Titel: G. Manwaring über eine statisch hydraulische Maschine bei dem Alaun-Werke der HHrn. Cook und Comp. zu Whitby.
Fundstelle: Band 24, Jahrgang 1827, Nr. CIX., S. 491
Download: XML
CIX. G. Manwaring uͤber eine statisch hydraulische Maschine bei dem Alaun-Werke der HHrn. Cook und Comp. zu Whitby. Aus dem 44. Bande der Transactions of the Society of Arts in Gill's technical Repository N. 62. S. 65. Mit Abbildungen auf Tab. IX. G. Manwaring, uͤber eine statisch hydraulische Maschine bei dem Alaun-Werke. Im 5. Bande der Transactions of the Society beschrieb Hr. Smeaton eine statisch hydraulische Maschine des Hrn. Westgarth. Hr. Manwaring erbaute eine aͤhnliche zum Mahlen des roͤmischen Moͤrtels, Roman Cement, den die HHrn. Cook und Comp. aus Septaria, die bei Whitby auf den Guͤtern des Lord Mulgrave gegraben wird, bereiten. Diese Maschine ist hier auf folgende Weise beschrieben. „Bei der gewoͤhnlichen Dampfmaschine ist die Triebkraft eine Staͤmpel-Stange, die abwechselnd in einem Cylinder steigt und faͤllt. Sie wird daselbst durch den Dampf getrieben, der in den Cylinder gelassen wird, und bald uͤber bald unter dem Staͤmpel sich befindet.“ „An dieser hydraulisch statischen Maschine ist ganz dieselbe Einrichtung, wie an der Dampfmaschine; der Staͤmpel wird aber durch den statischen Druk einer Wassersaͤule bewegt, die abwechselnd oben und unten auf denselben druͤkt.“ Fig. 8. stellt diese Maschine dar. A, ist die Roͤhre, welche das Wasser von einer 170 Fuß uͤber der Maschine gelegenen Quelle herleitet. B, ist ein Gefaͤß, welches Luft enthaͤlt, deren staͤter elastischer Druk den Stoß auffangt, der sonst durch das herbeistroͤmende Wasser entstehen wuͤrde. C, ist eine Drossel-Klappe, d, d, ist ein hohler offener schiebbarer Cylinder, welcher in einem anderen aͤußeren Cylinder arbeitet, herbei ee , ee, sich dicht an denselben anschließt, uͤbrigens aber einen leeren Raum laͤßt, so daß das Wasser zwischen die beiden Cylinder treten kann. h, h, sind Fuͤtterungen, welche den Austritt des Wassers zwischen den beiden Cylindern hindern, und, i, i, sind Stellschrauben, um die Fuͤtterung oder Fassung in dem Maße anzuziehen, als sie sich abnuͤzt. f, f, sind zwei Durchgange, welche in das obere und untere Ende des Cylinders, g, leiten, in welchem der Staͤmpel, w, spielt. Wenn der Cylinder, d, d, sich in der in der Figur gezeichneten Lage befindet, ist die Verbindung offen, und das Wasser kann durch die Roͤhre, f, in den oberen Theil des Cylinders, g, fließen, also uͤber den Staͤmpel, w, gelangen. Zugleich ist auch der Durchgang offen, durch welchen das Wasser in dem unteren Theile des Cylinders unter dem Staͤmpel durch die untere Roͤhre, f, ausfließen kann und durch den unteren Theil des offenen Cylinders, d, in die Roͤhre, x, gelangt, die etwas mehr als 30 Fuß lang ist, und sich in einer Wasser-Cisterne endet. Es hat also uͤber dem Staͤmpel, w, ein hydrostatischer Druk Statt, der einer Wassersaͤule von 170 Fuß gleichkommt, und unter demselben ist zum Theile ein leerer Raum. Der Staͤmpel wird folglich bis auf den Grund des Cylinders, g, niedersteigen. Waͤhrend der Zeit, als der Staͤmpel in diese Lage geraͤth, wird der Cylinder, d, auch so weit herabgestiegen seyn, daß dadurch die Verbindung zwischen dem einstroͤmenden Wasser und der unteren Roͤhre, f, offen wird, die Verbindung zwischen der oberen Roͤhre, f, geschlossen wird. Der obige hydrostatische Druk wird dadurch also auf die untere Flaͤche des Staͤmpels uͤbergetragen, und dieser wird folglich in die Hoͤhe steigen, waͤhrend das Wasser uͤber demselben in den oberen Theil des Cylinders, d, fließt, und durch die Roͤhre, x, entweicht. Die abwechselnde Bewegung des schiebbaren Cylinders, d, wird auf folgende Weise erzeugt. Die Stange des Staͤmpels, w, ist an ihrem oberen Ende mit der parallelen Bewegung des einen Endes des Wagebalkens in Verbindung. An dem anderen Ende des Balkens ist eine Stange angebracht, die sich unten in die Kurbel, m, endet. Die schaukelnde Bewegung der Kurbel wird mittelst der Verbindungs-Stange, l, der Achse, k, mitgetheilt, an welcher sich der gekruͤmmte Zahn oder Daͤumling, n, befindet. Dieser leztere ist in dem rechtwinkeligen Gestelle oder in der Zahnbuͤchse, j, eingeschlossen, und da sie in horizontaler Lage beweglich ist, kann sie sich vor- und ruͤkwaͤrts bewegen, indem der Zahn zuerst an die eine, und dann an die andere Seite der Buͤchse druͤkt. Außen an dieser Buͤchse sind zwei Leitstangen angebracht, die auf den Lagern, o, und, o, ruhen. Die Verbindungs-Stange, p, ist an einem Ende an der Leitungs-Stange befestigt, und an dem anderen Ende mit dem Arme, q, des gekruͤmmten Hebels, dessen Stuͤzpunct, r, ist. Das andere Ende dieses Hebels ist gabelfoͤrmig, und umfaßt die Roͤhre, x. Eine dieser Gabeln, s, ist mit dem unteren Ende der aufrechtes Stange, t, in Verbindung, und das andere Ende ist auf eine aͤhnliche Weise mit einer aͤhnlichen Stange verbunden. Diese Stangen sind aber an ihrem oberen Ende mit den bei den Enden einer Querstange in Verbindung, in deren Mitte die Stange, u, befestigt ist, die in der Schlußbuͤchse, v, spielt, und den schiebbaren Cylinder in Bewegung sezt. Der schiebbare Cylinder bleibt waͤhrend der Haͤlfte des Stoßes des Staͤmpels ruhig, damit das Wasser mit voller Staͤrke wirken kann, und dieß wird dadurch bewirkt, daß der Zahn, nachdem er die Buͤchse nach einer Richtung geschoben hat, ungefaͤhr eine Viertel-Umdrehung machen muß, ehe er auf die entgegengesezte Seite der Buͤchse wirken kann. Die Ursache, warum die Durchgaͤnge f, f, so weit gemacht sind, ist, um die Reibung des Wassers soviel moͤglich zu verhindern, welche sonst die Bewegung des Staͤmpels um vieles langsamer machen wuͤrde.

Tafeln

Tafel Tab.
                                    IX
Tab. IX