Titel: | Beschreibung einer römischen Wage zur Prüfung der Stärke der Ketten-Taue in der Fabrik zu Nevers. Von Hrn. de Montaignac, Director derselben. |
Fundstelle: | Band 27, Jahrgang 1828, Nr. XXVI., S. 84 |
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XXVI.
Beschreibung einer roͤmischen Wage zur
Pruͤfung der Staͤrke der Ketten-Taue in der Fabrik zu Nevers. Von
Hrn. de Montaignac,
Director derselben.
Aus dem Bulletin de la Société
d'Encouragement. N. 277. S. 227.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
de Montaignac's, Beschreibung einer roͤmischen
Wage.
Die Ketten-Taue oder Strike, die man in der Fabrik des
Hrn. Raffin d. juͤng. und Comp. zu Nevers (Dptt. d. Nièvre) verfertigt, und zwar aus Eisen
von Berry, sind Ketten, deren Glieder oder Ringe weniger die Form einer Ellipse, als
die einer Raute mit zugerundeten Winkeln haben, wie man in Fig. 10, Tab. IV. sieht.
Jeder Ring fuͤhrt in der Mitte einen Streber, den man als
unzusammendruͤkbar betrachten kann. Sein Zwek ist zu verhindern, daß die
beiden Seiten des Gliedes sich nicht einander naͤhern, wenn die Kette einer
starken Spannung ausgesezt wird: er hindert auch die Kreuzung und Verschlingung der
Kette zu Knoten, durch welche dieselbe reißen koͤnnte. Ein Ketten-Tau,
als Waare betrachtet, verliert seinen ganzen Werth, zumahl wo es als
Anker-Tau dienen soll, wenn auch nur ein einziges Glied in derselben
schwaͤcher ist, als es seyn sollte.
Hieraus folgen zwei Bedingungen, die bei der Fabrikation eines guten
Ketten-Taues unerlaͤßlich sind: die erste ist, daß man nur gutes
nerviges Eisen aus den besten Erzen, das gehoͤrig gearbeitet und gewissenhaft
auf seine Staͤrke gepruͤft wurde, anwendet, und alles Eisen
ausschießt, welches bei seiner Pruͤfung diese Eigenschaften nicht zu besizen
scheint, und folglich bruͤchige Glieder geben wuͤrde. Die zweite, daß
man das fertig gewordene Tau noch anderen Pruͤfungen unterzieht, die nach dem
Caliber des Eisens, aus welchem es verfertigt ist, berechnet wurden. Der Zwek dieser
Pruͤfung ist, alle jene Glieder zu sprengen, die nicht stark genug sind, und
deren Maͤngel auch durch die sorgfaͤltigste aͤußere
Besichtigung sich nicht entdeken lassen.
In der Fabrik zu Nevers werden die gesprengten Ringe nach und nach durch andere
ersezt, die gleichfalls wieder der Pruͤfung unterzogen werden, bis endlich
die ganze Kette dieselbe gluͤklich uͤberstanden hat. Die
Staͤrke der Probe wird nach einem Tarif bemessen, welches das Resultat der
Versuche bei der k. Marine geliefert hat, wo jede Kette nach ihrem Caliber
gepruͤft wurde.
Man wird die Nothwendigkeit solcher Proben fuͤhlen, so wie die Nothwendigkeit,
eine Maschine zu besizen, welche uͤber die Genauigkeit dieser Pruͤfung
keinen Zweifel uͤbrig laͤßt. Die Ketten mit einem staͤrkeren
Druke pruͤfen wollen, als das Tarif vorschreibt, wuͤrde
unverstaͤndig handeln heißen, da eine zu große Kraft auch die beste Kette
reißen macht.
Wir uͤbergehen hier das Detail der einzelnen Arbeiten bei dem Kettenschmieden,
das bereits in mehreren Buͤchern beschrieben ist, und beschraͤnken uns
bloß auf jenes der Probe, welche zu Nevers mittelst einer gewoͤhnlichen
horizontal gestellten hydraulischen Presse geschieht, so wie auf den k. Schmieden zu
Chaussade fuͤr die Schiffe der Flotte. Das Dynamometer ist hier eine große
roͤmische Wage, welche Hr. de Montaignac eigens
dazu vorgerichtet hat, und dieses wollen wir hier beschreiben.
