Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 27, Jahrgang 1828, Nr. LIX., S. 236 |
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LIX.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der zu London vom 7. bis 13. April 1813 ertheilten
und seitdem verfallenen Patente.
Dem John Bennett,
Kunstschreiner in der Pfarrei St. Michael, City of Bristol: auf ein in
schwalbenschweiffoͤrmigen Gliedern zusammengefuͤgtes Metall, das
bei tragbaren und anderen Moͤbeln, uͤberhaupt bei solchen
Tischlerarbeiten, die stark und dauerhaft seyn muͤssen und zu vielen
anderen Zweken anwendbar ist. Dd. 7. April 1813.
Dem Robert Lewis,
Messinggießer in Birmingham: auf eine Methode, Messing (oder irgend ein anderes
aus Kupfer und Zink bestehendes Metall) zu machen und daraus Kaminstuͤke
oder Einfassungen fuͤr Kaminstuͤke zu verfertigen, sie
moͤgen nun einfach oder verziert und entweder gegossen oder aus gewalztem
Metalle oder erhaben oder von irgend einer anderen Substanz, oder endlich solche
seyn, deren aͤußere Verzierung und innere Fuͤtterung mit solchem
Metalle zusammengefuͤgt wird. Dd. 7. April 1813.
Dem Charles Plint,
Gentleman in Templestreet: auf Verbesserungen in der Construction eines
Gefaͤßes, einer Maschine, eines Cylinders oder Brunnens (das er
„the Regency Portable
Fountain“ nennt), und welches bei der Fabrikation von Wasser
gebraucht wird, das bloß mit Kohlensaͤure oder fixer Luft
impraͤgnirt wird, und auch von kuͤnstlichen Mineral- und
Natronwassern, ferner um Kohlensaͤure aus solchen Wassern, oder aus
Cider, Birnmost und anderen Fluͤßigkeiten zu entbinden: ihm von gewissen
Auslaͤndern mitgetheilt. Dd. 13. April 1813.
Dem John Rangely,
Gentleman aus Oakwell Hall bei Leeds: auf eine
verbesserte Methode, Maschinen zu construiren und zu verfertigen, die dazu
dienen, um Gewichte in die Hoͤhe zu heben, Apparate und Maschinen aller
Art von ihrem Orte zu bewegen, Wagen auf Eisenbahnen zu ziehen, und die
uͤberhaupt zu allen Zweken benuzt werden koͤnnen, wo mechanische
Kraft noͤthig ist. Dd. 13. April 1813.
Dem Robert Campion,
Kaufmann aus Whitby: auf eine neue und verbesserte Methode,
Doppel-Kanevaß und Segeltuch aus Hanf und Flachs, oder jedem allein, ohne
alle Staͤrke (irgend einer Art) zu verfertigen. Dd. 13. April 1813.
(Aus dem Repertory of Patent Inventions, Januar
1828.)
Preise der k. Akademie zu Toulouse.
Fuͤr das Jahr 1829. Eine goldene Medaille, werth 1000 Franken, fuͤr
eine physisch-mathematische Theorie der Druk- und Saugpumpen, welche
das Verhaͤltniß der angewendeten Kraft und der Menge des wirklich gehobenen
Wassers in einer gegebenen Hoͤhe darstellt, mit Beruͤcksichtigung
aller Hindernisse, welche die Kraft zu uͤberwinden hat, wie z.B. die
Traͤgheitskraft der gehobenen Wassersaͤule, die Reibung desselben an
den Waͤnden der Roͤhre, die Verengerung des Strahles, wenn es durch
die Oeffnungen der Klappen durchzieht, das Gewicht und die Reibung der
Staͤmpel, das Gewicht der Klappen, die Ungleichheit zwischen der oberen und
unteren Flaͤche der Klappen, in dem Augenblike, wo der Druk dieselben hebt
etc. Diese Theorie muß auf positiven Versuchen beruhen, und die daraus abgeleiteten
Formeln muͤssen sich leicht anwenden lassen.
