Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 18, Jahrgang 1825, Nr. LXXVI., S. 387
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LXXVI. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 29. September bis 22. Oktober 1825 zu London ertheilten Patente. Aus dem Repertory of Patent Inventions, Nov. 1825. S. 367. Dem Wilh. Duesbury, Farben-Fabrikanten zu Boasal, Derbyshire, auf eine Methode, eine weiße Farbe aus der unreinen natuͤrlichen schwefelsauren Schwererde (Schwerspath) zu bereitenUnsere Bleiweißfabrikanten verkaufen schon laͤngst den Schwer- und Kalkspath statt Bleiweiß. D.. Dd. 29. September 1825. Dem Joh. Martineau, d. Juͤng., Mechaniker in City-Road, Middlesex, und dem Heinr. Wilh. Smith, Esq. in Lawrence Pountney Place, City of London; auf Verbesserungen in der Stahlerzeugung. Mitgetheilt von einem Fremden. Dd. 6. Okt. 1825. Dem Sir George Cayley, Baronet, zu Brompton Yorkshire; auf einen neuen Wagen (locomotive apparatus). Dd. 6. Okt. 1825. Dem Jak. Shudi Broadwood, Fortepiano-Macher in Great Pultney-street, Middlesex, auf Verbesserungen in kleinen oder sogenannten vierekigen Fortepianos. Dd. 6. Okt. 1825. Dem Thom. Howard, Kaufmanne in New Broad-street, London; auf eine neue Dampfmaschine. Dd. 13. Okt. 1825. Dem Nathaniel Kimball, Kaufmanne zu New-York; auf ein Verfahren, Eisen in Stahl zu verwandeln. Mitgetheilt von einem Fremden. Dd. 13. Okt. 1825. Dem Benjamin Saunders, Knopf-Fabrikanten zu Bromsgrove, Worcestershire; auf Verbesserungen bei Fabrikation der Knoͤpfe. Dd. 13. Okt. 1825. Dem Thom. Dwyer, Seidenzeug-Fabrikanten zu Dublin, Lower Ridge-street; auf Verbesserungen in der Fabrikation der Knoͤpfe. Dd. 13. Okt. 1825. Dem Jos. Clisild Daniell, Tuchmacher zu Stoke, Wilts; auf Verbesserungen an Maschinen zum Weben der Tuͤcher. Dd. 13. Okt. 1825. Dem Jos. Caston, Esqu., zu Braford, Somersetshire; auf Verbesserungen an Dampfwagen und an den Straßen, auf welchen dieselben zu fahren haben. Dd. 13. Okt. 1825. Dem Wilh. Hirst, Joh. Wood, und Joh. Rogerson, zu Leeds; auf Verbesserungen in den Maschinen zum Rauhen und Zurichten der Tuͤcher. Dd. 21. Okt. 1825. Dem Ralph Stephen Pemperton, und Joh. Morgan zu Lanelly, Carmarthenshire; fuͤr eine vereinte Zug- und Drukpumpe. Dd. 21. Okt. 1825. Dem Goldsworthy Gurney, Wundarzte in Argyle-Street, Middlesex; auf Verbesserungen in den Apparaten zur Dampferzeugung. Dd. 21. Oktober 1825. Dem Lemuel Wellmann Wright, Mechaniker in Princes-Street, Lambeth, Surrey; auf Verbesserungen im Baue der Dampf-Maschinen. Dd. 21. Okt. 1825. Dem Heinr. Constantin Jennings, praktischen Chemiker in Devonshire-Street, Middlesex, auf Verbesserungen bei Raffinirung des Zukers. Dd. 22. Okt. 1825. Die Kosten eines Patents fuͤr England (wenn keine Einwendungen statt haben), ohne die Erklaͤrung (Specification) desselben, wofuͤr die Auslagen von der Laͤnge derselben, von der Muͤhe, die man dabei hat, und von der Menge der Zeichnungen abhaͤngen, sind 105 Pfd. Sterl. (1260 st. rhein.) Detto fuͤr Schottland   75  –   – Detto fuͤr Ireland 120  –   – Wir werden naͤchstens die Geseze und Formalitaͤten des engl. Patent-Wesens unseren Lesern aus einem der neuesten Werke hier- uͤber mittheilen. Fortsezung des Auszuges aus dem Berichte des Ausschusses des Hauses der Gemeinen zur Untersuchung des Gesezes uͤber Ausfuhr der Maschinen und Werkzeuge. (Polyt. Journal, Bd. XVI. S. 90. Bd. XVII. S. 380, 496. Bd. XVIII. S. 115.) Der Ausschuß bemerkt, daß, obschon bereits im J. 1497 Wollentuͤcher und Zeuge der wichtigste Ausfuhr-Artikel fuͤr England waren, erst im J. 1750, nach XXIII. Geo. II. c. 13, ein Gesez die Ausfuhr der zur Verfertigung derselben noͤthigen Werkzeuge verbot, und daß seit fuͤnfzig Jahren kein Gesez in Bezug auf diese Werkzeuge mehr erschienen ist. Eben dieses Gesez vom J. 1750 verbietet auch die Ausfuhr der in der Seidenzeug-Fabrikation noͤthigen Werkzeuge, obschon die Seiden-Manufakturen in England damals in ihrer Kindheit, und in jedem andern Staate auf dem festen Lande weit bluͤhender waren: diesem Geseze fehlte daher, in Hinsicht auf Seiden-Manufakturen, wie der Ausschuß bemerkt, alle Spur von gesundem Menschenverstande. Nicht viel besser war das Gesez vom Jahr 1774 (XIV. Geo. III. c. 71.Dieß heißt in der englischen Gesez-Sprache: im 14. Regierungs-Jahre Georgs III. 71. Gesez.), welches die Ausfuhr der Maschinen in Leinwand- und Kattun-Fabriken verbot, indem, so sehr auch Vorsicht in Hinsicht auf Kattun-Fabriken noͤthig gewesen seyn mochte, doch Frankreich, Deutschland, und andere Laͤnder des Continents bessere Leinwand-Fabriken besaßen, als England. Ein Gesez vom J. 1775 (XV. Geo. III. c. 5.) erlaubte die Ausfuhr der Wollen- und Baumwollen-Kardaͤtschen nach den brittischen Colonien in Nord-Amerika aus dem Grunde: „weil durch Verbot der Ausfuhr derselben eine Menge arme Familien in England leiden wuͤrden.