Diese Vorrichtung, die eben so frei von aller Reibung ist, wie der Wagebalken einer
gewoͤhnlichen Wage, erfuͤllt die wesentliche Bedingung dieser Proben
vollkommen, die darin besteht, dasselbe Ketten-Caliber immer demselben Druke
oder derselben Spannung auszusezen, welche durch die oben erwaͤhnten Versuche
bestimmt wurde. Diese Vorrichtung zeigt deutlich das Gewicht in Kilogrammen,
welches, mittelst der Kette, durch die bewegende Kraft gehoben wird. Die Vorrichtung
wird an einem Ende der auf einer horizontalen Bank hingelegten Kette angebracht,
waͤhrend das andere Ende derselben an dem Dynamometer befestigt wird. Die
Gewichte liegen auf einer Schale, als ob man die Kette damit waͤgen wollte,
und diese Gewichte sind das Hinderniß, welches durch ein Ende der Kette uͤberwunden, oder gehoben
werden muß, waͤhrend das andere Ende der Kette durch eine unbestimmte Kraft
gezogen wird. Waͤhrend dieser ganzen Probe liegt die Kette ihrer
Laͤnge nach auf einer gut nivellirten Bank. Das durch die Kette an den beiden
ungleichen Armen dieser roͤmischen Wage (die als Probe dient) hergestellte
Gleichgewicht zeigt die Starke oder Kraft des Widerstandes der Kette, ohne daß das
Resultat irgend einem anderen Zweifel offen stehen koͤnnte, als das Resultat
des Abwaͤgens uͤberhaupt. Diese Evidenz des Resultates haͤngt
von der Sorgfalt ab, mit welcher man bei dieser Vorrichtung alle Einfachheit eines
roͤmischen Wagebalkens zu erhalten wußte, und nur jene Veraͤnderungen
an demselben anbrachte, welche zu der neuen beabsichtigten Anwendung desselben
erforderlich waren.
Diese Veraͤnderungen gruͤnden sich auf folgende Betrachtungen. Ein
Wagebalken einer gewoͤhnlichen Wage zum Waͤgen der Waaren hat in der
Mitte seiner Laͤnge eine Querachse, deren unterer Theil, in eine Schneide
zugeformt, auf zwei staͤhlernen Kissen in Form eines Halbmondes ruht, und
worauf das ganze System in seinen Schwankungen spielt. Hier ist die Form der Achse,
A, Fig. 1., so wie die der
Kissen, B, im Stande einem Druke zu widerstehen, der
immer in senkrechter Richtung Statt hat, es mag der Wagebalken, der an der Achse,
A, in der Richtung, x,
z, angebracht ist, auf die Kissen nur mit seinem eigenen Gewichte in dem
Augenblike vor dem Gebrauche der Wage druͤken, wo man sieht, ob die beiden
Arme im Gleichgewichte sind, oder es moͤgen die beiden Schalen in, x, und, z, mit Gewichten
beladen seyn, die eine naͤmlich mit der Waare, die andere mit dem Gewichte.
Beide dieser Lasten ziehen senkrecht, und es hat hier bei dem Waͤgen keine
Veraͤnderung Statt.
Eine Wage, durch welche man die Staͤrke einer Kette pruͤfen soll, die
30 Meter lang ist, kann aber nicht dieselben Verhaͤltnisse darbiethen, wie
obige Waaren-Wage. Bei jener mußte der Wagebalken, der nothwendig sehr groß
seyn muß, in der Mitte seiner Laͤnge von einer Achse getragen werden, die auf
einer Stuͤze ruht, und die horizontalen Schwankungen dieses,
zuvoͤrderst mit sich selbst im Gleichgewichte stehenden, Wagebalkens
muͤssen mit der groͤßten Leichtigkeit geschehen, der seiner Schwere
auf seiner Stuͤze uͤberlassene Apparat mag uͤbrigens was immer
fuͤr ein Gewicht haben. Die Achse wird in dem Augenblike, wo man die Probe
anstellen will, einem senkrechten Druke ausgesezt, d.h., in dem Augenblike, wo man
den Apparat stellt, und untersucht, ob die beiden Arme des Wagebalkens im
Gleichgewichte und in demselben Niveau stehen. Diese verticale Tendenz ist nicht
bedeutend. Sie ist dem Gewichte des Apparates selbst gleich, und ließe sich leicht durch ein
Kissen in Form des H, Fig. 2. stuͤzen,
welches auf einer Stuͤze, S, S, befestigt ist,
das in den Boden eingreift, und in ein Mauerwerk eingelassen ist. Da die Kette aber,
in Hinsicht ihrer Laͤnge, nicht taͤglich anders, als in horizontaler
Lage probirt werden kann, kann die Wirkung der Spannung, die der Zug ihr in dieser
Richtung ertheilt, der roͤmischen Wage nicht anders mitgetheilt werden, als
dadurch, daß man die Kette an einen sehr kurzen senkrechten Arm, M, Fig. 3. anhaͤngt,
der sich auf der Mitte des Wagebalkens erhebt, und auf diese Weise einen Winkelhebel
mit jeder der beiden Haͤlften, A, C, und, C, B, der horizontalen Stange des Wagebalkens, A, B, bildet. Man muß bemerken, daß in dem Augenblike,
wo die horizontal gespannte Kette diesen Zug dem senkrechten Arme, C, M, der roͤmischen Wage mittheilt, diese auf
ihre Achse wirken wird, welche dann streben wird, horizontal auf ihrem Kissen
hinzugleiten, bis dieses, in Folge seiner Form, ein Hinderniß der Bewegung in
horizontaler Ortsveraͤnderung der Achse darbiethen wird. Wenn also die Achse
eine cylindrische Achse waͤre, wie, C, in Fig. 4., so
muͤßte man dem Kissen die Form, I, geben, und
dann wuͤrde, in dem Augenblike, wo die Kette gestrekt wird, die Achse, C, die Lage von k, annehmen,
und ein Hinderniß an der Linie, B, D, I, finden.
