Titel: | Versuche über die Seife, und die Wirkung einiger neutralen Salze auf die Seifen-Auflösung. Von Hrn. Vauquelin, der königl. Academie der Medicin, Section der Pharmacie, mitgetheilt. |
Fundstelle: | Band 21, Jahrgang 1826, Nr. LXXXIV., S. 345 |
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LXXXIV.
Versuche über die Seife, und die Wirkung einiger
neutralen Salze auf die Seifen-Auflösung. Von Hrn. Vauquelin, der königl. Academie der Medicin, Section der
Pharmacie, mitgetheilt.
Aus dem Journal de Pharmacie. 1825. Novbr. S.
497.
Vauquelin's, Versuche über die Seife, und die Wirkung einiger
neutralen Salze auf die Seifen-Auflösung.
Von Sr. Excellenz, dem Hrn. See-Minister, mit der Untersuchung
von vier Seifen-Arten beauftragt, welche sich angeblich in Seewasser
aufloͤsen, und zum Waschen der Waͤsche tauglich seyn sollten, habe ich
die Ehre der Akademie die Beobachtungen, welche ich uͤber diesen Gegenstand
machte, und die Schluͤsse, welche ich aus denselben ziehen zu koͤnnen
glaubte, vorzulegen.
Erste Art. Seife aus
Kokosnuß-Oehl.
Diese Seife ist weiß, undurchsichtig und hart. Sie verliert durch Troknen 25 p. C.
Bei Behandlung mit Alkohol laͤßt sie 12 p. C. eines, in dieser
Fluͤßigkeit unaufloͤslichen, Ruͤkstandes zuruͤk, welcher
aus schwefelsaurer, salzsaurer und kohlensaurer Soda, und aus etwas Kalk-Seife
besteht.
Hundert Theile dieser Seife gaben, nach dem Einaͤschern und Behandeln des
Ruͤkstandes mit Schwefelsaͤure, 28 Theile schwefelsaure Soda, was
beilaͤufig 12 Theile aͤzende Soda gibt. Diese Menge muß jedoch etwas
geringer seyn, weil die neutralen Salze mit Soda-Basis, die, wie wir oben angegeben
haben, in dieser Seife enthalten sind, hier mit der aͤzenden Pottasche
vereinigt sind.
Zweite Art. Seife aus
Palmen-Oehl.
Diese, von außen grauliche, von innen gelbe, Seife ist hart, und zwar
vorzuͤglich auf ihrer Oberflaͤche. Sie verliert durch Troknen 16 p. C.
Das Alkali, welches sie durch Verbrennung und Saͤttigung mit
Schwefelsaͤure gab, betrug 24 p. C. schwefelsaure Soda, die 10,5
aͤzende Soda enthaͤlt.
Bei der Aufloͤsung in Alkohol ließ diese Seife nur sehr wenig
Ruͤkstand, was beweist, daß das Alkali, dessen man sich zu ihrer Bereitung
bediente, besser gereinigt war, als das der vorhergehenden Art.
Dritte Art. Seife aus einem Gemenge von
Palmen- und Kokos-Oehle.
Hundert Theile dieser Seife gaben 21 alkalischen Ruͤkstand (basische
kohlensaure Soda), welche, wenn sie rein waͤren, 12,48 aͤzende Soda geben
wuͤrden; allein er enthielt schwefelsaure und salzsaure Soda.
Diese drei Seifen sind im Allgemeinen von guter Beschaffenheit, da sie sich in reinem
Wasser, und in Alkohol sehr leicht aufloͤsen. Sie koͤnnen in allen
Faͤllen benuͤzt werden, in welchen man die gute Seife von Marseille
anwendet; sie schienen mir jedoch etwas mehr alkalisch, als diese lezte, was auch
davon herruͤhren kann, daß die Arten fetter Koͤrper, aus welchen sie
bestehen, die alkalische Eigenschaft nicht in demselben Grade neutralisiren, wie das
Oliven-Oehl.
