Titel: | Verfahren, Bretter und Latten aus jeder Art von Holz vor dem Werfen zu sichern, dauerhafter und fester zu machen, so daß sie der Feuchtigkeit kräftiger zu widerstehen vermögen etc.; worauf James Falconer Atlee, am 11. Jäner 1825 sich ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 18, Jahrgang 1825, Nr. XVIII., S. 101 |
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XVIII.
Verfahren, Bretter und Latten aus jeder Art von
Holz vor dem Werfen zu sichern, dauerhafter und fester zu machen, so daß sie der
Feuchtigkeit kraͤftiger zu widerstehen vermoͤgen etc.; worauf James Falconer Atlee, am 11. Jaͤner 1825 sich ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent Inventions. August. 1825.
S. 116.
Atlee's, Verfahren, Bretter und Latten vor dem Werfen zu
sichern.
Dieses Verfahren besteht in Folgendem. Das Holz wird in Bretter, oder
uͤberhaupt in Stuͤke von der verlangten Form geschnitten, so daß die
Seiten vollkommen parallel laufen, welche dann gehobelt werden. Diese Bretter und
Holzstuͤke laͤßt man dann mehrere Mahle zwischen metallnen Walzen
durchlaufen, welche nach jedem Durchzuge des Holzes enger gestellt werden. Zu
demselben Zweke kann man auch mehrere Walzen in einer Reihe so anbringen, daß sie
desto naher uͤber einander laufen, je weiter sie von dem ersten Walzenpaare
entfernt sind, wodurch Zeit und auch die Muͤhe, die Walzen nach jedem
Durchgange des Holzes naͤher zu stellen, erspart wird. Dadurch wird der Saft
aus dem Holze ausgepreßt, den man herausschwizen sieht; das Holz wird
haͤrter, schwerer, dichter, haͤlt sich langer, und zieht nur
hoͤchst wenig Feuchtigkeit mehr an sich. Die Walzen duͤrfen nur nach
und nach enger angezogen werden; denn, wenn der Druk derselben zu ploͤzlich
vermehrt wird, so spaltet sich das Holz, oder wird auf andere Weise verdorben. Es
lassen sich hieruͤber keine allgemeinen Regeln festsezen, indem die
verschiedenen Holzarten einen verschiedenen Grad von Druk erfordern.
Um runde Staͤbe zu verfertigen (trennels and
coaks), wird das Holz in gehoͤriger Staͤrke erst vierekig gesagt,
worauf die Kanten weggehobelt werden. Dann wird es mittelst irgend einer
gehoͤrigen Kraft durch kegelfoͤrmige Loͤcher in einer
Stahlplatte, immer durch kleinere und kleinere, so wie der Draht bei dem Drahtzuge,
durchgefuͤhrt, nur mit dem Unterschiede, daß es durchgestoßen, und nicht
durchgezogen wird.
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Auf diese Weise soll, wie der Patent-Traͤger versichert, Honduras-Mahagony so
dicht und fest werden, wie jenes von Jamaica. Wenn die eine dieser Seiten polirt
ist, so wird die an derselben anliegende Flaͤche des Holzes gleichfalls
polirt werden. Er versichert ferner, daß das zum Schiffbaue, so wie
uͤberhaupt zu jedem Baue, bestimmte Holz dadurch eben so sehr verbessert
wird, wie jenes, welches zu Moͤbeln bestimmt ist. Er erwartet, daß dieses
Holz unter dem Namen verdichtetes Holz, (condensed wood), bald einen neuen Handels-Artikel
liefern wird.
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Die Redaction des Repertory bemerkt, daß Herr Smart
an der Westminster-Bruͤke schon im Jahre 1812 sich ein Patent auf Sicherung
des Holzes vor dem Werfen mittelst Durchziehung desselben durch Walzen ertheilen
ließ, wovon die Beschreibung sich im 22sten Bande des Repertory befindet. Hr. Smart verfertigte auf
diese Weise vorzuͤglich Faßdauben zu kleinen Faͤssern und
Boͤttcher-Arbeit fuͤr die Soldaten. Es ist offenbar, daß auf obige
Weise nur solches Holz verbessert werden kann, welches frei von allen Aesten und
Knorren ist, deren Korn oͤfters unter rechten Winkeln durch jene des Holzes
durchlaͤuft, und auf diese Weise einen unuͤbersteiglichen Widerstand
fuͤr die Walzen bildet, wodurch das durchzogene Holz nicht bloß uneben,
sondern selbst gespalten werden muß, vorzuͤglich dann, wann die Knorren
schief liegen. Dadurch wird die Anwendung dieser Vorrichtung bei dem zum Schiffbaue
bestimmten Holze sehr beschrankt, vorzuͤglich bei jenen Stuͤken, die
bloß gespalten, nicht gesagt werden: diese scheinen jedoch durch die
kegelfoͤrmigen Loͤcher durchgezogen werden zu koͤnnen.