Titel: | Verbesserungen an Oefen und Feuerherden, worauf Georg Atkins, Gentleman, ehevor in Drurylane, und Heinr. Marriott, Eisenhändler in Fleet Street, London, sich am 18. Junius 1825 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 19, Jahrgang 1826, Nr. CXV., S. 520 |
Download: | XML |
CXV.
Verbesserungen an Oefen und Feuerherden, worauf
Georg Atkins,
Gentleman, ehevor in Drurylane, und Heinr. Marriott, Eisenhaͤndler in Fleet
Street, London, sich am 18. Junius 1825 ein Patent ertheilen
ließen.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Januar, 1826.
S. 8.
Mit Abbildungen auf Tab.
XI.
Atkins's, Verbesserungen an Oefen und Feuerherden.
Der Zwek dieser Verbesserungen ist: 1) dem Rauchen der
Schornsteine abzuhelfen. 2) Brennmaterial zu ersparen und die Hize zu reguliren, die
zur Waͤrmung der Zimmer und zum Kochen aus den Oefen und Herden entwikelt
wird.
Um das Austreten des Rauches aus offenen Oefen in die Zimmer der Wohnhaͤuser,
und auch das Aufsteigen eines schwarzen oder undurchsichtigen Rauches aus dem
Schornsteine in die aͤußere Atmosphaͤre zu verhindern, wird der Rauch,
so wie er sich aus der Kohle oder aus anderem Feuermateriale entwikelt, durch die
Masse dieses brennenden Feuermateriales in die Feuerkammer geleitet. Auf diese Weise
werden alle brennbaren oder undurchsichtigen Theile des Rauches verzehrt, und
erzeugen Licht und Hize, waͤhrend die Kohlensaͤure und andere mehr
durchscheinende Gasarten, welche den Ruͤkstand bei der Verbrennung bilden,
mit Schnelligkeit durch den Zug des Schornsteines hinaufsteigen, indem sie durch die
Hize und durch die mittelst der Flamme erfolgende Verduͤnnung hierzu
gezwungen werden.
Die Verbrennung des Rauches kann bei offenen Oefen oder Feuerherden dadurch erreicht
werden, daß man eine Hoͤhlung oder Kammer von rechtwinkeliger oder irgend
einer anderen Form an der Feuerkammer irgend eines Feuerherdes anbringt. Die
tauglichste Form fuͤr diese Kohlen-Kammer ist in den beigefuͤgten
Zeichnungen dargestellt, in welchen Fig. 18. den Aufriß eines
Register-Ofens (im Zwoͤlftel Maßstabe) und Fig. 19. einen
Durchschnitt desselben zeigt; die Patent-Traͤger beschraͤnken sich
aber nicht auf diese Form. Der Boden einer jeden Kohlenkaͤmmer soll unter
einem bedeutenden Winkel nach vorwaͤrts sich neigen, und mit der Feuerkammer
mittelst einer Oeffnung durch die Hintere Platte in der Naͤhe des Bodens
eines Parallelogrammes oder irgend einer Figur (Fig. 18.) in Verbindung
stehen. Diese Kohlenkammer kann an ihrem oberen Theile entweder mittelst eines
Schiebers, oder eines in Angeln haͤngenden Thuͤrchens, oder eines
halbkreisfoͤrmigen Thuͤrchens, das sich, wie bei, b, um seinen Mittelpunct dreht, geschlossen werden.
Dieses Thuͤrchen kann entweder innen oder außen an der hintern Platte des
Ofens angebracht werden, durch welche eine halbkreisfoͤrmige Oeffnung von
etwas kleinerem Durchmesser, als das Thuͤrchen, gemacht werden muß. Dieses
Thuͤrchen kann leicht mittelst eines Schluͤssels um seine Achse
gedreht werden, und muß so vorgerichtet seyn, daß es die Kohlenkammer beinahe
luftdicht schließt. Eine andere Art, die Kohlenkammer an der Feuerkammer
anzubringen, ist in Fig. 20 und 21. dargestellt, (welche
die Vorderseite im Aufrisse und den Durchschnitt des einzelnen Ofens, von der Art,
die man „Wind-Oefen“ (air-stoves)
nennt, zeigen; die Vorderplatte, Fig. 20., ist abgenommen,
um den inneren Bau darzustellen.) Die Kohlenkammer mit ihrer Oeffnung bei, a, unter der obersten Stange des Rostes ist genau so,
wie in Fig.