“ Der Ausschuß erlaubt sich die Bemerkung, daß jedes aͤhnliche Verbot, wenn nicht dieselben Folgen, doch wenigstens keinen scheinbaren Vortheil herbeifuͤhrte. Dessen ungeachtet verbot doch ein Gesez vom J. 1781 (XXI. Geo. III. c. 37.), nicht bloß die Ausfuhr aller Werkzeuge, sondern selbst aller Modelle und Plane in Hinsicht auf Wollen-, Baumwollen-, Leinen- und Seiden-Manufakturen, unter Strafe von 200 Pfd. und Confiscation der Artikel, die man ausfuͤhren wollte. Im J. 1782 erschien ein anderes Gesez (XXII. Geo. III. cap. 60.), welches alle Bloͤke, Platten, Maschinen und andere Werkzeuge, deren man sich in den Calico-, Kattun-, Muslin- und Leinwand-Drukereien bedient, auszufuͤhren verbot, und im J. 1784 (XXV. Geo. III. c. 67. kamen auch die Eisen- und Stahl-Manufakturen zum ersten Male daran. „Kein hierzu gehoͤriges Instrument oder Geraͤth, was es immer fuͤr Namen haben mag, es mag jezt schon vorhanden seyn, oder erst erfunden werden, darf ausgefuͤhrt werden, damit kein Land in der Welt, außer England, in dem Besize derselben seyn und bleiben soll. Es scheint, daß dieß besonders auf die Knoͤpfe und Schnallen abgesehen war, mit welchen England ein Monopol treiben wollte. Leztere sind, ungeachtet dieses strengen Gesezes, aus der Mode gekommen. Was die Knoͤpfe betrifft, so hat die Fabrication derselben auch nach diesem Geseze noch ungeheuere Fortschritte gemacht, obschon England den Handel mit denselben verloren hat. England hat, nach den Buͤchern des groͤßten Knopf-Fabrikanten in England, Hrn. Ledsam zu Birmingham, Frankreich, Deutschland, die Schweiz und Italien mit Knoͤpfen versehen: zu Birmingham allein werden, jede Woche, 20,000 Groß (ein Groß ist 12 Duzend) Knoͤpfe verfertigtDieß gibt jaͤhrlich 135 Millionen, 360,000 Knoͤpft. Man darf sich nun nicht wundern, wenn es uͤberall so viele Knoͤpfe gibt, da jaͤhrlich in einem einzigen Staͤdtchen Englands deren so viele fabricirt werden.A. d. Ueb., und doch war in England das Kupfer um 60 p. C. theurer, als auf dem festen Lande, bloß aus dem Grunde, um die reichen Bergwerks-Besizer in Cornwall durch schwere Einfuhr-Zoͤlle auf Kupfer zu schuͤzen. Diese schweren Zoͤlle, und die Stempel-Taxe auf das bei den Knoͤpfen verbrauchte Silber, nebst andern Abgaben fuͤr die fabricirten Knoͤpfe sezten England außer Stand, mit den franzoͤsischen Fabriken Concurrenz zu halten, und England verlor seinen Handel. „Ein Beweis mehr“ sagt der Ausschuß „daß niedriger Preis eines Artikels, den man verarbeiten soll, reichlichen Absaz des daraus erzeugten Fabrikates weit mehr sichert, als alle Zoͤlle auf die Einfuhr des zu verarbeitenden ArtikelsEs wird leider noch lange hergehen, bis die Finanzherren auf dem festen Lande diese große Wahrheit einsehen.A. d. Ueb. und alle Verbote der Ausfuhr der Maschinen, durch welche er verarbeitet wird.“ Die Regierung uͤberzeugte sich von dem Nachtheile dieses Gesezes, und widerrief es im folgenden Jahre (XXVI. Geo. III. c. 76 u. 89), jedoch mit einem Anhange von so vielen Ausnahmen, daß es heute zu Tage beinahe unmoͤglich ist, auszumitteln, was erlaubt und was verboten ist. Die Ausfuhr der Kardaͤtschen wurde aus dem obigen Grunde wieder gestattet, und das Verbot sollte nur bis zur naͤchsten Parliaments-Sizung dauern, und nicht laͤnger. Der Ausschuß ist der Meinung, daß Abaͤnderungen in den Gesezen, durch welche Aus- und Einfuhr-Verbote bestehen, so selten als moͤglich geschehen sollten, indem dadurch der Handel eine ganz andere Gestaltung erhaͤlt, und, abgesehen von dem Verluste an Capitalien, Unsicherheit und Schwanken bei Kaufleuten und Fabrikanten zugleich entsteht, wodurch der Handel und das Wohl des Landes zugleich leidet. Weise Maͤnner waren der Meinung, daß es oft besser ist, Nachtheile und Schaden zu ertragen, als eine ploͤzliche Veraͤnderung in irgend einem ausgebreiteten Zweige der Industrie eines Landes vorzunehmen, obschon dadurch endlich aller Nachtheil und aller Verlust beseitigt werden koͤnnte: allein, die Unsicherheit bei der Anwendung dieses Grundsazes ist so groß, daß unsere Gesezgeber ein merkwuͤrdiges Beispiel gaͤnzlichen Mangels feststehender Grundsaͤze gegeben haben. Das Provisorium (bis zur naͤchsten Parliaments-Sizung) blieb, obschon es im J. 1787 sein Ende gefunden haben sollte, bis zum 34. Regierungs-Jahre Georgs III, und ward im 38. Regierungs-Jahre als definitiv fuͤr ewige Zeiten erklaͤrt. Das Verbot der Ausfuhr auf Werkzeuge wurde sogar auf die Muͤnz-Geraͤthe ausgedehnt, als ob man andere Laͤnder hindern wollte, ihr eignes Geld zu praͤgen, oder als ob England Schaden daran haͤtte, wenn andere Laͤnder ihre Muͤnzen mit englischen Maschinen auspraͤgen. Nur in einem einzigen Falle wurde in dieser Hinsicht eine Ausnahme gemacht: es wurde naͤmlich im J. 1799 (XXXIX. Geo. III. c. 96) dem Mechaniker, Hrn. Matth. Bolton zu Birmingham erlaubt, alle zur Errichtung einer Muͤnze noͤthigen Geraͤthe nach Rußland auszufuͤhren, und Arbeiter zur Aufstellung derselben hinzusenden. In andern Faͤllen hat die Regierung zuweilen einige Ausnahmen gestattet, wo es die Umstaͤnde erforderten. Viele Fabrikanten, die der Ausschuß uͤber die Verbote der Maschinen-Ausfuhr befragte, waren der Meinung, daß unsere Fabriken in dem Maße dadurch gewannen, als die Fabriken im Auslande gehindert wurden, mit den unsrigen zu rivalisiren. Andere hingegen behaupteten, daß diese Verbote unserem Handel und unserer Industrie nachtheilig sind, indem wir uns dadurch selbst den Weg zu einem Zweige der Industrie versperren, der Taufende von Haͤnden beschaͤftigen, unsere Erzeugnisse und folglich auch unsere Capitale, vermehren koͤnnte, um so mehr, als alles, was zur Verfertigung von Maschinen gehoͤrt, Produkt unseres Bodens ist. Die Scheelsucht, welche die Verbote der Ausfuhr von Maschinen und Werkzeugen verewigen, und die gute Wirkung, welche die Aufhebung derselben bei andern Voͤlkern in Hinsicht auf unseren Handel hervorbringen wuͤrde, indem sie die Freiheit desselben beguͤnstigte, wird ein Grund mehr, diese Verbote aufzuheben. Obschon der Ausschuß die vorzuͤglichsten Fabrik- und Handlungs-Kammern in den verschiedenen Staͤdten des Koͤnigreichs eingeladen hat, vor seinen Schranken zu erscheinen, protestirte