Fuͤr das Jahr 1830. Eine goldene Medaille, werth 500 Franken, fuͤr die
beste Abhandlung uͤber die Aufgabe: Die Art und Weise zu bestimmen, wie die
gaͤhrungs- und faͤulnißwidrigen Mittel, wie
Schwefelsaͤure, Queksilber-Peroxyd und Perchloruͤr, Kampfer,
Knoblauch etc. der frei entstehenden Zersezung thierischer und vegetabilischer
Stoffe Graͤnze sezen, und so der Alkohol-Gaͤhrung in ersteren,
der Ammonium-Entwikelung in lezteren vorbeugen, so wie sie auch zugleich die
Entwikelung des Schimmels und der Insecten, selbst der mikroskopischen hindern. Die
Preiswerber muͤssen vorzuͤglich ihre Aufmerksamkeit auf jene
Substanzen richten, welche in sehr geringer Menge wirken, und sich nicht auf den
einzelnen Fall beschranken, wo die gaͤhrungs- und
faͤulnißwidrigen Mittel in großer Menge zugesezt werden, wodurch also
unaufloͤsliche Verbindungen entstehen, die dieses Phaͤnomen leicht
erklaͤren: denn Ersteres ist von Lezterem ganz verschieden, und jenes ist
vorzuͤglich der Gegenstand dieser Aufgabe.
Preis-Aufgabe der Société zu Metz.
Versuche uͤber irgend einen Fall des Ausflusses einer Fluͤßigkeit, der
in praktischer Hinsicht noch nicht gehoͤrig eroͤrtert wurde. Der Preis
besteht in einer goldenen Medaille von 300 Franken.
Chinesische Industrie-Ausstellung zu Rom.
Hr. Onorato Merlucci, der sich
lang zu Canton aufhielt, ist mit einer Sammlung von Producten chinesischer Industrie
zu Rom angekommen, die er daselbst aufgestellt hat. Nach der Versicherung von
Kennern haben die Chinesen nicht bloß in Porzellan- und
Metall-Arbeiten, sondern auch in anderen Zweigen der Industrie einen Grad von
Vollkommenheit erreicht, welchen man bei anderen europaͤischen Nationen
vergebens suchen wird. Hr. Merlucci hat einige Artikel im Giornale
arcadico di Roma beschrieben. Revue encycl.
Septbr. 1827, S. 784. Bullet. d. Scienc. technol. Novbr.
S. 333.)
Schoͤne Einrichtung der engl. Patent-Geseze.
– Wright's
Krahn.
Hrn. Wright's Krahn, (vergl.
polyt. Journ. Bd. XXVI. S. 480) fuͤr
den er bereits ein Patent gezahlt, aber die Beschreibung noch nicht eingereicht hat,
wurde von einem Anderen nachgezeichnet, etwas abgeaͤndert, beschrieben, als
eine „Verbesserung“ erklaͤrt,
und Hr. Wright haͤtte,
ungeachtet seines Patentes, Zeit und Aufwand, und die Patenttaxe pr. 1500 fl. oben
drein, verloren, wenn nicht die West-India-Werfte bereits 20 solche
Krahne haͤtte machen lassen, die nun Niemand mehr sehen darf. (Vergl.
Gill's techn. Reposit. November 1827, S. 280. Lond. Journal of Arts, Novbr. 1827, S. 156.)
Ueber einen neu erfundenen Webestuhl von Hrn. C. R. Gullmann in Wien.
1) Kann dieser Webestuhl durch Pferde oder Wasserkraft oder durch Dampfmaschinen in
Bewegung gesezt werden.
2) Ist er zur Verarbeitung aller denkbaren Stoffe geeignet, es koͤnnen auf
demselben alle Artikel vom groͤbsten bis zum feinsten Gespinnste und Gewebe
erzeugt werden, nemlich in Baumwolle, vom ordinaͤren Mouslin und
Druk-Perkal, bis zum feinsten ostindischen Cambric von Nr. 300; alle
Gattungen Organtin, alle Gattungen glatte und facionirte Perkals, englische
Leinwanden, Nanquinets, glatte und gestikte Vapeurs, Manschester, feiner Sammt,
Piqué vom geringsten bis zum feinsten, Barchent, Wallis, kurz alles, was man
auf der Webemaschine zu erzeugen wuͤnscht. Eben so in Seide, alle Gattungen
glatten Taffent, Gros de tours Atlas, Brillantin, Sammet, und jeden anderen Artikel.
– In Leinen, alle Gattungen Leinwand, von der groͤbsten bis zur
feinsten; die feinsten Battiste, alle Gattungen Tafelzeug, wie es verlangt wird.
– In Tuchwaaren, alle Gattungen Tuͤcher, Casimir, Merinos u.s.w.
