IV. Koch-Ofen an der k. Militaͤr-Schule zu St. Cyr, von Hrn. Amoudru. Aus dem Bulletin des Sciences technologiques. Dec. 1826. S. 334. Mit Abbildungen auf Tab. II. Amoudru's, Koch-Ofen. Fig. 10. ist der Grundriß, Fig. 11. der Durchschnitt dieses Ofens. Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Stuͤke. A, Großer Kessel fuͤr Suppe und Fleisch. B, Kleiner Kessel fuͤr das Gemuͤse. C, Kessel mit heißem Wasser zum Abwaschen des Geschirres etc. Sein Wasser laͤuft durch den Hahn, a, ab. D, beweglicher Kessel. E, bewegliche Kufe. F, F. Herde. Der Rost an beiden ist aus Gußeisen. Anfangs waren sie von der in dem Grundrisse dargestellten Form und Groͤße; zeither aber wurden sie nach den punctirten Linien, b c, b', c', b'', c'', b''', c''', verkleinert, um Brenn-Material zu ersparen. Diese Herde sind oben durch platte Baͤnder aus Gußeisen, oder durch eine Art von Rost, m, m' der sich uͤber die ganze Oberflaͤche des Herdes hinzieht, und die volle Hize des Feuers aufnimmt, beschraͤnkt. Auf diesen Theil des Herdes kommt die bewegliche Kufe, E, und alles Kochgeschirr, was in den gewoͤhnlichen Kuͤchen besondere Oefen fordert. Die Flamme und die heiße Luft, der beiden Herde entwikeln sich, nach Belieben, entweder durch die Canaͤle, d und d', oder durch, e und e', je nachdem man jene unter die Kessel, A und B, hin, oder davon ableiten will. Diese Veraͤnderung in der Richtung bewirkt man mittelst der Register, f, f', g, g'. Die Zuͤge, e, e', vereinigen sich in einen einzigen Zug, welcher, ehe er sich mit dem Schornsteine verbindet, die warme Luft unter den Kessel, C, mit heißem Wasser fuͤhrt. Die Canaͤle, h, h', fuͤhren gleichfalls die warme Luft unter den Kessel, C, nachdem diese unter den Kesseln, A, B, durchging. i, i', innere Thuͤrchen am Herde, welche roth gluͤhend werden. j, j', aͤußere oder Doppel-Thuͤrchen, um die Koͤche gegen die Hize der Thuͤrchen, i, i', zu schuͤzen. G, Aschenherd. H, Roͤhren mit Schwanenhaͤlsen, die kaltes Wasser zum Dienste der Kuͤche herbeifuͤhren. I, I', Waͤrme-Behaͤlter, der mittelst einer Scheidewand aus Blech in zwei Theile getheilt ist, und dazu dient, die bereiteten Speisen warm zu erhalten. Man wird einen aͤhnlichen Ofen in einem Spitale errichten, bei diesem aber das Mauerwerk zwischen dem Kessel und diesem Waͤrme-Behaͤlter weglassen, und dafuͤr eine senkrechte Scheidewand in lezterem nach der punctirten Linie, K, K, anbringen. Auf diese Weise wird die Flamme, die die Kessel, A, hizt, zugleich auch eine Platte aus Gußeisen hizen, die die einzige Scheidewand zwischen dem Waͤrme-Behaͤlter und dem Kessel bildet. Man ist uͤberzeugt, daß man auf diese Weise aus der zur Linken befindlichen Abtheilung dieses Waͤrme-Behaͤlters einen Ofen erhalten wird, in welchem man Fleisch braten kann. An beiden Seiten des Ofens sind, der Laͤnge nach, aͤhnliche Waͤrme-Behaͤlter, wie, I, I', deren Breite jener der Kessel gleich ist. Der ganze Ofen ist mit gehoͤriger Festigkeit aufgemauert, und außen und oben mit 7 Linien diken eisernen Platten belegt. I, ein Stuͤk Gußeisen zur Schonung der Mauer, auf welches die Register fallen. An diesem Ofen kocht man fuͤr 600 Menschen. Da die beiden Herde abgeschieden sind, so kann man jeden einzeln, oder beide zugleich heizen. Die Flamme steigt, wie man aus bloßer Ansicht der Figur entnehmen kann, zuerst gegen die platten Baͤnder, m, m', empor, die sie erhizt, und wird dann durch die Circulations-Zuͤge nach dem Schornsteine geleitet, wo man sie jedoch nach Belieben durch den einzelnen Canal in der Mitte, oder durch die Seiten-Canaͤle ziehen lassen kann. Wenn man sie gegen die Kessel leitet, so schlaͤgt sie zugleich an die Seiten und an den Boden derselben. Jeder der beiden Waͤrme-Behaͤlter kann 28 Schuͤsseln, jede fuͤr 6 Personen, enthalten. Die platten Baͤnder dienen zum Duͤnsten und zum Kochen des Eingemachten in Casserolen; man kann auch Gemuͤse auf denselben kochen. Die Braten werden in einer großen vierekigen Schuͤssel bereitet, deren Boden so groß, als die Flaͤche des Herdes ist: diese Schuͤssel hat einen hermetisch schließenden Dekel. Man kann darin in anderthalb Stunden 50 ausgeloͤste, und in Portionen fuͤr 6 Personen geschnittene, Hammel-Keilen zurichten. An den Seiten haͤlt sie 6 Zoll. Dieser Ofen fordert des Tages, (den Tag zu 10 Stunden gerechnet), nur 100 Kilogramme (2 Ztr.) Steinkohlen. Man erspart durch ihn an der Militaͤr-Schule taͤglich 8 Franken 44 Cent. Brenn-Material. Er ist sehr fest gebaut, und kostete in Allem 4500 Franken.