Titel: | Verbesserung an Kutschen, worauf Daniel Stafford, Gentleman zu Liverpool, Lancastershire, sich am 24. December 1824 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 23, Jahrgang 1827, Nr. XLIX., S. 219 |
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XLIX.
Verbesserung an Kutschen, worauf Daniel Stafford, Gentleman zu
Liverpool, Lancastershire, sich am 24. December 1824 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Novbr. 1826. S.
185.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
[Stafford, Verbesserung an Kutschen.]
Diese Verbesserungen sind vorzuͤglich fuͤr die
sogenannten Landkutschen berechnet (stage-coaches) indem bei diesen die gefaͤhrlichen Folgen des
Umwerfens jede Vorsicht nothwendig machen. Die Vorrichtungen des
Patent-Traͤgers bestehen: 1) in einer neuen Einrichtung der Federn, in
welchen der Kasten haͤngt; 2) in einer Vorrichtung an den Achsen, um das
Abgehen der Raͤder zu verhuͤthen, wenn der Lohnnagel verloren geht; 3)
in einer Veraͤnderung der inneren Form der Buͤchse, durch welche die
Achse laͤuft, um die Reibung zu vermindern.
Fig. 15.
zeigt die nach der Verbesserung des Patent-Traͤgers
eingehaͤngte Kutsche von der Seite; Fig. 16. zeigt sie von
hinten. Der Kasten mag was immer fuͤr eine Form haben, so werden die Federn,
die von gewoͤhnlichem Baue sind, oben bei, a, a, a,
a, an dem Kasten angebracht, und von dem eisernen Gestelle, b, b, b, welches auf den Achsen ruht, getragen. Oben auf
der Feder ist ein gekruͤmmter eiserner Zahnstok, bei, c, und ein aͤhnlicher Zahnstok, d, d,
befindet sich an dem Kasten.
Nachdem das eiserne Gestell, b, gehoͤrig unten auf
den Achsen befestigt wurde, und die Federn darauf, wie in der Zeichnung, angebracht
wurden, wird der Kasten gehoben, und so auf die Federn gestellt, daß die
Zaͤhne seines Zahnstokes, d, d, in die des
Zahnstokes, c, fallen, wodurch dann der Kasten sich eben
so frei, als nach der gewoͤhnlichen Vorrichtung, von einer Seite zur anderen
wird schwingen koͤnnen.
Der Kasten ruht, wie man sieht, auf dem Mittelpuncte der Federn, und bewegt sich
folglich eben so elastisch, als bei der gewoͤhnlichen
Feder-Vorrichtung; er hat aber, bei dieser Vorrichtung, noch den Vortheil,
daß, wenn die Raͤder der einen Seite uͤber eine Erhoͤhung
hinrollen, wodurch die eine Seite des Kastens bedeutend aus der horizontalen
Richtung gebracht wird, dieser, insofern er sich auf den gekruͤmmten
Zahnstoͤken schwingt, durch seine eigene Schwere sich im Gleichgewichte und in
senkrechter Richtung erhalten, folglich nicht so leicht umschlagen wird, wie andere
niedrig haͤngende Wagen.
Um den Kasten noch mehr zu sichern, und zu verhuͤthen, daß er nicht durch
Schlage und Stoͤße auf unebenen Wegen aus den Zaͤhnen der
Zahnstoͤke herausgeworfen wird, ist unter der Langwied eine gekruͤmmte
eiserne Stange, als Waͤchter, an gebracht: diese Stange schlaͤgt, wenn
der Kasten zu hoch geworfen wuͤrde, unten an die Langwied an, und
haͤlt den Kasten fest.
Fig. 17.
zeigt die Verbesserungen an der Achse, zum Theil im Durchschnitte, zum Theile ganz,
a, a, sind zwei Arme, deren jeder eine
halbkreisfoͤrmige Kappe fuͤhrt. b, b, ist
ein Rippe, die in eine Furche in dem Stuͤke, c,
faͤllt, welches auf dem Hintertheile der Nabe angebracht ist. Diese Kappen,
die man Kuppel-Buͤchsen nennt, werden, wenn sie geschlossen sind,
durch eine Schraube fest gehalten, und machen es dem Rade unmoͤglich,
abzugehen, selbst wenn der Lohnnagel los gegangen ist.
Um endlich die Reibung der Achse gegen die innere Seite der Buͤchse des Rades
zu vermindern, schlaͤgt der Patent-Traͤger vor, die
Buͤchse innenwendig dreiekig, vierekig oder vielekig zu machen, so daß die
walzenfoͤrmige Achse nur mit den Kanten der Buͤchse in
Beruͤhrung kommt, statt daß sie von derselben ganz umfaßt wird, wie bei dem
gewoͤhnlichen Baue derselben.