Wenn man die Achse der roͤmischen Wage cylindrisch machte, so wuͤrde
sie, in Folge der Wirkung ihrer Schwere, auf den Punct, B, kommen, und sich dann auf den Punct, D,
stuͤzen, wenn sie von der Kette gezogen wird. Sie wuͤrde sich dann auf
dem Bogen, oder auf dem Theile des Cylinders, D, B, des
Kissens reiben, welches nicht weniger als 3 Zoll (8 Centimeter) Entwikelung auf eine
Achse von 4 Zoll (11 Centimeter) im Durchmesser hat. Diese Reibung zwischen der
convexen Oberflaͤche der Achse und der concaven des Kissens wuͤrde
desto groͤßer seyn, je mehr sie bei hoͤherem Druke zunehmen
wuͤrde, der, bei diesen Proben, als horizontaler Druk fuͤr die diken
Taue, bis auf 130.000 Kilogramm gebracht werden kann. Bei schwaͤcheren
Proben, wie z.B. bei Ketten von 6 Linien, die nur 4000 Kilogramme tragen,
wuͤrde die Reibung zwischen diesen beiden krummen Flaͤchen einen Theil
der Kraft dieser Ketten verschlingen, und die Gewichte, die man auf die Schalen der
roͤmischen Wage zu legen hat, wuͤrden sich nicht genau berechnen
lassen, da die Reibung, die einen Theil des Widerstandes bildet, nicht bekannt
ist.
Man haͤtte auch die Laͤngen des großen und kleinen Armes der
roͤmischen Wage von dem Mittelpunkte, c, ihrer
Achse aus berechnen muͤssen, obschon die vertikale Schwingung an dem unteren
Puncte, B, und die horizontale Schwankung an dem
Seitenpuncte, D, am Ende der beiden Halbmesser, c, B, und, c, D, geschah, so
daß der lange Arm der
roͤmischen Wage, der sich gegen c, H, hin kehrt,
in einem Falle um c, D, vergroͤßert seyn
wuͤrde, waͤhrend der kleinere verticale Arm, der sich gegen c, o, hebt, in dem anders Falle um o, B, vergroͤßert seyn wuͤrde.
Um diese Schwierigkeiten zu beseitigen, hat Hr. de
Moutaignac die cylindrische Form, die man den Achsen in den Maschinen
dieser Art gewoͤhnlich zu geben pflegt, aufgegeben, und dafuͤr eine
vierekige Achse, c, d, a, o, Fig. 5. angenommen, die so
gelagert ist, daß von zweien ihrer beiden Flaͤchen, c,
o, und, c, d, die eine in einer verticalen, die
andere in einer horizontalen Lage ist.
Aus demselben Grunde gab er den Kissen eine vierekige Form, wo sich aber der rechte
Winkel etwas mehr oͤffnet, und einen stumpfen Winkel von beinahe 100°
bildet. Eine der Seiten des Winkels, wie n, p, in Fig. 5, ist so
gelagert, daß sie eine leichte Neigung gegen die Seite, n,
z, des großen Armes der Wage bildet, der die Schale mit ihren Gewichten
traͤgt. Da dieser Theil, n, p, des Kissens nicht
ganz horizontal ist, so erlaubt er der unteren Flaͤche der Achse, c, d, seine Schwankungen mit dem großen Wagebalken, x, z, an welchem er befestigt ist, auf den Puncten, n, und, c, die der Achse und
der Stuͤze gemein sind, zu machen, ohne daß die Seite, c, d, der Achse jemahls die Seite, n, p, des
Kissens beruͤhrt. Da die Abdachung von n, p,
uͤberdieß nur 4 bis 5 Grade betraͤgt, so ist sie zu schwach, um c, d, laͤngs, n, p,
weit fortgleiten zu lassen. In dem Augenblike, wo eine Kette reißt, strebt die
Achse, c, d, durch ihre Ruͤkwirkung sich mit dem
ganzen Wag-Systeme in einer dem Zuge bei der Probe entgegengesezten
ruͤkgaͤngigen Richtung zu bewegen.
Der andere Schenkel, n, m, ist beinahe vertical, und nur
etwas schief geneigt, so daß er sich von der vorderen Flaͤche der Achse, c, o, entfernt, und diese in ihren Bewegungen nicht
gehindert ist.
Man sieht hieraus, daß die vierekige Achse, c, d, a, o,
immer leicht ihre Schwankungen auf ihrem Winkel, c, der
durch den einzigen Punct, n, den Scheitel des in das
Kissen eindringenden Winkels, n, p, gestuͤzt
wird, machen wird. Diese Schwankung wird mit aller Leichtigkeit geschehen, es mag
der auf der Achse befestigte Apparat der bloßen Wirkung seiner Schwere gehorchen,
und die Linie, a, p, zur Stuͤze haben, oder er
mag dem starken horizontalen Zuge der Kette in der Richtung von c, nach, x, gehorchen, und
als Hinderniß die Linie, a, m, finden. Von der
Aufeinanderfolge dieser beiden Veraͤnderungen, die sich abwechselnd bei der
Probe einfinden, wird keine Versezung des Punctes des Widerstandes entstehen, wie
dieß bei B, der Fall gewesen seyn wuͤrde, welches
auf D, gekommen waͤre, Fig. 4., wenn man eine
cylindrische Achse angewendet haͤtte. In diesem Falle sind die Beruͤhrungspuncte, und
folglich die Puncte des Widerstandes am Umfange, und koͤnnen folglich bei
einem senkrechten und bei einem horizontalen Zuge nicht dieselben seyn; bei der
vierekigen Achse hingegen ist der Winkel, c, zugleich
Mittelpunct der Bewegung und gemeinschaftlicher Beruͤhrungs-Punct
fuͤr die verticale und horizontale Flaͤche des Kiffens: dieser Punct,
c, ist also der einzige, der unmittelbar Widerstand
leistet, indem er sich auf den Punct, a, stuͤzt,
der Wechsel der Veraͤnderungen, welche die roͤmische Wage durch die
senkrechte Wirkung der Schwere, oder durch die horizontale Wirkung des Zuges der
hydraulischen Presse erleidet, mag uͤbrigens noch so stark seyn.
