Titel: Verbesserung an der Maschine zum Ziegelschlagen, worauf G. H. Lyne, Mechaniker und Baumeister, John Street, Blackfriar's Road, und Th. Stainford, Schmidt und Mechaniker, of the Grove, Great Guildford Street, Southwark, sich am 23. August 1825 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 28, Jahrgang 1828, Nr. XXVII., S. 138
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XXVII. Verbesserung an der Maschine zum Ziegelschlagen, worauf G. H. Lyne, Mechaniker und Baumeister, John Street, Blackfriar's Road, und Th. Stainford, Schmidt und Mechaniker, of the Grove, Great Guildford Street, Southwark, sich am 23. August 1825 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Decbr. 1827, S. 177. Mit einer Abbildung auf Tab. III. Lyne's, Verbesserung an der Maschine zum Ziegelschlagen. Diese Maschine soll viele Ziegel auf ein Mahl machen. Sie besteht erstens: aus einer gewoͤhnlichen walzenfoͤrmigen Thonmuͤhle mit Messern, die sich drehen, den Thon zerschneiden und denselben mit jenen Materialien mengen, die zur Verfertigung der Ziegel nochwendig sind. Zweitens: aus zwei beweglichen Modeln, in deren jedem 15 Ziegel auf ein Mahl gemacht werden. Diese Model gehen in der Maschine hin und her, um abwechselnd unter die Thonmuͤhle zu kommen, daselbst mit Thon gefuͤllt und dann unter die Staͤmpel gebracht zu werden. Drittens: aus einer Vorrichtung, durch welche die Staͤmpel gesenkt werden, um den Thon zusammenzudruͤken, und in Gestalt von Ziegeln aus den Modeln auszudruͤken. Viertens: in einer Art von Karren, um die Bretter aufzunehmen, und die verfertigten Ziegel wegzufuͤhren. Fig. 21. zeigt die Maschine zur groͤßeren Haͤlfte, in welcher sie dargestellt wurde, da die beiden Enden derselben gleich sind. a, ist die cylindrische Thonmuͤhle, zum Theile im Durchschnitte dargestellt. Sie erhaͤlt den Thon von oben durch eine Art von Rumpf. b, b, sind Messer, die sich drehen, und an einer senkrechten Achse schief angebracht sind, so daß sie den Thon, waͤhrend sie sich drehen, und denselben brechen und mengen, gegen den Boden der Muͤhle hinabdruͤken. Der untere Theil des Cylinders ist offen, und unmittelbar unter demselben steht der Model, in welchem die Ziegel geformt werden sollen. Diese Model laufen auf Leisten in dem Gestelle der Maschine hin und her. Nur einer dieser Model konnte in der Figur durch Puncte dargestellt werden, da die Seitenleiste vorsteht. Sie liegen bei, c, c, c, c, und bestehen aus eisernen Schienen, die sich durchkreuzen, und in einem Rahmen eingeschlossen sind. Der Model sieht einem gewoͤhnlichen Schubfenster aͤhnlich, indem er in rechtwinkelige Abtheilungen gebracht ist, deren hier 15 angenommen sind. Jede Abtheilung ist so groß, als ein Ziegel werben soll, und hinlaͤnglich tief, um die Thonmasse gehoͤrig zusammenpressen zu lassen, damit diese, wenn sie aus dem Model ausgedruͤkt wird, die gewoͤhnliche Dike eines gemeinen Ziegels hat. Da der Model oben und unten offen ist, so kann der Thon in denselben, sobald jener unter den Cylinder gehoͤrig hingeschoben wurde, wo dann die untere Seite des Models durch ein flaches Brett, d, geschlossen wird, welches von dem Karren, e, getragen wird, der mittelst eines Hebels und einer Rolle von unten gehoben wird und auf einer flachen Eisenbahn mit aufgebogenen und geneigten Enden laͤuft, hinlaͤnglich gepreßt werden. Die Centralachse, f, wird durch Umdrehung des Rades, g, in staͤte Bewegung gebracht, indem sie zugleich die Achse dieses Rades bildet, und dieses Rad kann durch einen Halbmesser gedreht werden, an welchem ein Pferd angespannt ist, oder auf was immer fuͤr eine andere Weise. Ein Theil des Umfanges dieses horizontalen Rades hat Zaͤhne, welche in gewissen Perioden seiner Umdrehung in einen gezaͤhnten Zahnstok eingreifen, welcher