Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 25, Jahrgang 1827, Nr. XLVIII., S. 156
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XLVIII. Miszellen. Miszellen. Allgemeine Uebersicht der Fabriken und Werkstaͤtten, welche in Hinsicht ihrer Nachtheile fuͤr Gesundheit, der Unbequemlichkeiten und Gefahren, welche sie der Nachbarschaft bringen, nicht frei und ohne Erlaubniß errichtet werden duͤrfen.Diese Uebersicht wurde auf Befehl Sr. Exc., des Ministers Staats-Secretaͤres des Innern, nach Kaiser Napoleon's Decret vom 15ten October 1810, und nach den Ordonnanzen des Koͤnigs vom 14ten Januar 1815, 29ten Julius 1818, 25ten Junius und 29ten October 1823, 20ten August 1824 und 9ten Februar 1825 abgedrukt. Der Mercure technologique, N. 67 hat sie den Fabricanten Frankreichs zur Kenntniß gebracht, um ihnen Plakereien von Seite der Beamten, die in der Regel von Fabrikwesen nichts verstehen, zu ersparen. Wir muͤssen gestehen, daß hier manche Fabrikations-Zweige nachtheiliger geschildert, und eben so classificirt sind, als sie es ihrer Natur nach nicht sind, und deßhalb anders classificirt seyn sollten. Dann ist wohl zu beruͤksichtigen, daß hier vom Betreiben im ganz Großen die Rede ist, und daß diese Gesezgebung auf kleinere Etablissements nicht paßt. Indessen glauben wir dennoch, auch unseren Fabricanten einen Dienst durch Anfuͤhrung dieser franzoͤsischen Geseze zu erweisen, indem nur in wenigen deutschen Staaten aͤhnliche Fabriksgeseze bestehen, und gar Vieles der leidigen Willkuͤhr der Beamten uͤberlassen ist. A. d. R. Bezeichnung Summarische Angabe: der Fabriken und Werkstaͤtten, welche ungesund, ungelegen oder gefaͤhrlich sind. 1) ihrer Nachtheile; 2) der Classe derselben; 3) des Datums des Decretes oder der Ordonnanz ihrer Classification. Absengen der Baumwollenzeuge mit Gas, siehe: Wasserstoffgas. Alcali aͤzendes in Aufloͤsung (Fabrication). Siehe Nachwasser. Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Aschenauslauger. Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Beinschwaͤrze (Fabrication) ohne Verbrennung des Rauches. Sehr unangenehmer Geruch von angebrannten thierischen Substanzen, der sich weit verbreitet. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Beinschwaͤrze (Fabrication) mit Verbrennung des Rauches. Immer merklicher Geruch, selbst bei gut eingerichteten Apparaten. – 2. Classe. 1815. Berlinerblau (Fabriken), wenn der Rauch und das geschwefelte Unangenehmer ungesunder Geruch. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Wasserstoffgas etc. auf denselben nicht verbrannt werden. Berlinerblau (Fabriken), wenn sie ihren Rauch und das geschwefelte Wasserstoffgas etc. verbrennen. Sehr wenig Nachtheile, wenn die Apparate vollkommen sind, was nicht immer der Fall ist. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Berlinerblau (Niederlagen von thierischem Blute zur Bereitung desselben). Siehe: Blut der Thiere. Sehr unangenehmer Geruch, vorzuͤglich wenn das aufbewahrte Blut nicht troken ist. – 1. Classe. – 9. Febr. 1825. Blech (lakirtes). Uebler Geruch und Feuersgefahr. – 2. Classe. – 9. Febr. 1825. Blech (verzinntes. Fabriken). Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Bleichen der Leinwand (mit oxygenirter Salzsaͤure). Unangenehmer Geruch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Blei (Gießerei und Schmieden). Sehr wenig Nachtheile. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Blei (chromsaures. Fabrication). Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 9. Febr. 1825. Blei (essigsaures, Bleizuker. Fabrication). Einige Nachtheile, aber nur fuͤr die Gesundheit der Arbeiter. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Bleigießer und Bleiroͤhrenmacher. Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Bleiglaͤtte (Fabrication). Gefaͤhrliche Ausduͤnstungen. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Bleiweiß (Fabriken). Bloß einige Nachtheile fuͤr die Gesundheit der Arbeiter. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Blut der Thiere (Niederlagen davon und Werkstaͤtten, wo es zur Bereitung des Berlinerblaus getroknet wird). Sehr unangenehmer Geruch, vorzuͤglich wenn das aufbewahrte Blut nicht ganz troken ist. – 1. Classe. – 9. Febr. 1825. Borax (kuͤnstlicher. Fabriken). Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 9. Febr. 1825. Borax (Raffinirung). Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Branntweinbrennereien. Feuersgefahr. – 2. Classe. 14. Jan. 1815. Branntwein-Wachholder-(Brennereien). Feuersgefahr. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Brauereien. Diker Rauch, wenn die Oefen schlecht eingerichtet sind, und etwas Geruch – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Brennholzniederlagen in Staͤdten. Feuersgefahr, welche die Wachsamkeit der Polizei erfordert. – 3. Classe. – 9. Febr. 1825. Calcinirung thierischer Knochen ohne Verbrennung des Rauches. Sehr unangenehmer Geruch von angebrannten thierischen Theilen, der sich sehr weit verbreitet. – 1. Classe. – 9. Febr. 1825. Calcinirung thierischer Knochen mit Verbrennung des Rauches. Immer merklicher Geruch, selbst mit den besten Apparaten. – 2. Classe. – 9. Febr. 1825. Chlorine, oxygenirte Salzsaͤure (Fabrication), wenn sie in den Bereitungsorten selbst verwendet wird. Unangenehmer und laͤstiger Geruch, wenn die Apparate durchlassen, was von Zeit zu Zeit geschieht. – 2. Classe. – 9. Febr. 1825. Chloruͤre alkalische, Javellisches Wasser (Fabrication im Großen fuͤr den Handel und fuͤr Fabriken.) Ebenso. – 1. Classe. – 9. Febr. 1825. Chloruͤre alkalische, Javellisches Wasser (Fabrikation, wenn diese Fabrikate im Bereitungsorte selbst verwendet werden). Geringere Nachtheile als die obigen, da die Menge der Producte minder groß ist. – 2. Classe. – 9. Febr. 1825. Cichorien-Kaffeh (Fabriken). Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 9. Febr. 1825. (Ist ein Pyrophor, und sind mehrere Fabriken in Deutschland dadurch abgebrannt. A. d. Ueb.) Dampfmaschinen mit hohem Druke, oder solche, bei welchen die Expansivkraft des Dampfes uͤber 2 Atmosphaͤren betraͤgt, selbst wenn sie ihren Rauch vollkommen verbrennen sollten. Rauch, indem bis jezt noch keine denselben vollkommen verbrennt; Gefahr des Zerspringens der Kessel. – 2. Classe. – 29. Octbr. 1823. Dampfmaschinen mit niederem Druke, die ihren Rauch nicht verbrennen. Von Zeit zu Zeit Rauch. Wurden durch Ordonnanz vom 29. Octbr. 1823 in die 2. Classe gesezt. Dampfmaschinen mit niederem Druke, die ihren Rauch verbrennen. Bis jezt verbrennt ihn keine ganz. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Drukerschwaͤrze (Fabriken). Sehr unangenehmer Geruch und Feuersgefahr. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Duͤnger (Niederlagen von Substanzen, die aus Senkgruben oder von Thieren herruͤhren, die als Duͤnger dienen sollen). Sehr unangenehmer und ungesunder Geruch. – 1. Classe. – 9. Febr. 1825. Duͤngerpulver. Sehr uͤbler Geruch. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Einsalzen der Fische. (Werkstaͤtten dazu). Sehr unangenehmer Geruch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Email (Fabriken). Siehe: Glas. Rauch. – 1. Classe – 14. Jan. 1815. Entfetter. Siehe Faͤrber-Entfetter. Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Essig (Fabrication). Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Faͤrber. Schmuz und unangenehmer Geruch, wenn die Schwefel-Kaͤsten nicht gut eingerichtet sind. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Faͤrber-Entfetter. Sehr wenig Nachtheile, – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Faïence (Fabriken). Rauch am Anfange des Feuerns. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Fett und Thran fuͤr die Gaͤrber (Fabriken davon). Sehr unangenehmer Geruch und Feuersgefahr. – 1. Classe. – 9. Febr. 1825. Fett-(Klauen-Fabriken). Uebler von den Ueberresten erzeugter Geruch. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Feuerwerker. Gefahr von Feuer und Explosion. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Firniß (Fabriken). Große Feuersgefahr und uͤbler Geruch. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Fleksieder. Uebler Geruch und Nothwendigkeit des Ablaufens des Wassers. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Fleisch (Einsalzen und Zubereiten desselben.) Etwas Geruch. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Fleisch und thierische Abfaͤlle; (die Niederlagen, Werkstaͤtten und Fabriken, wo diese Substanzen marcerirt und zu weiteren Zweken getroknet werden). Sehr unangenehmer Geruch. – 1. Classe. – 9 Febr. 1825. Gaͤrbereien. Uebler Geruch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Gallerte (Fabrication) durch Behandlung der Knochen mit Saͤure und durch Kochen. Ziemlich unangenehmer Geruch, wenn die Substanzen nicht frisch sind. – 3. Classe. – 9. Febr. 1825. Gas (Werkstaͤtten zum Absengen der Baumwollenzeuge mit Gas). Die Aufsicht der Local-Polizei fuͤr die Gas-Beleuchtungsanstalten ist zufolge der Ordonnanz vom 20. Aug. 1824 auch auf diese Werkstaͤtten auszudehnen. Wenig Nachtheile, da die Operation im Kleinen geschieht. – 3. Classe. – 9. Febr. 1825. Gießer (in Tiegeln). Etwas Rauch. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Gießereien mit Wilkinsonschem Ofen. Schaͤdlicher Rauch und Dampf. – 2. Classe. – 9. Febr. 1825. Gießereien im Großen mit Reverberiroͤfen. Gefaͤhrlicher Rauch, besonders in den Oefen, wo Blei, Zink, Kupfer etc. behandelt werden. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Glas-Krystalle- und Email-(Fabriken); Glashuͤtten, Werkstaͤtten zur Bereitung des Glases im Großen, sind Regie durch Gesez vom 21. April 1810. Großer Rauch und Feuersgefahr. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Gold- und Silber-Schlaͤger. Laͤrm. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Goldschmidasche (Behandlung derselben mit Blei.) Rauch und ungesunde Daͤmpfe. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Goldschmidasche (Behandlung derselben mit Queksilber und Destillation der Amalgame). Gefahr wegen des Queksilberdampfes in der Werkstaͤtte. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Gruͤnspan (Fabrication). Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Gypsoͤfen, bleibende, befanden sich fruͤher in der 1. Classe. Bedeutender Rauch, Laͤrm u. Staub. 2. Classe. – 29. Jul. 1818. Gypsoͤfen, die des Jahres nur Einen Monat uͤber arbeiten. Ebenso, im Verhaͤltnisse der Arbeit. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Haͤring-Einsalzen. Uebler Geruch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Hanf (Roͤsten) im Großen durch Einweichen in Wasser. Sehr ungesunde Ausduͤnstungen. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Harnsaurer Kalk (Fabrication; Mengung von Urin mit Kalk, Gyps und Erden.) Unangenehmer Geruch. – 1. Classe. – 9. Febr. 1825. Harz (Behandlung desselben im Großen, theils um es zu reinigen, theils um Terpenthin daraus zu gewinnen.) Uebler Geruch und Feuersgefahr. – 1. Classe. – 9. Febr. 1825. Hochoͤfen. Die Errichtung derselben ist durch das Gesez vom 21. April 1810 Regie. Diker Rauch und Feuersgefahr. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Holzsaͤure, (brennzelige. Fabriken), wenn sich die Gase unverbrannt in der Luft verbreiten. Viel Rauch und sehr unangenehmer empyreumatischer Geruch. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Holzsaͤure (brennzelige. Fabriken), wenn die Gase verbrannt werden. Etwas Rauch und unangenehmer empyreumatischer Geruch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Horn (Bearbeitung desselben, um es in Blaͤtter zu spalten). Etwas unangenehmer Geruch. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Hutmachereien. Schmuziges Wasser und uͤbler Geruch, schwarzer Staub, welcher durch das Klopfen nach dem Faͤrben erzeugt wird, und der sich weit verbreitet. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Indigofabriken. Dieser Erwerbszweig, den man in Frankreich versuchte, existirt jezt nicht mehr daselbst. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Kaͤse (Niederlagen). Sehr unangenehmer Geruch. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Kalkoͤfen (bleibende) befanden sich urspruͤnglich in der 1. Classe. Starker Rauch. – 2. Classe. – 29. Jul. 1818. Kalkoͤfen, welche des Jahres nur einen Monat uͤber arbeiten. Starker Rauch. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Kampfer (Bereitung und Raffinirung.) Starker Geruch und einige Feuersgefahr. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Kastanien (Troknen und Aufbewahren.) Sehr wenig Nachtheile, in Ruͤksicht, daß dieß bloß zur Haushaltung gehoͤrt. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Kerzenzieher. Etwas Feuersgefahr und Geruch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Kienruß (Fabrication). Feuersgefahr. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Knochen (Bleichen, der) fuͤr die Faͤcher- und Knopfmacher). Gefahr von Explosion und Feuer. – 1. Classe. – 25. Jan. 1823. Knallpulver (Fabrication) und Bereitung von Zuͤndhoͤlzchen, Zuͤndfaͤden u. dgl. mit solchen Pulvern. Sehr wenig Nachtheile, da das Bleichen durch Dampf und Thau geschieht. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Knochen-Calcinirung, siehe: Calcinirung. Kohle (thierische) Fabrication oder Auffrischung derselben, wenn der Rauch dabei nicht verbrannt wird. Sehr unangenehmer, sich weit verbreitender, Geruch nach angebrannten thierischen Theilen. – 1. Classe. – 9. Febr. 1825. Kohle (thierische. Fabrication oder Auffrischung derselben), wenn der Rauch dabei verbrannt wird. Immer etwas Geruch, selbst mit den besten Apparaten. – 3. Classe. – 9. Febr. 1825. Kohle (Holz-Niederlagen) in den Staͤdten. Feuersgefahr, vorzuͤglich, wenn die Kohlen in verschlossenen Gefaͤßen erzeugt wurden, indem sie sich dann von selbst entzuͤnden koͤnnen. – 3. Classe – 9. Febr. 1825. Kohle (Holz-) in verschlossenen Gefaͤßen erzeugt. Rauch und Feuersgefahr. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Kohle (Stein-) Reinigung in offenen Gefaͤßen. Rauch und sehr unangenehmer Geruch. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Kohle (Stein-) Reinigung in verschlossenen Gefaͤßen. Etwas Geruch und Rauch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Koth und Mist (Niederlagen). Siehe Miststaͤtte. Sehr unangenehmer und ungesunder Geruch. – 1. Classe. – 9. Feb. 1825. Krammelsieder (Griebensieder). Uebler Geruch und Feuersgefahr. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Krystallglas (Fabriken). Siehe Glas. Rauch und Feuersgefahr. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Kuhstaͤlle, in Staͤdten von mehr als 5000 Einwohnern. Uebler Geruch. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Kupfer (Gießerei und Schmieden). Rauch, ungesunde Ausduͤnstungen u. Feuersgefahr. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Kupferblau und andere Kupferniederschlaͤge (Fabrication). Kein Nachtheil, außer dem Ausflusse des Abwaschwassers. – 3. Classe. 14. Jan. 1815. Lak (Fabrication). Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Lakmuß (Orseille) Fabrication. Unangenehmer Geruch. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Lederbereiter. Uebler Geruch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Leder (gefirnißtes oder lakirtes). Fabriken. Uebler Geruch und Feuersgefahr. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Leder (gruͤnes, Niederlagen davon). Unangenehmer und ungesunder Geruch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Leim (Fabriken). Uebler Geruch. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Leim (Pergament und Buchbinder-Kleister) Fabrication. Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Leim aus Kaninchen-Haͤuten. Etwas uͤbler Geruch. – 2. Classe. – 9. Febr. 1825. Leinwand (gedrukte. Werkstaͤtten). Uebler Geruch und Feuersgefahr. – 3. Classe. – 9. Febr. 1825. Leinwand (gefirnißte oder lakirte). Fabrication). Ebenso. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Liqueur (Fabrication). Feuersgefahr. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Lumpensammler. Sehr unangenehmer und ungesunder Geruch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Mark (Knochen-) Verarbeitung. Uebler Geruch; Nothwendigkeit des Ablaufens des Wassers. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Maroquin-Bereiter. Uebler Geruch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Massicot (Fabrication). Gefaͤhrliche Ausduͤnstungen. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Menagerieen. Gefahr des Entkommens der Thiere aus den Kafigen. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Metallknoͤpfe-Fabriken. Laͤrm. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Mezgereien. Uebler Geruch. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Minium-Fabrication. Minder gefaͤhrliche Ausduͤnstungen als die des Massicot. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Muͤhlen-(Mehl-) in Staͤdten. Laͤrm und Staub. – 2. Classe. – 9. Febr. 1825. Muͤhlen-(Oehl-) Etwas Geruch und etwas Feuersgefahr. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Muͤhlen, zum Zermahlen von Gyps, Kalk und Kieselsteinen. Laͤrm. Da diese Arbeit auf trokenem Wege geschieht, so hat sie große Nachtheile fuͤr die Gesundheit der Arbeiter, und selbst etwas fuͤr die Nachbarschaft. Das Mahlen der Kieselsteine koͤnnte uͤbrigens auch auf nassem Wege geschehen. – 1. Classe. – 9. Febr. 1825. Nachwasser der Zimmermahler (Fabrication); aufgeloͤstes aͤzendes Alcali. Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Niederlage von eingesalzenem Fleisch und Fischen. Unangenehmer Geruch, – 2. Classe. – 14. Jan. 1825. Ocker, gelber, (Calcination, um ihn in rothen zu verwandeln). Etwas Rauch. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Oehl-(Terpenthin und Lavendel). Destillation im Großen. Uebler Geruch und Feuersgefahr. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Oehl (Terpenthin und anderer wesentlicher Oehle) Niederlagen, sollen von allen Wohnungen entfernt feyn. Feuersgefahr, um so mehr, da sich das Oehl verfluͤchtigen, und bei der Annaͤherung eines Lichtes sich in den Gewoͤlben entzuͤnden kann. – 2. Classe. – 9. Febr. 1825. Oehl (dikes) fuͤr die Gaͤrber; siehe Fett. Oehle, Reinigung derselben mit Schwefelsaͤure. Feuersgefahr, und uͤbler Geruch des Reinigungswassers. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Oehl (rothes) bei einer hohen Temperatur aus Krammeln (Grieben) und Fettabfaͤllen gezogen (Fabriken). Sehr unangenehmer Geruch und Feuersgefahr. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Ofenmacher (Fabrication von Oefen aus Faïence oder gebrannter Erde). Rauch am Anfange des Feuers. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Papier-Fabriken. Feuersgefahr. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Papier (gemahltes und marmorirtes. Fabriken.) Ebenso. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Pappendekelfabricanten. Etwas unangenehmer Geruch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Pech in Lagen (Fabriken.) Feuersgefahr. – 2. Classe. – 9. Febr. 1825. Pechsiedereien, sowohl zu Terpenthin als Harzbereitung. Feuersgefahr und sehr unangenehmer Geruch. – 1. Classe. – 9. Feb. 1825. Pergamentmacher. Etwas unangenehmer Geruch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Porzellan-Fabrication. Rauch am Anfange des kleinen Feuers und Feuersgefahr. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Pottaschen-Fabriken. Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Probirer. Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Roth (Preußisch) Fabriken, mit offenen Gefaͤßen). Unangenehme und fuͤr die Vegetation nachtheilige Ausduͤnstungen, wenn es mit Eisenvitriol bereitet wird. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Roth (Preußisch) Fabriken mit verschlossenen Gefaͤßen. Etwas schaͤdlicher Geruch und etwas Rauch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Saͤmischgaͤrber. Etwas Geruch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Saiten fuͤr Instrumente. Ohne Geruch, wenn die Abwaschwasser gehoͤrig ablaufen koͤnnen, was gewoͤhnlich nicht der Fall ist. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Saitenschlaͤger. Salmiak-Fabrikation durch Destillation thierischer Substanzen. Sehr unangenehmer und ungesunder Geruch. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Sehr unangenehmer und weit verbreiteter Geruch. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Salpeter-Fabrication und Reinigung. Rauch und Feuersgefahr. