Titel: Ueber die Anwendung des Kochsalzes im Gartenbaue und in der Landwirthschaft.
Fundstelle: Band 16, Jahrgang 1825, Nr. LV., S. 245
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LV. Ueber die Anwendung des Kochsalzes im Gartenbaue und in der Landwirthschaft. Aus einem Schreiben des Hrn. Sam. Parkes in der Biblioteca italiana N. 106. S. 98. N. 107. S. 241. in das Italiaͤnische uͤbersezt mit Anmerkungen von D. B. (Im Auszuge.) Ueber die Anwendung des Kochsalzes im Gartenbaue und in der Landwirthschaft. Wir haben im polytechn. Journal B. IX. S. 350 bereits einen Auszug aus einem Schreiben des Hrn. Parkes uͤber denselben Gegenstand mitgetheilt, und zugleich Vorschlage gethan, wie die Einkuͤnfte der Salinen durch zwekmaͤßige Benuͤzung des Salzes erhoͤht werden koͤnnten. Wir haben mit Vergnuͤgen bemerkt, daß man den Vorschlaͤgen des Hrn. Parkes in den Nachbarstaaten jene Aufmerksamkeit geschenkt hatte, die sie in England fanden; hoffentlich wird es auch noch in dem Staate geschehen, dessen Finanzen durch den verlornen Absaz seines Salzuͤberflußes an die Nachbarstaaten am meisten gefaͤhrdet werden. Diese Verhaͤltnisse machen es sehr dringlich, sich um alles zu bekuͤmmern, was in der Pyrotechnik, in der Halurgie uͤberhaupt, in England und Frankreich Neues geschieht, da man nicht mehr mauerfest da stehen bleiben darf, wo man vor 500 Jahren gestanden ist. Auch gibt es Beispiele, daß die allerneuesten Salzsudhaͤuser, die gefaͤlligere aͤußere Form abgerechnet, noch so sind, wie sie vor 500 Jahren gewesen waren. Auf einigen Salzsiedereien, ist das Salz sogar so schlecht, daß man es im ganzen Lande fuͤrchtet. Es gibt Magazine, die mit Salz uͤberfuͤllt sind, und man laͤßt sogar das Salz lieber zu Grunde gehen, als daß man es den Nachbarn um maͤßigere Preise verkaufte, und zieht offenbaren Schaden einem kleinen Gewinne vor. Dadurch vermindert sich nicht bloß die Ausfuhr des Salzes, und ein Theil des Salzhandels geht an die kluͤgeren Nachbarn uͤber, sondern die an jenen Graͤnzen befindliche Leute bedienen sich auch lieber des Salzes jener Nachbarstaaten, als des eigenen. Man verschmaͤht jezt sogar Vervielfaͤltigung des Ertrages der Ernte, indem man fuͤrchtet, die Kornpreise werden noch mehr sinken, wenn noch mehr Korn erzeugt wird, und man vergißt, daß derjenige, der auf demselben Fleke 100 Schaͤffel erntet, wo er ehevor nur 80 einfuͤhrte, dieselben um 20 p. C. wohlfeiler verkaufen, und doch eben soviel dabei gewinnen kann, als wenn er ehevor die 80 um 20 p. C. theurer verkaufte, und daß groͤßere Wohlfeilheit immer der sicherste Buͤrge fuͤr schnellen Absaz ist. Je schlechter die Zeiten, desto mehr muß man jeden Haͤller in Acht nehmen. Hr. D. B. bemerkt in seiner Einleitung, daß das aͤlteste bekannte Volk der Erde, die Hindus, ihre Gaͤrten und Aeker mit Salz und Salzwasser duͤngen; eben dieses Duͤngungs-Mittels bedienen sich auch, nach Hrn. Charpentier de Cossigny, und Macartney, die Chineser. Auch die alten Roͤmer brauchten, nach dem Zeugnisse des Plinius, in ihren Kuͤchengaͤrten das Salz, theils um den Wachsthum der Kuͤchengewaͤchse zu foͤrdern, theils um dieselben schmakhafter zu machen. Ein