Titel: | Neue und verbesserte Methode brennbare Gase zu erzeugen, und durch Beimischung atmosphärischer Luft zu reinigen, worauf Simeon Broadmeadon, Mechaniker zu Abergavenny, in der Grafschaft Monmouth, sich am 19ten Jäner 1824 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 15, Jahrgang 1824, Nr. LXXXVI., S. 388 |
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LXXXVI.
Neue und verbesserte Methode brennbare Gase zu
erzeugen, und durch Beimischung atmosphärischer Luft zu reinigen, worauf Simeon Broadmeadon,
Mechaniker zu Abergavenny, in der Grafschaft Monmouth, sich am 19ten Jäner 1824 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts and Sciences, August.
1824. S. 76.
Mit Abbildungen auf Tab.
VIII.
Broadmeadon's verbesserte Methode brennbare Gase zu
erzeugen.
Diese Erfindung besteht, in Hinsicht auf Gas-Erzeugung, darin,
daß dasselbe mittelbar oder unmittelbar aus der Retorte oder aus dem Ofen, oder dem
Orte, wo es erzeugt wird, mittelst eines Luftauspumpungs-Apparates ausgezogen wird,
welcher entweder ein gemeiner Blasebalg, oder eine gemeine Luftpumpe, oder irgend
ein Luftauspumpungs-Apparat seyn kann, der zwischen der Retorte, dem Ofen, oder dem
Gaserzeuger, und dem Gasometer angebracht, und wodurch das Gas aus der Retorte oder
dem Gaserzeuger ausgezogen wird, ohne jenen Verlust an Gas, den man jezt
gewoͤhnlich dadurch erleidet, wenn das Mundstuͤk oder der Dekel der
Retorte abgehoben wird. In Hinsicht auf Reinigung des Gases geschieht diese durch
Einfuͤhrung einer gewissen Menge atmosphaͤrischer Luft in das
Gasometer durch denselben Luftauspumpungs-Apparat, nachdem jenes zum Theile mit Gas
gefuͤllt ist.
Fig. 4 ist
eine Darstellung des anzuwendenden Apparates, welcher aus zwei Oefen, aa, besteht, in welchen das Gas erzeugt wird. bb, sind die Gasroͤhren, welche
auswaͤrts in zwei kleine Cisternen, cc,
leiten, welche statt des großen hydraulischen Behaͤlters (hydraulic main) dienen sollen: ob sie mit Wasser
gefuͤllt werden muͤssen, ist nicht gesagt. Die Roͤhren bb, steigen schief auf, um den Theer, welcher sich
waͤhrend des Aufsteigens des Gases in die Cisternen verdichtet haben mag,
wieder in den Ofen zuruͤkzufuͤhren. dd, sind Roͤhren, um das Gas nach dem Verdichter, e zu leiten, aus welchem es in dem Auspumper, f, durch die Roͤhre g
aufsteigt, welche an dem Blasebalge dort liegt, wo gewoͤhnlich die Luftpumpe
angebracht ist h ist eine kleine Luftpumpe, welche den
Blasebalg durch das Rad i, in Bewegung sezt. Auf diese
Weise soll der Blasebalg oder irgend ein Auspumpungs-Apparat das Gas aus dem
Verdichter in das Gasometer durch die Roͤhre k
treiben.
Wenn die Oefen mit Kohlen im Verbrennungszustande gefuͤllt sind, werden die
Zapfen, welche die kleinen Luftloͤcher schließen, von den
Ofenthuͤrchen weggenommen, und sobald eine hinlaͤngliche Menge Gas
innenwendig aufsteigt, und mit Gewalt durch diese Oeffnungen dringen will, wird der
Auspumper in Thaͤtigkeit gesezt, wodurch das in den Oefen erzeugte Gas mit
groͤßerer Schnelligkeit in den Verdichter gebracht wird, als es durch die
eigene Ausdehnungskraft des Gases nicht geschehen wuͤrde.
Nachdem alles Gas aus den Oefen ausgezogen, und in das Gasometer getrieben wurde,
wird das Feuer in den Oefen geloͤscht, die Thuͤren an demselben werden
geoͤffnet, und der Auspumper wird in Thaͤtigkeit gehalten, bis er an
atmosphaͤrischer Luft in Raumtheilen ungefaͤhr 1/8 des brennbaren
Gases eingezogen hat: hiermit wird sich lezteres mengen, und dadurch so gereinigt
werden, daß es zur Beleuchtung besser taugt, als jedes auf andere Weise gereinigte
Gas.
Diese Art das Gas durch Ausziehung aus den Gefaͤßen, in welchen es erzeugt
wurde, zu reinigen, laͤßt viel leichter gebaute Oefen und Retorten anwenden,
und erspart die Nothwendigkeit sie luftdicht zu machen, oder ihre Mundstuͤte
hermetisch zu schließenVermehrt aber auch die Gefaͤhrlichkeit desselben. A. d. Ueb..