Titel: | Neue und verbesserte Methode, Mauer- und Dach-Ziegel und andere Artikel aus Ziegel-Erde zu bereiten, worauf Edward Lees, Zöllner zu Little Thurrocks, und Georg Harrison, Ziegelbrenner, ebendaselbst, sich am 1. Februar 1825 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 23, Jahrgang 1827, Nr. LII., S. 226 |
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LII.
Neue und verbesserte Methode, Mauer- und
Dach-Ziegel und andere Artikel aus Ziegel-Erde zu bereiten, worauf
Edward Lees,
Zoͤllner zu Little Thurrocks, und Georg Harrison,
Ziegelbrenner, ebendaselbst, sich am 1. Februar
1825 ein Patent ertheilen ließen.
Aus dem London Journal of Arts. Novbr. 1826. S.
180.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Lees's, neue Methode, Mauer- und Dach-Ziegel aus
Ziegel-Erde zu bereiten.
Der hier vorgeschlagene Apparat zur Verfertigung der
Mauer- und Dachziegel ohne alle Beihuͤlfe der Haͤnde hat einige
Aehnlichkeit mit jenem des Wilh. Leahy (Lond. Journ. XII. B. S. 180. Polytechnisches Journal
Bd. XXIII. S. 57.) so wie beide
fruͤheren Maschinen zu aͤhnlichem Zweke aͤhnlich sind. Worin
das Neue in diesem Apparate besteht, haben die Patent-Traͤger nicht
angegeben; sie begnuͤgten sich in allgemeinen Ausdruͤken jene Theile desselben als ihr
Patent-Recht in Anspruch zu nehmen, die bisher noch nie zu aͤhnlichem
Zweke gebraucht wurden. Man vergleiche Hague's Patent im
London Journal II. B. S. 21, Shaw's Patent ebendaselbst, S. 23, Wright's
Patent ebendas. III. B. S. 23.
Fig. 21.
zeigt diese verbesserte Maschine zum Theile im Durchschnitte. a, a, ist eine Kufe oder ein anderes Gefaͤß aus Holz mit starken
Reifen, oder aus Guß-Eisen, das gegen den Boden hin sich kegelfoͤrmig
verschmaͤlert. In dieses Gefaͤß kommt der Thon oder das Material, aus
welchem die Ziegel verfertigt werden. b, b, ist eine
senkrechte Achse, die durch die Mitte dieses Gefaͤßes laͤuft, und oben
und unten ihre Lager hat. Diese Achse hat mehrere horizontale Arme, c, c, c, welche mit Speichen oder Messern versehen sind,
und wird entweder durch Pferde, oder durch Dampf, Wasser oder durch irgend eine
andere Triebkraft getrieben. Durch die Umdrehung der Achse drehen sich auch die
Messer in der Kufe umher, und ruͤhren und mengen den Thon oder die
Ziegelmasse so, daß Ziegel daraus geformt werden koͤnnen. Tiefer unten an
dieser Achse, b, ist eine Reihe von schiefen
Flaͤchen, d, d, in strahlenfoͤrmiger
Richtung angebracht, mittelst welcher die Achse, so wie sie sich dreht, den Thon
durch eine Oeffnung an der Seite der Kufe in den Model, e, druͤkt.
In der Naͤhe des unteren Endes der Achse, b, ist
ein großes Zahnrad, f, befestigt, welches in den
Triebstok, g, eingreift, der sich auf einer kleinen
Nebenspindel befindet. Auf dieser lezten Nebenspindel ist auch noch ein kleines
Zahnrad, welches ein correspondirendes Zahnrad, h, auf
der Achse der Kurbel, i, treibt. An dem oberen Ende
dieser lezteren Achse befindet sich ein Triebstok in Form eines abgestuzten Kegels,
welcher die horizontale Achse, j, dreht, die ein
excentrisches oder Schnekenrad fuͤhrt. Der Umfang dieses Schnekenrades wirkt
gegen einen Arm, der von der Staͤmpel-Stange, k, auslaͤuft, und so wie die Schneke sich dreht, hebt sie den
Staͤmpel, l, der, wenn er durch seine Schwere
wieder niederfaͤllt, (was dann geschieht, wenn der groͤßte Durchmesser
der Schneke vor dem Ende des Armes voruͤber geht) den vorlaͤufig auf
die oben beschriebene Weise in den Model gepreßten Thon in demselben
festschlaͤgt.
Die Model bestehen aus einer Reihe von Buͤchsen, m, m,
m, die sich auf
der Laufkette, n, n, n, befinden, welche uͤber
zwei sechsekige Trommeln, o, p, laͤuft, die auf
Achsen in dem Seiten-Gestelle der Maschine aufgezogen sind. Die
Buͤchsen, welche die Model bilden, sind rechtwinkelig, und haben die Form,
die der zu verfertigende Ziegel erhalten soll. Sie werden hinter einander auf die
Kette ohne Ende gestellt, und in ihrer Lage durch kleine Stifte an den Ketten
festgehalten, die durch den Boden der Model laufen und diese auf diese Weise
befestigen.
Die oben beschriebene Achse, i, fuͤhrt eine
Kurbel, q, die als Muschelrad in einem in der Stange,
r, gebildeten elliptischen Ringe wirkt, und so wie
diese Achse sich dreht, die Stange ruͤk- und vorwaͤrts schiebt.
Nahe an dem Ende der Stange, r, ist ein langer
Einschnitt, in welchen die losen Zaͤhne einer Art von Sporn-Rad hinter
der Trommel, p, einfallen, so daß also, so oft die
Stange, r, zuruͤktritt, sie einen Zahn ergreift,
und die Trommel um ein Sechstel ihres Umfanges dreht, wodurch die Kette ohne Ende
vorgeschoben, und dadurch ein Model, m, nach dem anderen
von der linken Seite her unter den Staͤmpel, l,
gebracht wird, um daselbst den Ziegelthon in dem Model einzuschlagen. Dort, wo der
Staͤmpel den Thon stampft, sind zwei starke Walzen, s,
s, unter der Kette als Stuͤzen angebracht.
An dem unteren Ende der Kurbel-Spindel, i, ist ein
Triebstok in Form eines abgestuzten Kegels, der in ein aͤhnliches Rad, t, eingreift, und dieses durch Umdrehung der oben
beschriebenen Raͤder treibt. An der Achse des Rades, t, ist ein Muschelrad, das in dem elliptischen Ringe, u, der Stange, v, v,
arbeitet, und so, wie es sich dreht, die Stange hin und her schiebt. An dem Ende
dieser Stange befindet sich ein Hebel, w, w, der
folglich auf seinem Stuͤzpuncte durch das Hin- und Herschieben der
Stange sich schwingen muß. An dem oberen Ende dieses Hebels befindet sich ein
Messer, das so vorgerichtet ist, daß, indem dieser Hebel sich alsogleich hebt, wie
der Staͤmpel, l, niedergefallen ist, der Thon in
dem Model durch das Messer abgeschnitten, oder vielmehr uͤber dem Model
abgestrichen wird, worauf der Model durch die Kette ohne Ende vorwaͤrts
gezogen, und ein anderer leerer Model unter den Staͤmpel gebracht wird, der
eben so gefuͤllt und eingestampft wird.