18.; der obere Theil ist aber mit einem Dekel bedekt, der gegen das
Vordertheil des Ofens sich herabneigt, und nach Belieben zuruͤkgeschlagen
werden kann, indem er in senkrechten Angeln haͤngt; unten steht er
uͤber der oberen Kante der Hinteren Feuerplatte hervor, und schließt dadurch,
wie der Durchschnitt in Fig. 21. zeigt. Der Raum
uͤber der Feuer- und Kohlenkammer, cc, und
der Durchzug, d, sind wie bei anderen Windofen, in
welchen der Zug, welcher den Rauch wegfuͤhrt, nach abwaͤrts
steigt.
Eine dritte Methode eine Kohlenkammer an der Feuerkammer anzubringen, ist in Fig. 22, 23 und 24.
dargestellt, wo ein Kochofen (range) von vorne und im
Durchschnitte dargestellt ist. Die Seiten dieser Kohlenkammer sind, wie in Fig. 20 und
21.; der
Dekel schließt aber nach unten horizontal, und steht gleich hoch mit den oberen
Platten oder Haͤltern des Rostes, wie die Durchschnitte Fig. 23 und 24. bei, g, zeigen. Der Boden dieser Kohlen-Kammer, statt aus
einer bloßen eisernen Platte gebildet zu seyn, ruht auf einem Lager von gewissen
Materialien, das weiter unten beschrieben werden wird; wird, wie in den vorigen
Figuren, von dem oberen Theile eines Kessels gebildet, den man in, b, Fig. 24. sieht, und der
aus Eisen oder aus einem anderen Metalle gemacht ist; dieser Kessel laͤuft
zugleich ringsum die Seiten der Feuerkammer, damit er mehr unmittelbar in
Beruͤhrung mit dem Feuer gebracht wird. Es wird gut seyn, wenn man die Kante
dieses Kessels an der Vorderseite mit einer Eisendike mehr einfaßt, um sie gegen die
unmittelbare Einwirkung des Feuers zu schuͤzen. Der Zwek dieses Kessels ist
reichliche Zufuͤhrung des Dampfes, oder wenigstens Bereithaltung siedenden
Wassers fuͤr die verschiedenen Kuͤchenarbeiten, oder Heizung
fuͤr dieselben durch Dampf. Das Zugehoͤr zur Ableitung des Dampfes ist
hier so, wie gewoͤhnlich, und liegt folglich außer dem Bereiche der
Patent-Traͤger fuͤr die gegenwaͤrtige Erfindung.
Die Rauchverzehrung geschieht durch diese Vorrichtungen auf folgende Weise. Man seze,
irgend eine Art Feuerherdes oder Ofens (die mit einer solchen Kohlenkammer versehen
ist), fordere neue Kohlenaufschuͤttung. Statt, wie gewoͤhnlich, Kohlen
oben auf das Feuer zu werfen, muͤssen dieselben ruͤkwaͤrts in
die Kohlenkammer geworfen werden, und die Thuͤre oder der Dekel muß
alsogleich geschlossen werden. Wenn das neu eingeschuͤttete Feuermaterial den
Boden der Kammer erreicht, und mit dem bereits entzuͤndeten Feuer-Materiale
in Beruͤhrung kommt, wird es alsogleich jenen dichten undurchsichtigen Rauch
entwikeln, den man bei dem Nachfuͤllen frischer Kohlen immer wahrnimmt. Da
dieser gasartige Stoff hier nicht durch den oberen Theil der Kohlenkammer entweichen
kann, weder in den Schornstein, noch in die Stube, so wird er gezwungen, durch die
Masse des brennenden Feuermateriales an dem unteren Theile des Herdes ehe
durchzugehen, als er in dem Zuge des Schornsteines aufsteigt. Dadurch wird Alles,
was in diesem Stoffe so
sehr belaͤstigt, der Theer-Dampf und das gekohlstoffte Wasserstoffgas, durch
seine Verbindung mit dem Sauerstoffe der atmosphaͤrischen Luft alsogleich
entzuͤndet, waͤhrend der Stikstoff der gemeinen Luft, das Ammonium und
kohlensaure Gas schnell und beinahe unsichtbar in dem Schornsteine hinaufsteigen,
und folglich keinen merklichen Ruß in dem Schornsteine zuruͤklassen, oder die
