Titel: Verbesserung an den Maschinen zur Verfertigung der Steknadeln, worauf Lemeul Wellman Wright, Mechaniker, ehevor in Wellclose-square, Middlesex, gegenwärtig in Lambeth, Surry, sich am 15. Mai, 1824. ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 17, Jahrgang 1825, Nr. LXVI., S. 308
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LXVI. Verbesserung an den Maschinen zur Verfertigung der Steknadeln, worauf Lemeul Wellman Wright, Mechaniker, ehevor in Wellclose-square, Middlesex, gegenwärtig in Lambeth, Surry, sich am 15. Mai, 1824. ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts and Sciences. Mai. 1825. S. 281. Mit Abbildungen auf Tab. VIII. Wright's, Verbesserung an den Maschinen zur Verfertigung der Steknadeln. Diese wahrhaft sinnreiche Maschine hat eine Menge mechanischer Vorrichtungen und Gaͤnge, wodurch ein Bund Drahtes schnell, und ohne alle Beihuͤlfe der Hand, in Steknadeln verwandelt wird. Nachdem der Draht auf einen Haspel gebracht, und die Maschine durch Dampf oder auf irgend eine andere Weise in Bewegung gesezt wurde, faͤngt der Wellbaum mit seinen verschiedenen Daͤumlingen an sich zu drehen, und dadurch die verschiedenen Vorrichtungen in Bewegung zu sezen, wodurch der Draht zugleich vorgezogen, gerade gemacht oder gerichtet, in der gehoͤrigen Laͤnge geschnitten, gespizt, und mit dem Kopfe versehen wird. Die auf diese Weise fertig gewordenen Steknadeln fallen in einen eigenen Behaͤlter hinab. Ein Mechanismus, der so viele verschiedene Bewegungen, und so viele wesentlich von einander verschiedene Arbeiten hervorzubringen hat, scheint so zusammengesezt, so muͤhsam, daß man besorgen muß, er wuͤrde jeden Augenblik in Unordnung gerathen: allein, diese Maschine hier ist verhaͤltnißmaͤßig einfach in ihrem Baue, sie verrichtet ihre verschiedenen Bewegungen mit wenig Geraͤusch, und scheinbar ohne alle Anstrengung, und kann nicht leicht in Unordnung gerathen. Sie wird auch durch die Leichtigkeit, mit welcher man sie nach der Verschiedenheit der Laͤnge der Nadeln, der verschiedenen Form der Knoͤpfe, und der Laͤnge und Kuͤrze der Spizen stellen kann, ohne sie in ihrem Gange aufzuhalten, sehr empfehlenswerth. Der Draht wird auf ein Mahl zu vier Nadeln bearbeitet, und die Maschine verfertigt sehr leicht 40 Nadeln in Einer Minute,Das Maximum der Nadeln, das ein Mensch in Einem Tage machen kann, ist, zu Folge eines Kunststuͤkes, das ein Nuͤrnberger Nadelmacher einst zu Augsburg auffuͤhrte, 14,000. Mittelst der Wippe verfertigt ein guter Arbeiter taͤglich 10,000 Steknadeln. A. d. Ueb. die in jeder Hinsicht weit besser sind, als die auf die gewoͤhnliche Weise erzeugten. Fig. 1. Tab. VIII. ist ein geometrischer Aufriß dieser Maschine von der Seite gesehen; Fig. 2. stellt sie auf eben diese Art vom Ende her gesehen dar; Fig. 3. zeigt sie im Grundrisse von oben; dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstaͤnde in allen drei Figuren. Ein Bund Messing-Draht von der zu der Nummer der Nadeln, die man verfertigen will, gehoͤrigen Staͤrke wird auf dem Haspel, a, aufgezogen, der sich an der Seite der Maschine leicht auf seiner senkrechten Achse dreht. Das Ende des Drahtes wird vorwaͤrts