bloß die Handlungs-Kammer der Stadt Birmingham gegen Aufhebung der Verbote der Ausfuhr der Maschinen und der Auswanderung der Arbeiter, und ein Hr. Dunlop im Nahmen aller Spinnmeister der Grafschaft Renfrew. Dagegen verlangten alle Fabrikanten von Maschinen und Werkzeugen, sowohl in der Hauptstadt als auf dem Lande freie Ausfuhr derselben, folglich Aufhebung der bestehenden Verbote, leztere jedoch mit Ausnahme der zur Baumwollenspinnerei gehoͤrigen Maschinen, indem sie besorgten, daß das Ausland Baumwollenzeuge dadurch weit wohlfeiler erzeugen koͤnnte, als es in England nicht moͤglich ist, der Preis dieser Maschinen in England selbst erhoͤht werden, und vielleicht gar Mangel dadurch entstehen koͤnnte. Einer ganz entgegengesezten Meinung waren jedoch die Maschinen-Fabrikanten der Hauptstadt, die behaupteten, die Maschinen muͤßten in dem Maße wohlfeiler werden, als viele gesucht und folglich viele erzeugt werdenDa in St. Blasien und in Frankreich jezt eben so vorzuͤglich gute Baumwollen-Spinnmaschinen, wie in England verfertigt werden, so gereicht dieses Ausfuhrverbot den englischen Maschinenbauern mehr als den Maschinenspinnerei-Besizern daselbst zum Vortheil.D.. (Aus dem Repertory of Patent Inventions, October, S. 259.) Fortschritte des Gewerbswesens uͤber den Erdball. Zu Otaheite wurde eine Zuker-Raffinerie aus dem dort wild wachsenden Zukerrohre errichtet, und zu Cimeo eine Kattun-Fabrik, wo die Spinnerei und die Weberstuͤhle durch Wasser getrieben werden. (London Journal of Arts. September 1825. S. 159.) Stillstand in Frankreichs Industrie und Handel. Baron Dupin zeigte in einer Vorlesung vor der Akademie des Sciences am 16. Aug. 1825, in welcher er uͤber ein nouvel Enseignement de la Geometrie et de la Mecanique appliquees aux Arts et Metiers et aux Beaux Arts sprach, daß Frankreich vom J. 1820 bis 23 auf seinen Schiffen um Ein Fuͤnftel weniger ausfuͤhrte, und auf fremden Schiffen um beinahe ein Drittel mehr einfuͤhrte. Frankreich hat im J. 1820 fuͤr 292 Millionen Franken Produkte seiner Industrie ausgefuͤhrt; im J. 1823 nur mehr fuͤr 227 Millionen; es hat also binnen 3 Jahren an 292 Millionen, 65 Millionen, oder mehr als Ein Viertel, verloren. Dies, ruͤhrt, sagt er, von den Fortschritten der Industrie in England, in den Niederlanden, in Deutschland, her. (Vergl. die Rede des Baron Dupin im Mercure technologique, September l. J. S. 309. 310, die die Nothwendigkeit fleißigen Studiums und guten Unterrichtes in Mathematik fuͤr jedes Land zu erweisen sucht.) Ueber Elasticitaͤt und Staͤrke des harten und weichen Stahls, hat Hr. Thom. Tredgold in einem Schreiben an Hrn. M. Dr. Young (welches sich in den Philosophical Transactions of the Roy. Society of London for 1824. Part. II. und in den Annals of Philosophy September 1825, S. 220 im Auszuge befindet) sehr interessante Versuche dargestellt, deren Resultate darauf hinausgehen: „daß die elastische Kraft des Stahles bei allen verschiedenen Graden von Temperirung so ziemlich dieselbe ist; daß die Hoͤhe des Modulus der Elasticitaͤt, nach der von Dr. Young in dessen Nat. Phil. B. II. S. 48, gegebenen Formel berechnet, nach dem ersten Versuche 8,827,300 Fuß; nach dem zweiten 8,810,000 Fuß ist; daß derselbe nach Dr. Young's Berechnung bei seinen Versuchen uͤber Schwingung (Nat. Phil. II. S. 86.) 8,530,000 Fuß ist; nach Duleau's Versuchen (Essay théorique et expérimental sur les fer forgé, S. 38.) fuͤr Gußstahl aber 2,400,000 Fuß, und fuͤr deutschen Stahl 6,600,000 Fuß; daß die Kraft, welche eine bleibende Veraͤnderung in hartem Stahle veranlaßt, sich zu jener, welche denselben bricht, verhaͤlt :: 350: 580 oder :: 1: 1,66, und in demselben Stahle, bei einer Temperirung von Strohgelb :: 150: 385, :: 1: 2,56; daß die Spannung der oberflaͤchlichen Theilchen bei einem Druke, der eine bleibende Veraͤnderung erzeugt (nach der Formel in Tredgold's Essay on the Strength of Iron, p. 146, 2. Edition) auf den □ Zoll temperirten Stahles 45,000 Pfd. ist, und die absolute Cohaͤsion = 115,000 Pfd. Hr. Rennie fand die directe Cohaͤsion des Blaͤtterstahles 133,000 Pfd. (Philos. Tranzact. 1818). An jeder Stange sehr harten Stahles war der Druk, der bleibende Veraͤnderung erzeugte, 51,000 Pfd. auf ein □ Zoll, und die absolute Cohaͤsion nur 85,000 Pfd.“ „Hieraus“ sagt Hr. Tredgold, „scheint zu erhellen, daß bei dem Haͤrten des Stahles die Theilchen in eine Art von Spannung gegen einander gebracht werden, wodurch ihre Kraft, aͤußerer Gewalt zu widerstehen, vermindert wird. Der Betrag dieser Spannung muß der Differenz zwischen der absoluten Cohaͤsion in verschiedenen Zustaͤnden gleich seyn. Wenn man Hrn. Rennie's Versuch als Maaßstab der Cohision in welchem Zustande annimmt, so wird, fuͤr die Spannung bei strohgelber Temperirung, 133,000 – 115,000 = 18,000 Pfd.; und fuͤr die Spannung des harten Stahles, 133,000 – 85,000 = 48,000 Pfd. Wenn diese Ansicht richtig ist, so lassen sich die Phaͤnomene des Haͤrtens des Stahles auf folgende Weise erklaͤren, die jener in Young's Lectures, 1. p. 644 ziemlich nahe kommt: Nachdem ein Stuͤk Stahl zur gehoͤrigen Temperatur gehizt wurde, wird eine kuͤhlende Fluͤssigkeit angebracht, die die Hize der Oberflaͤche desselben schneller entzieht, als das Innere desselben sie noch liefern kann. Die Zusammenziehung der Theilchen an der Oberflaͤche um die Theilchen in der Mitte, die durch die Hize ausgedehnt werden, und die Zusammenziehung der Theilchen in der Mitte, waͤhrend des Abkuͤhlens, indem sie bei einer niedrigen Temperatur mehr als