3) Arbeiter dieser Stuhl ganz ohne menschliche Huͤlfe, und es ist dabei weiter
nichts zu thun, als die allenfalls abreißenden Faͤden wieder
anzuknuͤpfen.
4) Da die Baumwollketten eine besondere Vorrichtung durch das Schlichten erfordern,
so ist der Stuhl dazu mit einer eigenen Vorrichtung versehen, vermittelst welcher
die Kette nach Verhaͤltniß der Arbeit, und ohne dieselbe aufzuhalten
geschlichtet werden kann, wodurch ein immer gleiches Fabrikat erzielt wird, und alle
Uebelstaͤnde, welche aus zu trokener oder zu feuchter Witterung entstehen
koͤnnen, wegfallen. Durch diese an der Webmaschine angebrachte
Schlichtvorrichtung hat solche vor allen anderen aͤhnlichen einen
wesentlichen Vorzug.
5) Kann diese Vorrichtung auch auf einer besonderen Maschine zum Vorschlichten ganzer
Ketten fuͤr gewoͤhnliche Webestuͤhle angebracht werden.
6) Arbeitet diese Maschine mit einer solchen Schnelligkeit, wie sie der zu
verarbeitende Stoff nur immer ertragen kann. Von ordinaͤrem Mouslin liefert
sie in einer Woche 200 Ellen; von feinen 5/4 breiten Calicos 150 Ellen; von 6/4
breitem Organtin aus Nr. 140 100 Ellen, und so im Verhaͤltnisse nach
Qualitaͤt und Breite der Waare. –
Die Preise dieser Webemaschinen sind folgende:
Fuͤr
glatte Waare
400
fl.
im 20 fl. Fuß.
–
Croisé oder gestreifte Waaren
500
–
–
facionirte
600
–
Folgende Uebersicht der Auslagen und Ergebnisse bei einer zu errichtenden Fabrik auf
Baumwollengewebe duͤrfte fuͤr einige der Leser von Interesse seyn:
Die Regiekosten betragen bei 120 solcher Webemaschinen
1 Buchhalter,
jaͤhrlicher Gehalt
800
fl.
im 20 fl. Fuß.
1 Werkfuͤhrer
à 10 fl. pr. Woche
520
–
1 Leimer und 2 Schweifer
à 4 fl. pr. Woche
624
–
6 Gesellen à 4 fl.
pr. Woche
1248
–
72 Kinder à 30 kr. pr. Woche
1872
–
50 Spuhlerinen à 1 fl. 30 kr. pr.
Woche
3900
–
Unbestimmte Ausgaben
536
–
–––––
9500
fl.
Diese auf 50 Arbeitswochen eingetheilt, kommen auf eine Woche 190 fl. im 20 fl. Fuß
Fabrikauslagen.
Angenommen, daß auf diesen Maschinen Gewebe gemacht werden, welche bei 4/4 oder 5/4
Breite in einem Wiener-Zoll 72 Faͤden Schuß enthalten, so liefert ein
Stuhl bei einer Geschwindigkeit von 90 Schuß in einer Minute 1 1/4 Zoll fertige
Waare, also in einer Stunde 75 Zoll. Dieses betraͤgt in taͤglichen 12
Arbeitsstunden und 6 Arbeitstagen in einer Woche 183 3/59 Wiener Ellen, die Elle zu
29 1/2 Zoll berechnet. Um jedoch jede moͤgliche Stoͤrung im Voraus zu
beachten, sollen hier nur 150 Ellen als ganz unfehlbar angenommen werden.
Bei 120 Maschinen kann man mit Sicherheit annehmen, daß wenigstens 100 in
ununterbrochener Thaͤtigkeit sind, diese liefern also, das Minimum von 150
Ellen angenommen, in jeder Woche wenigstens 15000 Ellen fertige Waare. –
Hierauf obige 190 fl. im 20 fl. Fuß vertheilt, kommen auf eine Elle 114/150 Kreuzer,
also nicht einmal ein ganzer Kreuzer im 20 fl. Fuß Erzeugungskosten.
Hr. C. R. Gullmann
eroͤffnet auf diese Webemaschine eine Subscription, wo jeder der Hrn.
Subscribenten eine detaillirte Zeichnung und ausfuͤhrliche Beschreibung um
den Preis von 200 fl. im 20 fl. Fuß erhaͤlt, sobald sich eine
hinlaͤngliche Anzahl von Subscribenten dazu findet. Man wendet sich am besten
unmittelbar an ihn selbst nach Wien.
