Titel: | Verbesserung bei Verfertigung der Schuhe und Stiefel, worauf Jak. Holland, Schuhmacher zu Fence-House, Parish of Aston, Yorkshire, sich am 31. Mai 1824 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 17, Jahrgang 1825, Nr. XCIX., S. 457 |
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XCIX.
Verbesserung bei Verfertigung der Schuhe und
Stiefel, worauf Jak. Holland,
Schuhmacher zu Fence-House, Parish of Aston, Yorkshire, sich am 31. Mai 1824 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of Arts. N. 51. S.
186.
Mit Abbildungen auf Tab.
IX.
Holland's, Verbesserung bei Verfertigung der Schuhe und
Stiefel.
Diese Verbesserung besteht darin, daß die Sohle bei Stiefeln
und Schuhen groͤßten Theiles aus Holz verfertigt wird, und in Angeln
laͤuft; das Leder wird uͤber die Kanten dieser Sohlen gebogen, und mit
Naͤgeln oder Schrauben darauf befestigt. Fig. 19. stellt die Sohle
eines Manns-Stiefels von der unteren Seite, Fig. 20. dieselbe im
Durchschnitte dar. Bei a und b, sind Angel-Gewinde angebracht, um der Sohle Biegsamkeit zu
verschaffen, damit sie sich nach dem Fuße und Tritte desjenigen richtet, der sie
traͤgt.
Die Sohle kann aus jeder Art leichten Holzes verfertigt werden: dasjenige, das sich
am wenigsten splittert, ist das beste. Das Holz muß in Kalkwasser gekocht, und,
nachdem es troken geworden ist, in Oehl getraͤnkt werden. Die innere Seite
der Sohle kann mit einem Tuche belegt werden, welches in Theer getraͤnkt
wurde, damit das Wasser nicht durchdringen kann. Das Ueberleder und alles Uebrige an
dem Stiefel wird auf die gewoͤhnliche Weise, verfertigt, und der Rand des
Leders wird uͤber die schief geschnittene Kante der Sohle umgelegt, und auf
obige Weise befestigt. Vorne und ruͤkwaͤrts werden die gehoͤrigen
eisernen Ansaͤze angebracht, und der Stiefel ist fertig.
Aehnliche Sohlen werden auch an den Schuhen angebracht, wie Fig. 21., und, im
Durchschnitte, Fig.
22. zeigt. Die Spize der Sohle unter den Zehen, a, ist, wie der Absaz, b, unter der Ferse aus
Holz: der mittlere Theil, c, aber ist aus Leder. Bei d, ist ein Angel-Gewinde, damit die Zehen
waͤhrend des Auftretens frei spielen koͤnnen. Das dike Sohlenleder in
dem verschmaͤlerten Zwischenraume zwischen Zehe und Absaz ist mittelst Niete
oder Schrauben an dem Holze befestigt, und gibt der Sohle die gehoͤrige
Elasticitaͤt. Das Oberleder, die Quartiere etc. werden, wie
gewoͤhnlich, mit gewaͤchstem Schustergarne genaͤht, das Leder
wird aber uͤber die Kanten der Sohle gebogen, und auf derselben mittelst
Schraͤubchen oder Niete befestigt.
Diese Schuhe oder Stiefeln sollen zwei Mahl so lang, wie die gewoͤhnlichen
dauern; eben so schnell wie diese, verfertigt werden koͤnnen, und durchaus
nicht unbequem seyn.