aͤußere Luft mit dem schwarzen Kohlenstoffe des gewoͤhnlichen
Kohlenrauches verunreinigen. Die Kohlenkammer haͤlt so viele Kohlen, als man
waͤhrend Eines Tages verbraucht. Es wuͤrde aber noch mehr erspart
werden, und die Verbrennung der gasartigen Bestandtheile (die mehr als ein Drittel
der brauchbaren Bestandtheile der Kohle betragen), wuͤrde noch vollkommner
vor sich gehen, wenn die Kohlen in kleinen Quantitaͤten nachgefuͤllt
werden, so wie es gewoͤhnlich geschieht. Denn fuͤr den Fall, daß die
Kohlenkammer beinahe gefuͤllt waͤre, werden alle gasartigen
Bestandtheile in der ersten Haͤlfte des Tages verbraucht, und es bleibt
nichts, wie todte Kohle oder Cinder, fuͤr die lezte Haͤlfte des Tages
zuruͤk. Da die Kohlen nach und nach zu Cokes werden, so koͤnnen sie
bei der Oeffnung der Kohlenkammer allmaͤhlich hervorgeschafft, und mittelst
der Spize eines Schuͤreisens auf den Rost gebracht werden.
Die uͤbrigen Zweke der Patent-Traͤger, Feuer-Material zu ersparen, und
die aus Oefen und Herden entwikelte Hize zur Heizung der Zimmer zu verwenden, so wie
zu verschiedenen Kuͤchenarbeiten, werden durch folgende Vorrichtungen
erreicht.
Statt des losen Schirmes und der Oeffnung unter dem Feuer, die sich bei Oefen und
Herden von gewoͤhnlicher Bauart findet, wird vorne an dem Register oder Ofen,
unmittelbar unter und in Beruͤhrung mit den Feuerstangen, ein Vorsprung
angebracht. Dieser Vorsprung oder diese Unterlage kann aus irgend einer Metall- oder
Marmor-Platte oder aus einem anderen Steine, Caͤmente oder Thone bestehen,
und mit den Metallplatten und Stangen verbunden werden. Man kann demselben irgend
eine Figur und Dimension geben, nach Belieben und Geschmak. Diese Unterlage muß mit
einer Lade, die man herausziehen kann, zur Aufnahme der Asche unter dem Feuer
versehen seyn, und an dieser Lade muß vorne ein Ventilator angebracht seyn, der sich
schieben laͤßt, um einen Luftzug unter dem Feuerherde einstroͤmen zu
lassen. Zu jeder Seite dieser Aschenlade sind Hoͤhlungen oder Kammern angebracht
zur Aufnahme gewisser Substanzen, die sehr unvollkommene oder schlechte
Waͤrmeleiter sind. Eine Mischung aus gepuͤlverten Steinkohlen und Kalk
ist die Mischung, welche die Patent-Traͤger zu diesem Zweke
vorzuͤglich empfehlen, obschon sie sich nicht auf irgend ein Material
besonders beschraͤnken, sondern alle Materialien, welche schlechte
Waͤrmeleiter sind, hierzu verwenden. Wenn diese Hoͤhlungen mit irgend
einem solchen schlechten Waͤrmeleiter angefuͤllt sind, so bildet diese
Unterlage eine solide Masse mit den Platten, welche den Koͤrper des Ofens
bilden. Zu jeder Seite der Feuerstangen ist die Hintere Seite der vorderen Platte,
oder die Vorderseite des Ofens, gleichfalls mit Hoͤhlungen oder Kammern von
irgend einer erforderlichen Tiefe zur Aufnahme eines Theiles der oben
erwaͤhnten schlechten Waͤrmeleiter versehen. Die Vorderplatten dieser
Hoͤhlungen koͤnnen entweder aus irgend einem Metalle, oder aus irgend
einem Steine oder Caͤmente verfertigt seyn, und muͤssen parallel mit
der Vorderseite des Herdes angebracht werden; koͤnnen aber auch, wenn der
Fabrikant es geeignet findet, schief stehen. Der Raum, l, in dem Durchschnitte Fig. 19. wird gleichfalls
mit denselben Materialien ausgefuͤllt, und eben so die ganze Hoͤhlung,
welche der Karnieß, dd, in Fig. 18 und 19. bildet.
