Titel: Gewisse Verbesserungen an Räderfuhrwerken, auf welche Thom. Bewley, Kattun-Fabrikant zu Mount-Rath, Queen's County in Ireland, sich am 24ten Jänner 1824 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 19, Jahrgang 1826, Nr. IV., S. 17
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IV. Gewisse Verbesserungen an Raͤderfuhrwerken, auf welche Thom. Bewley, Kattun-Fabrikant zu Mount-Rath, Queen's County in Ireland, sich am 24ten Jaͤnner 1824 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. N. 55. S. 402. Mit Abbildungen auf Tab. II. Bewley's, gewisse Verbesserungen an Raͤderfuhrwerken. Diese Verbesserungen sind vorzuͤglich fuͤr Mail-Coaches berechnet, und bestehen 1) in einer solchen Vertheilung der Abtheilungen der Kutsche, daß der Waͤchter sowohl, als die Bagage gegen Raͤuber die vollkommenste Sicherheit dadurch erhaͤlt. 2) in einer neuen Stellung der Federn, auf welchen der Wagen ruht. 3) in Vorspruͤngen an dem unteren Theile des Wagens, um dem Umwerfen desselben bei dem Abgehen eines Rades, oder dem Brechen der Achse vorzubeugen; 4) endlich in einer neuen Art von Buͤchsenlagern, in welcher die Achse laͤuft. Fig. 21. zeigt die verbesserte Mail-Coach, die auf drei Raͤdern laͤuft, und vier Personen im Hintertheile derselben, a, welche auch von ruͤkwaͤrts einsteigen, fuͤhrt. b, ist der Plaz fuͤr zwei Waͤchter, welche im Falle eines Angriffes von Raͤubern, ihre Pistolen durch die kleinen kreisfoͤrmigen Fenster abfeuern, oder auf die Deke hinaufspringen, die in Angeln laͤuft, oder sich auf ihre Size stellen, und von da ihre Carabinen abfeuern, die sie dann unten im Wagen wieder mit aller Sicherheit laden koͤnnen, c, ist der gewoͤhnliche Bok fuͤr den Kutscher, und d, sind die Size fuͤr die Passagiers, die außen fahren wollen. Das Felleisen und die Effecten kommen in den unteren Theil des Wagens, ee; der Eingang in diesen Theil ist an dem Boden der fuͤr die Waͤchter bestimmten Abtheilung. Dadurch sollen nun die Waͤchter und die Effekten gesichert seyn. Die Federn nach der neuen Vorrichtung sind in Fig. 22. dargestellt, wo ein Theil des Wagen-Gestelles horizontal gezeichnet ist mit den doppelten Lagern der Raͤder in Seitenrahmen, so wie die neue Anordnung und der neue Bau der Federn. ffff, sind lange Feder-Platten, die zu jeder Seite des Rades hinlaufen, und in der Mitte auf Bloͤken befestigt sind, welche auf den Seiten-Rahmen ruhen. Die Enden dieser Federn sind mittelst Querstangen, gg, verbunden, und von diesen Querstangen aus laufen gekruͤmmte Arme, hh, mit Platten an ihren Enden, die an der unteren Seite des Wagens befestigt sind. Auf diesen Armen ruht der Kasten des Wagens, und durch die Verbindung in der Mitte dieser Quer-Arme wird der Druk auf beide Federn gleichfoͤrmig vertheilt. Was das Sichern gegen das Umwerfen, in obigen Faͤllen, betrifft, so geschieht dieß durch die Vorspruͤnge unten am Wagen, ii, die fruͤher auf die Erde kommen, als der Wagen faͤllt. Die lezte Verbesserung an den Buͤchsen nennt der Patent-Traͤger Steinlager (Stone bearings). Fig. 23. ist ein Durchschnitt dieser Buͤchsen. k, ist das Ende der Achse. l, ist ein Stuͤk Achat, oder sehr harter Stein, der auf der Achse ruht, und mit einer Vertiefung versehen ist, in welcher die Achse sich dreht. Unten ist eine Gegenreibungs-Walze, m, die gegen die Achse druͤkt, und deren Zapfen auf Federlagern ruhen. Diese Walze dreht sich in der Buͤchse n, und ist zum Theile in Oehl versenkt, welches dieselbe bei ihren Umdrehungen zur Achse hinauf bringt, und dadurch die Reibung vermindert.

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