Hauptbestandtheil der Arcana, welche die alten Alchymisten als befruchtende Duͤngersalze verkauften, war, nach den Beweisen, die Pallissy, Vigenero, Glauber, Sylvius etc. hieruͤber geliefert haben, das Kochsalz. Die selige Witwe des Herzoges und Marschalls von Brissac, die fuͤr eine wohlthaͤtige Fee galt, unter deren Haͤnden alles gedieh, was sie beruͤhrte, bediente sich keines anderen Mittels, die unfruchtbaren Stellen ihres Gartens tragbar zu machen, als einiger Prisen Kochsalzes, die sie uͤber dieselben streute: sie ging nie in ihren Garten, ohne einiges Kochsalz in ihrem Beutel bei sich zu haben. Wir wollen nun die Thatsachen ausheben, welche Hr. Parkes der Caledonian Horticultural-Society uͤber den Gebrauch des Kochsalzes vorlegte. Er erinnert zuerst an die Wahrnehmungen des sel. Dr. Darwin, und des Sir Humphry Dacy uͤber den wohlthaͤtigen Einfluß des Salzes auf die Vegetation, als Reizmittel, indem diese beiden Autoritaͤren in den neuesten Zeiten von dem hoͤchsten Ansehen sind, und fuͤhrt hierauf die Erfahrungen aͤlterer Chemiker und Oekonomen an. Dr. Brownrigg empfahl in seiner „Kunst Kochsalz zu bereiten“ (S. 158) schon im Jahre 1748 das Kochsalz als eines der besten Duͤngungsmittel, sowohl fuͤr Getreide-Arten, als fuͤr andere Vegetabilien. Der reiche Hollingshead bei Churley in Lancashire, stellte vieljaͤhrige Versuche uͤber die Anwendung des Salzes, als Duͤnger an, und nachdem er sich von dem Nuzen desselben uͤberzeugt hatte, trug er im Parliamente auf Herabsezung des Preises des Salzes an. In einem Werkchen, welches er wenige Jahre vor seinem Tode herausgabHints to Country-Gentlemen bei J. Hollingshead. 3. Edit., erzaͤhlt er, daß, als der Gebrauch des ungereinigten Salzes den Landwirthen fuͤr ihre Felder erlaubt wurde, ohne daß sie die Salz-Steuer dafuͤr zu entrichten hatten, ein Landmann zu Middlewich in Cheshire seinen Garten im Herbste mit Salz duͤngte. Als die Beeten desselben im naͤchsten Fruͤhjahre auf die gewoͤhnliche Weise umgegraben wurden, und man eines davon mit Erdaͤpfeln bepflanzte, gediehen diese nicht nur uͤber alle Erwartung, sondern einer derselben erreichte die ungeheuere Groͤße von 60 engl. Pfund (zu 24 engl. Loth.) Der hochw. Dr. Cartwrigt hat den kraͤftigen Einfluß des Salzes auf das Gedeihen der Erdaͤpfel im Jahre 1804 durch neue Versuche erwiesen, die er in dem IV. Bd. der Berichte der Akerbau-Gesellschaft erzaͤhlte. Er theilte ein Stuͤk Land in mehrere Beete, deren jedes 40 Yards lang (120 Fuß) und 3 Yards (9 Fuß) breit war. 24 derselben wurden auf verschiedene Weise geduͤngt; eines wurde nicht geduͤngt, und 15 erhielten Salz im Verhaͤltnisse von 1/4 Pek1 Peck= 7/4 Bushel = 0,1438 Wiener-Mezen. A. d. Ueb. auf jedes Beet. Alle diese Beete wurden an demselben Tage (den 14ten April) mit derselben Sorte von Erdaͤpfeln bestellt, und am 21. Sept. wurden die Erdapfel gegraben. Auf allen mit Salz geduͤngten Beeten (einem einzigen ausgenommen), waren die Erdaͤpfel reichlicher gediehen, als auf jedem anderen mit dem bekannten Duͤngerarten geduͤngten, unter welchen eine einzige: Salz mit Nuß, einen noch hoͤheren Ertrag gegeben hat. Wo man Salz anwendete, waren die