Titel: Anwendung des Dampfes ohne Druk auf Pfannen, Kessel, Destillir-Apparate und verschiedene Maschinen, um dadurch verschiedene Grade von Wärme zu erzeugen, zu unterhalten und zu reguliren, um dadurch zu sieden, zu destilliren, zu verdampfen, zu verdiken, zu troknen und zu wärmen, und auch Kraft zu erzeugen; worauf Abrah. Rob. Lorent, Kaufmann aus Gothenburg in Schweden, gegenwärtig zu London, King-Street, Cheapside, sich am 19ten Jänner 1826 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 26, Jahrgang 1827, Nr. XLVI., S. 193
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XLVI. Anwendung des Dampfes ohne Druk auf Pfannen, Kessel, Destillir-Apparate und verschiedene Maschinen, um dadurch verschiedene Grade von Waͤrme zu erzeugen, zu unterhalten und zu reguliren, um dadurch zu sieden, zu destilliren, zu verdampfen, zu verdiken, zu troknen und zu waͤrmen, und auch Kraft zu erzeugen; worauf Abrah. Rob. Lorent, Kaufmann aus Gothenburg in Schweden, gegenwaͤrtig zu London, King-Street, Cheapside, sich am 19ten Jaͤnner 1826 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Jul. 1827. S. 259. Mit Abbildungen auf Tab. IV. [Lorent, Anwendung des Dampfes ohne Druk auf Pfannen, Kessel, Destillir-Apparate und verschiedene Maschinen.] Die Art, Pfannen und Kessel mit Dampf ohne Druk zu hizen, besteht darin, daß man den Dampf, nachdem er unter diesen Gefaͤßen hinzog, frei entweichen laͤßt. Fig. 25. zeigt eine der Methoden des Patent-Traͤgers an einer Zuker-Raffinerie im Durchschnitte. a, ist der Dampfkessel von gewoͤhnlicher Art, jedoch ohne Sicherheits-Klappe, weil hier kein Druk Statt hat. c, ist eine Pfanne oder ein Gefaͤß mit einem Mantel: das aͤußere Gefaͤß oder der Mantel steht zwei Zoll von dem Inneren entfernt, damit der Dampf zwischen diesen beiden frei herumziehen kann. Der Mantel oder das aͤußere Gefaͤß ist wie ein Kessel eingemauert, und wird unmittelbar vom Feuer gehizt, um den Dampf, waͤhrend derselbe durchzieht, auf jenen Grad von Hize zu bringen, der zum Kochen der in dem inneren Gefaͤße enthaltenen Fluͤßigkeit nothwendig ist. Nachdem der Dampf auf dieses erste Gefaͤß gewirkt hat, zieht er durch die Roͤhre, d, zu dem zweiten Doppelgefaͤße, e, und von diesem durch die Roͤhre, g, zu einem vierten, f, u.s.f. bis zum Gefaͤße, h, bei welchem, wenn es das lezte ist, der Dampf durch die Auslaßroͤhre, i, entweicht. Wenn unter irgend einer dieser Pfannen eine hoͤhere Temperatur nothwendig waͤre, als in der naͤchst vorigen, so muß unter derselben, wie bei, c, Feuer angebracht werden. Jedes aͤußere Gefaͤß ist mit einem Hahne versehen, um das Wasser, welches sich in demselben vielleicht verdichtet haben mochte, abzulassen. Wenn Dampf von einer sehr hohen Temperatur in einer bedeutenden Entfernung von dem Kessel, a, zum Treiben einer Maschine angewendet werden soll, so kann dieß durch sogenannte Dampfheizer (steam heaters) geschehen, deren man einen bei, k, sieht: naͤmlich durch Gefaͤße, die in einem Feuerherde eingemauert sind, und in welche der Dampf durch die Roͤhre, l, aus dem Kessel eintritt, von dem Feuer erhizt, und durch die Roͤhre, m, in einer sehr hohen Temperatur in den Cylinder der Maschine, oder wo er immer noͤthig ist, geleitet wird. Die Dampfhizer koͤnnen von verschiedener Groͤße, aus verschiedenem Materiale und von verschiedener Form seyn, je nachdem man mittelst derselben eine mehr oder minder hohe Temperatur erzeugen will. Der Mantel kann aus Gußeisen oder aus irgend einem starken Metalle, aus feuerfestem Thone, oder irgend einem natuͤrlichen oder kuͤnstlichen Steine verfertigt werden; das innere Gefaͤß muß aber von duͤnnem Metalle seyn, damit es bald heiß wird. Das London Journal bemerkt, daß es nicht einsieht, wie der Dampf hier Triebkraft werden kann, da er keinen Druk aͤußern soll, und daß der Patent-Traͤger wirklich eine große Entdekung machte, wenn er durch Dampf ohne Druk eine Bewegung erzeugen kann.

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