noͤthig ausgedehnt sind, erzeugt daher jene gleichfoͤrmige Spannung, die die Cohaͤsiv-Kraft am harten Stahle so sehr vermindert. Die Vergroͤßerung des Volumens waͤhrend des Haͤrtens stimmt mit dieser Erklaͤrung, und laͤßt erwarten, daß jedes Metall gehaͤrtet werden kann, wenn man demselben seine Hize schneller, als durch seine Leitungskraft, entzieht. Eisen in Stahl zu verwandeln. Das american Museum und aus diesem das London Journal of Arts, N. 56, 57 gibt S. 42 folgende Methode an, eine Eisenstange nur zur Haͤlfte in Stahl zu verwandeln. Man bringt, wie gewoͤhnlich, eine Lage Kohle an, und legt auf diese eine Lage Eisenstangen, dann eine Lage Thon oder eine Mischung aus Thon, die bei der zum Stahlen noͤthigen Hitze nicht schmilzt, oder irgend eine Masse, die nicht so viel Kohlenstoff enthaͤlt, als noͤthig ist, um Eisen zu Stahl zu verwandeln, und die der Reinheit des Eisens nicht schaden kann. Die naͤchste Lage Eisen kommt auf diese Thonlage, oder auf die oben erwaͤhnte Schichte einer andern Masse zu liegen, und dann kommt wieder eine Lage Kohle und so abwechselnd eine Lage Kohle und Thon zwischen jede Schichte Eisen, bis die Buͤchse oder der Ofen voll ist. Nachdem das Feuer so lang und so stark unterhalten wurde, als zur Verwandlung des Eisens in Stahl gewoͤhnlich noͤthig ist, wird jede Eisenstange zur Haͤlfte in Stahl verwandelt seyn. Wenn die Stangen uͤber die Haͤlfte Stahl werden sollen, muß das Feuer etwas laͤnger unterhalten werden, und wenn nicht ganz bis zur Haͤlfte, so eine kuͤrzere Zeit. Wenn nur eine Kante einer flachen Stange in Stahl verwandelt werden soll, duͤrfen die Stangen auf eben dieselbe Weise nur mit der Kante in die Kohle eingesezt, und die uͤbrigen Seiten muͤssen mit Thon bedeckt werden. Es koͤnnte zwar eben dieß auch ohne Thon geschehen; man ist aber sicherer, wenn man den Thon auf obige Weise anwendet. Ueber Schrauben-Schneiden theilt das Repertory of Patent-Inventions, October, 1825, S. 256, einen Aufsaz eines „Arbeiters“ mit, welcher so ziemlich alle Ursachen der bisherigen Maͤngel an der wuͤnschenswerthen Genauigkeit einer Schraube und auch eine Methode zur Abhuͤlfe derselben zeigt, die aber etwas complicirt, und mit welcher der Verfasser selbst nicht zufrieden ist. Die Redaction des Repertory verweist ihn auf eine zu wenig gekannte, und verbesserte Methode Schrauben zu schneiden, die der hochw. Hr. Gilbert Austin im Repertory of Arts, I. Series, Vol. II. p. 399. angegeben hat. Ueber Eisenbahnen liefert das Repertory of Patent-Invention, September 1826, S. 184, bei Gelegenheit einer Recension des Patentes, welches Hr. Wilh. Jones am 28. Febr. 1824 sich geben ließ (Vergl. Polytechn. Journ. B. XVII. S. 261.) und der Werke des Hrn. Wood (a practical treatise on railroads, and interior communication in general, with experiments and tables of the comparative value of Canals and Railroads. 8. Lond. 1824. 314 S), des Hrn. Tredgold (a practical treatise on Railroads, 8 Lond. 1824. 184 S.) des Hrn. Palmer (on a railway on a new principle and on the expedience of sinking capital in Railways), des Hrn. Ballance (on locomotion by air drawn through an arched tunnel etc. S. 206) mehrere sehr interessante Bemerkungen und Erfahrungen mit, welche wir hier bei der Beschraͤnktheit unseres Raumes, da sie zum Theil polemischen Inhaltes sind, nicht mittheilen koͤnnen; worauf wir aber alle unsere Leser, die sich fuͤr Eisenbahnen interessiren, aufmerksam machen zu muͤssen glauben, indem sie von einem erfahrnen Manne herzuruͤhren scheinen. Neue Art Dampfboote in Amerika. Das Dampfboot Trenton wurde (Vergl. Philadelphia Freeman's Journal und London Journal of Arts, September, 1825, S. 160.) nach einer ganz neuen Methode erbaut: die Kessel ruhen auf den sogenannten Guards zu jeder Seite des Bootes, und ragen uͤber das Wasser hinaus. Dadurch wird das ganze Verdek frei, und dient zum Spaziergange; der Raum, wo die Kessel im Boote standen, gibt ein kleines Kabinet, und geschieht ein Ungluͤk, so stuͤrzt das heiße Wasser in die See oder in den Fluß, ohne die Schiffenden zu beschaͤdigen; die laͤstige Hize im Schiffsraͤume wird endlich bedeutend vermindert. Der Trenton ward zu Hohoken gebaut, und ist das beste Dampfboot, das man bis jezt besizt. Man koͤnnte ihn einen Wasser-Ballon nennen. Ueber die nordamerikanische Vorrichtung gegen den Strom zu fahren, woruͤber wir in diesem Journale eine Notiz mitgetheilt haben, und die in einer eigenen kleinen Schrift des Hrn. Cd. Clark zu Philadelphia beschrieben wurde, befindet sich ein sehr interessanter Aufsatz mit allen dazu gehoͤrigen algebraischen Formeln im Nouveau Bulletin des Sciences d. l. Soc. philomatique, Janv. 1825. S. 4, worauf wir unsere Leser verweisen. Bei uns haͤchelt man sich lieber armselig und muͤhselig, und also laͤcherlich, durch die Schluchten der Donau bei Weltenburg mit den paar Salzschifflein hinauf, als daß man sich spielend hinaufziehen laͤßt. Dieß kommt aber daher, daß auf unseren Lehranstalten die Mathematik großentheils in den Haͤnden von Leuten ist, die da predigen: 1 = 3. Wenn unsere Lehrer der Mathematik auf Universitaͤten (wie in Amerika) Artillerie-Offiziere seyn werden, dann werden wir es weiter bringen, als durch Ex-Moͤnche, und vielleicht noch eben so weit, als die Nord-Amerikaner, bei welchen 1 = 1, ist, und so lang seyn wird, als die Welt steht, und der Verstand nicht still steht. Versuche mit Schnellseglern. Die Versuche, von welchen wir bei Gelegenheit eines Aufsazes des Herrn Obersten Beaufon im polytechn. Journ. gesprochen