gezogen, und zwischen den Stiften der Platte, b, Fig. 3. die die Richt-Platte (straightening plate) heißt, durchgefuͤhrt, um den Draht, so wie er vorgezogen wird, in gerader Richtung laufen zu lassen. Von hier gelangt er zwischen die Baken der Zangen, c, wo er festgehalten, und unter die schneidenden Staͤmpel, d, geleitet wird. Nachdem der Draht auf diese Weise vorgerichtet wurde, wird die Maschine in Umtrieb gesezt, entweder mittelst einer Kurbel, oder mittelst eines Triebwerkes, das mit der Spindel, e, in Verbindung gebracht wird. An einem Ende dieser Spindel ist ein Flugrad angebracht, um die Bewegung zu regeln, und an dem anderen Ende ist ein Schienenrad, das in ein anderes Schienenrad an dem Ende des Wellbaumes, fff eingreift. Auf diesem Wellbaume ist eine Reihe von Daͤumlingen befestigt, welche, wie dieser sich dreht, auf gewisse Stangen und Hebel druͤken, und dadurch alle wirkenden Theile der Maschine in Bewegung sezen. Die Bewegungen der Maschine bringen zuerst das Ende des Drahtes vorwaͤrts, welches zwischen den Zangen gehalten wird. Dieß geschieht, wie der Wellbaum sich dreht, durch den Daͤumling 1, der gegen die Reibungs-Rolle an dem Ende der Schiebestange, g, wirkt, wodurch dieselbe vorwaͤrts gestoßen wird. Die Wirkung dieses Vorstoßens der Schiebe-Stange ist erstlich diese, daß der kleine Kreuzhebel, h, bewegt wird, wodurch cm Zapfen unter diesem Hebel gegen eine schiefe Flaͤche an einem Schenkel der Zangen druͤkt, und die Baken derselben schließt, und folglich der Draht festgehalten wird. Durch das weitere Fortschreiten der Schiebestange wird das hervorstehende Stuͤk, 2, gegen das Ende einer Schraube an der Seite des Zangen-Schlittens gebracht, wodurch die Zangen, die das Ende des Drahtes halten, auf eine gewisse Streke vorgeschoben werden. Diese Streke laͤßt sich durch die Stellung der Schrauben bemessen, und auf diese Weise kann die Maschine die Nadeln kuͤrzer oder laͤnger machen, je nachdem man es wuͤnscht. Nachdem eine fuͤr eine Nadel hinlaͤngliche Laͤnge Drahtes auf diese Weise vorgeschoben wurde, und der Daͤumling, 1, sich zuruͤkzieht, fuͤhrt eine Spiralfeder die Schiebestange in ihre vorige Lage zuruͤk. Waͤhrend dieß geschieht, laͤßt der kleine Hebel, h, die schiefe Flaͤche aus, und laͤßt dadurch die Baken der Zangen sich oͤffnen; das hervorstehende Stuͤk, 2, schlaͤgt aber dann gegen die andere Schraube, und treibt den Zangen-Schlitten mit sich zuruͤk, waͤhrend der Draht mittelst der Stifte, auf der Strekplatte festgehalten, und dadurch vor dem Zuruͤktreten gesichert wird. Auf diese Weise wird bei jeder Umdrehung des Daͤumlings, 1, so viel Draht vorgeschoben, als zur Verfertigung einer Nadel noͤthig ist. Man seze nun, daß eine solche, zur Verfertigung einer Nadel nothwendige, Draht-Laͤnge durch den Schneide-Staͤmpel, d, durchgegangen ist, so muß sie jezt durch denselben abgeschnitten werden. Wie dieses geschieht, sieht man am deutlichsten in Fig. 4., welche einen Durchschnitt dieses Schneide-Staͤmpels in vergroͤßertem Maßstabe vorstellt. 