Titel: | Gewisse Verbesserungen beim Forttreiben der Schiffe, worauf Jak. Perkins, Mechaniker, Fleet-street, City of London, am 9. August 1824 sich ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 21, Jahrgang 1826, Nr. XCVIII., S. 403 |
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XCVIII.
Gewisse Verbesserungen beim Forttreiben der
Schiffe, worauf Jak. Perkins,
Mechaniker, Fleet-street, City of London, am 9. August 1824 sich ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of Arts. N. 65. S.
124.
Mit einer Abbildung auf Tab. VIII.
Perkins's, gewisse Verbesserungen beim Forttreiben der
Schiffe.
Diese Verbesserungen bestehen in einem besonderen. Baue der
Ruder zum Forttreiben der Bothe und anderer Fahrzeuge im Wasser, welche Ruder am
Hintertheile der Schiffe so angebracht sind, daß sie auf das Wasser wie der Schweif
eines schwimmenden Fisches schlagen.
Fig. 24.
zeigt diese Verbesserung im Grundrisse, a, a, a, ist das
Hintertheil des Schiffes. b, b, b, ist ein Rahmen, der
uͤber das Hintertheil des Schiffes hinauslaͤuft, und zur Aufnahme des
aͤußeren Endes der Ruderachse bestimmt ist. Dieser Rahmen ist an den Seiten
des Schiffes mittelst Zapfen befestigt, c, c, auf
welchen er sich bewegen kann, um die Ruder zu heben oder zu senken, so daß sie, nach
der Tauchung des Schiffes, immer in gehoͤriger Tiefe im Wasser sich
befinden.
d, d und e, e, sind die
Ruder, welche sich im Kreise drehen, und an ihrer Oberflaͤche etwas gewunden
sind. Sie stehen schief auf Central-Achsen, so daß die schiefe Flaͤche,
welche ihre Oberflaͤche bildet, waͤhrend des Umdrehens immer auf die
Oberflaͤche des Wassers druͤkt.
Um die moͤglich beste Wirkung von dieser Art von Rudern zu erhalten, und sie
gleichfoͤrmig auf jeder Seite des Schiffes wirken zu lassen, werden die Ruder
durch ein schikliches Triebwerk, welches durch eine Dampfmaschine oder durch irgend
eine andere Triebkraft in Thaͤtigkeit gesezt wird, in entgegengesezter
Richtung gedreht.
Die Ruder, d, d, sind auf der Spindel, f, f, befestigt; die Ruder, e,
e, auf einer Roͤhre, g, die sich auf der
Spindel, f, hin und her schiebt. An dem inneren Ende der
Spindel, f, ist ein schiefzahniges abgestuzt
kegelfoͤrmiges Rad, h, angebracht, und an dem
inneren Ende der Roͤhre, g, befindet sich ein
aͤhnliches Rad, i, welche beide Raͤder in
aͤhnliche Raͤder, k und l, auf den Seitenspindeln, m
und n, eingreifen.
Die Triebkraft der Maschine wird an den Raͤdern, o
und p, angebracht, um das Triebwerk in den Gang zu
bringen, und die Ruder in Thaͤtigkeit zu sezen.
Man seze nun, die Kraft der Dampfmaschine sey an dem Zahnrade, p, angebracht, und dieses Rad sey mittelst seiner Faͤnge mit dem
Rade, l, verbunden, so werden diese Raͤder die
Raͤder, h und i, in
entgegengesezter Richtung treiben, und die Ruder, e, e,
rechts, die Ruder, d, d, links drehen; so muͤssen
diese Ruder spielen, wenn das Rad vorwaͤrts soll. Wenn aber das Both
zuruͤk soll, muß die Kurbel, q, gedreht werden,
um die Faͤnge des Rades, p, von dem Rade, l, zu befreien, und das Rad, o, in Umlauf mit dem Rade, k, zu bringen. Wenn
nun die Kraft der Maschine an dem Rade, o, angebracht
wird, werden die Ruder sich in einer der vorigen entgegengesezten Richtung bewegen,
und das Fahrzeug ruͤkwaͤrts treiben.
Im Mittelpuncte zwischen den vier abgestuzt kegelfoͤrmigen schiefzahnigen
Raͤdern befindet sich ein Blok, r, durch welchen
die Spindel, f, laͤuft, und in den Enden dieses
Blokes sind die Achsen, m und n, eingefuͤgt; durch diese Vorrichtung werden, wenn die Ruder
gehoben oder gesenkt werden, da der Rahmen, b, sich auf
seinen Zapfen, c, c, dreht, die Raͤder alle sich
auf ihren Achsen, m und n,
drehen, und die Ruder koͤnnen hoͤher und tiefer gestellt werden, ohne
daß das Triebwerk dadurch im Mindesten leidet.
Durch die Umdrehung der Ruder mit schiefen Flaͤchen wird, auf obige Art, ein
anhaltender Druk auf das Wasser hervorgebracht, und das Fahrzeug dadurch in
entgegengesezter Richtung mit großer Schnelligkeit und
verhaͤltnißmaͤßig geringer Kraft vorwaͤrts getrieben.