Es versteht sich, daß das Kissen durch ein sehr starkes Lager, 14, 14, in Fig. 6.
gestuͤzt seyn muß, welches, an seinem anderen Ende, wieder in
entgegengesezter Richtung die bewegende Kraft stuͤzt, die auf die Kette
wirkt. Da dieses Lager in verkehrter Richtung durch seine beiden Enden getrieben
wird, so stuͤzt es alle Kraft, die die Kette zu verlaͤngern oder
abzureißen strebt, und widersteht dieser Kraft um so besser, als es aus genau
zugerichteten Holzstuͤken besteht, die sorgfaͤltig horizontal
gestellt, und in den Boden eingelassen sind, so daß sie wie ein senkrecht stehendes
Holz Widerstand leisten. Was das Gewicht des Apparates betrifft, so ist es durch die
senkrechte Stuͤze, 12, 12, 12, die in die Mauer eingelassen ist, fest
gehalten.
Man hat dem Wagebalken zwei gleiche Arme in derselben horizontalen Linie gegeben,
wovon der eine bloß dazu dient, um den anderen, der die Gewichte tragen muß, in
Gleichgewicht zu erhalten, wenn die Wage leer ist. Bei dieser Vorrichtung hat man
bei der Probe nur die Gewichte zu zaͤhlen, die man auf die Schale legt,
waͤhrend man sonst auch das Gewicht des Materiales des Armes selbst wieder
haͤtte zusezen muͤssen, wenn er nicht durch ein aͤhnliches
symmetrisches Stuͤk in Gleichgewicht gebracht worden waͤre. Der
Aufseher bei der Probe braucht also das Gewicht der Arme gar nicht zu kennen, das er
nicht ohne Schwierigkeit jeden Augenblik wieder finden koͤnnte, und hat nur
die aufgelegten Gewichte zu zaͤhlen, um eine sichere Probe zu erhalten, und
diese ist sicher, sobald die bestimmten Gewichte aufgelegt und ausgehalten
wurden.
Die einzige Rechnung, die hier zu machen ist, ist diese, daß man das auf die Schale
aufgelegte Gewicht mit 40 multiplicirt, indem die Schale auf einer
Messer-Achse in einer Entfernung von 33 1/3 Fuß (11,11 Meter) von dem
Mittelpuncte der Schwankung, c, oder dem
Stuͤzpuncte aufgehaͤngt ist, d, i., der laͤngere Arm diese
Laͤnge hat, waͤhrend der kleine senkrechte Arm, auf welchen die Kette
mittelst einer horizontalen, unbiegsamen Stange in Form eines Messers, die sich auf ein Kissen von Stahl
stuͤzt, dessen Winkel in einer genau abgemessenen Hoͤhe abgestuzt ist,
nur 10 Zoll, vom Stuͤzpuncte, c, aus gerechnet, lang ist, und folglich nur
den vierzigsten Theil des horizontalen Armes bildet. Hieraus ergibt sich, daß das
Product aus dem Gewichte auf der Schale und der Zahl 40 genau die Kraft
ausdruͤkt, welche die Kette im Augenblike des hergestellten Gewichtes
erleidet.
Dieser Augenblik des Gleichgewichtes wird den Arbeitern an der hydraulischen Presse,
die am anderen Ende der Werkstaͤtte in einer Entfernung von 50 Meter
arbeiten, durch eine Gloke angedeutet, die von den Fluͤgeln eines
sternfoͤrmigen Kreuzes, r, geschlagen wird,
welches am Ende eines Haspels, e, aufgezogen ist, dessen
Achse am Ende des Apparates sich an die Mauer stuͤzt. Einer dieser
Fluͤgel greift, vor der Probe, in einen Einschnitt unter dem langen Arme des
Wagebalkens ein, und, da dieser sich hebt, alsobald das Gleichgewicht hergestellt
ist, so laͤßt er den Arm des Sternes fahren, der, in Folge des Gewichtes, f, und einer Schnur auf dem Haspel, sich alsogleich zu
drehen anfaͤngt. Die Fluͤgel schlagen dann in wiederholten
Schlaͤgen auf die Gloke, und die Arbeiter erfahren dadurch, daß die Kette die
aufgelegten Gewichte gehoben, und folglich die im Tarife vorgeschriebene Probe
ausgehalten hat.