Ueber Baron Congreve's Perpetuum Mobile.
Sir Will. Congreve, Baronet,
ließ sich auf sein Perpetuum Mobile, wovon wir im
polytechn. Journ. Bd. XXV. S. 177 Nachricht
gegeben haben, unter dem Titel „auf eine neue
Triebkraft“ am 8. Febr. 1827 ein neues Patent ertheilen.
Das Repertory of Patent-Inventions, Januar 4828,
S. 33 theilt dieses Patent ebenso mit, wie wir a. a. O. die Beschreibung lieferten,
und bedauert, daß ein so geistreicher Mann, wie Hr. Baron Congreve, sich so sehr verstiegen haben
konnte. Mit einer ernsthaften Widerlegung einer an sich laͤcherlichen und
unmoͤglichen Sache wollen wir unsere Leser nicht behelligen. Die Anwendung
des persischen Rades zum Treiben der Ruderraͤder waͤre vielleicht noch
eines Versuches werth. Allein, da Dr. Morgan zu Dublin
sich schon im J. 1812 ein Patent hierauf ertheilen ließ (siehe Repertory, 23. B., S. 298), und diese Idee, obschon sie
theuer bezahlt wurde, in 45 Jahren keine weitere Ausfuͤhrung erhielt, so
scheint sie wohl auf sich selbst beruhen zu koͤnnen.
Harsleben's Fischerschiffe und
neue Ruderraͤder.
Hr. Karl Harsleben ließ sich am
20. Decbr. 1826 ein Patent auf neue Fischerschiffe und neue Ruderraͤder
geben. Er bemerkt, hinsichtlich der ersteren, daß der gewoͤhnliche Bau
derselben mit unten offenem Kielraume, in welchen das Seewasser frei eintreten kann,
diese Schiffe nur zur Zeit des Fischfanges brauchbar macht, die uͤbrige Zeit
aber sie ihrem Eigenthuͤmer zur Last fallen laͤßt. Er schlaͤgt
daher vor, diesen offenen Kielraum wasserdicht zu bauen, und das Wasser nur durch
Roͤhren, die mit Klappen versehen sind, einzulassen, so daß man, außer der
Zeit des Fischfanges, diese Klappen schließen, das Wasser auspumpen, und diesen Raum
zur gewoͤhnlichen Befrachtung des Schiffes verwenden kann. Dagegen bemerkt
aber die Redaction des Repertory, daß diese Schiffe
eigentlich nur Bothe sind, und die ganze Ladung, die sie fassen koͤnnen, nur
eine Kleinigkeit ist, die nicht in Betrachtung kommen kann, und daß die Fische, auf
diese Weise aufbewahrt, unmoͤglich gesund bleiben koͤnnen, was sehr
richtig ist.
Die Verbesserung des Hrn. Harsleben an Ruderraͤdern, so wie seine Anwendung der
Muͤhle des Hrn. Beatson
unter Wasser, scheint der Redaction des Repertory
unanwendbar, weil sie noch mehr Widerstand finden wird, als die gewoͤhnliche
Vorrichtung. Ueberdieß, sagt das Repertory, ist diese
Verbesserung nicht neu, und wurde schon vor 25 Jahren in einem Modelle zur
Schifffahrt unter Wasser zu Dublin von Hrn. Haley angewendet, und zeither zu mehreren
Muͤhlenwerken und Treibmaschinen der Schiffe vorgeschlagen.
Eisen-Erzeugung in England.
Hr. Héron de Villefosse
gibt am Ende seiner trefflichen und lehrreichen Abhandlung sur les usines á fer de la France die Zahl der Hochoͤfen in
England zu 305 an,
wovon 280 im Gange, welche jaͤhrlich 728,000 Tonnen (14,560,000 Ztr.) oder
7,395,315 metr. Ztr. erzeugen.
Im J. 1788 kostete die Tonne Stabeisen in England 22 Pf. Sterl.; im J. 1826 nur mehr
10 Pf. Sterl.; zwekmaͤßig geleitete Industrie macht also die Waren
wohlfeiler, nicht theurer, wie, neulich ein Staatsmann in – behauptete.
Maulesel-Magen sind Silbergruben in Mexico.
Man oͤffnet die Maulesel, die an den Amalgamir-Werken in Mexico
arbeiten, jedes Mahl fleißig, und findet nicht selten zwei bis sieben Pfund Silber
in dem Magen derselben. Silliman im American Journal of Science. Mechan. Magaz. N. 218, 27.