Wuͤrzelchen frei von aller Faͤulniß, die sie auf jedem anderen Beete angegriffen hatte. Auch fuͤr den Ruͤbenbau (Turnips) ist die Anwendung des Salzes nicht minder wichtig. Davies Giddy, Praͤsident der Akerbau-Gesellschaft in Penzance, erzaͤhlt im 27ten Bande der Annalen des Akerbaues, daß ein Hr. Sickler im Jahre 1790 ein Gut in Besiz nahm, dessen Gruͤnde durch den vorigen Paͤchter so sehr erschoͤpft wurden, daß sie kaum mehr die Aussaat trugen. Im Jahre 1791 im Fruͤhjahre bestellte Hr. Sickler zwei Acres mit Turnips, welche 7 Jahre lang nach einander mit Hafer bebaut wurden, und zulezt noch 9 Bushels gaben. In der ersten Woche des April ließ er Erde aus den Straßengraͤben auf die Aeker fahren, und auf vier Haufen schlagen, und sezte jedem derselben drei Karren SandDer italiaͤnische Uebersezer, Hr. D. B. bemerkt, daß sein wakerer Landsmann, A. Zanon, in seinem Werke: „Dell' Agricultura, dell' arti é del commercio, T. 1. Lettera 7“ schon in der Mitte des vorigen Jahrhunderts, den Friaulern vorschlug, ihre Felder mit Meersand zu duͤngen, welcher nicht bloß eine Menge von Resten thierischer Koͤrper, sondern auch Kochsalz enthaͤlt. Die Friauler lachten hieruͤber, und ließen ihre Felsen nakt. Es gibt Leute, die lieber hungern, als etwas lernen: es gibt aber auch Leute, deren plenus venter non studet libenter, und diesen muß man entweder den Brodkorb hoͤher haͤngen, oder ein tuͤchtiges Zugpflaster auf den Bauch legen. See-Konchylien und 5 Bushel Salz zu. Ein anderes Feld bestellte er ganz auf dieselbe Weise, aber ohne Salz, weil ihm der Boden noch fruchtbar schien. Ein anderes Feld, fuͤr welches er keine Erde mehr hatte, bestreute er, statt alles anderen Duͤngers, mit Salz, im Verhaͤltnisse von 10 Bushels auf den Acre (1125 Wiener □ Klafter). Wo Salz entweder fuͤr sich allein oder mit Erde gemengt hinkam, war die Turnipsernte mittelmaͤßig; wo kein Salz hingebracht wurde, mißrieth sie gaͤnzlich. Im Jahre 1792 duͤngte er drei Acres, welche im vorigen Jahre kaum 12 Bushel Rocken trugen, mit 20 Bushels auf jedem Acre; ließ aber die mittleren Furchen absichtlich ohne alles Salz. Diese trugen durchaus nichts; auf den mit Salz geduͤngten Furchen des Akers war aber die Ernte reichlich. Im Jahre 1793 duͤngte er von 4 Acres gaͤnzlich erschoͤpften Landes 3 mit Salz im Verhaͤltnisse von 25 Bushels auf jeden Acre; auf den 4ten streute er 18 Bushels. Die Ernte war im Ganzen gut, aber auffallend besser auf den ersteren, wo mehr Salz war. In dem strengen Winter von 1794 auf 1795 bemerkte man, daß die Turnips auf den Aekern, welche mit Salz geduͤngt waren, weniger litten, als diejenigen, die auf die gewoͤhnliche Weise gezogen wurden. Auch fuͤr die Moͤhren (gelben Ruͤben) ist das Salz sehr wohlthaͤtig, wenn es zwischen die Reihen gestreut wird, in welchen die Moͤhren stehen, damit es sich ehe aufloͤsen kann, ehe die Wuͤrzelchen damit in Beruͤhrung kommen. Baron v. Humboldt's bekannte Versuche die Keimkraft alter Samen mittelst chlorinsaurer Salze wieder zu weken, erklaͤrt Hr. Parkes dadurch, daß diese Salze sich in hydrochlorsaure oder kochsalzsaure Verbindungen umwandeln, wenn sie mit der Luft in Beruͤhrung