Diese Materialien muͤssen in den Hoͤhlungen eingedruͤkt oder
eingestampft werden, so daß sie mit ihren Oberflaͤchen einen dichten festen
Koͤrper bilden. Die Seiten und Hintertheile der verschiedenen
Hoͤhlungen sollten sich weder bis zur vollen Breite der Vorderseite des
Ofens, noch zur ganzen Tiefe der Hoͤhlung des Feuerplazes erstreken, damit
jener Verlust an Hize vermieden wird, welcher durch unmittelbares Zusammenstoßen des
Koͤrpers des Ofens mit dem Ziegelgemaͤuer des Schornsteines entsteht.
Unmittelbar unter der oberen Platte des Vorsprunges oder der Unterlage
muͤssen zwei Durchgaͤnge angebracht werden, die von dem Zug- oder
Aschenloche herlaufen, sich gegen die Stangen des Rostes hinabneigen, und sich zu
jeder Seite der Unterlage in Oeffnungen enden. Diese Durchgange dienen zur Erzeugung
eines Luftstromes zu jeder Seite des Zugloches; die einstroͤmende Luft wird
durch Beruͤhrung der Unterlage gewaͤrmt, und kommt folglich warm durch
die Seiten-Oeffnungen in das Zimmer. Diese Oeffnungen koͤnnen,
noͤthigen Falles, mit einem Ventilator oder mit Regulirplatten, wie bei den
gewoͤhnlichen Windoͤfen, versehen seyn.
Man seze nun, daß diese verschiedene Hoͤhlungen eines Ofens nach diesem Plane
mit irgend einem der oben erwaͤhnten schlechten Leiter gefuͤllt sind,
und ein Feuer auf dem Roste angezuͤndet wird; es ist dann offenbar, daß, so
wie das Feuer mit der Unterlage und den Seiten des Ofens in Beruͤhrung kommt,
ein großer Theil der Hize, welche das Feuer nach abwaͤrts von sich gibt, und
die bei den gewoͤhnlichen Oefen fuͤr das Zimmer verloren geht, weil
sie alsogleich durch den Schornstein Hinausgetrieben wird, von den Materialien,
welche die Unterlage und die unteren Theile des oben beschriebenen Ofens bilden,
verschlukt und einige Zeit zuruͤkgehalten wird. Wenn z.B. zwei Oefen
aufgestellt werden, wovon der eine die gewoͤhnliche Einrichtung eines
Register-Ofens, der andere die gegenwaͤrtige verbesserte Vorrichtung hat, so
wird, wenn die Feuerkammern gleich groß sind, das Feuer in beiden gleich lang
brennt, und endlich ausgeloͤscht wird, der ganz aus Eisen oder anderem
Metalle errichtete Ofen bereits in einer halben Stunde zur Temperatur der Luft des
Zimmers abgekuͤhlt seyn, waͤhrend der
„Thermo-Regulator“-Ofen an seinem verbesserten Untersaze
und den uͤbrigen Theilen noch nach vier bis sechs Stunden einen Theil seiner
Hize behalten wird, je nachdem er naͤhmlich an und fuͤr sich, oder je
nachdem die Masse der schlecht leitenden Materialien mehr oder minder groß ist. Die
allmaͤhlige Entwikelung des Waͤrmestoffes von der Oberflaͤche
des verbesserten Ofens kann auch dadurch zur Unterhaltung der Waͤrme eines
Zimmers sehr vorteilhaft gespart werden, daß man oben die Register-Platte schließt,
wenn das Feuer beinahe ausgeloͤscht ist, und auf diese Weise der schnellen
Entweichung der warmen Luft durch den Schornstein, wo sie ganz verloren geht,
vorbeugt. Mit den verschiedenen oben erwaͤhnten Vorrichtungen und
Verbesserungen erhaͤlt dieser verbesserte Ofen alle Vortheile eines
geschlossenen Ofens, dergleichen man gewoͤhnlich auf dem festen Lande in
Europa der Sparsamkeit wegen und zur Vermeidung des Rauches hat, und vereint
dieselben mit der angenehmen und bequemen Einrichtung eines offenen Ofens.