haben, wurden angestellt, und gaben, wie derselbe verdienstvolle Oberst bemerkt, (Annals of Philos. September, 1825, S. 161) keine Resultate. „Wir wissen“ sagt er, „von der krummen Linie, in welcher das Schiff gebaut seyn muß, um das Wasser mit dem mindesten Widerstaͤnde zu durchschneiden, so wenig, als von der Aberration der Fixsterne „Er dringt mit allem Rechte auf analytischen Geist bei Anstellung aͤhnlicher Versuche, und zeigt, wie man mit Synthesis hier um kein Haar weiter kommen kann. Es scheint ihm, daß die Alten es hierin weiter gebracht hatten, als wir. Wenn unsere Continental-Seemaͤchte auch einen Royal-Yacht-Club, haͤtten, der Preise an die besten Segler vertheilte, ließ es sich erwarten, daß die Ideen des wakern Obersten Beaufoy vielleicht bei uns realisirt wuͤrden; allein so lang dieß nicht ist, koͤnnen wir bloß unsere Leser auf die nuͤchternen und geistreichen Ideen dieses großen Nautikers aufmerksam machen. Trevethick's Plan eine Bruͤke, oder vielmehr einen Stollen, unter der Themse durchzufuͤhren findet sich aus dem Papers and Documents of the „Thames Archway Company“ in dem Repertory of Patent-Inventions, October 1825, S. 235, mitgetheilt. Da dieser Plan nicht angenommen wurde, so hat er zwar nur einen historischen Werth, verdient aber doch in mancher Hinsicht die Aufmerksamkeit der Baumeister, welche wir auf denselben aufmerksam machen zu muͤssen glauben. Sie moͤgen hiermit die Observations on the Rebuilding of London-Bridge, with an examination of the Arch of Aequilibrum proposed by Dr. Hutton, and an Investigation of a new method for forming an Arch of that description, by John Seaward, Civil Engineer, 8. 142 Seiten verbinden, woruͤber eben dieses Repertory in eben demselben Hefte, S. 285, sehr interessante Bemerkungen, vorzuͤglich zu Dr. Hutton's Rechtfertigung, erhaͤlt. (Vgl. auch d. Journ. S. 267.) Haͤngende Bruͤke zu Menai bei Bangor, Carnarvonshire. Die erste Kette wurde am 26. April l. J. gluͤklich gespannt. Sie ist 1600 Fuß lang, und haͤngt 100 Fuß uͤber dem Wasser. Diese Bruͤke, die groͤßte haͤngende Bruͤke in Europa, wird 14 Ketten haben, (Philosoph. Journ. August, S. 158.) Haͤngende Bruͤke aus Rohr in Indien. Hr. Collin Shakespear, General-Postmeister zu Calcutta, beschreibt in der Calcutta Governement Gazette, 27. Maͤrz, 1825, die von ihm zu Allypore an der Stelle der haͤngenden Bruͤke aus Seilen errichtete Haͤnge-Bruͤke aus Sylhet-Rohr oder Rotang (Sylhet-Cane or Ground Rattans). Diese Roͤhre wachsen 100 bis 225 Fuß lang, und werden 1 bis 2 Zoll im Durchmesser dik. Sie werden wie Strike geflochten, und aus so geflochtenem Rohre ließ Hr. Shakespear, in wenigen Stunden, eine Haͤngebruͤke verfertigen, die 130 Fuß Spannung und 5 Fuß Breite hatte. Achtzehn solche Roͤhre bilden die Lager. (Vergl. Gill's technical Repository, September, 1826. S. 158.) Neuer Dampfkessel. Hr. W. H. James, dessen Dampfwagen wir aus dem London Journ. IX. B. S. 225, mitgetheilt haben (Polytechn. Journ. B. XVII. S. 46.) wird einen neuen Dampfkessel bei seinem Wagen zur Dampf-Erzeugung einfuͤhren, womit er nicht bloß auf gewoͤhnlichen Straßen, sondern selbst bergan bei einer Neigung von 1 Zoll auf 1 Fuß fahren kann. Er hat auch eine Vorrichtung erfunden, um Eisenbahnen zu kruͤmmen, und auf den Kruͤmmungen um eine Eke mit aller Leichtigkeit fahren zu koͤnnen. Er bringt naͤmlich verschiedene Erhoͤhungen an dem Umfange seines Rades an, und bringt jene Theile der Eisenbahn, an welchen die Kruͤmmung statt haben muß, damit in Verbindung. Er haͤngt ferner mehrere Wagen hinter einander, und laͤßt sie durch einen Dampfwagen ziehen, indem er die Raͤder derselben durch ein fortlaufendes Gestaͤnge in Bewegung sezt, so daß jeder Wagen einzeln, so wie alle mit einander, getrieben und gezogen werden. (London Journal of Arts. October, 1825. S. 205.) Parallele zwischen Maschinen und Menschenhaͤnden. Hr. Guven berechnet (im Mercure technologique, September 1829. S. 318.) daß heute zu Tage 200 Arbeiter mittelst Maschinen eben so viel Baumwolle verarbeiten, als vor vierzig Jahren 200,000 ohne diese Maschinen. Wenn die heute zu Tage jaͤhrlich in England gesponnene, Baumwolle auf Raͤdern, wie ehemals, gesponnen werden sollte, wuͤrde man 16,000 Menschen hierzu noͤthig haben. Die Ersparung an Menschenhaͤnden durch Maschinen uͤberhaupt berechnet Hr. Guven auf 400 Millionen Arbeiter. Hoͤhenmessungen mittelst Barometers. Da die Bestimmung der Hoͤhe der Lage eines Ortes uͤber der Oberflaͤche des Meeres mittelst des Barometers nicht bloß in technischer, sondern auch in oͤkonomischer, Hinsicht aͤußerst wichtig ist, so halten wir es fuͤr Pflicht, unsere Leser aus einen sehr interessanten und lehrreichen Aufsaz uͤber diesen Gegenstand – ExplanationExplamation of the Theory of the Barometrical-Mesurement of Heights – by Mr. Nixon, in den Annals of Philosophy, August, S. 96. September, S. 164, aufmerksam zu machen. Wahrscheinlich wird dasselbe bald in irgend einem deutschen, der Physik geweihten, Journale uͤbersezt erscheinen. Barometer luftleer zu erhalten. Bekanntlich fuͤllen nach und nach alle Barometer sich mit Luft, welche zwischen dem Queksilber und den Wanden der Glasroͤhre hinabsteigt. Alle mit Queksilber abgesperrten Gasarten entweichen nach und nach, und das Gefaͤß fuͤllt sich mit gemeiner Luft; dieß hat bei Wassersperrung nicht statt. Um diesem Nachtheile abzuhelfen, hat Hr. Daniell einen schmalen Ring von Platina unten an der Glasroͤhre angeschweißt, wo diese in dem Queksilber steht. Das siedende Queksilber