3, ist eine Walze an dem Ende des Armes, i, die man in Fig. 3. an dem Ende der Schiebestange, g, angebracht sieht. Wenn die Schiebestange, g, zuruͤklaͤuft, nachdem sie den Draht vorwaͤrts geschoben hat, druͤkt die Walze, 3, gegen die schiefe Flaͤche an der unteren Seite des Hebels, 4, und indem sie denselben hebt, druͤkt sie das entgegengesezte Ende des Hebels, und dadurch auch den Schneider, 5, nieder, welcher eine scharfe Kante an der Spize seiner kegelfoͤrmigen Hoͤhlung besizt, und mit derselben eine Drahtlaͤnge fuͤr eine Nadel abschneidet. Wie die Schiebestange, g, zum zweiten Mahle wieder vorwaͤrts kommt schiebt sie die Walze, 3, gleichfalls vorwaͤrts, der Hebel, 4, steigt herab, die Nadel wird los, und wird von dem Fuͤhrer aufgenommen, den wir nun beschreiben wollen. Diese Fuͤhrer, k, k, k, k, in Fig. 2 und 3. sind an der Stange, ll, mittelst Stiefeln und Schrauben befestigt, und diese Stange schiebt sich mit den Fuͤhrern von der Seite hin und zuruͤk, um die Nadeln nach jeder Operation aufzunehmen. Man wird die Einrichtung dieser Fuͤhrer am besten aus Fig. 5. entnehmen, wo man dieselben im vergroͤßerten Maßstabe von der Seite und von dem Ende her dargestellt findet. Der festhaltende Theil derselben besteht aus einer Zange, deren oberer Baken ein an ihrem Stamme feststehendes Stuͤk Metall ist; der untere Baken ist mittelst einer Feder angebracht, wodurch sie zusammengedruͤkt wird. Die Oeffnung liegt genau in der Linie des Schneide-Staͤmpels, d, so daß, wenn der Fuͤhrer durch die sich schiebende Stange, l, dem Schneide-Staͤmpel gegen uͤber kommt, die Nadel seitwaͤrts zwischen die Baken glitscht, und dort mittelst der Feder in einer kleinen Furche gehalten wird. Da der Hebel des Schneide-Staͤmpels zugleich aufsteigt, wie wir oben sagten, so wird sie dadurch frei. Die Seitenbewegung der Stange, l, wodurch die Nadel von dem Schneide-Staͤmpel zu dem Spizen gefuͤhrt wird, geschieht durch die Umdrehung des excentrischen Daͤumlinges, 6, auf dem Wellbaume, f, welcher Daͤumling, waͤhrend er sich dreht, gelegentlich den Hebel, m, niederdruͤkt, und mittelst einer Schnur an dem Ende dieses Hebels, die uͤber die Rolle, 7, an dem Ringe an der Stange, l, laͤuft, diese Stange sammt den Fuͤhrern vorwaͤrts zieht. Die Nadel wurde nun durch den Fuͤhrer, k, zu dem ersten Spizrade, n, gefuͤhrt, und wird daselbst von dem ersten Haͤlter, o, aufgenommen. Das Stuͤk dieser Vorrichtung, das der Haͤlter heißt, ist in Fig. 6. einzeln dargestellt. Er ist cylindrisch, mit einem Munde, und einem beweglichen Baken. Das Ende der Nadel wird durch den Fuͤhrer in den Mund des Haͤlters gebracht, und daselbst so lange gehalten, bis der Baken sich schließt und es faßt, was durch folgende Vorrichtung geschieht. Wie der Wellbaum, f, sich dreht, tritt der Daͤumling, 10, von dem Reibungs-Rade an dem Ende der Schiebe-Stange, p, zuruͤk, und laͤßt eine kraͤftige, unten angebrachte, Feder die Stange, p, zuruͤkziehen, welche das Joch, q, und die Halsbaͤnder, r, die von dem Joche umfaßt sind, mit sich reißt: diese Halsbaͤnder schieben sich auf den cylindrischen Haͤltern, o, wie man in Fig. 6. sieht. An dem hinteren Theile des Hebels, welcher den Baken, 9, (Fig. 6.) bewegt, ist eine schiefe Flaͤche, welche durch einen Einschnitt in dem Halsbande, r, gehoben wird, so wie er zuruͤktritt, und auf diese Weise wird