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Salpetersaͤure-Scheidewasser-(Fabrication) durch Zersezung des Salpeters mit Schwefelsaͤure im Woolfischen Apparate. Unangenehmer und laͤstiger Geruch, wenn die Apparate durchlassen, was von Zeit zu Zeit Statt hat. – 2. Classe. – 9. Febr. 1825. Salz-Raffinerien. Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. 14. Jan. 1815. Salzsaͤure-(Fabrication) in verschlossenen Gefaͤßen. Unangenehmer und laͤstiger Geruch, wenn die Apparate durchlassen, was von Zeit zu Zeit geschieht. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Salzsaͤure (oxygenirte.) Fabrication. S. Chlorine. Ebenso. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Salzsaͤure (oxygenirte) Fabrication, wenn sie in den Bereitungsorten selbst verwendet wird. Siehe Chlorine. Ebenso. – 2. Classe. – 9. Febr. 1825. Schafwollewaͤschereien. Sollen an Baͤche und Fluͤsse unter Staͤdte und Maͤrkte gelegt werden. – 3. Classe. – 9. Febr. 1825. Scheidewasser-(Fabrication). Siehe Salpetersaͤure. Scheidung des Goldes oder Silbers mit Schwefelsaͤure, wenn die sich hierbei erzeugenden Gase sich in der Luft verbreiten. Entwikelung schaͤdlicher Gasarten. – 1. Classe. – 9. Febr. 1825. Scheidung des Goldes oder Silbers mit Schwefelsaͤure, wenn die hierbei sich entwikelnden Gase verdichtet sind. Sehr wenig Nachtheile, wenn die Apparate gut eingerichtet sind und gehoͤrig wirken. – 2. Classe. – 9. Febr. 1825. Scheidung des Goldes oder Silbers mit Salpetersaͤure und im Windofen. Diese Kunst besteht nicht mehr. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Scheidung der Metalle auf der Kapelle oder im Reverberirofen. Rauch und ungesunde, der Vegetation nachtheilige, Daͤmpfe. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Schifftheer (Fabrication). Sehr uͤbler Geruch und Feuersgefahr. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Schifftheer (Fabriken) mit verschlossenen Gefaͤßen. Befanden sich fruͤher in der 2. Classe. Feuersgefahr, Rauch und etwas Geruch. – 1. Classe. – 9. Febr. 1825. Schifftheer (Behandlung im Großen) theils um ihn zu reinigen, theils um Terpenthin daraus zu gewinnen. Ungesunder Geruch und Feuersgefahr. – 1. Classe. – 9. Febr. 1825. Schlaͤchtereien in Staͤdten von mehr als 10000 Einwohnern. Gefahr des Entkommens der Thiere; uͤbler Geruch. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Schlaͤchtereien in Gemeinden von weniger als 10000 Einwohnern. Ebenso. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Schriftgießereien. Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Schrot-Fabrication. Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Schwefel-Destillation. Große Feuersgefahr und unangenehmer Geruch. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Schwefel (Schmelzen, um ihn in Stangen zu gießen, und ihn auf diese Weise durch Schmelzung oder Abseihung zu reinigen). Ebenso. – 2. Classe. – 9. Febr. 1825. Schwefelblumen-Fabrication. Ebenso. – 1. Classe. – 9. Febr. 1825. Schwefelsaͤure-Fabrication. Unangenehmer, ungesunder und fuͤr die Vegetation nachtheiliger Geruch. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Schwefelsaures Ammonium (Fabrication durch Destillation thierischer Substanzen). Sehr unangenehmer sich weit verbreitender Geruch. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Schwefelsaures Kupfer (Fabrication mittelst Schwefel und Roͤsten.) Unangenehme und der Vegetation nachtheilige Daͤmpfe. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Schwefelsaures Kupfer (Fabrication mittelst Schwefelsaͤure und Kupferoxyd oder kohlensauren Kupfers.) Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Schwefelsaures Eisen und Thonerde, Ausziehung dieser Salze aus Substanzen, in welchen sie gebildet vorhanden sind, und Umwandlung der schwefelsauren Thonerde in Alaun. Rauch und Schmuz. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Schwefelsaures Eisen und Zink (Fabrication, wenn man diese Salze mit Schwefelsaͤure u. den Metallen bereitet). Etwas unangenehmer Geruch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Schwefelsaure Pottasche. (Reinigung derselben). Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Schwefelsaure Soda (Fabrication in offenen Gefaͤßen). Unangenehme, sich weit verbreitende und der Vegetation schaͤdliche, Ausduͤnstungen. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Schwefelsaure Soda (Fabrication in verschlossenen Gefaͤßen). Etwas Geruch und Rauch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Schwefelverbindungen, metallische (Roͤsten in freier Luft). Unangenehme und der Vegetation schaͤdliche Daͤmpfe. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Schwefelverbindungen, metallische (Roͤsten in gehoͤrigen Apparaten, um den Schwefel daraus zu ziehen, und die sich entwikelnde schwefelige Saͤure zu benuͤzen.) Etwas unangenehmer Geruch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Schweinstaͤlle. Sehr uͤbler Geruch und unangenehmes Geschrei. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Seifensiedereien. Schmuz, Rauch und unangenehmer Geruch. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Siegellak-Fabriken. Etwas Feuersgefahr. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Soda-Fabrication, oder Zersezung der schwefelsauren Soda. Rauch. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Sodasalz (trokenes) Fabrication der troknen basischen kohlensauren Soda. Etwas Rauch. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Sodakrystalle-Fabrication. Krystallisirte basische kohlensaure Soda. Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Spanischweiß-Fabriken. Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Spek-Raͤucherungs-Anstalten. Geruch und Rauch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Spiegelbelegen. Nachtheile fuͤr die Arbeiter, welche, wie die Vergolder, dem Zittern ausgesezt sind. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Staͤrke-(Erdaͤpfel-) Fabriken. Uebler Geruch, der von dem Abwaschwasser herruͤhrt, wenn dieses aufgehoben wird. – 3. Classe. – 9. Febr. 1825. Staͤrkmacher. Sehr unangenehmer Geruch. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Stahl-Fabriken. Rauch und Feuersgefahr. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Staniol-Fabrication. Wenig Nachtheile, da die Operation mit Walzen geschieht. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Syrup aus Erdaͤpfelstaͤrke. (Fabrication). Nothwendigkeit des Ablaufens des Wassers. – 3. Classe. – 9. Febr. 1825. Taffet und Leinwand gefirnißte. (Fabriken). Feuersgefahr und uͤbler Geruch. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Talg (brauner) Fabrication. Sehr unangenehmer Geruch und Feuersgefahr. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Talg in Aesten (Gießereien davon bei offenem Feuer). Unangenehmer Geruch und Feuersgefahr. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Talg, (Schmelzereien im Marienbad oder mit Dampf). Etwas Feuersgefahr. