Titel: | Hrn. Barnard's Maschine zum Zusammendrüken der Erde. |
Fundstelle: | Band 24, Jahrgang 1827, Nr. XVII., S. 44 |
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XVII.
Hrn. Barnard's Maschine zum Zusammendruͤken
der Erde.
Aus dem Mechanics' Magazine. N. 180. 10. Febr. 1827.
S. 82.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
[Barnard's Maschine zum Zusammendruͤken der
Erde.]
Diese Maschine ist wohlfeil, fest, einfach und
kraͤftig. Sie kann aus Holz oder aus Eisen, und so verfertigt werden, daß sie
entweder auseinander gelegt werden kann, oder immer bei einander bleibt: im ersteren
Falle muͤssen aber die Theile gehoͤrig fest in einander gefuͤgt
werden.
A, B, C, D, (Fig. 5.) ist ein Gestell
mit vier Fuͤßen, welche mittelst der Querbalken, G, H,
I, J, zusammengehalten werden. E, F, ist ein
Querbalken in der Mitte, welcher von einer Seite des Gestelles nach der anderen
laͤuft. M, ist eine Eisen-Platte in der
Mitte der Maschine, welche von den vier schiefen Stangen, P,
Q, R, S, deren Enden an den Fuͤßen der Maschine befestigt sind,
gestuͤzt wird. L, ist eine der Platte, M, aͤhnliche eiserne Platte, die auf dieselbe
Weise durch vier Stangen gestuͤzt wird, die aber schief nach aufwaͤrts
steigen. Zwei starke eiserne Stangen, T, U, verbinden
diese Platten fest mit einander. W, ist eine Kiste zur
Aufnahme der Erde, von der Groͤße und Form, die man der Erde geben will. X, ist ein dikes Stuͤk Eisen, welches die Erde in
der Kiste bedekt. Y, ist eine Schraube, die durch eine
Schraubenmutter in der Platte, L, laͤuft, auf das
Eisen, X, niedersteigt, und so die Erde in der Kiste,
W, preßt. An dem oberen Theile der senkrechten
Stange von, Y, ist ein großes Rad, g, befestigt. Dieses Rad, g,
wird durch das kleinere Rad, e, getrieben; ein Ende der
Achse desselben ruht in der Stange, E, F; das andere
Ende laͤuft durch die Stange, B, C, und ist mit
einer Kurbel verbunden, durch welche die Maschine getrieben wird. Die Zaͤhne
des Rades, e, sind an der Seite, statt an dem Rande,
desselben angebracht, damit sie in das Rad, g,
eingreifen.
Wenn man nun die Maschine mittelst des Griffes der Kurbel dreht, wird die Schraube
niedersteigen, und die Erde in die Kiste treiben. Dadurch wird die Platte, L, aufwaͤrts, und, M,
abwaͤrts gedruͤkt: die Stangen, T, U, die
beide Platten fest unter einander verbinden, beugen einer zu
uͤbermaͤßigen Spannung der Maschine vor, die daher nicht so stark seyn darf, wie
man bei dem ersten Blike glauben sollte. Da die Schraube nach jeder Operation
zuruͤkgezogen werden muß, muß das Rad, e, so
eingerichtet seyn, daß es zuruͤkgetrieben werden kann, weßwegen ein kleiner
Griff sich oben an der Achse des groͤßeren Rades befindet, durch dessen
Drehung die Schraube viel schneller gestellt werden kann. Der Boden der Kiste kann
so eingerichtet seyn, daß er weggenommen werden kann, wenn man die Erde aus
derselben herausnimmt. Der Rand und die Zapfen des Rades, g, muß breit genug seyn, um waͤhrend der Arbeit nachsinken zu
koͤnnen.
Die Kraft dieser Maschine laͤßt sich auf folgende Weise berechnen. Wenn man
annimmt, daß die Schraube bei jeder Umdrehung um einen halben Zoll niedersteigt, und
der Durchmesser, des Rades, g, 3 Fuß betraͤgt, so
wird der Druk 240 Mahl groͤßer seyn, als die am Rande angewendete Kraft. Wenn
nun der Griff au der Kurbel einen Kreis beschreibt, dessen Durchmesser zehn Mahl
groͤßer ist, als der des Rades, e, so wird auch
die Kraft zehn Mahl groͤßer seyn, so daß also der Druk auf die Erde 2400 Mahl
staͤrker wird, als der Druk des Gewichtes, den dieselbe Kraft ohne
mechanische Beihuͤlfe aͤußern wuͤrde: den Verlust durch Reibung
uͤbrigens abgerechnet.