Folgendes Tarif zeigt die Proben, welche die Ketten-Taue von bestimmten
Calibern auszuhalten haben. Die Erfahrung hat erwiesen, daß Ketten, die aus gutem
Eisen verfertigt und gut geschweißt sind, folgende Gewichte tragen muͤssen;
naͤmlich bei einem Durchmesser
des Eisens von
20
24
28
32
36
40
Millim.
d.i. von
9
10
¾
12
½
14
¼
16
18
Linien.
in der Probe
12000
18000
25000
32000
42000
51000
Kilog.
Um ein Hanfseil statt einer Kette zu nehmen, muͤßte, nach den in England
angestellten Versuchen, der Durchmesser des Eisens in Linien etwas groͤßer
seyn, als der Umfang des Seiles in Zollen; so daß eine Kette von 13 Linien im
Durchmesser ein Hanf-Seil von 12 Zoll im Umfange ersezt u.s.f.
Die Schiffer wissen aus einer Erfahrung von Jahrhunderten, wie dik die
Hanf-Seile fuͤr jede Ladung seyn muͤssen; und nach obiger Regel
kann jeder, der ein Schiff ausruͤstet, das Caliber des Ketten-Taues
berechnen, welches er an seinem Schiffe noͤthig hat.
Die Probe ist das Wichtigste bei Verfertigung der Ketten-Taue, denn es
laͤßt sich leicht begreifen, wie bei so vielen tausend geschmiedeten und
geschweißten Kettengliedern mehrere in einem mangelhaften Zustande aus der Hand des
Arbeiters kommen muͤssen. Die an jeder Kette vorgenommene Probe lehrt erst
diese fehlerhaften Glieder kennen und durch bessere ersezen. Eine lezte, definitive und
authentische Endprobe wird in Gegenwart von Commissaͤren der Marine und einer
vom Praͤfecte des Departements ernannten Commission, welche aus
Praͤfectur-Raͤthen, Mechanikern, Officieren der Artillerie und
anderen durch Kenntnisse ausgezeichneten Personen besteht, vorgenommen, von welchen
nicht zu besorgen steht, daß sie das Leben der Seeleute, und das Vermoͤgen
der Kaufleute einem leichtfertigen Zeugnisse opfern.
Die Kraft, welche man bei der Probe anwendet, kann eine Schraube, ein Hebel oder
irgend ein Raͤderwerk mit Triebstoͤken seyn.
An der Fabrik zu Nevers bedient man sich hierzu der hydraulischen Presse, deren Kraft
keine Graͤnze haben wuͤrde, wenn die Bewegung des Staͤmpels
nicht alsogleich aufhoͤrte auf die Kette zu wirken, so bald diese den Punct
an der roͤmischen Wage, welcher Widerstand leistete, nachgeben machte, und
die Schale mit den dem Caliber der Kette correspondirenden Gewichten hob. Hr. de Montaignac hat einen wohlfeilen Apparat ausgedacht, um
eine starke Kraft an einem Ketten-Seile oder an einem Hanf-Seile
anzubringen. Er hat ihn zu Havre zugleich mit der Probir-Maschine
eingerichtet, welche die HHrn. Raffin d. juͤng.
und Comp. gegenwaͤrtig daselbst errichten. Dieser Apparat kommt wohlfeiler,
als die hydraulische Presse, geraͤth nicht leicht in Unordnung, und wirkt
staͤtig fort. Man hat mittelst desselben selbst ein Hanf-Seil um 25
Fuß gestrekt. Eine hydraulische Presse wuͤrde hierzu nicht so bequem dienen:
ihr Staͤmpel von hoͤchstens 5–6 Fuß wuͤrde
Wiederholungen nothwendig machen, die sich nicht ohne Schwierigkeit
ausfuͤhren lassen. Dieser Apparat besteht aus einem horizontalen Hebel, der
von einem vierekig zugehauenen, aber dikeren als breiten, Baume von 8 Zoll Dike und
20 Zoll Breite an einem Ende, 12 Zoll Breite an dem anderen, und von 34 Fuß
Laͤnge gebildet wird: hierbei ist ein starker Beschlag aus Gußeisen an dem
breiteren Ende mit inbegriffen. An diesen 33 Fuß 8 Zoll, oder an diesen 408 Zollen,
sind 400 Zoll fuͤr den langen Arm des Hebels, und der Ueberschuß an dem
eisernen Beschlage ist so vorgerichtet, daß der kuͤrzere Arm, der auf die
Kette wirkt, nur zwei Zoll betraͤgt, so daß jedes Pferd, das diese Art von
Roßmuͤhle mit abwechselnder Bewegung treibt, und bei jeder Schwankung einen
Bogen beschreibt, dessen Halbmesser horizontal, und dessen Bogen den sechsten Theil
des Kreises betraͤgt, eine Kraft von 200 Pferden aͤußert, die
gleichzeitig und gerade an der Kette ziehen. In dem Maße, als die Kette oder das
Seil sich verlaͤngert, wird der Stuͤzpunct veraͤndert, was
mittelst zweier starker Zapfen von 3 Zoll im Durchmesser geschieht, die abwechselnd
als Drehepunct und Stuͤzpunct dienen, auf welchem der Hebel seine