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Terpenthin (Ausziehung davon im Großen; siehe: Harz und Pech). Ungesunder Geruch und Feuersgefahr. – 1. Classe. – 9. Febr. 1825. Thran-(Fisch-) Fabriken. Uebler Geruch und Feuersgefahr. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Tinte (Fabriken). Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Tobak-Fabriken. Sehr unangenehmer Geruch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Tobak (Verbrennung der Rippen in freier Luft). Ebenso. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Tobakdosen aus Pappendekel (Fabrication). Etwas uͤbler Geruch und Feuersgefahr. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Tobakpfeifen (Fabrikation). Rauch wie in kleinen Faïence-Fabriken. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Toͤpfer. Rauch beim kleinen Feuer. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Verbrennen von Gold- und Silber-Stoffen. Uebler Geruch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Verbrennung des vergoldeten Holzes. Sehr wenig Nachtheile, da die Operation im Kleinen geschieht. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Vergolder-(Metall-). Die Krankheiten der Vergolder, Zittern etc. sind zu fuͤrchten, aber nur fuͤr die Arbeiter. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815 Wachskerzen-Fabrikanten. Feuersgefahr. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Wachsleinwand (Fabriken). Feuersgefahr und uͤbler Geruch. – 1. Classe. – 9. Febr. 1825. Wachstafel (Fabriken). Feuersgefahr und uͤbler Geruch. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Waͤschereien. Große Nachtheile durch Zersezung des Seifenwassers, wenn es nicht ablaufen kann. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Wallrath-Kerzen (Fabriken). Einige Feuersgefahr. – 3. Classe. – 9. Febr. 1825. Wasser (Javellisches), siehe: Chloruͤre alkalische. Wasserstoffgas (Alle Gasbeleuchtungs-Anstalten, sowohl die Orte, wo das Gas erzeugt, als die, wo es aufbewahrt wird.) Unangenehmer Geruch und Rauch fuͤr die Werkstaͤtten allein, die sich aber zuweilen auch verbreiten. – 2. Classe. – 20. Aug. 1824. Weinstein-Raffinirung. Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Weinstein-Asche-Fabrication, wenn man den Rauch davon gehen laͤßt. Sehr diker und durch seinen Geruch sehr unangenehmer Rauch. – 1. Classe. – 14. Jan. 1815. Weinstein-Asche-Fabrication, wenn man den Rauch etc. verbrennt. Etwas Geruch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Weißgaͤrbereien. Uebler Geruch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Wermuth-Geist oder Essenz- (Bereitung). Feuersgefahr. – 2. Classe. – 9. Febr. 1825. Wollendekenmacher. Gefahr wegen der in der Luft verbreiteten feinen Wollenfasern, wegen des Geruches von ranzigem Oehle, und wegen der Schwefeldaͤmpfe, wenn die Schwefelkaͤsten schlecht eingerichtet sind. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Ziegelschlaͤgereien. Haͤufiger Rauch am Anfange des Brennens, und beim kleinen Feuer. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Ziegelschlaͤgereien mit einem einzigen Feuer in freier Luft, wie in Flandern. Ebenso. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Zinngießer. Sehr wenig Nachtheile. – 3. Classe. – 14. Jan. 1815. Zinnsalz-Fabrication. Sehr unangenehmer Geruch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Zuker-Raffinerieen. Rauch, Schmuz und uͤbler Geruch. – 2. Classe. – 14. Jan. 1815. Zuͤndfaden-Fabriken, mit detonirenden und knallenden Pulvern bereitet. Siehe Knallpulver. Alle Gefahren der Knallpulver-Bereitung. – 1. Classe. – 25. Jun. 1823. Zuͤndhoͤlzchen-Fabrication(bereitet mit detonirenden und knallenden Substanzen oder Pulvern). Siehe Knallpulver. Alle Gefahren der Bereitung der Knallpulver. – 1. Classe. – 25. Jun. 1823. Oeffentliche Zusammenkunft der Londoner Mechaniker in der Mechanics' Institution wegen des Patent-Unwesens. Diese Zusammenkunft wurde, nach einem Berichte hieruͤber im Mechanics' Magazine, N. 198. 9. Junius. S. 362, am 5. Junius l. J. gehalten. Die vornehmeren Herren sind weggeblieben. Hr. Fernandez machte der Versammlung bemerklich, daß die gegenwaͤrtigen Patent-Geseze großen Zeit- und Geld-Verlust herbeifuͤhren, ohne irgend eine Sicherheit dafuͤr zu gewaͤhren. Dr. Birkbeck bemerkte, daß die Classe der Gewerbsleute, und vorzuͤglich die der Erfinder unter denselben, um so mehr Schuz verdiene, als sie gerade diejenige ist, die am wenigsten geschuͤzt wird.So ist's also in England tout comme chez nous. Tutto il mondo e paëse, sagt man in Italien. A. d. Ueb. Kaum Einer unter Zehn, vielleicht nicht Einer unter Hunderten, kann die Taxe fuͤr ein Patent aufbringen, und wenn er es kann, so hat er auch nicht eine Stunde Sicherheit, daß ihm sein theuer erkauftes Recht, Recht bleiben wird, und die Vertheidigung seines Rechtes kostet ihm noch zehn Mahl mehr. Er schloß mit der Bemerkung, daß die gegenwaͤrtigen Patent-Geseze fuͤr mechanische und chemische Erfindungen und Entdekungen eben so unnuͤz als druͤkend sind, und die ganze Versammlung stimmte einmuͤthig bei. Hr. Toplis schlug vor, man sollte beide Haͤuser des Parliamentes bitten, diese Geseze pruͤfen und abaͤndern zu lassen. Hr. Rotch unterstuͤzte ihn, und bemerkte, worin eigentlich die Sottise bei den Patent-Gesezen liegt. Der Patent-Traͤger muß, sagt er, in der Kanzellei dem Schreibervolke eine Schrift uͤberreichen, in welcher er seine Erfindung beschreibt. Die Schreiber, die dieses Gesez zur Welt foͤrderten, wußten nicht, und wissen noch zur Stunde nicht, was zu einer guten Beschreibung einer Maschine, eines chemischen Processes gehoͤrt. Hunderte von Mechanikern koͤnnen nicht einen Aufsaz von zwei Zeilen abfassen. Sie brauchen also wieder einen Schreiber, einen Schriftgelehrten und Pharisaͤer, der ihnen, rechtskraͤftig, ihre Erfindung beschreibt. Allein, dieser Schriftgelehrte und Pharisaͤer versteht, von seiner Seite, so wenig von Mechanik, als der arme Mechaniker von den Formen der Patent-Juristerei, und so kann der kleinste Fehler im Ausdruke, zumahl da in dem englischen Kanzellei-Style noch jezt alles ohne Interpunction geschrieben werden muß, die garstigsten Rechtshaͤndel herbeifuͤhren, wodurch nicht bloß das Blutgeld, welches das Patent kostete, sondern auch aller Gewinn, den der Patent-Traͤger von seiner Erfindung machen kann, verloren geht. Patent-Recht ist so unstaͤt, als der Wind; wer den pergamentnen Flek hat, mag ihn fest halten, daß kein Windstoß ihm denselben aus der Hand weht. Hr. Rotch meint, daß man jedem Patent-Traͤger statt einer Beschreibung ein Modell seiner Erfindung abfordern, und dieses an einem oͤffentlichen Orte aufstellen soll. Wenn er es schlecht macht, so daß man es leicht besser machen kann, so ist es seine Schuld. Auf diese Weise kommt er aus den Harpyen-Klauen des Buͤreaucraten.Bei chemischen Processen ist diese sehr wohl berechnete Abhuͤlfe leider nicht anwendbar, und hier