Titel: Beschreibung des Apparates der HHrn. Planche, Boullay, Boudet und Comp., dessen sie sich in ihrer Mineral-Wasser-Fabrik zur Bereitung des kohlensauren Kali und der kohlensauren Soda bedienen.
Fundstelle: Band 21, Jahrgang 1826, Nr. CXXV., S. 501
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CXXV. Beschreibung des Apparates der HHrn. Planche, Boullay, Boudet und Comp., dessen sie sich in ihrer Mineral-Wasser-Fabrik zur Bereitung des kohlensauren Kali und der kohlensauren Soda bedienen. Aus dem Journal de Pharmacie. Juli. S. 359. Mit Abbildungen auf Tab. X. Planche's, Beschreibung des Apparates zur Bereitung des kohlensauren Kali etc. Diesen Apparat, von welchem schon im April-Hefte des Journal de Pharmacie, S. 204., die Rede war, verdankt man zum Theile der Sorgfalt des Hrn. Thiboumerry. Fig. 22., A, A', A'', sind zwei henkelige Woulfsche Flaschen aus Steingut. Die erstere ist mit Hydrochlorsaͤure von 22° am Baumé'schen Araͤometer gefuͤllt. Man fuͤllt sie, indem man eine gewoͤhnliche Flasche auf eine hoͤher gestellte Unterlage sezt, als der obere Theil derselben ist, und die Saͤure mittelst eines glaͤsernen Hebers aus einem Gefaͤße in das andere uͤbergehen laͤßt. A', ist mit Bruchstuͤken von weißem Marmor gefuͤllt; man bringt diese Bruchstuͤke durch die Muͤndung ein, welche sich zwischen den beiden Roͤhren-Einsaͤzen befindet. Man schließt diese Muͤndung, deren Raͤnder vorlaͤufig mit Sand zugeschliffen wurden, mit einer Scheibe von eingeweichtem Pappendekel, dann mit einer anderen Scheibe von. Eisen, und laͤßt, zur Vermeidung alles Gas-Verlustes, die Druk-Schraube, t, die mittelst eines Buͤgels mit Schraubengewinde oben darauf befestigt ist, fest niederdruͤken. A'', ist mit reinem Wasser, bis auf 1/4, gefuͤllt; mit diesem Wasser wurde 1/20 seines Gewichtes reinen weißen gepuͤlverten Marmors abgeruͤhrt. B, B, sind Faͤsser aus weichem Holze, in deren jedem sich ein porzellanenes Gefaͤß, P, befindet, Fig. 23., welches man bis auf ungefaͤhr zwei Zoll von seinem Rande mit einer filtrirten Aufloͤsung von basisch kohlensaurer Soda bei 15° Temp. 15° Cent., oder mit basisch kohlensaurer Pottasche von 35° derselben Temperatur fuͤllt. Die Flasche, C, enthaͤlt eine Aufloͤsung demselben basisch kohlensauren Alkali in demselben Zustande. D, D', Fig. 22. und, D'', Fig. 24., sind uͤberfirnißte Kreise aus Kupfer, die auf das Faß aufgenagelt sind, und eine Erweiterung, X, X, haben, so daß sie eine Rinne von Einem Centimeter im Durchmesser bei 4 Centimeter Tiefe bilden. Diese Rinne wird mit Queksilber ausgefuͤllt, und ist in Fig. 26. durch die weiße Linie, Z, Z'' dargestellt. Der leere Theil, O, Fig. 23. 24. 26., ist mit Wasser ausgefuͤllt, um das Vertroknen der Dauben zu verhindern. Fig. 25. ist ein hoͤlzerner Dekel, mit einem kupfernen geloͤtheten und uͤberfirnißten Reife von 4 Centimeter Hoͤhe. Dieser Dekel ruht auf dem Rande des Fasses, und die Basis des Reifes, der einige Millimeter tief in das Queksilber taucht, welches in der Rinne enthalten ist, theilt dieses Metall in zwei Kreise. Auf diese Weise wird alle Verbindung zwischen dem Inneren des Fasses, des Gefaͤßes und der aͤußeren Luft abgeschnitten. Der Dekel selbst wird durch ein eisernes Querband, R, welches an jedem seiner Enden mit einem Loche versehen ist, festgehalten. Zwei Zapfen, welche sich in Schrauben enden, die an den aͤußeren Waͤnden des Fasses angebracht sind, und mit den Loͤchern des Querbandes correspondiren, halten dasselbe mittelst der Handschraube, S, S, fest. L, Fig. 22., ist ein Zeuge (témoin) aus einer Kugel aus Krystallglas, mit 2 gegenuͤberstehenden Oeffnungen. Die eine, die obere, ist mit einem krystallnen Stoͤpsel geschlossen; in die andere reibt sich eine glaͤserne Roͤhre, q, ein, die sich in die Flasche, A, einsenkt, etwas uͤber dem Ende des Hebers, e. Wenn nun bei dieser so gestellten Vorrichtung gearbeitet werden soll, oͤffnet man den Hahn, p. Durch das Spiel des Hebers gelangt die Hydrochlor-Saͤure auf den Marmor, zersezt ihn, und entwikelt die Kohlensaͤure aus demselben. Diese begibt sich durch die Roͤhre, n, in die Flasche, A'', wo sie sich von der Hydrochlor-Saͤure reinigt, die sie mit sich heruͤber gebracht habet: konnte, und zieht durch die erste Aufloͤsung mittelst der Roͤhre, m, Fig. 22., und, m, m, Fig. 23., und dann durch die zweite mittelst der Roͤhre, l. Das uͤberschuͤssige Gas wird in der Flasche, C, aufgenommen, die mit der aͤußeren Luft in Verbindung steht. Bei der ersten Entwikelung der Kohlensaͤure entstoͤpselt man den Zeugen; der Druk, welcher durch dieses Gas auf die Hydrochlorsaͤure mittelst der Roͤhre, g, ausgeuͤbt wird, macht die Saͤure in der Kugel in die Hoͤhe steigen. Man stoͤpselt diese wieder zu, sobald die Saͤure etwas unter den Anfang des Halses hinabgefallen ist. Die Gegenwart der Saͤure in dem Zeugen beweiset, daß noch etwas davon in der Flasche enthalten ist; denn, sobald die Saͤure unter der Roͤhre, q, ist, tritt Gas in die Kugel, und macht, daß die Saͤure hinabsteigen muß. Jede Flasche, A', A'', ist mit einem Hahne, u, u', versehen, wodurch aus ersterer der kochsalzsaure Kalk abgelassen, in lezterer das Wasser und der Marmor erneuert werden kann. Fast immer verstopfen sich waͤhrend der Arbeit die Roͤhren mit Krystallen des Bicarbonates. Diesem Nachtheile abzuhelfen, oͤffnet sich die gekruͤmmte Gasleitungs-Roͤhre, f, Fig. 22. und 23., in die niedertauchende Roͤhre, m, Fig. 22., oder, m, m', Fig. 23., an welche sie angeloͤthet ist. Um sie zu oͤffnen, darf man bloß ein Glasstaͤngelchen einfuͤhren.

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