Titel: Verbesserung an Maschinen, die durch Dampf getrieben werden, worauf Franz Halliday, Esqu. zu Ham, Surrey, sich am 9. Decbr. 1825 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 28, Jahrgang 1828, Nr. LXIV., S. 250
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LXIV. Verbesserung an Maschinen, die durch Dampf getrieben werden, worauf Franz Halliday, Esqu. zu Ham, Surrey, sich am 9. Decbr. 1825 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Febr. 1828. S. 307. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Halliday's Verbesserung an Dampfmaschinen. Diese Verbesserung besteht in einer Art sich drehender Dampfmaschine; d.h., sie ist ein Rad mit Faͤchern oder Fluͤgeln, welche durch die Kraft des Dampfes in einem geschlossenen Gefaͤße getrieben werden. Dadurch wird das Rad umgetrieben, und gibt seiner Achse die Kraft, irgend eine Maschine zu treiben. Fig. 45. zeigt diese sich drehende Dampfmaschine von der Seite. Fig. 46. ist ein Durchschnitt des oberen Theiles derselben nach der Quere. a, a, ist das Gestell, welches die Maschine traͤgt, auf Saͤulen gestuͤzt. b, b, b, ist der kreisfoͤrmige Rand des Rades, mit Armen, das auf der Achse, c, aufgezogen ist, welche sich in Lagern auf den Seitenbalken des Gestelles dreht, d, d, ist eine Buͤchse in Gestalt eines Viertelkreises, durch dessen Mitte der Rand des Rades, b, laͤuft. Das Rad selbst ist, nach seinem Durchmesser, nicht mehr als 1 bis 2 Zoll dik, und besteht aus sein polirtem Metalle. Die Quadranten-Buͤchse, d, hat aber eine bedeutende Breite (Fig. 46. zeigt sie im Durchschnitte), und in ihr hat der Dampf seinen Ausgang. Der Einschnitt oder die Oeffnung vorne an dieser Buͤchse ist so eingerichtet und ausgefuͤttert, daß der Durchschnitt des Rades genau in dieselbe paßt. Vorne an dem Rade sind vier oder mehr Oeffnungen eingeschnitten, in welche die Faͤcher, e, e, e, genau passen, so daß sie flach mit der polirten Oberflaͤche des Rades liegen. Jeder dieser Fluͤgel ist auf einer Achse aufgezogen, und kann sich auf den Zapfen derselben drehen. Sie liegen flach auf der Vorderseite des Rades, und bilden Eine Ebene mit derselben, so lange man sie von außen sieht. Wenn sie aber innerhalb der Buͤchse, d, sind, stehen sie quer in ihren Oeffnungen, oder unter rechten Winkeln auf die Vorderseite des Rades, und ragen zu beiden. Seiten hervor, so daß sie die innere Flache der Buͤchse von allen Seiten beruͤhren. Wenn ein solcher Faͤcher oder Fluͤgel nach seiner Kante in die Buͤchse eingetreten ist, schlaͤgt ein an der Achse desselben angebrachter Klopfer, f, gegen das Horn, g, welches ihn dreht, so daß er in der oben erwaͤhnten Querlage durch die Buͤchse laufen kann. Der Dampf, welcher in diese Buͤchse durch die Roͤhre, h, eintritt, wirkt mit der ganzen Kraft seiner Elasticitaͤt auf den Fluͤgel, treibt denselben in der Buͤchse herum, und macht, daß das Rad sich dreht. Bis der Fluͤgel durch die Buͤchse ist, ist bereits ein zweiter in dieselbe eingetreten, der auf die vorige Weise gedreht, und eben so von dem Dampfe durchgejagt wird. Der Dampf, der den ersten Fluͤgel getrieben hat, tritt mit demselben in die Luft, und eben dieß geschieht mit jedem nachfolgenden Fluͤgel. So wie aber der Fluͤgel aus der Buͤchse tritt, wirft eine Feder auf seiner Achse ihn in die vorige Lage in die Flaͤche des Rades, was aber eben so gut auch durch einen Klopfer geschehen kann. Unter dem Rade ist ein Trog, i, i, angebracht, in welchem Oehl enthalten ist, und in welches das Rad zum Theile eingesenkt wird, wodurch es schluͤpfrig genug wird, um durch die Fuͤtterung der Buͤchse durchzulaufen. Man kann dem Rade irgend eine beliebige Dimension geben, je nachdem die Kraft desselben groß seyn soll. Hiernach kann auch die Zahl der Fluͤgel vermehrt werden, wo dann auch die Buͤchse groͤßer seyn muß.

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