Titel: | Verbesserte Methode Salz zu sieden, worauf Wilh. Ainsworth Jump, Salz-Eigenthümer zu Middlewich, Chestershire, und Wilh. Court, zu Manor-Hall, Chestershire, Esqu., sich am 15. Jun. 1824 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 18, Jahrgang 1825, Nr. XXXIV., S. 172 |
Download: | XML |
XXXIV.
Verbesserte Methode Salz zu sieden,Man vergl. polyt. Journal. Bd. XVII. S.
460. D. worauf Wilh. Ainsworth
Jump, Salz-Eigenthuͤmer zu Middlewich, Chestershire, und Wilh. Court, zu Manor-Hall,
Chestershire, Esqu., sich am 15. Jun. 1824 ein
Patent ertheilen ließen.
Aus dem London Journal of Arts. Jun. 1825. S.
354.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Jump's, verbesserte Methode Salz zu sieden.
Die hier vorgeschlagene Verbesserung besteht darin, die Salz-Sohle vorlaͤufig
in einer Roͤhre zu hizen, ehe man sie auf die Abrauch-Pfanne gelangen
laͤßt. Der Bau der Pfanne ist der (in England) gewoͤhnliche.
Die Pfanne, a, Fig. 6. ist ein seichtes
Gefaͤß mit ziemlich großer Oberflaͤche, welches von quer unten
durchlaufenden Ziegelmauern getragen wird. bbbb,
sind die Ofenthuͤrchen zu den Oefen, durch welche diese Pfanne geheizt wird,
und die mit den gewoͤhnlichen Aschengruben versehen sind. cc, ist die Roͤhre, welche von einem
hoͤher oben gelegenen Sohlen-Behaͤlter die Sohle herableitet, durch
die verschiedenen Oefen durchlaͤuft; und dann erst die Pfanne mit Sohle
versieht. Bei d, ist ein Sperrhahn, durch welchen die
Sohle in der Roͤhre abgesperrt, und in den Oefen vorerst in den Sud gebracht
wird, ehe sie in die Pfanne tritt, wodurch die Verduͤnstung des Wassers
ungemein erleichtert wird.
Wenn der Hahn, d, geoͤffnet wird, treibt der Druk
der von oben herab kommenden Sohlen-Saͤule die in der Roͤhre siedende
Sohle in die Pfanne bei der gekruͤmmten Oeffnung der Roͤhre heraus,
und haͤlt folglich die weitere Verduͤnstung der in der Pfanne bereits
befindlichen Sohle nicht auf. Das verduͤnstete Salz wird auf die
gewoͤhnliche Weise aus der Pfanne geschafft, und der
Verduͤnstungs-Proceß auf obige Weise fortgesezt.
Die Patent-Traͤger nehmen bloß die durch die Oefen laufende Roͤhre, cc, als ihr Recht in Anspruch.Es ist offenbar, daß statt einer solchen Roͤhre, mehrere angebracht
werden koͤnnen, und daß, wenn man die Flaͤche der Salzpfanne
in einer der Gluͤhehize nahen Temperatur haͤlt, die
Verduͤnstung der siedend einstroͤmenden Sohle, wenn man diese
nicht tief werden laͤßt, und starke Zuͤge uͤber der
Pfanne anbringt, sehr schnell vor sich gehen muß. Doch was nuͤzen uns
alle Verbesserungen in der Kunst Salz zu sieden, die in England
jaͤhrlich Fortschritte macht, waͤhrend sie anderwaͤrts
so bleibt, und so bleiben muß, wie sie im Mittelalter war, damit ja nur eben
so viel Holz verbrannt, und verrechnet wird, und unser Salz immer so theuer
bleibt, daß wir alle Concurrenz im Salzhandel mit dem industrioͤsen
Auslande endlich ganz verlieren muͤssen. „Man muß
sparen!“ Es hat aber einmahl Einer so lang und so viel
gespart, bis ihm sein Haus, das er haͤtte bei Zeiten ausbessern lassen
sollen, uͤber der Nase eingefallen ist. Zur Unzeit und am unrechten
Orte sparen, ist eben so schlechte Haushaltung als es gut Hausgehalten ist,
wenn man Capitalien zu 5 p. C. aufnimmt, wo man 10 p. C. an denselben
gewinnen kann, und gewinnen muß, wenn man anders nicht mit Blindheit
geschlagen ist. A. d. Ueb.