Titel: Verbesserter Apparat zur Schwefelsäure-Bereitung. Von G. S. Dakin.
Fundstelle: Band 21, Jahrgang 1826, Nr. CXXVII., S. 510
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CXXVII. Verbesserter Apparat zur Schwefelsäure-Bereitung. Von G. S. Dakin. Aus dem Mechanics' Magazine. N. 153. 12. August 1826. S. 206. Mit AbbildungenDie Abbildung des Originales ist ein Holzschnitt. A. d. R. auf Tab. X. Dakin's, verbesserter Apparat zur Schwefelsäure-Bereitung. Es scheint mir, daß, da die atmospaͤrische Luft bei Bereitung der Schwefelsaͤure durchaus nothwendig ist,Wenn Schwefel langsam in der Luft verbrannt wird, so stoͤßt er Daͤmpfe aus, die unvollkommene Schwefelsaͤure sind; wenn man denselben aber mit etwas Salpeter mengt, so geht das Verbrennen rascher vor sich, und man erhaͤlt ein anderes Product, naͤmlich Schwefelsaͤure. Um diese Saͤure zu erhalten, errichtet man große Bleikammern mit zwei Oeffnungen, wovon die eine mit einer Thuͤre, einige Zolle uͤber den Boden zur Einbringung der Schwefel-Mischung, die andere, gleichfalls in der Naͤhe des Bodens, mit einem Sperrhahne versehen ist, durch welche man die gebildete Schwefelsaͤure abloͤset. Man laͤßt Wasser bis auf 2 bis 3 Zoll in diese Kammer, und bringt das Schwefel-Gemenge (aus 8 bis 10 Theilen Schwefel und 1 Theile Salpeter) in einem irdenen Tiegel auf einen Untersaz in die Kammer, und zuͤndet es an. Wenn es ausgebrannt ist, traͤgt man neue Mischung ein, und auf diese Weise wird einige Wochen lang fortgefahren, bis am Ende die Fluͤßigkeit in große glaͤserne, oder Platinna-Retorten abgezogen wird, in welchen man dieselbe so lange abraucht, bis sie die gehoͤrige Staͤrke, 1850 specif. Schwere, erhaͤlt. Hierauf kommt die Saͤure in große gruͤne, mit Stroh umflochtene Glas-Flaschen, Carboys (in England), und wird so zu Markte gesendet. A. d. O. Ueber die Bereitung der Schwefelsaͤure lese man in diesem polytechnischen Journale die Abhandlung Bd. IX. S. 187. Bd. XII. S. 89. Bd. XX. S. 66 und 377 nach. A. d. R. dieselbe in ein kleines Gemach mit einer Pumpe so eingetrieben werden kann, daß ein Theil des Wassers bis an die Deke desselben gehoben wird, wo es dann durch sein Niederfallen den uͤbrigen darin enthaltenen Fluͤßigkeiten die moͤglich groͤßte Oberflaͤche zur Beruͤhrung darbietet. Nachdem die Luft das Wasser hinaufgetrieben hat, kann es durch eine Klappe in die Kammer zu dem noͤthigen Dienste hereingelassen werden, und es kann ein solcher Druk angebracht werden, der das Fortschreiten des Processes sehr beguͤnstigt, und vielleicht eine Saͤure erzeugt, die zu gewissen Zweken stark genug ist, ohne erst abgeraucht werden zu muͤssen. A, in Fig. 27. ist die Blei-Kammer. B, ist der Dekel, welcher, so wie der Ranft, flach geschliffen werden muß. C, das Gefaͤß mit dem Schwefel und Salpeter: der Schwefel kann auch in groͤßerer Menge auf ein Mahl eingetragen werden. D, die Drukpumpe fuͤr das kleine Gemach. F, die Roͤhre, welche das Wasser in die Hoͤhe treibt. G, die Rinne, welche ringsumher laͤuft. H, eine Scheidewand zum Auffangen des Wassers, in welcher sich eine Menge kleiner Loͤcher befinden, durch welche das Wasser durchtroͤpfelt. Die Seiten der Kammern muͤssen mit irgend einem schiklichen Instrumente, wie in Fig. 28 und 29. in Furchen geschnitten, und an jeder muͤssen in der Rinne einige kleine Loͤcher angebracht seyn, um das Wasser in die erste Furche gelangen zu lassen. Auch muß in jeder Furche ein Quer-Einschnitt gemacht werden, um das Wasser aus einer Furche in die andere gelangen zu lassen. Auf diese Weise wird jede Wand so viel Flaͤche darbiethen, als der Boden. I, ist die Klappe, durch welche die Luft hereingelassen wird. Es wuͤrde vielleicht besser seyn, wenn diese Klappe in eine lange Stange sich endigte, die durch ein ledernes Halsband an der Deke laͤuft. J, ist eine Ablaßroͤhre, die durch ein Kuͤhlgefaͤß laufen, und noͤthigen Falles in einem pneumatischen Apparate sich enden kann. Wo irgend ein Druk noͤthig ist, muß der Hahn, J, gesperrt werden. K, ist ein Hahn, durch welchen die Saͤure abgelassen wird.

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