Titel: Beschreibung eines Sperrhahnes zur Behandlung äzender Gasarten. Von Hrn. T. Griffiths, Churchstreet, Kensington.
Fundstelle: Band 20, Jahrgang 1826, Nr. XLIV., S. 160
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XLIV. Beschreibung eines Sperrhahnes zur Behandlung äzender Gasarten. Von Hrn. T. Griffiths, Churchstreet, Kensington. Aus dem XLII. B. der Transactions of the Society of Arts, aus dem Repertory of Patent-Inventions. Februar. 1826. S. 123. Mit Abbildungen auf Tab. III. (Im Auszuge.) Griffiths's, Sperrhahnes für äzender Gasarten. Die Notwendigkeit eines Apparates, auf welchen die Koͤrper, welche man untersuchen will, nicht ein virken koͤnnen, ist, wo immer die Versuche mit Genauigkeit angestellt werden sollen, fuͤr sich einleuchtend. Die gewoͤhnlichen Sperrhahne aus Messing werden, wenn man sie zur Absperrung saurer oder anderer Gasarten, zumahl unter hohem Druke, anwendet, bald in ihrem ganzen inneren Verlaufe so angefressen, daß sie unbeweglich werden, und ihre innere Hoͤhlung sich mit Kupfersalzen ausfuͤllt. Ein glaͤserner Sperrhahn hat gleichfalls mehrere Nachtheile; seine Groͤße und ungeschikte Form, zugleich mit der Schwierigkeit einer sicheren Verbindung mit dem Apparate, sind den Experimentatoren nur zu bekannt. Die Beseitigung dieser Nachtheile ist der Zwek des gegenwaͤrtigen Hahnes, fuͤr dessen Mittheilung Hr. Griffiths die silberne Vulcan-Medaille erhielt. Der neue Sperrhahn hat durchaus die gewoͤhnliche Form, ist aber etwas kleiner. Ein Platinna-Draht von solcher Staͤrke, daß er der Laͤnge nach hohl gebohrt werden kann, bildet eine duͤnne Roͤhre, welche in die Hoͤhlung des messingenen Sperrhahnes so eingepaßt wird, daß ungefaͤhr ein Sechzehntel-Zoll an jedem Ende desselben hervorsteht, wo das hervorstehende Platinna-Drahtstuͤk dann erweitert, und so ausgebreitet wird, daß es jedes Ende mit einem Platinna-Plaͤttchen bedekt. Das Pfropfen-Stuͤk, oder der Schluͤssel hat gleichfalls eine aͤhnliche Platinna-Roͤhre in seiner Hoͤhlung, nebst zwei kleinen Platinna-Scheibchen, die unter rechten Winkeln auf der Hoͤhlung angebracht sind. Alles an dem Hahne ist genau luftdicht zugeschliffen. Aus dieser Beschreibung, so wie aus der Zeichnung, ist es nun klar, daß, der Hahn mag offen oder geschlossen seyn, immer Platinna der Einwirkung des Gases, oder der scharfen Fluͤßigkeit gegenuͤber gestellt wird. Eben dieß kann auch, zum Theile, mittelst Glasroͤhren geschehen, welche man in die Pipenroͤhre und in die Hoͤhlung des Hahnes einkittet, wenn das Glas gehoͤrig zugeschliffen wird: wo man mit großen Mengen Gases zu arbeiten hat, dient ein solcher mit Glas gefuͤtteter Sperrhahn sehr gut, und kostet nicht viel. Wenn der Hahn geschlossen ist, hat hier freilich nicht derselbe Schuz Statt, was aber, bei gewoͤhnlichen Versuchen, eben nicht noͤthig ist, und allenfalls durch Platinna-Plaͤttchen geschehen koͤnnte. Fig. 11. zeigt diesen Hahn im Laͤngen-Durchschnitte und offen. AA, ist der gewoͤhnliche Hahn mit dem Platinna-Roͤhrchen, aa, welches durch denselben und uͤber seine Enden, bb, hinaus laͤuft. Das Pfropfen-Stuͤk, oder der Schluͤssel hat ein aͤhnliches Platinna-Roͤhrchen, c, welches durch denselben laͤuft, und darin befestigt ist. An den beiden gegenuͤberstehenden Seiten desselben ist das Platinna-Scheibchen, d, Fig. 12. unter rechten Winkeln auf, c, welches der Einwirkung des in dem Gefaͤße enthaltenen Gases, wenn der Hahn geschlossen ist, widersteht. Fig. 12. zeigt den Schluͤssel von außen in derselben Lage, wie in Fig. 11., damit man die Platinna-Scheibchen, d, steht. Fig. 13. stellt denselben von der entgegengesezten Seite dar, mit dem Ende der Platinna-Roͤhre, c.

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Tab. III