Der Zug, oder die aufsteigende Luft-Saͤule wird in den meisten Faͤllen
hinreichen, um ein kraͤftiges oder lebhaftes Feuer in diesen verbesserten
Oefen zu unterhalten, was von der staͤrkeren Hize und Verduͤnnung der
Luft durch die Verbrennung des Rauches herruͤhrt. In gewissen Faͤllen
jedoch, wo der schlechte Bau des Ofens, oder die zu große Weite der Zuͤge in dem Schornsteine einen
auffallend schlechten Zug veranlaßt, bringen die Patent-Traͤger eine kleine
Roͤhre an dem Untersaze des verbesserten Ofens an, welche Roͤhre mit
einem Luftbehaͤlter verbunden werden muß, der in der Kuͤche oder in
irgend einem hierzu gelegenen Zimmer sich befindet, und mit einem
Schmiede-Blasebalge gefuͤllt wird. Diese Roͤhre kann auch unmittelbar
mit der Roͤhre der Blasebaͤlge ohne allen Behaͤlter verbunden
werden. Mittelst dieser Vorrichtung kann man jeden Augenblik ein lebhaftes Feuer in
wenigen Minuten bereiten, ohne daß es noͤthig waͤre, daß ein Diener
hierzu in das Zimmer kommt. Die Luftroͤhre dient zugleich als ein sehr
bequemes Mittel, im Sommer jede nothwendige Menge frischer kalter Luft zur
Kuͤhlung und Luͤftung der Zimmer herbeizufuͤhren. In dieser
Absicht muß sie, nachdem sie in irgend einen Winkel, oder anderen schiklichen Theil
des Zimmers gebracht wurde, einen Nebenast abgeben, der zu dem Untersaze des Ofens
leitet, und einen anderen, der in die Hoͤhe steigt, und sich neben der Deke
oͤffnet: jeder dieser Arme muß mit einem Hahne versehen seyn, der sich nach
Belieben oͤffnen und schließen laͤßt. Diese Oeffnungen koͤnnen
in jeder erforderlichen Dimension verfertigt werden, und selbst als Zierrath dienen,
oder dem Auge entzogen werden, wie man es fuͤr besser findet.
Die schlechten Waͤrmeleiter koͤnnen auch mit Vortheil zur Ersparung der
Waͤrme von freistehenden Windoͤfen angebracht werden. Der Untersaz des
Ofens, ff, (Fig. 20 und 21.) wird mit
diesen nicht leitenden Materialien gefuͤllt, so daß ein Raum fuͤr die
Aschengrube und den niedersteigenden Zug uͤbrig bleibt, wie Fig. 21. im Durchschnitte
zeigt. In Heiz-Windoͤfen mit aufsteigenden oder Seiten-Zuͤgen kann der
Untersaz ganz dicht ausgefuͤllt seyn. Die Eisen-Platten, welche die
Kohlen-Kammer, ab, (Fig. 20.) bilden, sollten
gleichfalls zu jeder Seite mit etwas von demselben Materiale gefuͤttert seyn,
und die aͤussere Oberflaͤche der Feuerkammer (die man bei Oefen dieser
Art gewoͤhnlich die Platte „the
cocle“ nennt), sollte mit feuerfesten Ziegeln belegt werden,
damit die Luft nicht verdorben wird, wenn sie mit heißen Eisenplatten in
Beruͤhrung kommt. Das Aeußere dieser Oefen sieht den gewoͤhnlichen
Windoͤfen aͤhnlich.