duͤrfte, nach unserem Ermessen, bloß die Guͤte der Waare und der geringste Preis derselben das Patent-Recht begruͤnden. A. d. Ueb. Dann kommt erst noch der Schneken-Gang unserer Buͤreaux, der in keinem anderen Lande auf Erden so langsam schleicht, wie in Alt-England. Nachdem der Patent-Traͤger seine schwere Patent-Gebuͤhr bezahlt hat; muß er drei Monate lang, von Rechtswegen! auf die Ausfertigung seines Patentes warten. Das Publicum erfaͤhrt unter dieser Zeit, da die Patent-Buͤreaux offen sind, auf welchen Gegenstand er sich ein Patent ertheilen ließ. Wenn nun Jemand Luft hat, ihn im Genusse seiner Rechte zu stoͤren, so reicht er waͤhrend dieser 3 Monate das Ansuchen auf ein Patent fuͤr denselben Gegenstand ein, und derjenige, der bereits bezahlt hat, mag zusehen, wie er davon kommt. Man soll in England, wie in anderen Laͤndern, das Patent von dem Tage an gelten lassen, wo dafuͤr bezahlt wurde. Baron Berenger unterstuͤzte Hrn. Rotch's Antrag, nur wollte er nichts von Modellen wissen, indem dadurch das Ausland unsere Erfindungen nur noch fruͤher benuͤzen koͤnnte. Man kam endlich uͤberein, einen Ausschuß zu waͤhlen, der fuͤr das Parliament ein Ansuchen um Revision der Patent-Geseze bearbeiten soll.Kennt man denn in England die Vortrefflichkeit der preußischen Patent-Geseze nicht? kann es fuͤr eine, an und fuͤr sich widerrechtliche, gegen alles Naturrecht streitende, Sache, wie das Patent-Wesen und jedes Monopol ist, weisere Geseze geben, als die preußischen? Wenn England Preußen's Geseze, und noch mehr seine treffliche Administration, sich zum Muster nehmen wollte; so wuͤrde es vielleicht so wenig ein Deficit in seinen Finanzen haben, als Preussen: der einzige Staat in Europa, der in den gegenwaͤrtigen, fuͤr jede Regierung schweren, Zeiten kein Deficit hat, und nie eines haben wird, so lange Friedrich's Geist auf ihm ruht, und alle Schwindelei, wenigstens von der Staatsverwaltung fern haͤlt. A. d. Ueb. Ueber die nachtheiligen Wirkungen der Patent-Geseze enthaͤlt das Mechanics' Magazine, N. 199. 16. Jun. S. 371. wieder einen gehaltvollen Aufsaz. Es beweiset: 1) daß ein Patent gerade desto mehr werth ist, je weniger die Taxe fuͤr dasselbe kostet, weil man es dann desto leichter verkaufen kann; 2) daß der aͤrmste Mechaniker eben das Recht auf Schuz hat, als der reichste; daß also, die Taxe nach dem Maßstabe wohlhabender Leute berechnen, ein crimen laesae paupertatis ist. Res sacra miser est,“ sagten die Heiden; die Christen verhoͤhnen die Ungluͤklichen von Kanzellei wegen; 3) daß die gegenwaͤrtigen englischen Patente nichts wie ein verderbliches, dem Erfinder, dem Patent-Traͤger und dem Publicum gleich nachtheiliges Monopol gruͤnden. Wenn der englische Staat das Unwesen des Patent-Wesens fortwaͤhrend als Finanz-Quelle betrachten will, so soll er die Patent-Taxe um 145 p. C. herabsezen; dafuͤr aber die patentmaͤßig erzeugten Artikel mit einer Auflage belegen. War die Erfindung gut, die er patentisirte, so wird er 25 Jahre lang davon Nuzen haben, und mehr als die, alle Industrie mordende, Taxe hereinbringen. Ueber das franzoͤsische Laͤngenmaß. Der verdiente Hr. Olinth Gregory, bemerkt bei Gelegenheit einer Empfehlung der „Synoptical Table of English and French Lineal Measures“ im Mechanics' Magazine, N. 198, 9. Jun. S. 357, daß er zehn bis zwoͤlf verschiedne Angaben der Laͤnge des franzoͤsischen Meter (Mètre) bei franzoͤsischen Physikern fand, was, da das Meter der zehn Millionte Theil des Meridian Quadranten ist, das nothwendige Resultat der verschiedenen Angaben der Laͤnge des Meridianes selbst ist. Jede neue Bestimmung der Laͤnge des Meridianes wird eine Aenderung in der Laͤnge des Meters herbeifuͤhren muͤssen, und Hr. Gregory findet es mit Recht fuͤr ungeeignet, um nicht zu sagen absurd, das Maß fuͤr ein Stuͤk Band oder Tuch vom Meridiane herzuholen, dessen Laͤnge wir bis zur Stunde nicht genau kennen, und vielleicht nie werden genau bestimmen koͤnnen. Brisson gibt in seiner Instruction sur les Mesures, Bd. VIII., S. 16, die Laͤnge eines Meters einmahl als exactement = 3,078444 franz. Fuß, und auf derselben Seite das Décimeterals exactement zu 44,3296 Linien an. Nun ist1 Meter = 10 Décimeter, und hiernach das Meter = 3,0784. also Unterschied in der Angabe desselben Schriftstellers um –––––––––– = 0,0000004 Theile eines Fußes bei jedem Meter. Nach Delambre, Connoiss. d. Tems, 1823, p. 241 ist der Meridian Quadrant nicht 10',000,000 Meter, sondern 10',000,723. Ueber das rothe Bleioxyd. Hr. Houton-Labillardière theilt in den Ann. de Chim. et de Phys. Mai 1827, S. 96, die Analyse einer Mennige mit, welche er von einem Mennigbrenner erhalten hat, der sie beim Abbrechen eines Ofens, worin er dieses Oxyd seit langer Zeit bereitete, unter der Eisenplatte, womit dieser Ofen versehen war, und zwischen den Mauersteinen, in voluminoͤsen Massen und in schoͤn orangerothen Flittern krystallisirt gefunden hat. Aus 5 Grammen dieses Oxydes erhielt dieser Chemiker bei Behandlung derselben mit Salpetersaͤure immer beinahe 1/4 ihres Gewichtes braunes Oxyd, welches daher aus 3 Th. Glaͤtte und 1 Th. braunem Oxyde besteht. Berzelius und Thomson fanden die Mennige, welche sie analysirten, aus gleichen Theilen Glaͤtte und braunem Oxyde bestehend. Wenn diese Analysen saͤmmtlich genau sind, muß es daher 4 Bleioxde geben, außer dem Suboxyde, welches man durch Erhizen des sauerkleesauren Bleies erhaͤlt. Leichte Erzeugung der Barytsalze, worauf Hugo, Altgraf zu Salm, und Karl Reichenbach, in Wien, sich am 18ten Mai 1823 ein Patent ertheilen ließen. Gepulverter Schwerspath wird mit dem sechsten Theile seines Gewichtes Kohlenstaub gemengt. Man benezt das Gemenge mit Theer, und formt Kugeln daraus, welche auf dem Herde eines Flammenofens ein oder zwei Stunden lang einer starken Gluͤhhize ausgesezt werden. Die Masse wird dann mit Wasser behandelt, und durch (rohen oder gereinigten) Holzessig in (unreinen oder reineren) essigsauren Baryt verwandelt. Wenn dieses Salz kalzinirt wird, so koͤnnen durch Behandlung des Ruͤkstandes mit den betreffenden Saͤuren alle Barytsalze dargestellt werden.Dieses Verfahren ist eigentlich nur das von Bucholz angegebene, mit der Abaͤnderung, daß dabei Theer statt des Leinoͤhls und nachher Essig zum Aufloͤsen angewandt wird. Man kann sich des so dargestellten kohlensauren Barytes mit Vortheil zur Bereitung der Soda durch Zersezung des Glaubersalzes (schwefelsauren Natrum) mittelst doppelter Wahlverwandschaft, bedienen. Der dabei entstehende schwefelsaure Baryt wird dann wieder auf die oben angegebene Weise in kohlensauren Baryt umgeaͤndert. A. d. R. (Aus den Jahrb. des k. k. polyt. Inst. in Wien. Bd. X. S. 205.) Ueber eine Verunreinigung des hydriodsauren Kalis. Man hat in den chemischen Fabriken das hydriodsaure Kali oͤfters von gelber Farbe und in Oktaëdern krystallisirt erhalten, waͤhrend bekanntlich reines hydriodsaures Kali farbenlos ist, und