Titel: | Verbesserung an Schroten, worauf Joh. Manton, Büchsen-Macher in Hannover-Square, Middlesex, sich am 25. März 1825 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 19, Jahrgang 1826, Nr. XVI., S. 79 |
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XVI.
Verbesserung an Schroten, worauf Joh. Manton,
Buͤchsen-Macher in Hannover-Square, Middlesex, sich am
25. Maͤrz 1825 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus Hrn. Gill's technical Repository. Nov. 1825. S.
295. (Auch im Repertory of Patent-Inventions. Decbr. 1825. S.
387.)
Manton's, Verbesserung an Schroten.
Diese Verbesserung ist vorzuͤglich auf Blei-Schrote
anwendbar, die man gewoͤhnlich bei Vogel-Flinten zur Jagd braucht, und
besteht darin, daß sie an ihrer Oberflaͤche mit Queksilber uͤberzogen
werden, wodurch sie eine weiße Farbe bekommen, bequemer zum Gebrauche, reinlicher
werden, und das geschossene Wildbret nicht so verderben, als wenn sie auf die
gewoͤhnliche Weise zugerichtet sind, auch nicht so sehr an dem Laufe der
Vogel-Flinte anhaͤngen. Der Verfasser nimmt die Bekleidung der Schrote mit
Queksilber als seine Erfindung, und als sein Patent-Recht in Anspruch. Die Weise,
wie er sie mit Queksilber uͤberzieht, ist folgende: er nimmt die Bleischrote,
noch ehe sie mit
Reißblei glasirt sind, und gibt sie in ein Kugel- oder faßfoͤrmiges
Gefaͤß, welches geschlossen werden kann, und am besten aus Eisen ist. Dieses
Gefaͤß erhaͤlt auf seiner Achse entweder eine kreisfoͤrmig sich
drehende Bewegung, oder wird auf irgend eine schikliche Weise vorwaͤrts und
ruͤkwaͤrts bewegt. In dieses Gefaͤß gibt er ungefaͤhr
Einen Zentner Bleischrote, und beilaͤufig Ein Pfund Queksilber, und
fuͤllt es beinahe voll mit Wasser. Dann ruͤhrt er, oder treibt er
Alles schnell so lang um, bis das ganze Queksilber sich gleichfoͤrmig auf der
Oberflaͤche der Schrote verbreitet und dieselbe uͤberzogen hat, worauf
er sie sorgfaͤltig abwaͤscht. Die Schrote werden dann auf Tuch oder
Canevaß ausgebreitet, der in einem Rahmen ausgespannt ist, und mit einem Schwamme
oder Tuche gerieben, damit sie schneller troken werden. Sollten die Schrote ihre
Silber-Farbe durch laͤngeres Aufbewahren verlieren, so koͤnnen sie
dieselbe wieder erhalten, wenn man obige Operation an denselben wiederholt.
Hr. Gill sagt in einer Bemerkung: „Wir haben
Muster dieser verbesserten Schrote gesehen, die das denselben oben beigelegte
Lob vollkommen zu bestaͤtigen scheinen, und den hohen Ruhm, den Hr. Manton sich als Buͤchsenmacher erwarb, ohne
Zweifel noch mehr erhoͤhen.
Der Uebersezer findet sich gedrungen, eine zweite Anmerkung zu diesem Patente
beizuschreiben, und zu erklaͤren, daß diese Verbesserung nichts anderes, als
eine Vergiftung der Schrote, sowohl fuͤr den Schuͤzen, der sie durch
die Hand laufen laͤßt, als fuͤr denjenigen, der damit geschossenes
Wild genießt, sind und werden muͤssen. Wie kann der Lord-Kanzler auf eine
solche Giftmischerei ein Patent ertheilen? In Deutschland wuͤrde kein
Polizei-Commissaͤr den Verkauf solcher Schrote, vielweniger die Fabrication
derselben gestatten.