oben auf der senkrechten Achse, h, befestigt ist. An dem unteren Ende dieser senkrechten Achse befindet sich eine Rolle, i, uͤber welche eine Kette laͤuft, die mit zwei Modeln, c, und mit dem Rahmen, in welchem die Karren angebracht sind, verbunden ist. Durch die Umdrehung der senkrechten Achse windet die Rolle eine Kette, und zieht die Model und die Karren der Laͤnge nach hin. Nachdem der Thon und die uͤbrigen Materialien aus dem Cylinder in den Model hinabgearbeitet wurden, kommen die Zaͤhne des horizontalen Rades, g, in Umtrieb mit dem Triebstoke, h, und drehen denselben, und die Spindel, h, und die Rolle, i, durch welche die Kette gewunden wird: hierdurch gelangt der Model der rechten Seite der Maschine in die in der Figur gezeichneten Lage. Ein Streicher, oder eine Leiste mit einer scharfen Kante, hat unter der Thonmuͤhle indessen die obere Flaͤche des Thones in den Modeln abgestrichen, und das Brett, d, welches von dem Karren, e, getragen wird, die flache untere Seite gebildet. Nachdem der Model in diese Lage gebracht wurde, muͤssen die Materialien zusammengedruͤkt werden, was durch die herabsteigenden Staͤmpel, k, geschieht. Eine Reibungsrolle, l, die unten unter dem horizontalen Rade haͤngt, kommt, so wie dieses Rad sich dreht, in Beruͤhrung mit einer schiefen Flaͤche oben an der Achse der Staͤmpel, und so wie die Reibungsrolle uͤber diese schiefe Flaͤche laͤuft, werden die Staͤmpel in die Model niedergedruͤkt, und druͤken daselbst die Thonmasse zusammen. Der Widerstand des unten befindlichen Brettes, d, hilft den Thon zur gehoͤrigen Festigkeit zusammenzudruͤken. Nachdem dieß gehoͤrig geschehen ist, fuͤhren die Staͤmpel bei ihrem weiteren Niedersteigen einen Zapfen, m, gegen das obere Ende eines Viertelkreises, der einen Fanghebel bildet, und dadurch, daß dieser Viertelkreis herabgedruͤkt wird, wird der Wagehebel, welcher den Karren jezt traͤgt, an diesem Ende in die Hoͤhe gehoben, und laͤßt den Karren sammt dem Brette, d, wie die punctirten Linien zeigen, herab. Zu gleicher Zeit treiben die Staͤmpel die Ziegel aus ihren Modeln, und leztere kommen auf das Brett, d. Der Karren kann nun vorne aus der Maschine ausgezogen, das Brett mit den Ziegeln weggenommen und ein anderes an die Stelle desselben hingebracht werden. Der Karren wird hierauf wieder in die Maschine gebracht, und nimmt die indessen fertig gewordenen Ziegel neuerdings auf. Waͤhrend die Ziegel auf diese Weise aus diesem Model frei wurden, wurde der andere Model unter der Thonmuͤhle mit Thon gefuͤllt, wo dann die Zaͤhne des horizontalen Rades herkommen, und in einen Triebstok an dem oberen Ende einer senkrechten Achse eingreifen, der der vorigen bei, h, vollkommen aͤhnlich ist, und den Rahmen, der die Karren haͤlt, links fuͤhrt: die Oberflaͤche des Thones wird auf obige Weise abgekrazt. Dadurch kommt das Reibungsrad, o, auf die schiefe Flaͤche, und es geschieht Alles auf der linken Seite eben so, wie oben auf der rechten. Die Ziegel werden weggeschafft, getroknet und gebrannt. In jeder Seite der Thonmuͤhle sind Kisten, p, angebracht, welche Sand enthalten. Unten an denselben sind Schieber angebracht, welche durch eigene Vorrichtungen (die hier nicht angegeben sind) geoͤffnet werden, und durch welche, wie der Model unten voruͤberzieht, Sand auf den Thon gestreut wird, damit dieser nicht an den Staͤmpeln haͤngen bleibt. Ein Zahnstok und ein gezaͤhnter Sector mit einem an der schiefen Flaͤche angebrachten Gegengewichte befindet sich oben an den Staͤmpeln und hebt diese wieder, nachdem die Reibungsrolle daruͤber weggelaufen ist. Eine Feder wirkt gegen die Ruͤkseite des Viertelkreises, und bringt denselben wieder in seine vorige Lage, nachdem der Zapfen der Staͤmpel in die Hoͤhe gestiegen ist.

Tafeln

Tafel Tab. III
Tab. III