Ich fand nur 8 Theile Soda in 100 Theilen der weißen, und 9 in der marmorirten Seife
von Marseille; diese Seifen enthielten aber auch 20–23 p. C. Wasser; so daß
in denselben, getroknet, um Ein Fuͤnftel mehr Alkali, oder beilaͤufig
10 p. C. enthalten sind.
Vierte Art. Seife aus gefaͤrbtem
und aromatischen Palmen-Oehle.
Diese Seife enthielt beilaͤufig dieselbe Menge Wassers, wie die vorhergehende;
sie gab 10 p. C. Soda, welche etwas Meersalz enthielt. Sie loͤst sich in
heißem Wasser und in Alkohol sehr gut auf.
Versuche in der Absicht das Meerwasser
zum Einseifen tauglich zu machen.
Es war eine sehr natuͤrliche Meinung, daß man das Meerwasser, so wie die
gewoͤhnlichen harten Wasser, zum Einseifen tauglich machen koͤnnte,
wenn man in demselben eine hinlaͤngliche Menge Seife aufloͤsen
wuͤrde, um die erdigen Salze zu zersezen, und dann das sich bildende Coagulum
abscheiden wuͤrde.
Ich versuchte daher dieses Mittel, indem ich zuerst 5 Gramme Seife in ein Liter
Meerwasser that; allein da die von dem Coagulum getrennte Fluͤßigkeit die
Seife noch faͤllte, so brachte ich die Menge der Seife nach und nach bis auf
40 Grammen; und doch truͤbte das, vom Coagulum abgeschiedene, Wasser, was
sehr merkwuͤrdig ist, die Seifenaufloͤsung noch, obschon weniger als
anfangs. Da mir die, bei diesem Versuche angewendete, Menge der Seife mehr als
hinlaͤnglich schien, um alle, in dem Meerwasser enthaltenen, Kalkerde- und
Bittererde-Salze zu faͤllen; so fing ich an zu vermuthen, daß eine andere,
von den erdigen Salzen unabhaͤngige, Ursache in diesem Wasser die
Faͤllung der Seife bewirkt.
Um mich davon zu versichern, bereitete ich mir selbst Meersalz mit sehr reiner basischer
kohlensaurer Soda und reiner Salzsaͤure; ich ließ die Aufloͤsung
eindampfen, und calcinirte den Ruͤkstand in einem Platinna-Tiegel. Hierauf
loͤste ich ihn in 20 Theilen destillirtem Wasser auf, und sezte die
Seifenaufloͤsung zu, wodurch ein haͤufiges Coagulum entstand.
Dieser Versuch beweist also, daß die Seife nicht im Stande ist, das Meerwasser zum
Einseifen tauglich zu machen, und daß, wenn sie auch den gewuͤnschten Zwek
erfuͤllt haͤtte, die dazu noͤthige Menge nicht erlauben
wuͤrde, sie mit Vortheil anzuwenden.
Ich stellte noch einen anderen Versuch an, obgleich ich aus dem Resultate des
vorhergehenden von dessen Mißlingen uͤberzeugt war. Ich brachte in ein halbes
Liter Meerwasser 8 1/2 Gramme basische kohlensaure, in 6 Theilen Wasser
aufgeloͤste, Pottasche; das Wasser wurde kaum merklich gefaͤllt, und
die Seife gab damit ein haͤufiges Coagulum.
Diese Wirkung, welche ich der Bittererde und einem Theile des, in der
Fluͤßigkeit in Verbindung mit Kohlensaͤure zuruͤkgebliebenen,
Kalkes zuschrieb, veranlaßte mich das Gemenge einige Zeit hindurch sieden zu lassen.
Es bildete sich auch wirklich ein gelblich-weißer, beinahe gallertartiger,
Niederschlag, welcher, auf einem Filtrum gesammelt und ausgewaschen, mir alle
Eigenschaften des Bittererde-Hydrates darboth. Er enthielt kein Atom
Kohlensaͤure; ein hoͤchst sonderbarer Umstand, dessen Ursache mir
durchaus unbekannt ist.
Wenn die Englaͤnder, wie man sagt, eine Seife besizen, mit welcher man mit
Meerwasser waschen kann, so ist dieselbe gewiß keiner von jenen aͤhnlich, die
wir kennen.
