Titel: | Apparat zum Troknen des Getreides. |
Fundstelle: | Band 24, Jahrgang 1827, Nr. CXXI., S. 517 |
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CXXI.
Apparat zum Troknen des Getreides.
Aus den Annales mensuelles. April 1827. S.
52.
Mit einer Abbildung auf Tab. X.
(Im
Auszuge.)
[Apparat zum Troknen des Getreides.]
Die Nothwendigkeit, das Getreide gehoͤrig zu troknen,
ehe man dasselbe aufbewahrt, ist eben so allgemein bekannt, als man leider nur zu
gut weiß, daß beinahe alle Apparate zum Troknen desselben noch immer etwas zu
wuͤnschen uͤbrig lassen. Vorliegender Apparat ist einfach, und kostet
nur wenig sowohl bei Errichtung als bei Unterhaltung desselben.
A,Fig. 20., ist
ein pyramidenfoͤrmiger Ofen aus Gußeisen, der unten in einem Getreideboden
oder sogenannten Schuͤtttasten angebracht ist, und aus welchem eine Rohre aus
gegossenem Eisen in Schlangenkruͤmmungen bis unter das Dach
fortlaͤuft, und daselbst sich als Schornstein uͤber das Dach erhebt,
um den Rauch entweichen zu lassen. Gußeisen ist besser zur Rohre, als Eisenblech; es
ist dauerhafter. Die Roͤhre besteht aus mehreren Stuͤken, die genau in
einander passen, zusammengefuͤgt und hierauf verkittet werden. Diese
Roͤhre kann noͤthigen Falles durch mehrere Stokwerke durchlaufen.
B, B, ist eine zweite Roͤhre aus Eisenblech, von
derselben Form, aber von groͤßerem Durchmesser. Sie umgibt die erstere, und
ist voll kleiner Loͤcher, so daß kein Koͤrnchen Getreide durch diese
lezteren durchfallen kann. Da diese Loͤcher von außen nach innen
durchgeschlagen sind, so bilden sie innenwendig eine Menge rauher Erhabenheiten, an
welchen das Getreide anstoͤßt, und dadurch immerdar geruͤttelt wird,
so daß die Verduͤnstung der Feuchtigkeit dadurch desto leichter geschehen
kann. Je laͤnger die Roͤhre, desto trokener wird das Getreide: man hat
sie von 37 bis 62 Fuß. Bei, B, faͤllt das
Getreide in den Sak, D, nachdem es oben durch eine
Gicht, C, in die Roͤhre geschuͤttet wurde.
Da die Roͤhre von Gußeisen unten sehr heiß ist, so laͤßt man sie auf
eine Hoͤhe von ungefaͤhr 2 Fuß uͤber dem Ofen unbedekt von der
aͤußeren Roͤhre, damit das Getreide nicht zu heiß wird, und seine
Keimkraft verliert.Wir verweisen bei diesem Anlasse auf die Zusammenstellung der bisher bekannt
gewordenen Methoden, Getreide zu troknen und aufzubewahren, im polyt.
Journal B. V. S. 223–375. A.
d. R.