in Wuͤrfeln krystallisirt. Hr. Berthemot zeigt nun im Journ. de Pharm. Jun. 1827. S. 308, daß diese gelben oktaëdrischen (und zuweilen dodekaëdrischen) Krystalle ihre Form und Farbe einem Bleigehalte verdanken, und daß man sehr leicht daraus das hydriodsaure Kali in farbenlosen Wuͤrfeln krystallisirt erhalten kann, wenn man das Blei aus ihrer Aufloͤsung durch einen Strom von Schwefelwasserstoffgas abscheidet. Indessen ist der Bleigehalt obiger Krystalle so gering, daß man sie fuͤr kein Doppelsalz von Jod-Blei und Jod-Kalium halten kann; Hr. Berthemot fand in 4 Grammen derselben nur etwa 34 Milligrammen Jod-Blei. Diejenigen Mitglieder der Soc. de Pharm., welche uͤber die Versuche des Hrn. Berthemot Bericht zu erstatten hatten, fanden, daß die Mutterlaugen, welche man nach der Krystallisation des hydriodsauren Kalis aus einer auf obige Art gereinigten Aufloͤsung erhaͤlt, noch eine gelbe Farbe haben, und glauben daher, daß wohl ein anderer Koͤrper, als das Blei diese ungewoͤhnliche Krystallisation veranlassen koͤnnte. – Bereitung einer schwarzen Tusche und Tinte, worauf E. F. Steiner in Wien, sich am 12. Jaͤnner 1823 ein Patent ertheilen ließ. Bereitung der Tusche. Man nimmt beschriebenes Papier und abgenuztes (jedes von allem Schmuze gereinigtes) Leinen, brennt selbe vorlaͤufig zu einem foͤrmlichen Zunder, doch mit der Vorsicht, daß keine Asche entsteht, und zerreibt die verkohlte Masse auf dem Reibsteine zu feinerem Pulver, gießt dann von der weiter unten beschriebenen Tinte soviel hinzu, als zur Bildung eines Teiges noͤthig ist, knetet diesen mit einer Spatel durch, und reibt ihn, noch naß, auf dem Reibsteine so lange, bis alle Kluͤmpchen verschwunden sind. Nun wird die Masse mit der schon erwaͤhnten Tinte sehr verduͤnnt, in einem irdenen Topfe eingekocht, und an der freien Luft vollstaͤndig getroknet. Ist dieß geschehen, so zerstoͤßt man die Masse neuerdings, und zwar (um das Verstauben zu verhuͤten) in einem bedekten Moͤrser, zu recht feinen Pulver, reibt dieses auf dem Steine, vollendet das Reiben unter Zusaz von Tinte troknet die Mischung und knetet sie in Formen, um sie ganz hart werden zu lassen. In diesem Zustande ist die Tusche vollendet. Bereitung der Tinte. Man nimmt 9 Loth groͤblich zerstoßene aleppische Gallaͤpfel, 4 Loth wohl kalzinirten Eisenvitriol, 2 Loth ausgesuchtes arabisches Gummi, 1 1/2 Loth Blauholz in Spaͤnen, 8 Loth fein zerschnittene Eichenrinde, 6 Loth Knoppern und 1/2 Loth Salmiak. Das Blauholz wird sammt der Eichenrinde, den Knoppern und Gallaͤpfeln, in einem neuen, wohlglasirten, vorher mit siedendem Wasser ausgeschwenkten, irdenen Topfe mit 3 Seitel gutem Bieressig, und 5 Seitel destillirtem Wasser uͤbergossen, bedekt einen Tag lang der Ruhe uͤberlassen, hierauf unter stetem Umruͤhren langsam und vorsichtig (um das Ueberlaufen zu vermeiden), bis zum Verschwinden alles Schaumes gekocht, und dann auf die Seite gestellt. Nach dem Abkuͤhlen gießt man die reine Fluͤßigkeit durch ein leinenes Tuch in einen anderen reinen Topf, erhizt sie bis zum Kochen, schuͤttet den Eisenvitriol und Salmiak hinein, filtrirt, wenn beide sich aufgeloͤst haben, wieder durch Leinwand, laͤßt das Durchlaufene neuerdings beim Feuer aufwallen, und sezt das fein gepulverte Gummi zu, dessen Aufloͤsung man durch Ruͤhren befoͤrdert. Hierauf bedekt man den Topf mit einem Dekel, der luftdicht befestigt wird, laͤßt ihn mehrere Tage an einem warmen Orte stehen, und bringt dann an die Stelle des Dekels ein mit feinen Loͤchern versehenes Papier, welches der Luft den Zutritt gestattet. Wenn der Topf auch in diesem Zustande 10 oder 12 Tage geblieben ist, wird die fertige Tinte in Flaschen gefuͤllt, die man sorgfaͤltig verstopft. Soll diese Tinte als Zusaz zur Bereitung der obigen Tusche dienen, so nimmt man statt der oben vorgeschriebenen 2 Loth Gummi, 5 Loth. (Aus den Jahrb. des k. k. polyt. Inst. in Wien. Bd. X. S. 201.) Verfertigung oͤkonomischer Tafelkerzen, worauf Vincenz Boͤhm, in Wien, sich am 8. Jul. 1822 ein Patent ertheilen ließ. Das rohe Unschlitt wird vorsichtig, daß es nicht verbrennt, geschmolzen, und aus dem Schmelzkessel durch einen Seiher in ein hoͤlzernes Gefaͤß abgelassen. Wenn sich hier die Unreinigkeiten zu Boden gesezt haben, so wird das daruͤberstehende, noch fluͤßige Unschlitt herausgeschoͤpft, und schnell in kaltes Wasser geschuͤttet, wodurch es sich in eine Art von Spaͤnen verwandelt. Diese Spaͤne hebt man mittelst eines Seihers aus dem Wasser, und unterwirft sie, auf einem Tuche ausgebreitet, an freier Luft der Bleiche. Wenn man sie taͤglich umwendet, so werden sie durch diese Behandlung, bei schoͤnem Wetter, binnen 14 Tagen blendend weiß und fast durchsichtig. Die gebleichten Unschlitt-Spaͤne werden mit kaltem reinem Brunnenwasser (auf 10 Pfd. Spaͤne nimmt man 1 Maß Wasser) in den Kessel gegeben, und bis zum Sieden des Wassers erhizt. Sobald die Mischung in das Kochen kommt, sezt man ihr fuͤr jede der 10 Pfund der gebleichten Spaͤne, 1/2 Pfund Alaun, in 1/4 Seitel Wasser aufgeloͤst (worin es sich aber nicht ganz aufloͤst) 4 Loth Borax, gleichfalls in Wasser aufgeloͤst, und 1/2 Pfund gebrannten und gemahlenen Gyps zu. Alles zusammen, laͤßt man durch eine Viertelstunde, unter Umruͤhren, stark kochen. Noch siedend wird die Mischung herausgeschoͤpft, und in ein hoͤlzernes Gefaͤß geschuͤttet, worin sie so lange bleibt, bis sich das Unschlitt vom Wasser geschieden, und alle Unreinigkeit am Boden gesammelt hat. Das Gefaͤß besizt mehrere, uͤbereinander stehende Oeffnungen. Von diesen Oeffnungen wird nur jene, welche der unteren Flaͤche des geschmolzenen Unschlittes am naͤchsten sich befindet, aufgemacht, mit der Vorsicht jedoch, daß kein Wasser herausfließen koͤnne. Das abgelassene Unschlitt wird sogleich, noch im fluͤßigen Zustande, in einen verzinnten Kessel gebracht; man sezt, auf jede 2 Pfund Spaͤne, die klein zerschnittene, frische Schale einer Zitrone zu, und erhizt das Unschlitt langsam, ohne es jedoch zum Sieden kommen zu lassen. Dann wird es herausgeschoͤpft, und neuerdings in ein mit mehreren Oeffnungen an der Seite versehenes Gefaͤß gebracht. Wenn es hier so weit abgekuͤhlt ist, daß man den Finger ohne Schmerz darin leiden kann, so wird eine der Oeffnungen aufgemacht, das reine Unschlitt abgelassen, und in die Kerzenmodel gegossen. Die Dochte werden aus feinem englischen Baumwollengarne gebildet, mit einem gepulverten Gemenge von Zuker und Weihrauch bestaͤubt, und mit dem schoͤnsten Wachs uͤbergossen, bevor man sie in die Model einzieht. (Aus den Jahrb. des k. k. polyt. Inst. in Wien. Bd. X. S. 205.) Recept Hopfen aufzubewahren. Man destillire Hopfen in Wasser; scheide das Oehl, das man erhaͤlt, von dem destillirten Wasser ab; druͤke den Hopfen aus, koche ihn wieder, und rauche den Absud, dem man das destillirte Wasser zusezt, zur Extract-Dike ab. Wenn man von diesem Gebrauch machen will, stoße man obiges Oehl mit etwas Zuker an, und loͤse diese Mischung sammt dem Extracte in der Wuͤrze auf.Im Mechanics' Magazine, N. 198. 