der Baken geschlossen, und die Nadel festgehalten, so daß der Theil, welcher gespizt werden soll, uͤber dem Spizrade, n, zu stehen kommt. Wenn nun der Hebel, m, aufsteigt, wird die Stange mir den Fuͤhrern mittelst der Feder, 8, in ihre vorige Lage zuruͤkgefuͤhrt, und diese bleiben daselbst in Bereitschaft nach und nach die auf einander folgenden Drahtstuͤke zu fassen und vorwaͤrts zu fuͤhren. Das Spizen des Drahtes geschieht durch die schnelle Umdrehung des Schienenrades, n, welches an seiner Kante wie eine Feile zugeschnitten ist. Dieses Rad wird mittelst eines Laufriemens getrieben, der uͤber eine Reihe von Multiplications-Raͤdern in Verbindung mit der Umdrehung des Flug-Rades auf der Achse des Wellbaumes, e, laͤuft. Von diesem Flugrade laͤuft ein Band abwaͤrts auf ein Reibungsrad, r, (Fig. 1 und 2.) auf dessen Achse sich ein groͤßeres Rad, s, befindet, von welchem ein Band zu dem Reibungsrade, t, laͤuft, auf dessen Achse die großen Raͤder, uu, angebracht sind, von welchen Baͤnder aufwaͤrts zu den Spizraͤdern, n, laufen. So wie also der Wellbaum, e, sich dreht, laufen die Spizraͤder, n, mit vervielfaͤltigter Geschwindigkeit, ungefaͤhr vier tausend Mahl schneller als das Flugrad. Um die Spize der Nadel auf das Spizrad, n, niederzubringen, muß der Haͤlter, o, gehoben werden. Dieß geschieht dadurch, daß man den Haͤlter-Schlitten auf Achsen bringt, wodurch er eine Schaukelbewegung erhalten kann: das Heben geschieht mittelst des Daͤumlinges, 12, auf dem Wellbaume, f. Wie dieser sich umdreht, kommt die Peripherie des Daͤumlinges, 12, gegen die obere Seite des Hebels, 13, dessen Ende an dem Haͤlter-Schlitten befestigt ist (Fig. 3 und 6.), und den Haͤlter waͤhrend einer halben Umdrehung horizontal haͤlt. So wie aber der Daͤumling auslaͤßt, was dann geschieht, wann das Spizen anfangen soll, zieht eine Feder den Hebel, 13, auf, und der Schlitten wird so weit gehoben, daß die Nadel mit dem Umfange des Spiz-Rades in Beruͤhrung kommt. Es ist aber auch nothwendig, die Nadel waͤhrend des Spizens auf dem Rade festzuhalten, was durch den Hebel, 14, geschieht (Fig. 6.), der sich auf Zapfen bewegt. Wie der Daͤumling, 15, auf der Welle, f, (Fig. 3.) sich dreht, schiebt er die Schiebstange, 16, an deren Ende sich eine kleine schiefe Flaͤche, 17, (Fig. 6.) befindet, welche das Hintere Ende des Hebels hebt, und folglich das vordere, an welchem der Finger, 18, sich befindet, niederdruͤkt. Auf diese Weise ruht der Finger auf der Nadel, und haͤlt dieselbe nieder und in flaͤter Beruͤhrung mit dem schnell sich drehenden Spizrade, n, welches oben beschrieben ist. Es ist aber auch noͤthig die Nadel umzudrehen (zu waͤlzen), waͤhrend sie mit dem Spizrade in Beruͤhrung steht, und in dieser Hinsicht wird der Nadelhaͤlter auf folgende Weise gedreht. Auf der Achse, f, (Fig. 3.) ist ein Daͤumling, welcher gegen die untere Seite des mit einem Gewichte beschwerten Hebels, vv, wirkt, an dessen Ende ein senkrechter Zahnstok, 19, sich befindet, der in den gezaͤhnten Triebstok an dem Hintertheile des Haͤlters, o, eingreift. Diesen Triebstok sieht man bei 20, in Fig. 6. Durch das Steigen und Fallen dieses Hebels und des Zahnstokes wird der Haͤlter