Her Bearbeitung so lange
fortgefahren, bis das Ganze sich zu kleinen Klumpen bildet, und so frucht ist, wie
aus einer Tiefe von drei Fuß frisch gegrabene Erde. In diesem Zustande fuͤllt man die
Masse, ohne mehr Wasser zuzusezen, in einen Trog, und stampft sie darinnen recht gut
durch. So bearbeitet ist die Masse geschikt um sie in Formen weiter zu bearbeiten Um
Roͤhren daraus zu bilden, bedient man sich eines Models, der aus drei
Tannenbrettern so zusammengesezt ist, daß er einen vier Fuß langen, und im Quadrat 8
Zoll weiten Kasten bildet. Nach der Laͤnge dieses Kastens ist im Mittel
desselben, ein aus gutem harten Holz verfertigter, drei Zoll im Durchmesser
haltender Cylinder eingelegt, der als Kern dient, um die Hoͤhlung der
Roͤhren zu erhalten. Der hinreichend durch einander gemengte Moͤrtel
wird lagenweise in den auf zwei Boͤken horizontal liegenden, oben offenen
Kasten, waͤhrend man den Kern zuweilen umdreht, so lange eingestampft, bis er
etwas uͤber die Oeffnung hinaus ragt; dann bedekt man ihn mit einem Brette,
welches auf jeder Seite um 2 Linien kleiner ist, als die Oeffnung des Kastens, damit
es in denselben eindringen koͤnne. Zwei starke Klammern, welche den Kasten
oben und zu beiden Seiten umgeben, werden hierauf angelegt, und unten durch ein
Querstuͤk geschlossen. Diese Vorrichtung dient als Huͤlfsmittel, um
durch Keile, welche zwischen die Baͤndet oder Klammern und den Dekel des
Kastens eingeschlagen werden, auf die eingestampfte Masse einen bedeutenden Druk zu
bezweken. Hat man diesen Zwek erreicht, dann ist die Roͤhre fertig, und man
nimmt alle Theile wieder auseinander. (Description des
Procèdès spècifiès dans le Brevets d'Invention
etc. Tome V. 1823.)Man bedient sich in Deutschland an mehreren Orten
Wasserleitungs-Roͤhren aus gebranntem Thon von der
Qualitaͤt des Coblenzer Steingutgeschirres, woruͤber man im
ersten Bande dieses Journals S. 450 u. f. naͤhere Nachricht findet.
Zu jener Abhandlung gehoͤrt noch der Zusaz, daß der Zieglermeister
Bihl in Waiblingen im Koͤnigreich Wuͤrttemberg auch diese
Roͤhren von sehr guter Qualitaͤt verfertigt, womit im vorigen
Jahre die Wasserleitungen in Schorndorf mit gutem Erfolge angelegt wurden.
D.
Amerikanische Steinkohlen.
Hr. Professor Dr. van Mons zu Loewen, berichtet an Hrn. Prof. Kastner (S. dessen
Archiv fuͤr die gesammte Naturlehre Bd. 2. S. 167.), daß man jezt in
Pensylvanien eine Steinkohle zu Tage fordert, welche 0,97 reinen Kohlenstoff
enthaͤlt. Sie brennt, ohne Rauch oder Schwefelgeruch zu verbreiten, und sezt
keinen Ruß ab, da sie weder Erdharz noch Schwefel enthaͤlt. Ihr Eigengewicht
ist sehr geringe, sie ist leicht entzuͤndlich, haͤlt uͤberaus
lange nach, und entbindet verbrennend eine Waͤrme von sehr hoher
Intensitaͤt. Mehrere daruͤber angestellte Versuche haben gezeigt, daß
sie hinsichtlich ihres Heizungs-Vermoͤgens die Liverpoler Steinkohle
um das Dreifache uͤbertrifft. Beim Zerbrechen faͤllt sie nicht in
Staub, sondern theilt sich in kleine prismatische Stuͤkchen. Sie bringt das
Eisen weit besser zum Schmelzen, als die englische Steinkohle, und um dieselbe Menge
Eisen in Fluß zu bringen, bedarf man halb so viel von der ersteren, als von der
lezteren Kohle. Zur Entwikelung von Leuchtgas ist sie natuͤrlich nicht
geeignet. Die nach dem Verbrennen zuruͤk bleibende Asche ist weiß.
–
Eine fast gleich gute Kohle ist die Torfkohle, deren gute
Eigenschaften von den Technikern noch zu wenig gekannt sind. Die Ausmittelung eines
gut construirten Torf-Verkohlungsofen waͤre ein Gegenstand zu einer
bedeutenden Preisaufgabe eines torfreichen Landes.