Titel: Verbesserung an dem Kunst-Tuchweberstuhle, woran Jos. Cliseld Daniell, zu Stoke, in Wiltshire, sich am 13. October 1825 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 25, Jahrgang 1827, Nr. LXXXIV., S. 296
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LXXXIV. Verbesserung an dem Kunst-Tuchweberstuhle, woran Jos. Cliseld Daniell, zu Stoke, in Wiltshire, sich am 13. October 1825 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Jun. 1827. S. 188. Daniells's, Verbesserung an dem Kunst-Tuchweberstuhle. Diese Verbesserung bezieht sich bloß auf Kunststuͤhle, d.i. Stuͤhle, die von Dampf oder Wasser getrieben werden. Die Zweke des Patent-Traͤgers bei diesen Verbesserungen sind: 1) ein staͤrkerer Schlag auf den Eintrag, als bisher bei den Kunststuͤhlen gegeben werden konnte, 2) ein hoͤheres Heben der Kette, so daß mehr Wolle eingetragen, und das Tuch wollenreicher werden kann, wenn es zugerichtet wird. Das Einschlagen des Eintrages, welches an den Handstuͤhlen auf die bekannte Weise geschieht, geschieht an diesem Kunststuhle mittelst einer Feder oder mehrerer Federn, die an dem Brustbaume und an der unteren Leiste der Lade angebracht sind. Der Stuhl wird durch Raͤder in Bewegung gesezt, die mit Daͤumlingen oder Zapfen versehen sind, welche auf die verschiedenen Theile desselben wirken, wie bei Bowman's, Robert's, Buchanans Stuhle. (Vergl. polyt. Journ. B. XIII. S. 43, und Bd. XIV. S. 41.) Der Patent-Traͤger nimmt jedoch nicht diese Vorrichtung, sondern nur die Federn in Anspruch. Unmittelbar unter der Lade ist ein sich drehender Daͤumling angebracht, der, waͤhrend er sich dreht, gegen ein Stuͤk anschlaͤgt, welches von dem unteren Theile der Lade hervorragt, und auf diese Weise die Lade zuruͤk treibt, und in dieser Lage haͤlt, waͤhrend der Schuͤzen durch die Kette durchlaͤuft. Sobald dieser durchgelaufen ist, wird der Zapfen unter der Lade frei, und erlaubt der an derselben und an dem Brustbaume angebrachten Feder die Lade mit bedeutender Kraft vorwaͤrts zu ziehen, wodurch dann das Rietblatt den Eintrag kraͤftig einschlaͤgt. Man kann verschiedene Arten von Federn zu diesem Zweke brauchen, wenn sie nur so angebracht sind, daß sie die Lade kraͤftig gegen den Brustbaum ziehen. Der Patent-Traͤger schlaͤgt hierzu eine lange Feder-Platte vor, die mit einem Ende an dem Brustbaume, und in der Mitte an der Lade befestigt ist, mittelst eines Drehezapfen-Gelenkes. Statt unmittelbar an der Lade befestigt zu seyn, koͤnnen auch zwei andere Feder-Platten an dem unteren Ende der Lade, und an dem wirkenden Ende der vorigen angebracht seyn, wodurch der Schlag gemildert wird, und doch noch stark genug bleibt. Man kann auch Spiral-Federn anwenden, deren eines Ende an dem Brustbaume, das andere an der Lade befestigt ist. Die Verbesserung in dem Oeffnen oder Heben der Kette besteht in der Anwendung dreier Schaͤfte zum Geschirre, durch deren jeden 1/3 der Kettenfaden durchgezogen ist, so daß dieses Drittel zugleich, und ein Drittel nach dem anderen bei jedem Eintragen des Schuͤzens aufsteigt, waͤhrend immer zwei Drittel liegen bleiben. Auf diese Weise kommt mehr Eintrag auf der rechten Seite des Tuches zum Vorscheine, das Tuch wird mehr reich an Wolle, wenn es gerauht, geschoren und zugerichtet wird.