Sechstel-Umdrehung macht. Der laͤngere Hebelarm wird von Rollen auf
einer Buͤhne getragen, wie eine Laffete. Die Probir-Bank ist mit zwei
starken Platten aus Gußeisen beschlagen, die horizontal auf derselben befestigt
sind; sie sind parallel gegen einander, und vertical 4 Zoll von einander, d.h.,
hinlaͤnglich weit, um den Beschlag des großen Hebels, der 3 3/4 Zoll
betraͤgt, frei dazwischen durchlaufen zu lassen. Jede dieser Platten ist mit
zwei Reihen symmetrisch von einander entfernten, und von einer Platte auf die andere
correspondirenden, Loͤchern versehen, so daß, wenn man in das Loch einer
Platte einen Zapfen stekt, derselbe auch in das Loch der anderen Platte
faͤhrt. Auf jeder Platte bilden die Mittelpuncte der drei zunaͤchst
stehenden Loͤcher ein gleichseitiges Dreiek. Da nun auch der Beschlag des
Hebels mit Loͤchern versehen ist, welche so gestellt sind, daß sie
abwechselnd eine oder die andere Seite des gleichschenkligen Dreiekes bilden, so
wird der Hebel bald sich um einen Zapfen in dem einen Winkel, bald um den anderen
drehen; und wenn der vorhergehende Zapfen herausgezogen wird, so wird der Hebel
ununterbrochen fortlaufen, und um den Scheitel des neuen Winkels sich drehen. Dieser
Scheitel wird durch Einfuͤhrung des Zapfens ein Stuͤzpunct, dessen
Mittelpunct dem Scheitel eines der Winkel, correspondirt.
Man darf das Pferd nicht ehe laufen lassen, als bis man den Zapfen, der bis zur
vorhergehenden Umdrehung gedient hat, herausgezogen hat; denn, wenn die beiden
Zapfen zugleich stekten, so wuͤrde keine Umdrehung Statt haben, außer es
braͤche der eine oder der andere Zapfen.
Wenn man auf der Probir-Bank vier oder fuͤnf solche
durchloͤcherte Gußeisen-Platten anbringt, die zusammen eine
Laͤnge von 25 bis 30 Fuß bilden, so kann man auch Taue probiren, die eine
sehr große Ausdehnung erhalten.
Erklaͤrung der Figuren auf Tab. IV
.
Fig. 1 bis
6. ist
bereits oben erklaͤrt.
Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstaͤnde in folgenden
Figuren.
Fig. 7.
Darstellung der Probir-Maschine in ihren Theilen mit der hydraulischen Presse
an einem Ende, und der roͤmischen Wage an dem anderen und der Bank, die die
Kette tragen muß, in der Mitte. Diese Bank ist 120 Fuß lang. Sie besteht aus starken
vierekigen Balken, die sich gegen die Stuͤze der roͤmischen Wage
anlegen, welche, von der Kette gezogen, sich der Presse zu naͤhern
strebt.
In dieser Figur sieht man nur den einen Arm der Wage; der andere ist hinter einem der
beiden parallelen Holzstuͤken verstekt, welche die beiden Kissen
stuͤzen, auf welchen die roͤmische Wage ruht, und von einer der beiden parallelen
Mauern, die diese Stuͤke tragen. Die Wage macht ihre Schwankungen frei
zwischen diesen beiden Mauern.
Fig. 8.
Grundriß der Probir-Maschine mit den einzelnen Theilen der roͤmischen
Wage.
Fig. 9. Die
Winde zum Aufheben der Gewichte auf ihrem Wagen im Grundrisse.
Fig. 10.
Aufriß der Maschine mit den einzelnen Stuͤken derselben aus Holz und aus
Gußeisen. Die horizontalen Stuͤzen der Kissen, welche das Ende der Bank an
der Seite der roͤmischen Wage bilden, sind nur durch punctirte Linien
angedeutet, damit man die Wage von beiden Seiten sehen kann.
Fig. 11.
Durchschnitt der roͤmischen Wage nach der Linie, M,
H,
Fig. 10.
Fig. 12.
Durchschnitt des Kissens, auf welches sich die Achse der roͤmischen Wage
stuͤzt.
Fig. 13.
Seitenaufriß des Wagens, der die Winde zum Aufheben der Gewichte fuͤhrt.
Fig. 14. 15. 16.
Buͤgel, um die Kette an den zwei Stangen anzuhaͤngen, und wieder davon
abzunehmen, von der Seite, im Grundrisse und von vorne.
Fig. 17.
Schnalle zur Sicherung des Buͤgels.
Fig. 18. Die
Wagschale einzeln dargestellt.
Fig. 19. 20.
Querdurchschnitt der Baken, die die Kissen stuͤzen, mit ihren
Bruͤken.
Fig. 21. 22.
Durchschnitt der Holzstuͤke, die den Wagebalken sammt seinem
Beschlaͤge tragen.
Fig. 23. Das
Kreuz und die Falzen des Staͤmpels der Presse.
Fig. 24. 25. 26.
Durchschnitt des Koͤrpers der Pumpe der hydraulischen Presse in verschiedenen
Laͤngen.