Ich ließ mir sagen, daß sie sich zum Waschen der Waͤsche der Matrosen im
Meerwasser mit einigem Vortheile eines sehr schleimigen vegetabilischen Pulvers
bedienen, welches das Wasser wie Seife schaͤumen macht. Ich weiß nicht, was
das fuͤr eine Pflanze ist, glaube aber, daß es nicht schwer seyn
wuͤrde, in unserem Vaterlande eine zu finden, welche dieselben Eigenschaften
besaͤße.
Versuche, welche ich anstellte, um zu
erfahren, wie die salzsaure Soda auf die Seifen-Aufloͤsung
wirkt.
Fuͤnf Gramme Seife wurden beilaͤufig in einem halben Liter destillirten
Wassers aufgeloͤst, und die Aufloͤsung mit einer Aufloͤsung von
sehr reiner salzsaurer Soda in 25 Theilen destillirten Wassers gemengt. Sogleich
erfolgte eine Gerinnung und Ausscheidung einer klebrigen Substanz, welche das Gemenge dik, wie eine
starke Leinsamen-Aufloͤsung, machte. Ist aber die Menge des Salzes
hinreichend, so wird die Seife ganz zersezt; das, schnell abgeschiedene, Coagulum
ist fett, in Wasser unaufloͤslich, und, erwaͤrmt man dasselbe, so
schmilzt es, und schwimmt in Form eines sehr fluͤßigen und durchsichtigen
Oehles auf der Oberflaͤche des Wassers. Dieses Coagulum gesteht und
krystallisirt beim Abkuͤhlen; das Wasser wird, waͤhrend dieser
Operation, sehr ausgezeichnet alkalisch, und dampft man dasselbe ein, so findet man
das Kochsalz mit kohlensaurer Soda gemengt, denn es braust mit verduͤnnten
Saͤuren.
Das Kochsalz ist nicht das Einzige, welches die Seifen-Aufloͤsung gerinnen
macht; auch mehrere andere Salze besizen diese Eigenschaft. Eine Aufloͤsung
von schwefelsaurer Soda macht die Aufloͤsung sogleich so dik, wie einen
starken Gummi-Schleim, oder wie Eierklar. Nach Verlauf einer gewissen Zeit trennt
sich aber die Seife, und schwimmt in Form von Kluͤmpchen auf der
Oberflaͤche der Fluͤßigkeit, die dann ihre Klebrigkeit verloren
hat.
Die Aufloͤsung von salzsaurem Ammonium hat dieselbe Wirkung auf die
Seifen-Aufloͤsung; merkwuͤrdig ist es, daß in allen diesen
Faͤllen nicht ein Atom Seife in der Aufloͤsung bleibt. Die
Aufloͤsung von aͤzender Pottasche besizt ebenfalls eine Wirkung auf
die Seife. Sie macht die Aufloͤsung derselben so dik, wie Eiweiß, so daß sie
kaum fließen kann; verduͤnnt man sie aber mit Wasser, so nimmt sie ihre
vorige Fluͤßigkeit wieder an, und die Seife loͤst sich wieder auf.
Man wußte schon seit langer Zeit, daß eine sehr verduͤnnte
Seifen-Aufloͤsung sich truͤbe, und mit der Laͤnge der Zeit eine
weiße, beim Aufruͤhren glaͤnzend und seidenartig scheinende, Substanz
absezt; man kannte aber weder die Natur dieser Substanz, noch die Ursache ihrer
Entstehung. Hr. Chevreul lehrte uns sowohl die eine, als
die andere kennen; diese Erscheinung ruͤhrt von der Wirkung des Wassers auf
einen Theil des Alkalis der Seife her, welche in diesem Falle in Bimargarat
umgewandelt wird. Es ist auch bekannt, daß die Seifensieder oft gezwungen sind,
ihrem Sude eine bestimmte Menge Kochsalz zuzusezen, um die Seife aus der ungeheuren
Masse Wassers, in welcher sie aufgeloͤst ist, abzuscheiden; ich weiß aber
nicht, daß diese Erscheinung bis jezt auf eine genuͤgende Weise erklaͤrt worden
waͤre. Es scheint mir, daß die Chemiker dieselbe bloß als eine einfache
Trennung der Seife von dem Wasser, dessen Wirkung das Kochsalz ganz
beschaͤftigt, betrachteten. Die Nothwendigkeit, in der sich die Seifensieder
befinden, ihre geronnene Seife wieder mit einer starken alkalischen Lauge zu kochen,
damit sie sich wieder in Wasser aufloͤsen kann, scheint jedoch anzuzeigen,
daß diese Operation auch noch ein anderes Resultat hat.
