Titel: Verbesserter Apparat zur Aufbewahrung des Gases, worauf Karl Ogilvy, Esq. in Verulam Buildings, Gray's Inn, sich am 20. April 1825 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 20, Jahrgang 1826, Nr. LXIX., S. 255
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LXIX. Verbesserter Apparat zur Aufbewahrung des Gases, worauf Karl Ogilvy, Esq. in Verulam Buildings, Gray's Inn, sich am 20. April 1825 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts, N. 64. S. 93. [Verbesserter Apparat zur Aufbewahrung des Gases.] Der Patent-Traͤger hat beobachtet, daß Holzkohle die Eigenschaft besizt, Gas unter Druk zu verschlingen, und dasselbe wieder fahren zu lassen, wann der Druk beseitigt wird. Er schlaͤgt vor, sich dieser Eigenschaft zu bedienen, und Holzkohle in Gefaͤße zu thun, in welchen man Gas im zusammengedruͤkten Zustande aufbewahren will; z.B. in tragbaren Gaslampen, und in James's Taucher-Apparat.Vergl. Polytechn. Journal, Bd. XVIII. S. 176. A. d. Ueb. Er schlaͤgt hierzu ein kugelfoͤrmiges Metall-Gefaͤß vor. Die beiden Halbkugeln, aus welchen dieses Gefaͤß besteht, werden, ehe sie vereinigt werden, mit Holzkohle gefuͤllt, entweder in festen hemisphaͤrischen Bloͤken, oder in Stuͤken, die man so nahe als moͤglich an einander pakt, so daß, wenn die beiden Theile des Gefaͤßes unter einander vereinigt werden, sie vollkommen mit Holzkohle gefuͤllt werden. An einer dieser beiden Hemisphaͤren ist eine Roͤhre mit einem Sperrhahne angebracht, um das kugelfoͤrmige Gefaͤß mit Gas zu fuͤllen, und diese Roͤhre wird an ein Gefaͤß angeschraubt, in welchem sich zusammengedruͤktes Gas befindet. Wenn dieser Hahn geoͤffnet wird, tritt das Gas in das kugelfoͤrmige Gefaͤß, wo die Holzkohle dasselbe verschlingt, und behaͤlt, bis der Druk entfernt wird. Der Patent-Traͤger beschraͤnkt diese Verfahrungs-Weise nicht bloß auf brennbares Gas, sondern auch „auf atmosphaͤrische Luft, Sauerstoff-, Wasserstoff-, Kohlenstoff-Oxid- und kohlensaures Gas.“ Die Holzkohle muß gut gebrannt seyn, und die schwerste ist die beste; die Kohle von Gummi- und harzhaltigen Hoͤlzern ist nicht so gut; sie muß eben so troken seyn, als das aufzubewahrende Gas, und frei von allen aufgeloͤsten Stoffen, die unter einem solchen Druke verdichtet werden koͤnnen. Das kohlensaure Gas, welches unter hohem Druke fluͤßig wird, wird von der Holzkohle verschlungen, und wieder fluͤßig, so wie der Druk beseitigt, und der Hahn geoͤffnet wird. Das aufzubewahrende Gas darf nicht mit Drukpumpen eingepreßt werden, indem die dadurch entwikelte Waͤrme die absorbirende Kraft der Kohle vermindern wuͤrde; das Gas muß also in einem besonderen Gefaͤße zusammengedruͤkt, und dann erst abgekuͤhlt werden. An der Roͤhre des Aufbewahrungs-Gefaͤßes muß, ehe man dasselbe mit Gas fuͤllt, eine Luftpumpe angebracht werden, um alle darin enthaltene Luft auszuziehen, außer wenn atmosphaͤrische Luft darin aufbewahrt werden soll; wenn eine fluͤßige Dampf-Verdichtung sich vorlaͤufig in demselben bildete, muß es, mit geoͤffnetem Hahne, in einen Ofen gelegt und bis auf 300 und 350 F. gehizt werden, um alles Gas aus den Holzkohlen zu vertreiben, was mittelst einer Roͤhre geschehen muß, deren eines Ende in den Ofen, das andere in ein offenes Gefaͤß unter Queksilber gestellt wird, da es durchaus noͤthig ist, daß der Ofen keine Oeffnung hat, durch welche atmosphaͤrische Luft eindringen kann, indem dadurch die Kohle litte. Je mehr Kohle in dem Gefaͤße, desto besser.