amalgamirt sich mit der Platina, und haͤngt sich in der Kaͤlte dicht an dasselbe an, so daß keine Luft durch die Waͤnde eindringen kann. (Vergl. London Journal of Arts. September 1825. S. 157.) Ueber den Einfluß des Mondes, befindet sich ein, unseres Koͤhlerglaͤubigen Zeitalters hoͤchst wuͤrdiger, Aufsaz in den Annals of Philosophy, September, 1825. S. 218. (Influence of the Moon on a animal and Vegetable Economy, by Mr. N. Mill), dessen Erscheinung in einem englischen, den reinen Wissenschaften, geweihten, Journale man nicht begreifen koͤnnte, wenn man nicht wuͤßte, daß auf der Insel an der Seite des grellsten Unglaubens der hoͤchste Mysticismus und Aberglauben herrschte, wie man ihn kaum unter Negern findet. So heißt es hier, daß, wenn man Fleisch frisch geschlachteter Thiere der vollen Einwirkung des Mondlichtes in gewissen Jahreszeiten und in gewissen Orten aussezt, dasselbe in wenigen Stunden in eine faule Masse sich verwandelt; daß Baͤume, in Vollmonde gehauen, sich der Laͤnge nach spalten und voll Kaͤfer werden; daß sie fruͤher vom Moder angegriffen werden; daß der Saft im Vollmonde aufsteigt in den Baͤumen- und bei abnehmendem Monde faͤllt – dieß alles wird nach 30 jaͤhriger in America gemachter Erfahrung behauptet!!! Ueber strahlende Waͤrme aus irdischer Quelle, theilt das Philosophical Magazine and Journal, Junius 1825, S. 437, eine Reihe lehrreicher Versuche mit, welcher Hr. Baden Powell, M. A. F. R. S. im Oriel Colledge zu Oxford, angestellt, und auch im 1. Theil der Philosophical-Transactions for 1825. bekannt gemacht hat. So wichtig sie auch fuͤr die Theorie der Heizung sind, so sehr muͤssen wir bedauern, daß wir sie bei dem immer enger werdenden Raume unserer Blaͤtter nicht mittheilen koͤnnen, und uns begnuͤgen muͤssen, unsere Leser bloß darauf aufmerksam zu machen. Ueber Hrn. Stanley's Feuerungs-Apparat, wovon wir im XIV. B. S. 18. des polytechn. Journales Meldung thaten, findet sich im 2. Hefte des Repertory of Arts, eine vollstaͤndigere Zeichnung und Beschreibung, die wir denjenigen mittheilen wollen, die sich dafuͤr interessiren. Benuͤtzung der Fluͤssigkeit, welche durch zusammengedruͤktes Oelgas in den Cylindern der Portable Oil Gas Company entsteht. Der beruͤhmte Chemiker, Hr. Faraday, las am 16. Junius vor der Royal-Society eine Abhandlung uͤber neue Mischungen von Kohlenstoff und Wasserstoff, welche vorzuͤglich die Fluͤssigkeit zum Gegenstande hat, die man in nicht unbedeutender Menge in den Cylindern findet, in welchen zusammengedruͤktes Oelgas von der Portable-Oil-Gas-Company verkauft wird. Er fand sie farbenlos, leichter als Wasser (0,85 bis 60°) unaufloͤsbar in Wasser, aufloͤsbar in Alkohol, Aether, Oelen, und gegen Alkalien durchaus unempfindlich. Bei 50 bis 60° zeigt diese sehr fluͤchtige Fluͤssigkeit zum Theile die Phaͤnomene des Siedens, siedet aber in allen ihren Theilen erst bei 170–120° F. Unter 42° bildet es einen festen, dendritischen Koͤrper, der aus 2 proportionalen Kohlenstoff 12 1    –    – Wasserstoff   1 ––– 13 besteht, das er Wasserstoff-Bicarburet nennt. Die fluͤchtigsten Theile dieser Fluͤssigkeit geben eine, bei der gewoͤhnlichen Temperatur gasfoͤrmige, bei 0° aber tropfbare Fluͤssigkeit, die sehr brennbar war. Die specifische Schwere derselben, als Gas, war 27 und 28; als tropft bare Fluͤssigkeit nur 0,627. Analysirt gab sie 1 Proportional Kohlenstoff 6, 1 Wasserstoff, wie das oͤlerzeugende Gas; nur nahm sie den halben Umfang desselben ein. Chlorine bildet damit einen suͤßlich schmekenden Koͤrper, aͤhnlich dem Kohlenstoffs-Hydrochloride. Wenn man sie in Gas bringt, welches blau brennt, so aͤndert sie die Farbe der Flamme in ein glaͤnzendes weiß. Sie loͤst Kautschuk ganz vortrefflich auf, ersezt uͤberhaupt jedes wesentliche Oel als Aufloͤsungs-Mittel, und dient bei vermindertem Druke der Atmosphaͤre als Brennmittel in einer Lampe. (Vergl. Journal of Science und Philosophical Magazine, Juli, 1825. S. 73.) Ueber das Putzen der Lichter. Der beruͤhmte Mathematiker, Hr. Benj. Babington Siehe dessen Nachricht uͤber ein vegetabilisches Produkt, welches die vorzuͤglichsten Eigenschaften des Talges besizt, im Quarterly Journal of Science, Literature and the Arts. N. 38. Ein dem Wachs gleichkommendes Produkt geben die Pappel-Knofpen, wenn man sie heiß auspreßt. Das Palmen-Wachs (Cera de Palma), welches man aus dem, auf den Andes um Quindiu wachsenden, Ceroxilon Andicola durch Auskochen der Spaͤne der Rinde dieses Baumes gewinnt, ist, wie aus einem Aufsaͤtze des Hrn. J. B. Boussingault zu Bogota in den Annales de Chimie, T. 29. 29. S. 331, erhellt, kein Wachs, sondern eine Art von Harz, aus welchem man erst durch zugeseztes Wachs oder thierisches Fett Kerzen bereitet. hat in Hn. Gill's technical Repository, August 1825, S. 120 folgende Versuche zur Berichtigung der Meinung, daß Kerzen langsamer verbrennen, wenn man sie nicht puzt, als wenn man sie fleißig puzt, mitgetheilt. Hr. Babington nahm 6 Kerzen von dem besten Talge, die in einer gleichen Form gegossen waren, mit 12fadigem Dochte, und brannte sie in einem Zimmer bei einer Temperatur von 55° (F.) in vollkommen stiller Luft. Zuerst puzte er sie alle 10 Minuten, und dann gar nicht, um den Unterschied beim Verbrennen zu sehen. Textabbildung Bd. 18, S. 397 Gewicht in Granen beim Anzuͤnden; Nach einer Stunde; Verlust; Mit Putzen; Ohne Putzen Aus diesen Versuchen ergibt sich, daß der Verlust des Brennmaterials an einer Talg-Kerze, die alle 10 Minuten gepuzt wird, nur 2,75 p. C mehr betraͤgt, als an einer