mit bedeutender Schnelligkeit gedreht, waͤhrend das mit großer Schnelligkeit sich drehende Rad das Ende des Nadel-Drahtes schief wegschneidet oder feilt, und dadurch zuspizt. Da das erste Rad das Spizen nicht vollenden kann, ist ein zweites Spizrad angebracht, das eine feinere Feile an seiner Kante fuͤhrt. Nachdem die Nadel die erste Zuspizung erhalten hat, wird sie von dem ersten Haͤlter, o, zu dem zweiten Haͤlter, o, von dem Fuͤhrer, k, geleitet, und zwar genau auf die oben beschriebene Weise. Der zweite Haͤlter faͤngt die Nadel mit seinen Baken auf die bereits beschriebene Art, und eben so dreht sich der Haͤlter und das Spizrad zur Vollendung der Spize mittelst der Welle, e, und ihres Flugrades. Der dritte Fuͤhrer, k, nimmt jezt die Nadel aus dem zweiten Spiz-Haͤlter, o, und fuͤhrt sie zu dem ersten Knopf-Staͤmpel, w, welcher abgesondert und in groͤßerem Maßstabe im Durchschnitte in Fig. 7. dargestellt ist. Dieser Staͤmpel ist in seinem Gestelle, w, Fig. 1, 2, 3, so angebracht, daß die untere Haͤlfte an demselben, die obere an dem daruͤber befindlichen Hebel befestigt ist, welcher durch Beihuͤlfe einer flachen Feder aufsteigt, und den Mund oder die Baken des Staͤmpels oͤffnet. Wenn nun die Nadel in dieser Lage zwischen den Baken sich befindet, wirkt der Daͤumling, 21, auf der Welle, f, so wie er sich dreht, gegen die Reibungs-Walze, 22, oben an dem aufrechten Hebel, 23, und treibt die Verbindungs-Stange, 24, vorwaͤrts, wodurch der obere Baken des Knopf-Staͤmpels niedergebracht und die Nadel fest gehalten wird. Wenn die Nadel auf diese Weise zwischen den Baken des Staͤmpels festgehalten wird, treibt der Daͤumling, 25, die Knopf-Stange, xxx, vorwaͤrts, welche, indem sie gegen das Ende des Cylinders, 26, Fig. 7. anschlaͤgt, den staͤhlernen Hohlmeißel, 27, an dem Cylinder gegen das Ende der Nadel treibt, die mit dem Knopfe versehen werden soll, und einen Theil des Drahtes in die kreisfoͤrmige Hoͤhlung in dem Staͤmpel treibt, so daß durch den Druk desselben ein fester Knopf an der Nadel entsteht. Der vierte Fuͤhrer, k, ergreift nun die Nadel, und da die Theile des Staͤmpels sich oͤffnen, wie die Daͤumlinge, 21 und 25, sich drehen, so wird die Nadel von dem Fuͤhrer zu der zweiten Knopf-Vorrichtung geleitet, wo sie vollendet werden soll, und wovon Fig. 8. den Durchschnitt darstellt. Die Nadel wird nun von dem Fuͤhrer der Oeffnung des zweiten Knopf-Staͤmpels, y, gegenuͤber gehalten, wo das Vorruͤken der Knopf-Stange, x, wie oben beschrieben wurde, den Hohl-Meißel, 28, vorwaͤrts treibt, und die Spize der Nadel in die Hoͤhlung des Staͤmpels stoͤßt, in welcher der zum Theile gebildete Knopf das Fortschreiten der Nadel hindert, der Hohl-Meißel denselben mit sehr großer Kraft druͤkt, und die Bildung eines festen dichten Knopfes vollendet. Da nun die Nadel vollendet ist, so handelt es sich bloß darum, dieselbe aus dem Staͤmpel, y, herauszuziehen, was durch folgende Vorrichtung geschieht. Hinter dem Staͤmpel befindet sich ein Stuͤk Bein oder Holz in einer Schiebe-Stange, 29, in welche die Spize der Nadel eindringen kann. Um diese Stange ist eine Spiral-Feder gewunden, welche sie an das Hintertheil des Staͤmpels anhaͤlt, und, wenn