kommen. Er schlaͤgt der Horticultural-Society vor, Preise fuͤr jene Gaͤrtner auszuschreiben, welche die Abfalle der Kunstbleicher, die sie sich fuͤr eine Kleinigkeit verschaffen koͤnnten, als Duͤngungs-Mittel versuchen wollten, nachdem diese ihren schwefel- und kochsalzsauren Braunstein abgesezt haben. Ein beruͤhmter Gaͤrtner zu Churlei in Lancashire, Hr. Beck, bedient sich in seinem großen Garten zur Anzucht der Zwibelgewaͤchse vorzuͤglich des Salzes, und findet, daß dieses besser taugt, als jeder andere DuͤngerEs ist kein Zweifel, daß die Harlemer Gaͤrtner ihren Zwiebelhandel laͤngst haͤtten aufgeben muͤssen, wenn sie nicht ihre Gaͤrten an den Ufern zweier Meere haͤtten. A. d. Ueb.. Er wendete gewoͤhnlich 16 Bushels auf einem Acre an, und streuete dasselbe unmittelbar nach der Aussaat der Samen auf, indem das Salz die jungen, eben aufgegangenen Samen-Pflanzen zerstoͤrt. Im Garten rechnete er 8 Loth auf 3 □ Fuß. Im Jahre 1818 mißriethen die Zwibel in der Nachbarschaft von London. Hr. Morton begoß seine Beete mit Salz-Ausloͤsung, und sie gediehen. Man graͤbt in England in jenen Gegenden, in welchen man Cider macht, in einer geringen Entfernung von dem Stamme der Aepfelbaͤume etwas Salz in die Erde, wodurch die Baͤume staͤrker und gesuͤnder werden, und mehr Fruͤchte tragen: ein Rath, den Hollingshead schon fruͤher ertheilt hat, und welchen Gilbert's neueste Erfahrungen an seinen alten Aepfelbaͤumen bestaͤtigten, die, ehe er sie auf obige Weise behandelte, wohl bluͤhten, aber nie Fruͤchte trugen, was sie, nach dieser Operation, jaͤhrlich reichlich thaten. Hr. Parkes ist der Meinung, daß das Salz auch dadurch nuͤzt, daß es, indem es die Feuchtigkeit aus der Atmosphaͤre anzieht, die Erde immerdar feucht erhaͤlt: allein dieß gilt nur von unreinem Kochsalze. Er bemerkt, daß Pfropfreiser und Steklinge, die man versendet, besser gedeihen, wenn man sie vor dem Einpaken in Salzwasser eintaucht. Hollingshead und Sinclair bestaͤtigen dieß, und erstem bemerkt, daß alles, was mit Salz geduͤngt wird, um einige Tage fruͤher reift. Salz bewahrt auch die Pflanzen vor den Verheerungen der Insecten, so wie es das Getreide, wenn man die Saamen desselben vor dem Aussaͤen in Salz-Aufloͤsung weicht, vor dem Roste und Brande verwahrt. Hr. Parkes fuͤhrt in Hinsicht auf die Brauchbarkeit des Salzes gegen die Insecten die Erfahrungen des Gaͤrtner Thom. Hitt auf, welcher in seinem Werke uͤber die Cultur der Obstbaͤume, die Gelaͤnder, an welchen die Obstbaͤume gezogen werden, immer mit Salzwasser abzuwaschen und die Baͤume damit zu besprizen empfiehlt. Er nimmt hierzu 2 bis 4 Loth Salz auf ein Gallon Wasser. Eben damit raͤch er auch die rein zu haltenden Beete zu besprizen, um die Insecten und Wuͤrmer, vorzuͤglich die Regenwuͤrmer, zu zerstoͤren, welche leztere beinahe augenbliklich dadurch getoͤdet, und sodann mit ihren Leibern Duͤnger fuͤr die Pflanzen werben, die sie sonst zerstoͤrten. Ebenso toͤdtet es auch die Schneken. Man bedient sich in dieser Hinsicht in den Antillen allgemein des Salzes, wie aus Samuel Martin's Essay on Plantership erhellt. Man begießt daselbst den Duͤnger mit Salzaufloͤsung, um schon in diesem