Fig. 27. Noch
ein anderer Durchschnitt des Endes des Koͤrpers der Pumpe, der den Punct
zeigt, wo die Einsprizungs-Roͤhre eintritt.
A, B, ein Stuͤk Holz, welches den Wagebalken
bildet. Er hat 67 Fuß 8 Zoll metrisch von einer Schale zu der anderen in der
Laͤnge, von den Messern an gerechnet, welche die Fassung dieser Schalen
fuͤhrt.
Die Zusammenfuͤgungen, welche mit dem Zeichen des bezeichnet sind,
sind mit gebolzten Gußeisenplatten befestigt.
C, Mittelpunct der Schwankung der roͤmischen
Wage.
D, E, F, G, H, zwei starke Gußeisenplatten, deren jede
2000 Kilogramm wiegt, und die zur Vereinigung der Holzstuͤke des Wagebalkens,
und zur Aufnahme des Endes der Saͤule, U, am
Puncte, H, dient.
M, senkrechter Arm der roͤmischen Wage, aus einem
Stuͤke mit D, E, F, G, H, gegossen.
N, O, zwei parallele Platten aus Gußeisen, die die
Saͤulen umfassen.
P, Q, Saͤulen oder
Strebe-Fuͤße.
R, R, acht Platten aus Gußeisen, die bis zur
Haͤlfte in Holz eingelassen sind, und an ihren Enden Haken bilden.
S, S, sechszehn lange und starke Bolzen, um die
Holzstuͤke gegen den Mittelpunct der Schwankung anzuziehen.
U, U, zwei Saͤulen, die einen Theil des
Wagebalkens bilden, und mittelst der Fassung, N, O, und
der Keile, 1, 2, 3, 4, sich kraͤftig auf den Schwalbenschwanz, H, stuͤzen, und auf die Enden, P, Q, in die Bolzen, S, S,
angezogen werden, so daß der Wagebalken sich unmoͤglich biegen kann. Es kann
nicht die mindeste Bewegung an dem Puncte, g, Statt
haben, ohne daß sie sich nicht dem Puncte, B, und dem
Puncte, v, r, mittheilt. Eine
Verruͤkungs-Linie am Puncte, g, reicht zu,
um v, r, um 40 Linien zu verruͤken, was zwei Mahl
mehr ist, als nothwendig waͤre, um das Gleichgewicht betrachten und die Probe
gehoͤrig machen zu koͤnnen.
V, Fassung der Schalen der Wage.
V', Tafel auf dieser Fassung.
a, b, c, d, Achse der Wage. Sie ist aus Eisen,
haͤlt vier Quadrat-Zoll, und ist am Winkel, c, der ganzen Laͤnge nach mit Stahl beschlagen.
e, Winde des Sternes, der verkuͤndet, wann die
Probe vollendet ist.
f, Gewicht, das an einer Schnur haͤngt, welche um
die Winde laͤuft.
g, horizontale Stange, an welcher die Kette befestigt
wird. Diese Stange ist an der Seite, an welcher sie ein Messer bildet, mit Stahl
beschlagen, und stuͤzt sich auf ein staͤhlernes Kissen, m, welches in das Gußeisen eingelassen ist. Der Winkel
des Kissens ist 10 Zoll uͤber dem Winkel, c, der
vierekigen Achse.
h, h, h', h', Stangen, deren eines Ende sich in ein Auge
oder in einen Ring endet, der die Stange, g, umfaßt.
i, k,Fig. 16.
Buͤgel, mittelst dessen man die Kette an den beiden Stangen, h, h, anhaͤngt, welche er umfaßt. Man kann die
Kette leicht abnehmen, wenn man sie bei einem ihrer Glieder faßt.
l, Schnalle oder Schleife, um die beiden Arme des
Buͤgels zu halten: sie wird unten mittelst eines Vorstekkeiles, der durch den
Buͤgel laͤuft, fest gehalten.
m, Kissen aus Stahl, auf welches die Stange, g, wirkt.
n, o, p,Fig. 11 und
12. Form
des Kissens, welches die vierekige Achse fuͤhrt.
r, r, Stern auf der Winde, e, der durch das Gewicht, f, gezogen wird, wenn
die Schale gehoben wurde.
t, t, t, zwanzig Traͤger aus Gußeisen von 4 Zoll
im Gevierte, die den Bolzen, S, S, die durch dieselben
laufen, als Stuͤze dient.
u, Messer, auf welche die Schalen der Wage, x, und, z, wirken.
v, Sperre, welche die Arme, r,
r, des Sternes zuruͤkhaͤlt.
x, z, Schalen der Wage.
a', Fig. 9. und 13., Gewichte,
welche durch die Winde gehoben werden. b, b, Winde, um
welche ein Seil laͤuft, an welchem die Haͤngeketten, c', c', der Gewichte befestigt sind, d', Wagen, welcher diese Winde fuͤhrt. e', Triebstok, welcher in ein Zahnrad, f', eingreift, welches auf der Achse der Winde
aufgezogen ist. g', g', die Walzen, auf welchen der
Wagen laͤuft, h', Sperr-Rad, welches das
Zuruͤklaufen der Winde hindert. i', Kurbel. k', l', Geleise, in welchen der Wagen laͤuft, m', Stuͤze des Gestelles des Wagens.
