Titel: Verbesserung in Verfertigung der Hüte, worauf Joh. Bowler, Nelson-Square, Blackfriar's Road, und Thom. Galon, am Strand, Middlesex, beide Hutmacher, sich am 27. August 1825 ein Patent ertheilen ließen.
Fundstelle: Band 25, Jahrgang 1827, Nr. CXIV., S. 392
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CXIV. Verbesserung in Verfertigung der Huͤte, worauf Joh. Bowler, Nelson-Square, Blackfriar's Road, und Thom. Galon, am Strand, Middlesex, beide Hutmacher, sich am 27. August 1825 ein Patent ertheilen ließen. Aus dem London Journal of Arts. Jul. 1827. S. 264. [Bowler's, Verbesserung in Verfertigung der Huͤte.] Die Patent-Traͤger bemerken sehr richtig, daß gewoͤhnliche Huͤte haͤufig an der Kraͤmpe brechen, weil der Filz daselbst durch das Aufnaͤhen des Leders durchstochen, und dadurch sehr geschwaͤcht wird. Die Patent-Traͤger schlagen daher eine doppelte Kraͤmpe, oder eine doppelte Lage Filzes an jener Stelle der Kraͤmpe vor, wo die Kraͤmpe gewoͤhnlich bricht. Dem Filze, welcher so zu sagen, den Kern des Hutes bildet, wollen sie eine kegelfoͤrmige Form, der daruͤber kommenden Kraͤmpe aber eine walzenfoͤrmige Form geben. Sie bereiten demnach lange Filz-Cylinder, schneiden aus diesen ringfoͤrmig-walzenfoͤrmige Baͤnder, und befestigen ein solches Band an der Stelle des kegelfoͤrmigen Kernes, die zur Kraͤmpe wird, und walken und streken es auf derselben aus. Sie naͤhen dieses Band mit Diagonal-Stichen innenwendig an dem Kerne des Hutes an, und walken es in der heißen Bruͤhe mit dem Kerne aus, der dann wie gewoͤhnlich umgestuͤlpt, gepreßt und gewaͤlzt, geformt, geleimt und gefaͤrbt wird. Die Patent-Traͤger empfehlen auch Huͤte aus doppelten Filzen, die sie in einander fielen, zusammenwalken, und dann weiters wie die einfachen Huͤte behandeln. Die beiden Flaͤchen werden durch ein wasserdichtes Bindungs-Mittel, oder durch den Leim, den man zum Steifen der Huͤte oder zum Aufleimen der sogenannten Vergoldung oder der Seide braucht, zusammengeleimt. Diese beiden Filze koͤnnen viel duͤnner seyn, als der gewoͤhnliche Filz, damit der Hut nicht zu schwer wird. Die zweite Kraͤmpe muß Einen oder zwei Zoll innerhalb der Kuppe hinauf steigen, und an beiden Enden sich gehoͤrig verduͤnnen, damit sie keine Rippe bildet.Das Brechen der Huͤte an der Kraͤmpe ruͤhrt nicht bloß von dem Aufnaͤhen des Leders her; sondern 1) von der Gewalt, die dem Filze schon waͤhrend der Formung des Hutes an dem beinahe rechten Winkel angethan wird, den die Kraͤmpe mit der Kuppe bildet, und die waͤhrend der weiteren Bearbeitung und waͤhrend des Gebrauches des Hutes sich so oft wiederhohlt; 2) von dem Schweiße, der durch das Leder in den Filz durchschlaͤgt. Wenn der Schwaͤche, die dem Hute aus dem ersten Grunde an dieser Stelle zu Theile werden muß, entweder dadurch abgeholfen wuͤrde, daß man das Leder an der Krempe unten um Einen Zoll vorspringen ließe, und wenn man unter diesem Leder wasserdichten Taffet anbraͤchte, so daß der Schweiß und das Fett der Haut nicht in den Filz schluͤge, so brauchte man nicht zwei Filze an der Kraͤmpe. A. d. U.