die Insecten zu zerstoͤren, und rechnet auf soviel Duͤnger, als man fuͤr 50 □ Fuß noͤthig hat, 2 Hogsheads SalzHogshead ist 63 Gallons: 1 Gallon = 3,264 Wiener Maß. A. d. Ueb. Loth. Kenyon bemerkt, daß man auch in England vor Einfuͤhrung der Salzsteuer haͤufig das Salz in dieser Absicht angewendet hat. Rees's Cyclopaedie hat dem Artikel „Salz“ nicht vergessen, den Gebrauch beizufuͤgen, welchen man in Cheshiere von den Salzquellen zu machen pflegt, die man als Duͤngungs-Mittel nach dem Regen auf die Felder laͤßt. Auch in Schottland streut man. in der Absicht das Unkraut zu vertilgen, 10–12 Bushel Salz per Acre auf das gruͤne Getreide, so wie es vom November bis Hornung auf dem Felde sieht; und Waston sagt in seinen chymical Essays II. p. 73, daß man in Cheshiere die Binsen mit Salz zu vertilgen trachtet, und Gerv. Marktham, ein beruͤhmter Schriftsteller uͤber Landwirthschaft in der Mitte des 17ten Jahrhundertes, empfiehlt in seinem Farewel to Husbandri den Gebrauch des Salzes zur Vertilgung des Unkrautes und als Duͤnger. Taubmann, Redner auf der Insel Man, versicherte im Jahre 1817, daß er das Moos von seinen Wiesen mit aufgestreutem Salze gluͤklich vertriebZu diesem Behufe wuͤrde das Salzduͤngen in Baiern, das so viele moosige Wiesen und einen so großen Salzuͤberfluß hat, von einem unberechenbaren Vortheil seyn, und dadurch seiner kuͤmmerlichen Viehzucht am foͤrderlichsten abgeholfen werden. Wie viele taufende Morgen sogenannte Ein-Maͤder, deren Ertrag nicht ein Mal die Arbeit zahlt, koͤnnten durch das so leichte Duͤngen mit Salz in die uͤppigsten Weisen uͤberfuͤhrt werden! D.. Bekanntlich wurde in England in Hinsicht auf diese Vorstellungen der Nuzbarkeit des Salzes in der Viehzucht wie im Aker- und Gartenbau die Salzsteuer schon vor mehreren Jahren aufgehoben. Man kann, ohne hoͤchst unbillig zu seyn, keiner deutschen Regierung auch nur zumuthen, ihre Salzsteuer zu vermindern; man muß aber auch, wenn man es mit seinem Vaterlands ehrlich meint, sich nicht scheuen, dem Finanz-Ministerium zu sagen, daß es seine Einkuͤnfte um viele Tausende vermehren koͤnnte, wenn es das Salz in einer solchen Mischung mit anderen Koͤrpern fuͤr die Landwirthe um einen solchen Preis verkaufte, daß diese, ohne dasselbe mit Vortheil fuͤr sich auslaugen, und die Staats-Einkuͤnfte dadurch beeintraͤchtigen zu koͤnnen, zur Foͤrderung des Ertrages, des Akerbaues davon Gebrauch machen koͤnnten. Hr. Acerbi bemerkt in einem Anhange zu obigem Aufsaze, daß Hr. Gautieri in seinem Prospetto di tutti i concimi europei 1819 Milano p. Silvestri, gegen Giobert, Kunhold und Alston, das Salz als Duͤnger empfahl, waͤhrend er vor dem uͤbermaͤßigen Gebrauche desselben aus guten Gruͤnden warnt, da zuviel Salz den fruchtbarsten Boden unfruchtbar macht: denn Salz wird erst Duͤnger durch seine Zersezung, indem die Saͤure sich mit anderen Stoffen verbindet. Die Bemerkungen des Hrn. Gautieri (dessen Werk in Deutschland mehr gekannt zu seyn verdiente) uͤber die Nothwendigkeit der Unterscheidung zwischen Duͤngungs-Mitteln als Keimung und als Vegetation foͤrdernde Mittel verdient mehr Beachtung, als man gewoͤhnlich derselben zu schenken pflegt.