Titel: | Verbesserte Methode, Bomben und anderes Wurfgeschüz zu werfen, worauf Jak. Perkins, Mechaniker, Fleetstreet, London, sich am 15. Mai 1824 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 18, Jahrgang 1825, Nr. LV., S. 313 |
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LV.
Verbesserte Methode, Bomben und anderes
Wurfgeschuͤz zu werfen, worauf Jak.
Perkins, Mechaniker, Fleetstreet, London, sich am
15. Mai 1824 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of Arts. N. 55. S.
418.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
[Verbesserte Methode, Bomben und anderes Wurfgeschüz zu
werfen.]
Diese verbesserte Methode, Bomben zu werfen, ist eines der Resultate der vielen
Versuche des Patent-Traͤgers mit dem Dampfe. Sie besteht darin, daß eine
gewisse Menge Wassers in ein Gefaͤß aus geschlagenem Eisen, das wie eine
Rakete gebildet ist, eingeschlossen, und dieses Gefaͤß sammt dem Wasser so
lang erhizt wird, bis ein Metallpfropfen an dem Hintertheile desselben, welcher das
Wasser einsperrt, schmilzt; wo dann die große Kraft des erhizten Wassers den
Pfropfen aus 'seiner Lage treibt, und das Wasser in Dampfgestalt entweichen
laͤßt, unter sehr hohem Druke, welcher Dampf dann (wie wir vermuthen), indem
er gegen die Luft schlaͤgt, die Rakete vorwaͤrts treibt.
Fig. 22.
zeigt die Rakete oder das hohe Gefaͤß aus geschlagenem Eisen, welches das
Wasser einschließt. Ein Stuͤk Eisen, b, ist an
dem Ende dieses Gefaͤßes eingeschraubt, und ist mit einem kleinen Canale
versehen, der dasselbe seiner ganzen Laͤnge nach durchzieht. An dieses
Stuͤk ist der Schweif der Rakete mit den beiden Leitungs-Stangen, cc, angebracht, statt des gewoͤhnlichen
Raket-Stokes. Nachdem nun dieses Gefaͤß mit Wasser vollkommen bis beinahe zu
dem Canale gefuͤllt wurde, wird in diesen lezteren ein Pfropfen aus Messing
eingetrieben, welcher das Wasser in dem Gefaͤße unter bedeutendem Druke
haͤlt.
Nun kommt die Rakete in einen Ofen, dessen Bau man in Fig. 23. sieht. Ein
Cylinder aus Gußeisen, dd, und an beiden Enden
offen, wird in den Ofen in schiefer Richtung eingemauert, und dient zur Aufnahme der
Rakete. Dieser Cylinder wird rothgluͤhend und theilt seine Hize der ist
denselben eingelegten
Rakete mit, und wenn endlich der messingene Pfropfen, welcher den Canal in dem
Hintertheile der Rakete, b, schließt, schmilzt, so
treibt ihn die Gewalt des eingeschlossenen erhizten Wassers aus, das Wasser
faͤhrt nach, verwandelt sich augenbliklich in Dampf, und treibt die Rakete in
der Richtung des Cylinders, dd, welcher ihr als
Leiter dient, hinaus. Der Pfropfen kann auch aus einem anderen Metalle, als aus
Messing, seyn; nur muß es bei einer gewissen Temperatur schmelzen, damit man die
Gewalt, unter welcher der Dampf wirkt, nach der verschiedenen Schmelzbarkeit des
Metalles berechnen kann.
Der Patent-Traͤger findet diese Art zu Werfen auf allerlei Wurfgeschuͤz
anwendbar, beschraͤnkt sich aber hier in der Beschreibung bloß auf die
Rakete, obschon er jede Art Wurfgeschuͤz nach dieser Methode zu werfen, als
sein Patent-Recht in Anspruch nimmt.