Kerze, die man gar nicht puzt; ein unbedeutender Unterschied, wenn man ihn mit dem Lichte vergleicht, das man durch das Putzen erhaͤlt. Hr. J. J. Hawkins hat schon vor mehreren Jahren Versuche angestellt, die beweisen, daß eine Kerze, die man fleißig puzt, deshalb doch nicht schneller brennt. Ueber die Salpeter-Gruben in Ceylan. Hr. John Davy theilt in dem Nouveau Bulletin des sciences, April 1825. S. 55 eine Notiz uͤber die natuͤrlichen Salpetergruben auf Ceylan mit, deren sich daselbst 22 befinden, und unter welchen Memura, Baulat-Wellegoddi und Auva die vorzuͤglichsten sind. Das Gestein, in welchem sie sich befinden, haͤlt immer kohlensauren Kalk und Feldspath. Die Zersetzung dieses lezteren bildet die Basis; die Pottasche und der kohlensaure Kalk, die auf den Sauerstoff und Stikstoff der Atmosphaͤre auf eine noch unbekannte Weise wirken, liefern die Salpetersaͤure. Gleichzeitige Gegenwart der atmosphaͤrischen Luft, des Kalkes und eines Mineral Alkali ist zur Erzeugung des Salpeters durchaus nothwendig, dessen Bildung durch etwas Feuchtigkeit und thierischen Stoff (welche leztere aber nicht durchaus nothwendig sind), sehr beguͤnstigt wird. Die Felsen in diesen Höhlen bestehen zu Memura, Auva u. in Bengalen aus salpetersaurer Pottasche 0,024 0,033 0,083 aus    –    – Bittererde 0,017 0,00 0,000 aus    –    – Kalk 0,000 0,035 0,037 aus schwefelsaurer Bittererde 0,002 0,000 aus    –    – Kalke 0,000 0,008 aus kochsalzsaurer Soda 0,000 0,002 aus Wasser 0,094 0,153 0,120 aus kohlensauremaus erdigem KalkeStoffe 0,2560,607 0,512 0,3500,400 aus thierischem Stoffe 0,267 Der Redacteur des Bulletin bemerkt, daß Guettard schon vor vielen Jahren bemerkte, daß der Kaolin zu Limoges salpetersaure Pottasche fuͤhrt. Uns scheint es, daß, wenn die Natur sich einer solchen Erdemischung zur Bildung des Salpeters bedient, die Kunst vielleicht gut thun wuͤrde, wenn sie die Natur hierin nachahmte. Ueber Bildung des salpeterigen Gases im Runkelruͤben-Syrup, hat Hr. Descroisilles im Journal de Pharmacie einige Ideen aufgestellt (welche auch wir im Polyt. Journ. B. XIII. S. 273 unseren Lesern mittheilten), die Hr. Tilloy, Apotheker zu Dijon, im Bulletin de la Soc. philomatique, Juin. S. 36, berichtigt. Er bemerkte, daß dieses Gas die Gaͤhrung des Runkelruͤben-Syrups aufhielt. Um es unschaͤdlich zu machen, verduͤnnte er den Syrup mit zwei Mal so viel Wasser, dem Gewichte nach, und sezte ungefaͤhr 4 p. C. Schwefelsaͤure zu, wodurch die etwas ammoniacalische Fluͤssigkeit nicht blos gesaͤttigt, sondern selbst saͤuerlich wurde. Durch diesen Zusatz entsteht ein ziemlich lebhaftes Aufbrausen, und sobald dieses voruͤber war, kochte er die Fluͤssigkeit 15 bis 20 Minuten lang, sezte ungefaͤhr vier Raumtheile Wasser zu, und eine hinlaͤngliche Menge Hefen. Bald darauf stellte sich lebhafte Gaͤhrung ohne Entwickelung des salpeterigen Gases ein, und Hr. Tilloy erhielt durch die Destillation sehr guten Branntwein. Verbesserung in der Zuker- und Syrup-Siederei. Nachdem der Saft auf die gewoͤhnliche Weise gewonnen wurde, bringt man oben an dem Kessel, statt daß man ihn wie gewoͤhnlich in demselben siedet, innen oder außen eine hoͤlzerne Roͤhre an, die genau paßt. Man gießt so viel Saft ein, daß der Kessel eben voll wird, und die Oberflaͤche des Saftes nie unter die untere Muͤndung der Roͤhre faͤllt. Auf diese Weise verdampft der Saft weit schneller, und brennt nie an und legt sich nie an den Kessel an. Der auf diese Weist erzeugte Zuker wird viel reiner. Blauer Faͤrbestoff im Harne des Menschen. Man hat schon seit den aͤltesten Zeiten blauen Farbestoff im Harne wahrgenommen, der ganz dem Berlinerblau aͤhnlich, und oft so blau ist, daß er schwarz zu seyn scheint. Hr. Dr. Julia hat in den Archives générales de Médicine T. II. p. 104, einen solchen blauen Harn analysirt, und will den blauen Faͤrbestoff in demselben durchaus fuͤr identisch mit Berlinerblau (hydrocynate de fer) halten. Hr. Braconnot untersuchte indessen neuerlich (im lezten Hefte der Annales de Chimie, Juillet, 1825 S. 252) solchen Harn, und findet an diesem Stoffe einen eigenen Koͤrper, den er Cyanourine nennt. Die Quantitaͤt Harns, die er erhielt, war zu unbedeutend, um eine vollstaͤndige Analyse zu gestatten; indessen waͤre es doch der Muͤhe werth, zu versuchen, ob die Kunst nicht diesen Faͤrbestoff in dem Harne durch verschiedene Behandlung desselben eben so gut erzeugen koͤnnte, als die Natur im kranken Zustande des Menschen. Hrn. Bourgeis Karmin aus Krapp. Hrn. Bourgeis vertheidigt in einem Schreiben an die Herren Herausgeber des Mercure technologique (September 1825, S. 267.) die Prioritaͤt seiner, im J. 1806 gemachten Erfindung, aus Krapp einen Karmin zu bereiten, der schoͤner und dauerhafter ist, als jener aus Cochenille. Dieser Karmin hat Jahre lang neben dem Karmin aus Cochenille in der Sonne ausgehalten, in welcher lezterer sich in 3 Monaten entfaͤrbt. Man hat indessen (Hr. Riffault in seinem Manuel théorique et pratique du peintre en bâtimens etc. Paris. 