die Nadel in das Bein durch das Vorraͤten des Meißels eingedrungen ist, tritt die Stange, 29, zuruͤk; sobald aber der Hohlmeißel zuruͤkgezogen wird, treibt die Feder die Stange wieder zuruͤk, und zugleich auch die Nadel, wodurch der Knopf derselben aus dem Staͤmpel kommt. Ein kleiner gabelfoͤrmiger Hebel, z, an der Knopfstange, x, faͤllt nun auf das Ende der Nadel, und wie die Knopfstange zugleich mit dem gabelfoͤrmigen Hebel sich zuruͤkzieht, wird die Nadel aus dem Staͤmpel gezogen, und in eine Kiste oder in einen anderen unten befindlichen Behaͤlter fallen gelassen. Vier Nadeln sind auf ein Mahl in der Arbeit, und werden, um das Spiel dieser sinnreichen Maschine in Kuͤrze zu wiederholen, auf folgende Weise verfertigt: Die Umdrehung der Welle, f, sezt die Schieber, Hebel und Raͤder in Bewegung, welche die verschiedenen Theile der Maschine treiben. Der Schieber, g, schiebt die Zangen, c, vorwaͤrts, welche den Draht von dem Haspel, a, fassen, und bei jeder Umdrehung der Welle ruͤkt so viel Draht vorwaͤrts, als zur Bildung einer Nadel noͤthig ist. Der Staͤmpel, d, schneidet durch das Niedersteigen seines oͤberen Bakens die gehoͤrige Laͤnge Drathes ab, wie in Fig. 10. in natuͤrlicher Groͤße dargestellt ist. Wie der Baken sich oͤffnet, nimmt der erste Fuͤhrer, k, die Nadel von da zum Spiz-Apparate. Hier wird die Nadel von dem Haͤlter aufgenommen, welcher sich dreht, waͤhrend das schiefkantige Feilen-Rad sich schnell dreht, und das Ende des Drahtes zuspizt, wie B, in Fig. 10. zeigt. Hierauf kommt die Nadel mittelst des zweiten Fuͤhrers auf ein feineres Rad, wo die Spize auf eine aͤhnliche Weise vollendet wird, wie C, in Fig. 10. zeigt. Der dritte Fuͤhrer fuͤhrt nun die Nadel zu dem ersten Knopf-Staͤmpel, wo das Vortreten eines staͤhlernen Hohlmeißels das Ende der Nadel in eine Hoͤhlung treibt, und den Kopf zum Theile bildet, D, in Fig. 10. Der vierte Fuͤhrer nimmt die Nadel von da, und bringt sie in einen zweiten Knopf-Staͤmpel, wo der Knopf vollendet wird, E, in Fig. 10. Das Zuruͤkgehen der Knopf-Stange macht endlich mittelst eines gabelfoͤrmigen Hebels die vollendete Nadel aus dem Staͤmpel herausziehen, und in den unten angebrachten Behaͤlter fallen. Der Herausgeber bemerkt, daß er aus den sichersten Quellen weiß, daß in England mehr als fuͤnfzehn Millionen Steknadeln taͤglich verfertigt werden. Er hofft durch diese Maschine in Baͤlde die bisherige langweilige Art der der Steknadel-Manufactur beseitigt zu sehen. 90 solche Maschinen sind bereits fertig, und werden naͤchstens in der Nadel-Manufactur neben dem Obelisk, St. George's Fields in Umtriebe stehen.Da die Ausfuhr dieser Maschine, wie jeder anderen, aus England verbothen ist, so fragt es sich, ob ein deutscher Mechaniker nach dieser Beschreibung und Abbildung eine solche um einen Preis verfertigen kann, der geringer ist, als derjenige, fuͤr welche man sie aus England, die Gefahr des Ertappens bei dem Schwaͤrzen mit eingerechnet, erhalten kann? Die Vortheile einer solchen Maschine, wodurch so viele Zeit und so viele Menschen-Haͤnde erspart werden, sind nicht zu berechnen. (Herr Taylor soll diese Maschine bereits nach Frankreich verpflanzt haben. D.)