Titel: Gewisse Verbesserungen in der Methode und an der Maschine Wolle, Seide, Mohair und andere thierische Faserstoffe, von was immer für einer Länge und Feinheit zum Spinnen zuzubereiten und zu spinnen, worauf Wilh. Lister, Baumwollen-Spinner zu Baildon, Parish of Otley, in der Grafschaft York sich am 16ten Jäner 1823 ein Patent geben ließ.
Fundstelle: Band 15, Jahrgang 1824, Nr. VIII., S. 46
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VIII. Gewisse Verbesserungen in der Methode und an der Maschine Wolle, Seide, Mohair und andere thierische Faserstoffe, von was immer für einer Länge und Feinheit zum Spinnen zuzubereiten und zu spinnen, worauf Wilh. Lister, Baumwollen-Spinner zu Baildon, Parish of Otley, in der Grafschaft York sich am 16ten Jäner 1823 ein Patent geben ließ. Aus dem London Journal of Arts and Sciences. Junius 1824. S. 292. Mit einer Abbildung auf Tab. I. Lister's Verbesserungen in der Methode an Spinn-Maschinen. Diese Verbesserungen in der Methode der Zubereitung und an der Maschine zum Spinnen der Wolle etc. sollen das Kaͤmmen derselben ersparen. Man laͤßt in dieser Hinsicht zuerst die Wolle durch Wasser laufen, damit die kurzen losen Haare zusammen haͤngen; zweitens, preßt man den Fladen zwischen Walzen, um das Wasser wieder auszudruͤken, und die Fasern bis auf einen gewissen Grad zu filzen; drittens, endlich mangt man denselben zwischen heißen Walzen, so daß die Fasern der Wolle gerade werden, ehe sie auf die Spindel kommen. Fig. 11 zeigt die Maschine im Durchschnitte, in welcher aaa drei Spuhlen darstellen, auf welchen die Wollen-Fladen aufgewikelt sind. Von diesen Spuhlen kommen die Fladen zu der Walze b, die in einem mit heißem oder mit kaltem Wasser gefuͤllten Troge laͤuft, und nachdem sie bei ihrem Durchgange unter dieser Rolle hinlaͤnglich befeuchtet werden, vereinigen sie sich zu Einem Faden und haͤngen an einander. Dieser Faden steigt nun zu den Druk-Rollen, cc, hinauf, wo das Wasser ausgedruͤkt wird, und die Wolle sich filzt. Von hier laͤuft er durch eine Reihe von Ziehrollen, dd, welche auf die bei dem Zieh-Apparate gewoͤhnliche Weise gestellt sind und arbeiten: die verschiedenen Rollen-Paare drehen sich naͤmlich mit verschiedener Geschwindigkeit mittelst Zahnraͤdern an den Enden der Achsen derselben, das zweite Paar schneller als das erste, und das dritte schneller als das zweite, wodurch die Wollenfasern ausgezogen und der Faden verduͤnnt und verlaͤngert wird. Von dem vordersten Paare der Ziehrollen kommt der Faden zwischen die Mangel-Rollen, eee, von welchen die unteren hohlen entweder mit Dampf oder auf irgend eine andere bequeme Weise geheizt werden. Durch dieses Mangen werden die Fasern gestrekt, und der Faden kommt dann durch das Auge der Fliege f auf die Spindel. Die Maschine erhaͤlt entweder durch ein Wasserrad, oder durch eine Dampfmaschine ihre Bewegung. Ueber die Rolle g laͤuft ein Streifriemen oder ein Band, und an der Achse derselben befindet sich eine Trommel h, uͤber welche ein anderes Band laͤuft, das die Spindel in Bewegung sezt. An derselben Achse befindet sich auch noch die Rolle, i, von welcher ein Band zu dem Rade k laͤuft, wodurch die gesammte Zahnraͤder-Vorrichtung sammt ihren Triebstoͤken in Thaͤtigkeit gesezt wird, und die Druk-, Zieh- und Leitungs-Rollen in Bewegung gesezt werden. Der Redacteur des London Journals bemerkt, daß der Nuzen heißer Walzen bei dem Spinnen schon seit dem Jahre 1819 bekannt ist, wo Hr. Hadden zu Aberdeen ein Patent auf dieselben sich geben ließ. (Siehe London Journal. 2. B. S. 172.). Auch das Durchziehen der Baumwolle, des Flachses und der Seide durch das Wasser waͤhrend des Spinnens ist schon lang im Gebrauche: in wiefern dasselbe Verfahren bei der Wolle anwendbar ist, muß die Zeit lehren.

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Tafel Tab. I
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