1824. und Hr. Bergnaud in seinem Manuel de perspective du Dessinateur et du Peintre etc. Paris 1825.) diese Erfindung Hrn. Mérimé zugeeignet, der aus dem Krapp nur Lak, aber keinen Karmin bereitete. Hr. Bourgeois haͤlt uͤbrigens seine Erfindung geheim, wie einst der sel. Prof. Dr. Beireis zu HelmstaͤdtVorschriften zur Bereitung des Krapp-Lak findet man im polyt. Journ. Bd. XIII, S. 230. und S. 360. D.. Indisches Gelb, (Jaune Indien), das aus Manila kommt, ist, nach Hrn. Mojon zu Senf, Chromsaures Blei. (Edinburgh. Philos. Journ. October, 1825. S. 390.) Eisen auf Kupfer sichert das Kupferbeschlaͤge der Schiffe, nach Sir Davy's Methode, eben so gut wie Zink. In den Annals of Philosophy, Julius 1825, S. 15, wurden von einem Correspondenten und von Hrn. Dr. Stewart Traill mehrere Versuche angestellt, nach welchen Eisen, stellenweise, zu 1/100 bis 1/110 und 1/125 auf dem Kupferbeschlaͤge angebracht, das Kupfer eben so gut sichert, als Zink. 1/90 oder 1/70 Eisen scheint zu stark negativ zu wirken. Berichtigung eines Artikels in der Allgemeinen Zeitung, N. 269. S. 1074., Sir Hamphry Davy's Schiffs-Beschuͤzer betreffend. Die A. Z. hat, a. a. D., vermutlich aus den Times, oder aus dem Plymouth-Journal, berichtet, daß man Sir H. Davy's Schiffsbeschuͤzer als unbrauchbar befunden habe. Diese Nachricht beruht auf einem, vielleicht geflissentlichen, Irrthume des Redacteurs der Times oder des Plymouth-Journal, der zwischen auslaufenden (sea going) und beilegenden (in ordinary) Schiffen, nicht unterscheiden wollte. Es heißt in einem Admiralitaͤts-Befehle vom 23. Julius (Public order, Juli 23. Vergl. Devonport Telegraph September 3. und Annals of Philosophy, October 1825, S. 282.): „In Folge eines Befehles der Lords der Admiralitaͤt vom 19ten Julius gebieten wir euch als allgemeine Regel zu beachten, daß kein auslaufendes (sea-going) Schiff mit Sir H. Davy' s Beschuͤzern (protectors) zu versehen ist, und daß, wenn solche Schiffe von Zeit zu Zeit auf die Werfte kommen, um dort ausgebessert zu werden, die Schuͤzer, wenn sie im guten Zustande sind, von denselben abgenommen werden.“ „Diese Schuͤzer sind aber an jenen Schiffen, die im guten Zustande sind, anzubringen, wenn sie beilegen (ships in ordinary), und wenn diese Schiffe wieder im Dienste gebraucht werden, sollen diese Schuͤzer ihnen abgenommen, und ihr Kupferbeschlaͤge soll gepuzt werden.“ Dieser Befehl wurde auch auf die Kuͤsten-Fahrzeuge im Dienste (shear-hulks and receiving. ships) ausgedehnt, welche gleichfalls mit Schuͤzern zu versehen sind. Ueber Flachsbereitung. Hr. Gill berichtet im September-Hefte seines Technical-Repository S. 139, daß Hrn. Salisbury's Bemuͤhungen, die Wasserroͤstung des Flachses aus Irland zu verbannen, gaͤnzlich gescheitert sind; das Volk wird dort zu tief von seinen Moͤnchen in der Dummheit gehalten, um irgend eines Aufschwunges auch in den gemeinsten Zweigen der Industrie faͤhig zu seyn. Hollaͤnder lehren jezt die Irlaͤnder den Flachs mit dem schwarzen Schlamme im Grunde des Sumpfes bedeken, in welchem derselbe geroͤstet wurde. Er vermuthet, die Hollaͤnder, die bei Hause ihren Flachs in dem moͤglich reinsten Wasser roͤsten, thun dieß absichtlich, um die irlaͤndischen Leinwand-Fabriken vollends zu Grunde zu richten. Der bekannte Hr. Lee, der eine Maschine erfand, durch welche die Wasserroͤstung des Flachses erspart werden sollte, und von dem Parliamente die Erlaubniß erhielt, seine Erfindung, auf welche er ein Patent nahm, gegen die Patent-Geseze nicht bekannt machen zu duͤrfen, ist im Elende gestorben, ohne von seiner geheim gehaltenen Erfindung irgend einen Vortheil zu ziehen. Dieß sind die Folgen der Geheimniß-Kraͤmerei. Bemerkung uͤber La Forest's Hanf- und Flachsbreche. Wir haben bei Ankuͤndigung der La Forest'schen Hanf- und Flachsbreche unsere lieben Landsleute eingeladen, sich der von Hrn. La Forest ausgeschriebenen Subscription zu bedienen, und einige Modelle seiner Maschinen kommen zu lassen, damit nicht, wenn Hr. La Forest in Deutschland Privilegien auf diese Maschine nimmt, wir fuͤr mehrere Jahre desselben Sklaven werden. (Vergl. polytechnisches Journal, Junius S. 236.) Dieser wohlgemeinte Rath wird nun in einer Beilage (Nr. 51.) zur Flora von einem Quidam uns so sehr uͤbelgedeutet, daß dieser sogar die moralische Seite unserer Zeitschrift in Anspruch nimmt. Wenn Vaterlands-Liebe einer der schoͤnsten Zweige wahrer Moralitaͤt ist, so scheinen wir uns nicht unmoralisch gehandelt zu haben, indem wir unseren werthen Landsleuten bei jeder Gelegenheit den Rath ertheilten, sich so viel moͤglich von der Industrie des Auslandes unabhaͤngig zu machen. Dieser Zwek ist der Hauptzwek unserer Zeitschrift. Es kann und darf uns nicht bekuͤmmern, ob durch Foͤrderung vaterlaͤndischer Industrie Hunderte von Auslaͤndern leiden oder gar zu Grunde gehen, wenn nur die Millionen unserer Landsleute, die lang genug Sklaven des Auslandes gewesen sind, dabei gewinnen. Der Hr. Quidam sagt, wir haͤtten uns, indem wir riethen, auf La Forest's Maschine zu subskribiren, in Privatrechte eingemischt.“ Wenn, wie es jezt in der Flora a. a. D. heißt, nur Franzosen das Recht haben sollen, auf diese Maschine zu subskribiren, so gibt es Bayern und Deutsche genug, die Guͤter in Frankreich besizen, daher in Frankreich auf diese Maschine subskribiren, und dieselbe in ihr deutsches Vaterland einfuͤhren koͤnnen ohne alle Faͤlschung und Betrug ohne alle Unehre und Spott die Hr. Quidam jezt androht fuͤr gutmuͤthige Subscribenten! Hat Hr. La Forest das Privatrecht, der deutschen Industrie neue Fessel anzulegen, bei uns Geld zu sammeln, und dasselbe uns und unserem Vaterlande zu entziehen? Wenn dieß ein Privatrecht des Hrn. La Forest ist, so gestehen wir, daß wir nicht wissen, was Monopol ist, und erklaͤren zugleich feierlich, daß wir gegen jedes Monopol, zumal wenn es ein Franzose bei uns so treiben will, um so mehr uns erklaͤren werden, als Gewerbs-Freiheit ein Artikel unserer Konstitution geworden ist, fuͤr welche zu leben und zu sterben wir geschworen haben. D. Red.