Vermengt man eine gesaͤttigte Kochsalz-Aufloͤsung mit einer
Seifen-Aufloͤsung, so wird die Seife wirklich auch ganz abgeschieden, so daß
kein Atom davon in der Fluͤßigkeit bleibt. Kann man diese Wirkung der
Verwandtschaft des Salzes zum Wasser zuschreiben? Gewiß nicht; weil dasselbe bereits
aufgeloͤst ist, und sie auch dann Statt hat, wann das Salz in 20 Theilen
Wasser aufgeloͤst ist. Untersucht man aber die Fluͤßigkeit, aus
welcher die Seife mittelst des Salzes abgeschieden wurde, so wird man finden, daß
sie sehr merklich alkalisch geworden ist; und will man anderer Seits die Seife
wieder in weichem Wasser aufloͤsen, so wird man nicht dazu gelangen; wendet
man endlich die Waͤrme an, so schmilzt die Substanz, schwimmt wie Oehl auf
dem Wasser, und gesteht beim Erkalten.
Diese Versuche beweisen, nach meiner Ansicht, augenscheinlich, daß die Wirkung des
Kochsalzes nicht bloß darin besteht, die Seife von dem Wasser abzuscheiden, sondern
auch sie zu ersezen, indem es sich eines Theiles ihres Alkali's
bemaͤchtigt.
Man kann auch nicht sagen, daß das Wasser, in welchem das Salz aufgeloͤst ist,
die Wirkung hervorbringt, von welcher die Rede ist, weil dieselbe um so schneller
und vollkommener ist, je concentrirter die Aufloͤsung ist. Uebrigens gibt
das, in 20 Gewichtstheilen Wasser aufgeloͤste, Salz dieselben Resultate; nur
braucht man eine groͤßere Menge der Aufloͤsung, waͤhrend
dieselbe Menge reinen Wassers keine Veraͤnderung in der
Seifen-Aufloͤsung hervorbringt.
Versuche zur Erkenntniß der Natur der
Niederschlaͤge, welche durch Zusaz von Meerwasser in der
Seifen-Aufloͤsung entstehen.
1) Ein Liter Meerwasser, mit 40 Grammen Seife zersezt, gab einen Niederschlag, der,
an der Luft getroknet, 35 6/10 Gramme wog.
2) 5 Gramme dieses Niederschlages, bei einer gelinden Waͤrme in einer Kapsel
getroknet, bis sie geschmolzen waren, und nichts mehr von ihrem Gewichte verloren, hatte um 1
6/10 Gramme, oder um 32 p. C. abgenommen.
3) 5 andere Gramme dieses Niederschlages, gepuͤlvert und an der Sonne
getroknet, verloren 1 5/10 Gramme. Diese Seifen enthielten also, obschon sie troken
schienen 30–32 per Cent Feuchtigkeit.
4) 5 andere Gramme desselben Niederschlages, welche mit destillirtem Wasser gekocht
wurden, wurden weich wie Teig, der auf die Oberflaͤche des Wassers kam, und
halbdurchsichtig wurde. Beim Abkuͤhlen wurde er hart.
Das Wasser, welches zum Abwaschen dieser Substanz gedient hatte, truͤbte die
Seifenaufloͤsung noch. Fuͤnf andere Gramme dieses Niederschlages
endlich, die in einem Tiegel erhizt wurden, schmolzen zu einer diken braunen
Fluͤßigkeit, stießen dann eine große Menge weißen Rauches aus, welcher nach
angebranntem Fette roch; zulezt wurde die Substanz fluͤßiger, und war kaum
mehr gefaͤrbt.
