Titel: | Neuer Apparat zum Kämmen und Streken der Wolle, Baumwolle und anderer ähnlicher faseriger Stoffe, worauf Jesse Roß, Strumpfwirker in der Stadt Leicester, sich am 19. Februar 1825 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 23, Jahrgang 1827, Nr. XCI., S. 427 |
Download: | XML |
XCI.
Neuer Apparat zum Kaͤmmen und Streken der
Wolle, Baumwolle und anderer aͤhnlicher faseriger Stoffe, worauf Jesse Roß, Strumpfwirker in
der Stadt Leicester, sich am 19. Februar 1825 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. December 1826. S.
243.
Mit einer Abbildung auf Tab. VII.
Roß, neuer Apparat zum Kaͤmmen und Streken der
Wolle.
Dieser verbesserte Apparat, den der
Patent-Traͤger ein sich drehendes
Stachelschwein (rotatory porcupine) nennt, wird
an der Maschine zum Kaͤmmen der Wolle und anderer faseriger Substanzen angewendet.
Es ist nichts anderes Neues an dieser Maschine, als dieser besonders gebildete sich
drehende Kamm: die uͤbrigen Theile sind das Gestell und die
Leitungs-Walzen, um die Wolle von einer Walze auf die andere zu bringen,
waͤhrend das sogenannte Stachelschwein die Fasern kaͤmmt und gerade
legt: die beweglichen Theile werden durch Rollen und Baͤnder, oder durch
Triebwerke an den Achsen der verschiedenen Walzen beinahe so, wie bei den
gewoͤhnlichen Maschinen zum Zurichten der Wolle oder Baumwolle getrieben.
Fig. 31.
zeigt die Art, nach welcher der Apparat arbeiten soll. Die Wolle oder Baumwolle, die
zum Kaͤmmen hergerichtet ist, wird von einer Walze hergeleitet, und
laͤuft zwischen einem Paare Leitungs-Walzen und durch eine
Leitungs-Schiene durch zu dem Stachelschweine, a.
Dieses, sich drehende Stachelschwein besteht aus einer Reihe von Ringen, die neben
einander auf einer gemeinschaftlichen, durch die Mittelpuncte derselben laufenden,
Achse aufgezogen sind, auf welchen Ringen am Umkreise derselben eine Menge von
Spizen so angebracht sind, daß sie die mittlere Richtung zwischen Tangenten und
Halbmessern halten. Die Ringe werden aus Blei in Modeln gegossen, und die Nadeln
oder Spizen vorlaͤufig in den Model gelegt, wo dann das geschmolzene Metall
die Koͤpfe derselben umfaßt, und die Nadeln festhaͤlt, waͤhrend
die Spizen frei hervorragen. Diese Ringe werden nun in beliebiger Anzahl auf die
Achse gestekt; je breiter die Maschine, desto mehr Schrauben-Kappen halten
sie am Ende der Achse fest.
In der Naͤhe des Stachelschweines findet sich eine gezaͤhnte Walze, b, damit die Wolle oder der Faserstoff nicht wegfliegt;
ferner sind noch zwei Leitungs-Walzen mit breiten Laufbaͤndern unten
in der Maschine angebracht, um die gekaͤmmte Wolle unten an der Maschine auf
die Walze zu bringen.