Titel: | Recipient zur Destillation der Oehle, die leichter sind, als Wasser. Von Hrn. Amblard de l'Ardéche. |
Fundstelle: | Band 17, Jahrgang 1825, Nr. LXXIX., S. 354 |
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LXXIX.
Recipient zur Destillation der Oehle, die
leichter sind, als Wasser. Von Hrn. Amblard de l'Ardéche.
Aus dem Journal de Pharmacie. Mai. 1825. S.
247.
Mit Abbildungen auf Tab.
VIII.
Amblard's, Recipient zur Destillation der Oehle.
Dieser Recipient ist aus Glas, und besteht aus 2
Stuͤken, Fig. 28 und 29. Ersteres, Fig. 28. ist
eine gerade cylindrische Roͤhre, deren eines Ende, A, sich so verengt, daß es einen kurzen abgestuzten Kegel bildet, und eine
kleine Oeffnung laͤßt, durch welche das durch die Destillation erzeugte
Wasser durch kann. Diese Roͤhre hat an ihrem Theile, B, einen Hut.
Das zweite Stuͤk, Fig. 29. ist ein enges
Gefaͤß, in Form eines Probierglases mit einem Fuße. Der Boden, A, ist muschelfoͤrmig oder parabolisch: der obere
Theil, B, ist mit einem ungekruͤmmten Schnabel
versehen, um das Wasser ausfließen zu lassen, das, waͤhrend der Destillation das Oehl
begleitet.
Dieser Theil nimmt, wie man in Fig. 28. sieht, die
vorher beschriebene Roͤhre auf. Die Roͤhre senkt sich in denselben
ein, ohne den Boden zu beruͤhren, damit der Ausfluß des bei der Destillation
uͤbergehenden Wassers nicht gehemmt wird, und befindet sich durch den Hut,
B, Fig. 29. der auch
zugleich als Dekel auf diesem Gefaͤße dient, in demselben gleichsam
aufgehangen.
Diese Vorrichtung wird, wie die anderen Recipienten, unter den Schnabel des Helmes
hingestellt. Die herabtroͤpfelnde Fluͤssigkeit faͤllt in die
Roͤhre, in welcher das Oehl haͤngen bleibt, und aus welcher das Wasser
ausstießt.
Man koͤnnte noch einen glaͤsernen Trichter anbringen, dessen Dille
umgebogen waͤre, wie Fig. 30. zeigt, wodurch
man den Vortheil haͤtte, eine der Ursachen der Vermengung des Oehles zu
beseitigen, indem man naͤmlich den Fall des Destillates sanfter macht.
Hr. Amblard will dadurch nicht die bekannte
Florentiner-Vorlage herabwuͤrdigen; er glaubt aber, daß man bei jeder
Destillation suchen muͤsse, so wenig Verlust zu haben, als moͤglich,
und daß die enge und gerade Form der Vorlage hier die oͤhligen Theile in die
guͤnstigste Lage bringt, um sich mit einander vereinigen zu koͤnnen.
Man kann die Roͤhre leicht herausnehmen und ausleeren, ohne alles
Saugroͤhrchen; man darf nur ihre Oeffnung mit dem Daumen schließen, und, wenn
sie zu weit waͤre, einen Stoͤpsel mit kleiner Oeffnung in dieselbe
steken, und den Daumen darauf druͤken. Die Luft druͤkt dann nicht mehr
darauf, und man braucht bloß die Roͤhre senkrecht zu halten, damit die Luft
nicht von unten eintreten kann, um sie, wenn man den Daumen weg hebt, in irgend ein
zur Aufnahme desselben bestimmtes Gefaͤß auszuleeren. Da aber unten immer
etwas Wasser ist, so kann man dieses eben so leicht auslaufen lassen, wenn man den
Daumen weghebt, und wo der lezte Tropfen desselben ausfließt, schnell wieder darauf
druͤkt. Man kann endlich mittelst eines kleinen Staͤbchens in Form eines
Staͤmpels, Fig. 31. das aus einem hoͤlzernen Staͤbchen und einem Korke
besteht, das lezte Oehltheilchen ausfließen machen, das an den Waͤnden der
Roͤhre haͤngen blieb.