Sie enthielt jedoch noch etwas Kohle. Das Abwaschwasser dieser Kohle war merklich
alkalisch, und brauste mit Sauerkleesaͤure, welche einen Niederschlag darin
bildete.
Der, auf die angegebene Weise ausgewaschene und getroknete, Ruͤkstand wog nur
mehr 39 Centigramme, was beinahe 8 per Cent des angewendeten Niederschlages
betraͤgt.
Bei Behandlung mit Schwefelsaͤure brauste dieser Niederschlag auf,
loͤste sich aber nicht ganz auf wegen des Kalkes, der schwefelsauren Kalk
bildete; es befand sich auch Bittererde darin, denn die Fluͤßigkeit war sehr
bitter.
2 7/10 Gramme derselben, gut ausgewaschenen und getrokneten, Bittererde-kalkerdigen
Seife ließen nach der Verbrennung einen graulichweißen Ruͤkstand, der 3
Decigrammen, oder den neunten Theil der angewendeten Seife betrug, und sich mit
Aufbrausen in Salzsaͤure aufloͤste. Die Aufloͤsung wurde zur
Trokenheit eingedampft, der Ruͤkstand mit Wasser behandelt, und mit
sauerkleesaurem Ammonium gefaͤllt; er gab 17 Centigramme troknen,
sauerkleesauren Kalk, der 10 1/5 Centigrammen Kalk entspricht.
In die, auf diese Weise gefaͤllte, Fluͤßigkeit wurde eine
Aufloͤsung von aͤzender Pottasche in Ueberschuß gebracht, und dann das
Ganze gekocht, bis sich kein Ammonium mehr entwikelte; der auf einem Filtrum
gesammelte, ausgewaschene und getroknete Niederschlag wog 16 Centigramme, und bestand
aus Bittererde, welche schwach von Eisenoxid gefaͤrbt war, und sich ohne
Aufbrausen in Schwefelsaͤure aufloͤste. Die trokene schwefelsaure
Bittererde, welche sie gab, wog 41 Centigramme.
10 1/5 Centigr. Kalkerde und 16 Centigr. Bittererde, zusammen 26 Centigramme,
reichten also hin, um 2,55 Margarin- und Olein-Saͤure zu faͤllen, was
ein Verhaͤltniß wie 1 zu 9, oder wie 9,63 zu 90,37 gibt. Es befindet sich
aber in diesen Kalk- und bittererdigen Niederschlaͤgen eine bestimmte Menge
Soda-Bimargarat, welches durch das in dem Meerwasser enthaltene Kochsalz erzeugt
wird, was durch das Vorhandenseyn von kohlensaurer Soda in dem Ruͤkstande der
calcinirten Niederschlaͤge bewiesen wird.
Aus dieser Arbeit geht hervor, daß das Kochsalz die Seife zersezt, und sie in
Bimargarat verwandelt, wie es das Wasser thut; nur mit dem Unterschiede, daß seine
Wirkung augenblicklich, die des Wassers hingegen langsam ist. Dieses Resultat
bestaͤtigt uns die Nothwendigkeit, in der sich die Seifensieder befinden,
ihrem Sude Kochsalz zuzusezen, um die Seife von dem Wasser abzuscheiden, so wie auch
die Nothwendigkeit, die Seife wieder mit einer starken alkalischen Lauge zu
schmelzen, um sie wieder in Wasser aufloͤslich zu machen. Obwohl es offenbar
ist, daß das Kochsalz diese Substanz dadurch unaufloͤslich macht, daß es der
Seife einen Theil ihres Alkali's entzieht, so bleibt es uns doch noch unbekannt, auf
welche Weise diese Wirkung geschieht. Wenn sich in diesem Falle das Alkali mit der
salzsauren Soda verbindet, so scheint uns diese Verbindung sehr schwach, weil die
Kohlensaͤure der Luft hinreichen wuͤrde, um dieselbe aufzuheben.