Octbr. S. 240.)
Ueber die Scheidung des Wismuths von Blei.
Man pflegte bisher das Wismuth auf die Art von Blei zu trennen, daß man die
gemeinschaftliche Aufloͤsung dieser Metalle in Salpetersaͤure mit
Wasser versezte, welches das Wismuthsalz zersezt; bekanntlich bewirkt jedoch das
Wasser niemals eine vollstaͤndige Zersezung, selbst nicht unter den
guͤnstigsten Umstaͤnden; wenn naͤmlich auch die salpetersaure
Wismuthsolution zur Trokniß verraucht, und dann mit Wasser behandelt wird, bleibt
immer noch ein Theil Wismuth aufgeloͤst. Um das Wismuth von Blei in seinen
Legirungen genau abzuscheiden, gibt nun Hr. Laugier folgende Methode an: Man gießt in die
salpetersaure Aufloͤsung des Wismuths und Bleies kohlensaures Ammoniak,
welches anfangs kohlensaures Blei und kohlensaures Wismuth faͤllt; ein
Ueberschuß von dem Faͤllungsmittel loͤst jedoch lezteres Salz
vollstaͤndig wieder auf. Man filtrirt hierauf, suͤßt mit kohlensaurem
Ammoniak aus, um alles Wismuth wegzunehmen, welches ohne diese Vorsichtsmaßregel an
dem kohlensauren Blei haͤngen bleiben koͤnnte. Wenn man versichert
ist, daß kein Wismuth mehr im Filter seyn kann, suͤßt man endlich mit
lauwarmem Wasser aus, um das kohlensaure Ammoniak aus dem Filter zu entfernen. Die
alkalische Fluͤßigkeit wird hierauf mit einer Saͤure neutralisirt und
dann mit Ammoniak in Ueberschuß versezt, wodurch alles Wismuthoxyd gefaͤllt
wird; es wird nun auf einem Filter gesammelt, getroknet und gewogen.
Wird das bei diesem Verfahren erhaltene kohlensaure Blei in Salpetersaͤure
aufgeloͤst, und die Aufloͤsung zur Trokniß verraucht, so ist der
Ruͤkstand in Wasser vollkommen aufloͤslich; das kohlensaure Blei
enthaͤlt also kein Wismuth. Wird der Wismuthniederschlag ebenfalls in
Salpetersaͤure aufgeloͤst, die Aufloͤsung mit Wasser
gefaͤllt und hierauf mit einer Aufloͤsung von schwefelsaurem Kali
versezt, so entsteht kein Niederschlag. Das Wismuthsalz enthaͤlt also kein
Blei. (Ann. de Chim. et de Phys. Novbr. 1827, S.
332.)
Staar's und Sturtevant's Letterngießerei zu
Boston.
Obige Herren haben zu Boston eine Maschine erfunden, auf welcher bloß mittelst des
Drehens einer Kurbel Lettern gegossen werden, und die Taͤndelei mit der Hand
gaͤnzlich erspart wird. Ein Kind, das die Kurbel dreht, gießt taͤglich
zwei Mahl soviel, als der geschikteste Gießer nach der gewoͤhnlichen Methode
gießen kann, und selten nur mißlingt ein Buchstabe, wenn er auch noch so fein
waͤre. Bei dieser Methode wird zugleich weniger Metall verwuͤstet. Die
Maschine ist einfach und dauerhaft. (Aus dem Boston daily
advertiser im Bulletin d. Scienc. technol.
Novbr. S. 298.)
Leindotter als Futter fuͤr Seidenraupen.
Wir finden in dem Compte rendu des travaux de l'Acad. roy. d.
Sciences pendant l'année 1826 (waͤhrend welchen Jahres die
Akademie die Ehre hatte, den ehrwuͤrdigen Greisen, J. B. Balbis, M. Dr. und Prof.,
einen Piemonteser, zu ihrem Praͤsidenten zu haben) S. 13 die Bemerkung, daß
es Hrn. Matthieu Bonafous
gelang, Seidenraupen mit Myagrum sativum L. (Camelina
sativa Crantz;
Alyssum
sativum Sm.) zu deutsch mit Leindotter aufzuziehen, und daß dieser große Kenner der Seidenzucht diese
Pflanze fuͤr das zwekmaͤßigste Surrogat fuͤr die
Maulbeerbaum-Blaͤtter erklaͤrte.