Die besonderen Vortheile, welche diese Windoͤfen vor den gewoͤhnlichen
voraus haben, und welche die Patent-Traͤger besonders sonders in Anspruch nehmen,
gruͤnden sich auf die Kohlen-Kammer, und die Vorrichtungen zum Verbrennen des
Rauches. Denn der Haupteinwurf, den man gegen die allgemeine Einfuͤhrung der
Wind-Oefen mit niedersteigenden Zuͤgen machen kann, ruͤhrt
vorzuͤglich daher, daß die horizontalen und anderen Zuͤge mit Ruß sich
verlegen, und folglich feuergefaͤhrlich werden. Da aber die Verbrennung des
rohen Rauches volle vier Fuͤnftel dieses kohlenstoffhaltigen Stoffes
zerstoͤrt, die sich sonst in den Zuͤgen oder Roͤhren anlegen
wuͤrden, so vermindert sich bei diesen Oefen die Gefahr dieser Verlegung mit
Ruß nothwendig in demselben Verhaͤltnisse, als sie mit Vorrichtungen zur
Verbrennung des Rauches versehen sind.
Die verschiedenen Verbesserungen, welche die Patent-Traͤger am Baue der
Kochoͤfen und Herde angebracht haben, bestehen, 1) in Anwendung der
Kohlen-Kammer und des Kessels unten, wie vorher bemerkt wurde; 2) in der Anbringung
eines Ofens von besonderem Baue unmittelbar uͤber der Feuer-Kammer dieser
Kochoͤfen. Die Form eines solchen Ofens, und die Vorrichtung zur Leitung und
Benuͤzung der Hize in einem Kochofen mit dieser Vorrichtung ist aus der
Zeichnung Fig.
22. ersichtlich: Figur 23–24. zeigt
denselben im Durchschnitte. Die Vorderplatte ist an Fig. 22. weggenommen, um
den inneren Bau zu zeigen.
Der Boden und die Seiten des Ofens, d, werden aus Platten
von Guß-Eisen, oder aus geschlagenem Eisen verfertigt, die entweder krummlinig, oder
in Form eines Vielekes gebogen, und oben mit einem horizontalen Ranfte, oder mit
horizontalen Ohren versehen sind, wodurch der Ofen mittelst Schrauben oder Nieten
auf der Gußeisen-Platte, h, befestigt ist, die quer
uͤber den ganzen Ofen, oder Rost laͤuft. Der Ofen muß, ehe er
befestigt wird, bis auf eine gewisse Staͤrke mit irgend einem
Caͤmente, feuerfesten Gesteine, oder mit Thonziegeln (beinahe in der unter,
dd, dargestellten Form, Fig. 22 und 23.)
gefuͤllt seyn, damit das Feuer nicht zu heftig auf den Boden des Ofens, und
die Hize in dem Inneren mehr gleichfoͤrmig wirkt. Die Seitenplatten, ii, koͤnnen als Fortsezung der Platten
betrachtet werden, welche das Aeußere des Ofens bilden, mit Oeffnungen bei, kk, ungefaͤhr drei Zoll weit, und 12 bis 15
Zoll von vorne nach ruͤkwaͤrts lang, damit die heiße Luft, oder der
Rauch in den Zug des Schornsteines gelangen kann. Die Eisenplatte sollte auch mit
correspondirenden, in derselben gegossenen, Oeffnungen versehen seyn, oder aus drei
besonderen Stuͤken bestehen, welche Zwischenraͤume zwischen sich
bilden, wie man bei, hhh, sieht. Die drei
Stuͤke dieser heißen Platte sollen mit Bloͤken von feuerfestem
Gesteine bedekt seyn, oder mit irgend einem schlechten Waͤrmeleiter, um das
Ausstrahlen, oder den Verlust der Waͤrme an der oberen Flaͤche zu
verhindern. Die Raͤume, ll, an jeder Seite
des Ofens dienen als Waͤrm-Stuͤbchen oder Huͤlfs-Oefen an dem
oberen Theile, waͤhrend die unteren Theile, in Beruͤhrung mit den
heißen Platten des Ofens, die gewoͤhnlichen Kuͤchengeschirre zum
Sieden und Daͤmpfen aufnehmen koͤnnen, indem hier auf die
gewoͤhnliche Weise eine Verbindung mit dem Dampfkessel hergestellt wird. Die
Scheidewaͤnde, mm, zu jeder Seite dieser
Waͤrmstuͤbchen werden aus duͤnnen Ziegeln verfertigt, und
