Titel: | Maschine zum Straßenbaue und zum Reinigen und zum Ausbessern der Straßen, die sich auch zu anderen Zweken benüzen läßt, und worauf Johann Biddle, Glas-Fabrikant in der Pfarre Donnington, County of Salop, sich am 8. Julius 1825 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 24, Jahrgang 1827, Nr. CXVI., S. 509 |
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CXVI.
Maschine zum Straßenbaue und zum Reinigen und zum
Ausbessern der Straßen, die sich auch zu anderen Zweken benuͤzen laͤßt,
und worauf Johann
Biddle, Glas-Fabrikant in der Pfarre Donnington, County of Salop,
sich am 8. Julius 1825 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Maͤrz 1827. S.
27.
Mit Abbildungen auf Tab.
IX.
Biddle's, Maschine zum Straßenbaue etc.
Diese Maschine besteht aus drei in einem Gestelle auf Achsen
aufgezogenen Walzen, die von Einem Pferde oder von mehreren gezogen werden. Die
Walzen sind in einer schiefen Richtung hinter einander gestellt, laufen aber
parallel. Sie laufen uͤber die Oberflaͤche der Straße hin, und
druͤken die Steine, die Beschuͤttung etc. fest zusammen und in
dieselbe, so daß sie die Oberflaͤche der Straße zugleich fest und eben
machen. Vorne an dem Gestelle ist schief eine lange Scharre angebracht, die den Koth
und die Unebenheiten wegnimmt, und an die Seite der Straße bringt. Hinter dem
Apparate ist ein durchloͤcherter Cylinder, der die weicheren Theile, Koth
etc. aufnimmt, und diese in eine innerhalb derselben angebrachte Schwingkiste
bringt.
Fig. 20.
zeigt diese Maschine von oben herab gesehen. a, a, a,
sind die drei Walzen, um die lose liegenden Steine in die Straße zu druͤken.
So wie die Maschine gezogen wird, laufen die Walzen um ihre Achse, die in dem
Gestelle, b, b, b, angebracht sind. Vorne ist eine
kleine Leitungs-Walze, oder ein Rad, c, an
welchem die Gabel angebracht ist, in der das Pferd zieht, und wodurch die Maschine
umgekehrt und gelenkt werden kann. d, d, ist eine
duͤnne eiserne Platte, die in schiefer Richtung quer uͤber die
Maschine laͤuft, und vor den Walzen angebracht ist. Sie ist mittelst Stangen
und Schrauben befestigt, und kann, mittelst der lezteren, in jede erforderliche
Hoͤhe gestellt werden, so daß sie die Oberflaͤche der Straße eben
scharrt. Das vorderste Ende der Scharre ist gekruͤmmt, damit der Koch nicht entweichen
kann, und so, wie die Maschine vorwaͤrts gezogen wird, sich sammelt, an der
schiefen Kante der Scharre hinlaͤuft, und an die Seite der Straße hingelegt
wird. Um den Druk der Walzen noch zu vermehren, schlaͤgt der
Patent-Traͤger vor, eine Kiste uͤber denselben anzubringen, in
welcher Steine und anderes Material zur noͤthigen Ausbesserung der Straßen
gefuͤhrt werden kann.
Unter gewissen Umstaͤnden schlaͤgt der Patent-Traͤger
auch die Huͤlfs-Walze, e, vor, die sich um
ihre Achse dreht, wie die Maschine vorwaͤrts gezogen wird, und mittelst des
Gestelles, f, f, an derselben angebracht ist. Diese
Walze ist uͤber ihrer ganzen Oberflaͤche mit Loͤchern oder
Einschnitten versehen, und so, wie sie uͤber die Straße hinlaͤuft,
druͤkt sich der Koth, den die Scharre, g, g, ihr
zufuͤhrt, durch diese Loͤcher in dieselbe.
Fig. 21.
zeigt diese Walze, e, von der Seite. In dem Inneren
derselben haͤngt die Kiste, h, die sich auf
Zapfen schwingt, und so, wie die Walze sich dreht, nimmt die Buͤrste, i, den Koth von derselben weg, und laͤßt ihn in
die darunter befindliche Kiste fallen. Wenn diese voll ist, kann sie durch die
Thuͤre, k, ausgeleert werden.Diese Maschine ist wohl auf Straßen brauchbar, die so gut gebaut und
unterhalten sind, wie die englischen. Bei uns kann sie nur unter einigen
Abaͤnderungen zur Einebnung der Geleise dienen. Wenn diese
taͤglich, mittelst einer aͤhnlichen Maschine, und fleißig
geschaͤhe, wuͤrde unendlich viel bei dem Straßenbaue erspart
werden.A. d. Ueb.