9. Jun. 354. Wir haben schon manchen Unsinn von Hrn. Cox unseren Lesern zum Spasse mitgetheilt, haͤtten aber nicht geglaubt, daß er der Mann ist, der unter ein solches Recept seinen englisch-christlichen Namen sezen wird. Wir fuͤhren dieses Recept bloß an, um zu zeigen, wie weit es mit dem Bierbrauen in England gekommen ist, wo selbst eines der besten Journale, das Mechanics' Magazine, solchen Plunder als baare Muͤnze aufnimmt. James Cox. Ueber Brunnen-Bohren. Hr Gill hat in seinem technical Repository, Mai l. J. S. 267, einen Aufsaz aus dem Franklin Journal aufgenommen, der in mancher Hinsicht, und auch in dieser interessant ist, daß der crasseste Aberglauben eines Brunnenbohrers unbeleuchtet blieb von den Herausgebern des Franklin Journals sowohl, als von Hrn. Gill; zum deutlichen Beweise, daß nicht bloß in N. America, sondern auch in England ein Koͤhlerglauben unter den Gelehrten ist, der nicht bloß den Himmel, sondern selbst die Erde zu durchbohren vermag. Weil, in einigen Faͤllen, wo man 2 bis 300 Fuß tief in die Erde bohrte, das Wasser Klafter hoch uͤber das Bohrloch oben auf der Oberflaͤche empor quoll, und fortfaͤhrt mit der Gewalt eines Springbrunnens fortzuquellen, so behauptet man hier, „daß das Wasser nach ganz anderen Gesezen, als nach jenen des hydrostatischen und hydraulischen Drukes, nach ganz anderen Gesezen, als jene, die im Credo der Physiker stehen, emporsteigt.“ Wahrlich der Hr. C., der diese Behauptung aufzustellen nicht erroͤthete, muß entweder ein Jesuit oder ein Naturphilosoph seyn, indem er den Gesezen der Natur und dem gesunden Menschen-Verstande auf eine so erbaͤrmliche Weise Hohn zu sprechen wagen konnte. Indessen, man weiß, daß ein Narr zehn andere macht; und da man in unseren Tagen der Ueberzeugung lebt, daß je naͤrrischer und duͤmmer die Welt wird, desto leichter die Welthaͤndel zu leiten sind, so laͤßt man sich's angelegen seyn, soviel Narren als moͤglich vorzuschieben, damit man so schnell als moͤglich zu diesem schoͤnen Ziele gelangen kann. Schon jezt haben wir zwei americanische Werke, in deren einem; the american Farmer dem lieben Landvolke dieser Unsinn vorgepredigt wird, und ein zweites: Essay on the boring the earth for water,“ wo den reichen Leuten dieselbe Thorheit eingekaut und zugleich ihr Saͤkel in Anspruch genommen wird. Man muß gestehen, daß dieses Manoeuvre von den geheimen Oberen der Finsterniß sehr gut angelegt ist. Was indessen in diesem Aufsaze und in dem lezteren Werke gut ist, ist eine wenigstens beilaͤufige Aufzaͤhlung der verschiedenen Erdschichten, welche man bei dem Bohren von 24 Brunnen in New-York, Philadelphia, Baltimore, Albany etc., oft in einer sehr bedeutenden Tiefe von mehreren hundert Fuß gefunden hat, so daß man hieraus einen deutlicheren Begriff von der Beschaffenheit der Erdrinde in N. America erhaͤlt, als wir von jener in Europa noch nicht haben. Wie sehr waͤre es, nicht etwa bloß in geologischer, sondern in bergmaͤnnischer Hinsicht der Muͤhe werth, bei dem Graben und Bohren der Brunnen sowohl als jeder anderen bedeutenden Tiefe die verschiedenen Erdlagen, auf welche man bei diesen Arbeiten gelangt, aufzeichnen zu lassen. Warum stellen unsere Bergwerks-Administrationen ihre Praktikanten nicht bei solchen Arbeiten an, wo sie weit mehr lernen, dem Staate weit mehr nuͤzen koͤnnten, als wenn man sie anhaͤlt, den wenigen Menschenverstand, den ihnen ihr naturphilosophischer Herr Professor gelassen hat, im großen Kanzellei-Tintenfasse vollends zu ersaͤufen. Man findet, im Vorbeigehen, in diesem Aufsaze die Bestaͤtigung einer auch in Europa gemachten Bemerkung, daß das Wasser immer desto waͤrmer ist, je tiefer der Brunnen ist. So fand man es in einem Brunnen bei New Jersey in einer Tiefe von 250 Fuß auf 52° Fahrenh.; als man noch 44 Fuß tiefer bohrte, also in 294 Fuß Tiefe war es 54° Fahrh. Da die eiserne Bohrstange oͤfters durch das Bohren sehr magnetisch wurde, so glaubt der koͤhlerglaͤubige Verfasser des Essay, man muͤßte Magnetsteine getroffen und diese durchbohrt haben. Er kennt Scoresby's und Barlow's Versuche nicht: doch, was wuͤrden ihm auch diese nuͤzen, da alle Physik bei ihm ein Credo ist. Ueber die Bruͤken mit weiter Spannung, oder uͤber das Nouveau système de Ponts à grandes portées du Mr. le Vicomte de Barrès du Molard. 4. Paris ch. Bachelier hat sich jezt ein Streit erhoben, der sehr weitlaͤufig zu werden droht. Ohne uns in denselben einzulassen, wollen wir jedoch die Bruͤkenbaumeister auf denselben aufmerksam machen, und sie auf die Annales mensuelles, Mai, l. J. S. 158 verweisen, wo sie das Breitere hieruͤber nachlesen koͤnnen. Theater zu Genua. Hr. Priuscho, Architekt zu Turin, der das Schauspielhaus, San Carlo zu Neapel, und das d'Angennes zu Turin erbaute, baute jezt das Theater zu Genua, welches nun das groͤßte in der heutigen Tragoͤdien- oder Komoͤdien-, oder Buffa-Welt ist: denn Opera scheinen aus der Mode gekommen zu seyn. Die Scene ist noch um 4 Fuß breiter, als am Theater zu San Carlo. Der Bau kostete 1,200,000 Franken. Die Decorationen etc. von dem Mahler San Quirigo gemahlt, 1,800,000 Franken. Das ganze Gebaͤude kommt also auf 3 Millionen Franken. Der Bau ward in Einem Jahre vollendet. Die Eroͤffnung hatte am 24. Mai Statt. Il faut de thèatres à un peuple corrompu,“ sagte der Weise von Ermenonville. Federn an den Kutschen. Ein Hr. Philippos bringt im Mechanics Magazine, N. 190. 16. Jun. S. 377, die Idee des k. k. Feldstabarztes, Dr. Max. Braun, (wovon wir schon einige Mahle im polytechn. Journ. gesprochen haben) die Federn unter dem Kasten der Kutsche auf der Langwied anzubringen, in neue beifaͤllige Anregung. Mittel gegen Raupen. Hr. Cox empfiehlt folgendes Mittel, das er von einem Deutschen gelernt zu haben versichert. Man nimmt 7 Viertel-Pfund Seife, ebensoviel Schwefel, 2 Pfund Champignons und 15 Gallons Wasser. Diese Ingredienzen werden warm gemischt, und die Raupen damit angesprizt, die sogleich von dieser Mischung sterben. (Mechan. Mag. Juni 1827.) Literatur. Franzoͤsische. Manuel des ateliers dangereux, insalubres et incommodes: ou Recueil de la législation et de la Jurisprudence en cette Matière: précédé de notions préliminaires: par M. Macarel, Avocat aux conseils du Roi et à la cour de cassation. Die Annales d'agriculture de Roville par M. Mathieu de Dombasle werden in dem Bulletin de la Société d'Encouragement, N. 273. S. 90, als ein ganz ausgezeichnetes, fuͤr jeden Oekonomen hoͤchst wichtiges und lehrreiches, Werk empfohlen. Hygiéne des Colléges et des maisons d'éducation, par Ch. Pavet de Courteville. 8. Paris. 1827. chez Gabon. Metallurgie pratique, ou exposition détaillée des divers procédés employès pour obtenir les metaux utiles, précédée de l'essai et de la préparation des minerais, par MM. D. et L. 12. 1827. chez Malher.