soweit aufgefuͤhrt, daß sie die Enden der heißen Eisenplatte, hhh, einschließen. Ruͤkwaͤrts wird
eine Scheidewand bis zu derselben Hoͤhe aus denselben Materialien
aufgefuͤhrt, und zwar von der Hinteren Kante des Ofens aus, wie e, in Fig. 23. zeigt: an diesem
Gemaͤuer ist eine Regulator-Platte so angebracht, daß man die Oeffnung in den
Schornstein nach Belieben schließen kann. Wenn man diese Register-Platte schließt,
so wird die ganze heiße Luft und Flamme gegen die engen Durchgaͤnge durch die
obere Platte getrieben, nachdem sie einen Theil ihrer Hize dem Boden und den Seiten
des Ofens, so wie an die obere Platte, auch einen gewissen Theil an die
Seiten-Platten und die Kammern, ll, mitgetheilt
hat. Wenn die Hize unter dem Ofen zu groß ist, muß die Register-Platte ganz
geoͤffnet, und eine besondere Eisenplatte unmittelbar unter dem Ofen
eingeschoben werden, so daß die Flamme und die heiße Luft durch die Hintere Oeffnung
in den Schornstein zieht. Die Vorderseite dieser Durchgaͤnge und Oefen oder
Kammern kann entweder bloß aus eisernen Platten, oder aus Ziegeln mit
Thuͤrchen aus Eisenblech bestehen, auf welchen Dachziegel aufgezogen sind, um
das Ausstrahlen der Hize in das Zimmer zu verhindern. Es ist kaum noͤthig zu
bemerken daß die Hize unter dem Ofen bedeutend vermehrt wird, wenn man gelegentlich
eine Platte, Blaser (blower) genannt, vorn an der
Oeffnung zwischen der obersten Stange des Rostes und dem Boden des Ofens
anbringt.
Die Vortheile eines auf obige Weise eingerichteten Ofens sind, daß man denselben
gleichfoͤrmiger, und, in Hinsicht auf Feuer-Material, ohne Vergleich wohlfeiler heizen kann, als
durch irgend eine der gewoͤhnlichen Leitungen der Zuͤge von der Seite
des Feuers weg; ferner der einfache Bau der Luftzuͤge und Luftloͤcher,
und die Verbrennung des Rauches, wodurch das Anlegen des Rußes und der dadurch
entstehende Nachtheil bedeutend vermindert wird.
Die Patent-Traͤger nehmen als ihre Erfindung in Anspruch: die Kohlenkammer zur
Aufnahme des Feuer-Materiales, als Vorbereitung zur Verbrennung des Rauches auf dem
offenen Roste; den Untersaz, Karnieß, und die uͤbrigen oben beschriebenen
Theile zur Ersparung des Brenn-Materiales, und der Regulirung der Temperatur der
Luft in den Zimmern, und endlich den verbesserten Bau des Kuͤchenofens.
Die Patent-Traͤger bemerken noch, daß durch diese verbesserte Einrichtung,
durch welche der Rauch verbrannt, und der Rest desselben schnell durch den
Schornstein gefoͤrdert wird, alle Nachtheile eines rauchenden Schornsteines
beseitigt werden; 2) daß der Ruß um Ein Viertel vermindert wird, folglich auch die
Feuersgefahr und die Ungelegenheit von den Rauchfangkehrern; 3) daß, durch
Verschlukung der Hize eine große Menge Brenn-Materiales, dessen Waͤrme nach
der gewoͤhnlichen Weise unbenuͤzt durch den Schornstein abzieht,
erspart wird. 4) daß die Zimmer dadurch mehr gleichfoͤrmig erwaͤrmt
werden, indem die kalten Luftzuͤge von Thuͤren und Fenstern dadurch
vermieden werden. 5) daß auch durch die Verbrennung des Rauches selbst noch Hize
gewonnen wird. Die Ersparung an Brenn-Material betraͤgt ein Drittel, selbst
die Haͤlfte, bei Heizung eines Zimmers fuͤr 24 Stunden. Die
Luftroͤhre, oder der Thermo-Regulator, dient endlich zur Ventilation, und zur
Unterhaltung einer angenehmen gleichfoͤrmigen Temperatur sowohl im Winter als
im Sommer.