1, 2, 3, 4, eiserne Keile zur Befestigung des Baues der Maschine.
5) Ekiges Stuͤk Gußeisen, welches sich auf das Messer, u, stuͤzt, und in die Fassung, V, der
Schalen, x, und, z,
eingelassen ist.
7) Gloke, auf welche die Arme, r, r, des Sternes
schlagen, und dadurch die Herstellung des Gleichgewichtes und das Heben der Schale,
z, mit den Gewichten andeuten.
8) Kleine Walze zur Erleichterung des Ruͤktrittes, wenn eine Kette bei der
Probe reißt.
9) Stuͤze der roͤmischen mit Gewichten beschwerten Wage.
10) Gestell des Wagens, welches die Gewichte fuͤhrt.
11) Treppe, um zu der Schale hinabzusteigen.
12) Die beiden Stuͤzen der Achse der roͤmischen Wage. Fig. 11.
13) Hoͤlzerne Stuͤke, welche den Wagebalken tragen. Sie haben, an einem
Ende, 20 Zoll auf 12, an dem anderen 14 auf 7.
14) Zwei Baken, welche die Kissen stuͤzen. Sie ruhen auf zwei parallelen
Mauern, 17, die mit einer Tafel bedekt sind, welche die Kette traͤgt. Der
Arm, C, A, bewegt sich frei zwischen diesen
Stuͤken und unter der Tafel, ohne an irgend einer Seite anzustossen.
15) Holzstuͤke, welche Saͤulen bilden, von 8 Zoll auf 6.
16) Fig. 18.
bis 22.
Tafeln oder Bruͤken aus zwei parallelen Stuͤken, mit welchen die
Probebank anfaͤngt.
17) Parallele Mauern, auf welchen die Baken 14 sich stuͤzen.
18) Genau horizontal gestellte Bank, auf welcher die Kette waͤhrend der Probe
ruht.
19) Querholz, um die Bank gegen die Baken, 14, 14, zu stuͤzen.
20) Mauer der Probe-Werkstaͤtte.
21) Kette auf der Probe-Bank.
21') Pfeiler und Stuͤzen, auf welchen die beiden unten vorkommenden
Stuͤke ruhen.
22) Starke Baken von 16 Zoll im Gevierte, welche die hydraulische Presse tragen.
23) Boͤke, welche die Baken tragen.
24) Koͤrper oder Cylinder der Presse.
25) Fig. 7. und
26.
Platten aus Gußeisen, die die Baken gegen den Preß-Cylinder
druͤken.
26) Staͤmpel dieser Presse.
27) Falze, die das Ende des Staͤmpels in seinem Laufe halten.
28) Großer Ring aus Gußeisen, welcher der Bewegung des Staͤmpels folgt, und
dieselbe der Kette mittheilt.
29) Stangen und Ringe, die an der Kette angebracht werden, welche man probiren
will.
30) Kleine Kette, um den Staͤmpel einzuziehen.
31) Gegengewicht von 1200 Kilogrammen, welches diese kleine Kette so wie den
Staͤmpel zieht.
32) Brunnen von 6 Fuß Tiefe, in welchen das Gegengewicht hinabsteigt.
33) Koͤrper der kleinen Pumpe der Presse.
34) Hebel, der von einem Manne getrieben wird, an der kleinen Pumpe.
35) Behaͤlter aus Gußeisen, der vier Eimer (Seaux) Wasser zur Bearbeitung der
kleinen Pumpe enthaͤlt.
36) Einsprizungs-Roͤhre, die von dem kleinen Koͤrper der Pumpe
in den großen Cylinder der Presse laͤuft.Obschon wir auf dem festen Lande der Kettenseile weniger beduͤrfen,
als die Insel: Bewohner der großen, die Welt beherrschenden, Insel, die alle
Welttheile in Ketten schlaͤgt; obschon wir im Binnenlande der
Kettenseile weit weniger beduͤrfen, als die Bewohner der
Kuͤstenlaͤnder; so haben wir doch ein weites Feld zur
Anwendung der Ketten statt der Strike vor uns, und Quadratmeilen Landes
koͤnnten fuͤr Viehzucht wenigstens gewonnen werden, wenn man
sich der Ketten haͤufiger als der Strike bediente. Fuͤr die
oͤsterreichischen Staaten insbesondere, fuͤr seine
vortrefflichen Eisenwerke in Steyermark und Kaͤrnthen, ist die
Fabrication der Ketten von der hoͤchsten Wichtigkeit; denn die Zeit
wird kommen, wo der schaͤndliche hoͤlzerne Bruͤkenbau,
dieser Blutigel an den Finanzen eines jeden Staates, auch in dem Binnenlande
von Europa verschwinden wird, sobald wir gute
Ketten, und nicht solche haben werden, wie sie an der beruͤchtigten
koͤthenschen Bruͤke aufgezogen wurden, deren trauriges Ende
die Einfuͤhrung der Haͤngebruͤken in Deutschland so
sehr beeintraͤchtigte. Um gute Ketten zu haben, muß man aber auch
eine Maschine haben, die sie probirt, und daher theilen wir diese Maschine
als Neujahrgeschenk der deutschen Industrie mit. A. d. R.